Der einzige Weg ein Segen zu sein

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Das wünschen wir uns so sehr. Gesegnet zu werden, in dem wir ein Segen sind.

Daran wollen wir immer wieder denken. Aber wir merken, dass wir auch hier in Albanien ganz bewusst aus unsere Komfortzone heraustreten müssen. Das geschieht nicht von allein. (Komfortzone ist der Bereich in dem Gemütlichkeit und Wohlbefinden eine große Rolle spielen.)

Wir haben zwar die Komfortzone Deutschland verlassen, aber ein gemütliches Leben können wir auch hier in Albanien leben. Nur weil wir hier ein bisschen mehr frieren oder auf manche Dinge verzichten müssen, heißt das nicht, dass wir hier keine Komfortzone haben.

Wir müssen uns also immer wieder neu dazu entscheiden.

Das gleiche gilt auch für dich. Wo musst du deine Komfortzone verlassen um ein Segen zu sein?

Kostbare Momente

"Es sind seltene und kostbare Momente, wenn wir einem Menschen wirklich begegnen. Ohne Schauspiel, behutsam, respektvoll, aufrichtig, voller Sympathie."

Dieser Satz von Ansgar Hörsting (aus dem tollen Buch "Leben heißt unterwegs sein") hat mich sehr angesprochen, denn genau das ist es, was ich hier möchte: wirkliche Begegnungen. Als ich in Haiti war, habe ich genau das auch sehr intensiv erlebt. Es waren Gott geschenkte Momente, ich habe sie auch mal Begegnungen echter Menschlichkeit genannt, aber eigentlich leuchtet in ihnen ein gewisser Grad an Göttlichkeit.

Ich wünsche euch von Herzen solche seltenen und kostbaren Momente in den doch oft so vollen Dezembertagen.

Verschenktes Licht

 

Ich bin sehr dankbar für unser schönes, gemütliches Zuhause. Ich fühle mich hier echt wohl. Langsam ist alles, was noch zu machen war, gemacht. Der zweite Ofen, den wir auch geschenkt bekommen hatten, steht nun im Kinderzimmer und verbreitet auch hier eine angenehme Wärme. Toll, dass sich nicht mehr so ganz alles in der Küche abspielen muss.

Draußen ist der Winter eingekehrt. Wie schnell das doch gehen kann. Eine dünne Schneeschicht lässt die Gegend hier noch einmal ganz anders wirken.

In diesen Tagen vor dem ersten Advent (wieviele Lichter wohl in Deutschland schon leuchten?) wird es mir einmal mehr bewusst, warum wir hier sind. Wir wollen hier in diesem dunklen, vom Evangelium unerreichten Ort LICHT sein. Wenn am Abend Stromausfall ist, dann ist das schon sehr beeindruckend, wie plötzlich in der ganzen Stadt das Licht ausgeht. Völlig dunkel alles... . Das ist für mich auch so ein Bild für die Herzen der Menschen hier. Sie sind noch dunkel.

Ich möchte so gerne mein Haus öffnen für die Menschen hier. Auch wenn es zur ungünstigen Zeit klopft (und das tut es ab und zu) möchte ich einladen. Hier sind die Menschen so beziehungsorientiert, wenn Besuch kommt, wird alles andere liegen und stehen gelassen, und man ist fast immer bereit Besuch zu empfangen. Das muss ich noch lernen. Ich möchte meine Wohnung öffnen für die Menschen hier und sie spüren lassen: hier lebt Jesus und sein Licht.

Ich las in Lukas:

"Lasst eure Lenden umgürtet sein und eure Lichter brennen." (Lk. 12,35)

Das drückt es genau aus.
Und ich wünsche auch euch, dass ihr wirklich bewusst eure Häuser öffnet für Menschen, die Jesus noch nicht kennen, in deren Herzen es trotz all der Lichter in der Adventszeit noch dunkel sind. Lasst sie doch einfach Anteil haben an dem licht und Leben, das in euch ist. Der Monatsspruch für den Dezember lautet:

"In Ihm (Jesus) war das Leben und das Leben war das Licht der Menschen." (Joh.1,4)

Wir haben so viel zu geben, nicht nur in Krume, sondern auch da, wo ihr seid. Seid gastfreundlich und herzlich und verschenkt soviel von eurem Licht, wie ihr nur könnt. - Ihr werdet sehen, wie es immer heller leuchten wird! - Das ist es, was ich hier an dem Ort, an dem wir jetzt leben dürfen - ein Vorrecht - erleben will!

Es wird langsam kalt

Eigentlich ist es noch gar nicht richtig kalt. Wenn man draussen ist, kann man es noch ganz gut aushalten. Aber in unserer Wohnung wird es langsam kalt, zumindest dort wo nicht geheizt wird.

Wir wollen aber nicht jammern, sondern zuversichtlich schauen, was wir unternehmen müssen, um den Winter zu "überstehen". 😉

Aber damit ihr mal einen kleinen Einblick bekommt, haben wir mal ein paar Bilder gemacht, wie die Situation derzeit aussieht.

Der 0,7 cm breite Spalt über unserem Schlafzimmerfenster

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Da braucht man sich auch nicht wundern, wenn man Nachts vom Geheule der Hunde aufwacht. Dieses Fenster ist alles andere als schalldicht. Und es ist auch keine Frage, warum ich vorletzte Nacht einen kalten Windhauch auf meinem Gesicht spürte, als ich mich schlafen legte. (mehr …)

10 Bibelverse die ich lernen will

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Nach 5 Wochen in Albanien muss ich feststellen, dass ich noch nicht so richtig mit den Menschen kommunizieren kann. Vor allem finde ich es schade, dass ich keine Gespräche über geistliche Themen führen kann. Dazu fehlen mir noch zu viele Grundlagen der Grammatik und des Satzbaus.

Eine andere Grundlage,vor allem für gute geistliche Gespräche, ist in meinen Augen die Kenntnis von Versen aus der Bibel. Es wird noch dauern, bis ich ein Gespräch führen kann, aber was ich tun kann, kann ich ja schon mal tun. So habe ich mich entschieden Verse aus der albanischen Bibel auswendig zu lernen. Darüber hinaus möchte ich auch meinen junggläubigen Sprachhelfer in diesem Bereich herausfordern, in dem ich mit ihm gemeinsam an diesem Ziel arbeite.

Ich habe mal für mich eine Liste der 10 wichtigsten Bibelstellen heraus gesucht. Diese Liste ist natürlich sehr subjektiv. Mein Ziel war es vor allem die wichtigsten Wahrheiten über Jesus und die Erlösung herauszustellen. (mehr …)

Wie der Herr mit uns umgeht

"Wen der Herr für schwere Aufgaben zubereiten will, den löst er von Menschen, zerbricht ihm alle sonstigen Stützen und bindet ihn an sein Wort. Nun darf der Mensch im Abhängigkeitsverhältnis zu seinem Herrn stehen und von ihm alles erwarten."

Alex Omenzetter, "Ich kann es nicht vergessen" 21.

Dieses Zitat bekam ich am Anfang unseres Dienstes hier zugesandt. Es hat mich tief bewegt. Ich möchte es mit dir teilen und wünsche dir, dass du diese Abhängigkeit vom Herrn auch erlebst.

Ich hebe meine Augen auf

Den Blick aus unserem Schlafzimmerfenster liebe ich besonders. Wenn sich der Frühnebel gelichtet hat, eröffnet sich einem ein herrlicher Blick auf die weit entfernten albanischen Alpen.

Gerade in diesen Tagen ist dieser Blick so klar und schön. Meine Augen baden in dieser Herrlichkeit, dieser Schönheit und Majestät.

Wie von selbst kommen mir die Verse aus Psalm 121 in den Sinn:

»Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen. Woher kommt meine Hilfe? Meine Hilfe kommt vom Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat.«

Während ich noch in der Ferne schweife spüre ich den Wind, rieche den Rauch von verbrannten Müll, höre Kühe und Hunde, Hähne und Kinder spielen. Ich sehe die schönen grünen Hügel der Has-Gegend, einzeln verstreute Häuser und das sich verfärbende Laub.

Hier hat Gott uns hingestellt, in diese abgeschiedene Region irgendwo auf dem Balkan. Hier werden wir die nächsten Jahre leben.

Mein Blick senkt sich immer weiter. Ich sehe unsere Stadt, die einzige Straße, die uns mit dem Rest von Albanien verbindet, Staub steigt auf von schnell fahrenden Autos. Diese Stadt - so anders als wir es kennen, die meisten Menschen, die in ihr leben, sind uns noch fremd. Doch so soll es nicht bleiben. Wir sehnen uns nach guten und tiefgehenden Kontakten.

Und dann sehe ich unsere Nachbarhäuser. Die meisten klein und eher ärmlich. Gott möge uns Freundschaften und Frieden schenken in unsrer Nachbarschaft, der hier nicht selbstverständlich ist.

Und bei all dem, was mir durch den Kopf geht, wenn ich unser Umfeld hier sehe, will ich diese Worte nicht vergessen:

Ich hebe meine Augen auf - das möchte ich immer wieder tun.

Wenn mir das Leben hier zu schwer wird
Die Sprache zu unverständlich
Die Menschen zu fremd
Das Herz zu schwer-

Ich will zu diesen Bergen aufschauen (auch wenn sie im Nebel verschwunden sind) und an meine große Hilfe denken!

Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie froh das mein Herz macht.

Mein neues Hobby: Fotografieren

Wer es nicht schon bemerkt hat, dem sei nochmal gesagt: Wir lieben es, schöne Fotos zu machen. Dies kann ich, glaube ich, auch als mein neues Hobby bezeichnen. Ich möchte es Ausgleich nutzen und die fremde, schöne Welt um mich herum mit der Kamera ablichten.

Flickr, ein Fotostream-Service bietet mir die Möglichkeit die Bilder in höchster Qualität hochzuladen. Vielleicht hast du Interesse dir die Bilder dort anzuschauen.

[flickr_photostream]

http://www.flickr.com/photos/100351259@N07/

 

Ein Schnaps zu aller Zeit

IMG_7448Stell dir vor, dein Nachbar, der unter dir lebt, lädt dich zum Kaffee ein. Du nimmst diese Einladung an und gehst zu ihm runter.

Der Kaffee wird serviert, aber zusätzlich wird noch ein leeres Schnapsglas hingestellt.

In dieses Glas wird dann der selbst gebraute Schnaps eingeschenkt, es sei denn, du lehnst dankend ab.

Genauso erging es mir zuletzt. Ich musste mich tatsächlich verteidigen, warum ich nicht mittags um 14 Uhr einen Schnaps trinke. Ihr Argument war: Du bist doch ein Mann.

IMG_7446-3Der Schnaps, von dem die rede, heißt Raki. Er wird hergestellt aus gegorenen Trauben. Die Trauben entstammen meist der eigenen Ernte. Fast überall wächst der Wein hier in den Gärten.

Letzte Woche hatte ich die Möglichkeit, die Raki-Herstellung bei meinem Nachbarn von nebenan zu beobachten.

Darüber habe ich ein kleines Video erstellt.

Am nächsten Tag stellte dann auch mein Nachbar von unten seinen eigenen Raki her.

Morgens früh um sieben brannte schon das Feuer unter dem Topf mit den Trauben. Die Raki-Produktion lief dann bis in den Abend und am nächsten Tag ging es weiter.

Die Menschen hier haben nicht viel, aber was sie haben ist Zeit, um ihren eigenen Schnaps zu brennen.

Ich möchte die Menschen um mich herum nicht verurteilen für diese Lebenskultur. Es ist Teil ihres Lebens. Ich weiß allerdings für mich, dass ich mich in diesem Bereich nicht der Kultur anpassen werde.

Ich werde nicht zu jedem Kaffee einen Raki trinken. Und ich hoffe, meine Nachbarin sieht bald ein, dass sie mir nicht immer noch ein Schnapsglas bereitstellen muss, wenn sie mir den Kaffee serviert.

Foto-w400Gestern habe ich eine Flasche von dem selbstgebrannten Schnaps geschenkt bekommen. Dankbar nahm ich die Flasche an. Als ich das vergilbte Etikett der Vokda-Flasche sah, fragte ich mich, wieviele Liter Raki wohl schon in diese Flasche abgefüllt wurden.

Es ist auf jeden Fall gut zu wissen, dass Alkohol die Bakterien abtötet.

Ich bin mal gespannt, wie lange diese Flasche bei mir hält.