Bin ich ein Boss oder Diener?

Als Chef vom Fitnessstudio könnte man mich als Boss bezeichnen. Und genau das tat Edmond, als er zuletzt meine Nummer in sein Handy einspeichern wollte. Er fügte zu meinem Vornamen einfach den Titel "Boss" in das Feld für Nachname ein. Das sah dann in seinem Handy so aus. deni boss

Allerdings fühlte ich mich bei diesem Titel nicht wohl. Rechtlich gesehen bin ich wohl der Boss, denn ich trage die Verantwortung. Von den Jungs im Fitness will ich aber keinesfalls als Boss bezeichnet werden.

So sagte ich dem Edmond, ich hätte einen besseren Titel, den er verwenden könne. Für die Menschen in der Stadt und auch für die Jungs im Fitness will ich ein Diener sein. Das hört sich komisch an, aber genau so ist es.

Doch wie sollte ich dem Edmond diese Tatsache vermitteln. Ich kannte nur das Verb für dienen = sherbim. Damit versuchte ich ihm zu erklären, wie ich bezeichnet werden will. Allerdings machte es nicht gleich klick bei ihm. Ich brauchte weitere Erklärungsversuche, bis wir den richtigen albanischen Begriff für Diener fanden. Sherbyes. Edmond war natürlich erstaunt und konnte es gar nicht fassen, aber er gab sich damit zufrieden.

Ja, nun bin ich als Kontakt in Edmonds iPhone tatsächlich "Deni Sherbyes". Also Danny Diener, um es in Deutsch auszudrücken.

Ich glaube nicht, dass ich diesen Titel nun ein für alle Mal als Spitznamen mit mir herum tragen werde. Aber Edmond und seinem Freund Meridian konnte ich erklären, was ich mit diesem Titel beabsichtige.

Ich will für die Menschen da sein, sie lieben und ihnen dienen.

Wir waren uns einig, dass dies absolut nicht Kultur angepasst ist. Denn wenn jemand in Albanien der Chef oder Boss ist, dann verbindet er diese Aufgabe keinesfalls mit der Identität eines Dieners.

Ich habe mich entschieden entgegen der Kultur zu handeln. Ich will Autorität durch meine liebende, hilfsbereite, entgegenkommende Haltung gewinnen und nicht durch einen Titel und die rechtliche Stellung.

Jesus ist mir hier das größte Vorbild, der auch als Boss auf diese Welt kam. Immerhin hatte er sie geschaffen. Doch er gab sich nicht als Boss aus, sondern er war da, um den Menschen zu dienen und sein Leben zu geben. Er erniedrigte sich selbst, wurde einer von uns und war Gott gehorsam bis zum Tod. (vgl Markus 10,45, Phil 2,5-11)

Diese Selbsterniedrigung verschaffte ihm am Ende die allerhöchste Autorität, die er nun für immer innehat.

Und so will ich ihm an Ende danken:

Danke Jesus, dass ich dich nachahmen darf und dass ich ein Diener sein darf, in einer Kultur, der das völlig fremd ist.

 

Wie eine Frau namens Ann Voskamp mein Leben verschönert...

1000 giftsAnfang des Jahres habe ich mit einer Teamkollegin begonnen, ein Buch zu lesen. Ich stieß mehr zufällig auf diesen Titel "Tausend Geschenke" von Ann Voskamp. In den USA war es ein Bestseller und als ich mich mit dem Inhalt befasste, wusste ich, dass ich genau dieses Buch jetzt brauche. Uli und ich haben es mit sehr viel Gewinn gelesen. Es ist sehr schön und poetisch geschrieben und ist ein Hoch auf ein dankbar geführtes Leben und auf Gott!

Ich forschte dann noch etwas weiter und kam auf den Blog von Ann Voskamp. Ihr Name war mir bis dato noch völlig unbekannt und vielleicht geht es dir ebenso. Aber ihr Blog ist für mich solch ein Segen geworden. Nicht nur ihre Worte (oder auch öfter die von anderen begnadeten Autoren), sondern auch die schönen Fotos, die sie selber macht und ihren Artikeln hinzufügt, tun meiner Seele einfach nur gut. Es ist, wie wenn mich Schönheit einhüllt und der Heilige Geist drum herum und dadurch weht und zu mir spricht.

Abends, wenn die Kinder endlich im Bett sind, schnappe ich mir mein iPad und genieße die Texte, die sie schreibt und tauche in die Bilder ein und lasse mich berühren von Gott. Allen Frauen (ich denke, es ist mehr für Frauen, aber natürlich dürfen auch Männer dieses Buch lesen :), die das hier lesen, möchte ich von Herzen dieses Buch empfehlen:                         "Tausend Geschenke" von Ann Voskamp. Denen, die zudem des englischen mächtig sind, will ich ihren Blog ans Herz legen ("A Holy Experience"). Ich hoffe, ihr werdet dadurch ebenso gesegnet, wie ich! Wenn ihr noch andere tolle Blogs lest, lasst es mich wissen!

Das Geheimnis der Zufriedenheit

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Ich ertappe mich immer wieder dabei, wie in meinem Herzen eine Unzufriedenheit aufsteigt.

Da nerven die Kinder, da wird all das, was ich gerade aufgeräumt habe wieder an anderer Stelle von zwei verschmitzt schauenden Kids ausgeräumt.

Da ist es heiß und weit und breit kein Schwimmbad in Sicht.

Es ist wieder Mittagsessenszeit und ich weiß einfach nicht, was ich kochen soll. Warum gibt es hier auch so wenig Auswahl an Lebensmittel...

Gerade habe ich mich hingesetzt und will in meiner Bibel lesen, da werden die Kinder wach.

Da sehne ich mich nach einem ausgedehnten Waldspaziergang ganz allein... und hier kann ich gar nicht alleine weg...

Es gäbe noch so viele andere Situationen, die mich in meinem Herzen herausfordern und mich vor die Entscheidung stellen. Die Entscheidung, mich meiner Unzufriedenheit hinzugeben, oder mich aktiv dagegen zu entscheiden und im hier und jetzt dankbar zu sein. Dankbar für genau das, was ich habe und was ist. (mehr …)

Wie die Sache mit dem Strom bei uns geregelt wird

Dieses Bild fand ich zuletzt in einer Datenbank für alte Bilder. Es ist ein sehr altes Bild.

 

Ich schätze, das Bild ist aus den 50er oder 60er Jahren. Hier reparieren Männer an offenen Stromoberleitungen. Genau dies geschieht bei uns noch heute.

Manchmal passiert es, dass die ganze Stadt Strom hat nur unser Haus ist ohne Strom. Dann liegt das Problem irgendwo an unserer Stromleitung. Shaban, unser Nachbar(wir wohnen in einem Haus) schnappt sich dann seine Leiter, die er aus Dachlatten zusammengenaggelt hat. Geht raus auf die Straße zur gegenüberliegenden Mauer. Dort steht der Strommast.

Dann stochert und schlägt Shaban mit einer langen Holzlatte irgendwie an die Leitungen, in der Hoffnung wieder eine Verbindung herzustellen. Dieses Bild werde ich nie vergessen. Ein alter Mann von 73 Jahren steht auf einer Mauer mit einer Latte und versucht alles um den Strom wieder zu bekommen. (mehr …)