Livias erste Schritte (Videobeitrag)

 

Nach genau 13 Monaten steht unsere Livia nun auf "eigenen Beinen". Das was hier in Albanien sehr wichtig ist, hat Livia nun geschafft. Sie läuft. Wir haben es allerdings nicht wie die Albaner gemacht, die ihr Kind schon ab einem halben Jahr in einen Laufwagen setzen.

Wir haben es unserem großartigen Schöpfergott überlassen, unserer Tochter das Laufen zur richtigen Zeit zu lehren. Besonders beeindruckt sind wir von Livias Fähigkeit aus dem Nichts heraus aufzustehen.

Aber sieh dir doch selbst dieses Video an, um einen Eindruck zu bekommen.

Wie Gott Licht in mein Dunkel brachte

Vorgestern haben wir unsere geliebte Teamleiterin zum Flughafen gebracht. Sie braucht eine Auszeit in Deutschland, da sie sehr müde und erschöpft war und gesundheitliche Probleme aufgetreten sind.

Das war für mich gar nicht einfach. Sie ist mir eine sehr liebe Freundin und ein Vorbild in ihrem Leben und Dienst hier in Krume. Sie ist das Herz der Arbeit, hat sie begonnen und durch viel Liebe, Kraft und Geduld vorangetrieben. Wie schön, dass sie am Tag vor ihrem Abflug noch die erste Gläubige hier im Ort taufen durfte.

Gestern jedoch brach für mich einiges in sich zusammen. Ja, das war ein Triumph, dass eine Krumianerin getauft wurde. Aber der Feind schläft nicht. Er streut Entmutigung wo er nur kann.

Gestern hatte ich eine sehr schlechte Nacht gehabt. Tagsüber war unser Gideon sehr anstrengend. Als er seinen 3. Schreianfall bekam, war es mir zu viel. Ich ging ins Bad und wollte einfach nur Ruhe. Und ich weinte. Was sich so angestaut hatte, kam alles raus. Ich merkte, wie sich über mir eine dunkle Wolke breit machen wollte und mir eine Stimme einflüsterte: "Du schaffst das alles nicht. Dir fehlt deine Familie, deine Freunde, andere Familien. Du kannst nicht einfach mal raus und laufen, du kommst gar nicht mehr zur Ruhe, usw.

Und in diesem Moment hörte ich auf diese Stimmen und sie zogen mich runter. Ich war zutiefst traurig und betrübt.

Aber Gott!

Er ließ mit seiner Ermutigung nicht lange auf sich warten. Und diese kam noch viel stärker, wie die Entmutigung. Klar, Gott ist ja viel stärker! Das lässt er sich nicht nehmen...

Gestern Abend ließ mich mein lieber Mann im Wohnzimmer schlafen, so dass ich mal eine einigermaßen gute Nacht erleben kann. (Schon seit Wochen bin ich mindestens 5 mal nachts wach.)

Heute morgen dann die Losungstexte:

Der Herr hat mich gesandt,
Zu schaffen den Trauernden zu Zion (oder Krume),
Dass ihnen Schmuck statt Asche,
Freudenöl statt Trauerkleid,
Lobgesang statt eines betrübten Geistes gegeben werde. (Jes. 61,1.3)

Christus spricht: kommt her zu mir, alle (auch du Rahel),  die ihr mühselig und beladen seid;
Ich will euch erquicken! (Mt. 11,28)

Etwas später las ich in meinem kleinen Andachtsbuch auf der Toilette (andere Mamas mit kleinen Kindern werden verstehen, warum man manches am besten auf der Toilette liest 🙂

Herr, wenn du uns durch die tiefen Wasser der Schwierigkeiten führst,
dann sehen wir oft nur noch wie hoch die Wellen sind,
und nicht, wie viel größer du.
Hilf uns, den Blick nicht von dir abzuwenden,
der du den Sturm stillst und unserem Herzen Frieden zusprichst.

Achte so wenig wie möglich auf die Dinge,
Die dich entmutigen wollen.
Setze deinen Weg fort wie ein Dampfschiff,
Egal, wie sanft oder rau die See ist,
Ob es regnet oder die Sonne scheint.
Wichtig ist, dass du mit deiner Fracht
Sicher im Hafen ankommst.

(Maltbie D. Babcock)

Und dann, kurz vor dem Mittagessen kam noch der Höhepunkt. Danny brachte ein Päckchen von der Post mit. Es kam von einer Frau, die ich eigentlich gar nicht kenne. Sie schickte eine schöne Kerze, Stifte für Gideon und Servietten. Aber das beste waren ihr Worte. Sie habe gerade unsere Gebetsmail gelesen und spüre nun das "dringende Bedürfnis" uns zu schreiben und zu ermutigen. Sie schreibt dann:

"Ihr seid am richtigen Ort in Krume,
Gott hat euch dorthin gestellt.
Haltet fest an Gottes Zusagen,
Auch wenn alles dagegen spricht.
Ihr könnt euch sicher sein,
dass Menschen in Deutschland für euch beten.
Wir beten, dass Gott die Finsternis in Krume hell macht
Und dass sein Licht scheint!

Jesus ist bei euch und gibt euch alles,
Was ihr braucht und noch viel mehr."

Vorne auf der Karte steht der Vers aus 2.Samuel 22,29:

"Herr, du machst die Finsternis um mich hell,
Du bist mein Licht!"

Ich bin immer wieder begeistert, wie Gott es versteht, zu meinem Herzen zu sprechen und mich innerlich wieder aufzubauen! All das seind für mich Liebesbeweise Gottes und ich freue mich so darüber.

Gottes Sonne fällt tief in mein Herz durch sein Wort und durch Menschen, die er beauftragt, schickt er mir Licht von Deutschland nach Krume. Danke!!!

Wie bunte Post meinen Tag verschönert

Mein Geburtstag liegt zwar schon eine Woche zurück, aber meine Freude war sehr groß, als mir gestern vier schöne bunte Briefe ins Haus geflattert kamen. Geburtstagspost!

Als hätten sich diese vier lieben Leute abgesprochen in der Farbwahl ihres Kuverts. Und da ich mich sehr an allem freue, was einfach schön ist, so auch an diesem Anblick, ganz ohne den Inhalt gelesen zu haben. Gideon hätte sie sich auch gerne unter den Nagel gerissen, aber das ließ ich natürlich nicht zu.

Also, vielen, vielen Dank an euch, ihr vier lieben Freundinnen! Ihr habt mir meinen Tag sehr verschönert und mich durch eure Worte sehr ermutigt.

Übrigens wurden die Briefe am 3., zwei am 8. und einer am 11. 9. abgeschickt. Nur damit ihr ungefähr wisst, wie lange Post bis zu uns dauern kann...

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Vom Elend mit den Fälschungen

 

Vieles in Albanien ist echte deutsche Qualitätsarbeit. "Made in Germany". Zum Beispiel die Autos von Mercedes oder VW. Das ganze Transportwesen wird hier im Norden von Albanien getragen von alten Mercedesbussen, die scheinbar unkaputtbar jeden Tag unzählige Kilometer auf sehr schlechten Straßen abspulen.

Leider gibt es aber auch das Elend mit den Fälschungen.

Zuletzt kaufte der Sohn von unserem Vermieter seinem Vater eine Motorsäge. Ich konnte es kaum glauben, als ich diese orange Motorsäge sah. Ich fragte mich: "Hat der wirklich seinem Sohn eine echte "STIHL"-Motorsäge gekauft?"

Ziemlich schnell stellte ich für mich fest, dass dies eine schlechte Fälschung sei.

Als ich die Tage Holz in meinen Garten schaffte, bot Shaban, unser Vermieter mir seine Hilfe an. Er würde mein Holz mit der Motorsäge sägen. Ich konnte nicht glauben, dass der alte Mann, der noch nie mit einer Motorsäge gearbeitet hat, es tatsächlich mit dieser Fälschung versuchen wollte. Doch ich wollte es ihn auf jeden Fall versuchen lassen.

false5Es dauerte dann einige Zeit bis das Ding anlief. Shaban fing an, ein paar Holzstämme zu sägen. Dann gab das Ding seinen Geist auf. Irgendwann kam der Nachbar und tüfftelte an dem Gerät herum. Es wollte nicht mehr anspringen. Dabei hatten wir doch erst einen Kubikmeter Holz geschnitten. Nach einigem Geschraube sprang das Ding doch wieder an.

Wir konnten wieder ein wenig sägen. Dann wollte die Säge wieder nicht. Und so ging das den ganzen Vormittag, bis wir genervt aufgaben.

Ich sagte Shaban, ich würde nun einen Arbeiter mit einer richtigen STIHL-Säge holen.

Hier nochmal ein Bild für alle Männer, die wissen, welchen Wert eine echte Stihl-Motorsäge hat.

Ich weiß mal wieder viel mehr zu schätzen, was ein echtes "Made in Germany" bedeutet.

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Ein Gebet für die muslimische Welt

Nie war es dringender, dass wir für die muslimische Welt beten. Samuel M. Zwemer (1867-1952) lebte und arbeitete viele Jahre in islamischen Ländern. Er wird auch der "Apostel für den Islam" genannt. Er betete für die muslimische Welt in folgender Weise:

"Allmächtiger Gott, unser himmlischer Vater, du hast aus einem Menschen alle Nationen gemacht und hast versprochen, dass viele aus dem Osten kommen werden um sich mit Abraham in dein Reich setzen: Wir beten für deine verlorenen Kinder in muslimischen Ländern, die noch ferne sind, dass sie durch das Blut Christi nahe gebracht werden. Blicke auf sie mit Mitgefühl, weil sie deine Wahrheit ignorieren.

Nimm weg den Stolz des Intellekts und der Blindheit des Herzens und enthülle ihnen die überragende Schönheit und Kraft deines Sohnes Jesus Christus. Überführe sie von der Sünde, dass sie die Sühnung des einzigen Retters ablehnen.  Gib denen Mut, die dich lieben, dass sie deinen Namen mutig bekennen.

Bring den Tag herbei an dem in Ländern wie der Türkei, Arabien, Iran, Irak, Afghanistan und Nordafrika Religionsfreiheit herrscht. Sende Arbeiter, wo die Ernte reif ist und treue Ackerleute, die den Boden beackern, in Ländern, die vernachlässigt sind. Mögen die Stämme von Afrika und Malaysia nicht dem Islam verfallen, sondern für Christus gewonnen werden.

Segne den Dienst der Heilung in jedem Krankenhaus und den Dienst der Liebe in jeder Kirche und Mission. Mögen alle muslimischen Kinder in Missionsschulen zu Christus geführt werden und ihn als ihren persönlichen Erretter annehmen.

Stärke die Gläubigen, richte auf, die zurückgefallen sind, und gibt all denen, die unter Muslimen arbeiten, die Zärtlichkeit von Christus, so dass gebrochene Halme mächtige Pfeiler deiner Gemeinde werden und glimmende Dochte brennende und scheinende Lichter. Oh Gott, komm mit  deinem mächtigen Arm und lass uns deine Macht sehen.  Alle unsere Erwartungen liegen in dir.

Vater, die Stunde ist gekommen; verherrliche deinen Sohn in der muslimischen Welt und erfülle durch ihn das Gebet von Abraham, deinem Freund, "O, dass doch Ismael vor dir leben möge." -um Jesu willen. Amen.

Das Gebet habe ich aus dem englischen übersetzt und es ist schon ein wenig veraltet, aber vielleicht kann es uns inspirieren im Gebet zu Gott zu flehen.

Dies ist der Tag

Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat! Seien wir fröhlich und freuen uns in ihm!
Ach, Herr, hilf doch! Ach, Herr, gib doch Gelingen! (Ps.118,24+25)

Der Losungstext von heute hat mich sehr ermutigt.

Gestern ist meine Mutter wieder nach Deutschland geflogen. Wir hatten zehn ausgefüllte und schöne Tage miteinander. Doch immer wieder nach erfüllten und besonderen Zeiten merke ich, wie mein Herz auf einmal schwer wird, obwohl es sich leer anfühlt. Da ist der Abschiedsschmerz und die Erinnerung an eine tolle Zeit und doch muss ich weitergehen und wieder mich selbst und meinen Platz hier ganz neu entdecken und einnehmen.

Ich bin traurig und zuversichtlich zur gleichen Zeit. Ich fühle mich müde und zugleich sind da zwei kleine Kinder, die ihre Aufmerksamkeit fordern.

Wie sehr musste ich da heute wieder an diese Worte von heute morgen denken. (Wir lesen den Losungstext immer vor dem Frühstück...).

Ich will mich immer wieder, hier und heute, bewusst dazu entscheiden, in der Freude zu leben und Fröhlichkeit in mein Herz hinein zu lassen. Ich will mich nicht unterkriegen lassen, sondern will vorwärtsschauen und erleben, wie Jesus meine Hilfe ist und meiner Arbeit Gelingen schenkt.

Ich habe viel vor in dieser Woche. Doch ich brauche so sehr Gottes Hilfe und auch die Freude im Herzen, die nur er schenken kann. Ich will auch an einem Tag wie diesem zu meinem Herzen sprechen und mir wieder sagen:

Dies ist der Tag, den der Herr gemacht hat!
Sei fröhlich, Rahel und freue dich in ihm!
Ach, Herr, hilf doch!
Ach, Herr, gib doch Gelingen!

10 Glaubens-Lektionen für ein neues Lebensjahr

Als Familie haben wir die Tradition, dass wir uns zum Geburtstag als Ehepaar den Geburtstagspsalm vorlesen. Der Geburtstagspsalm ist der Psalm, den dem jeweiligen Alter entspricht. Rahel wird heute dreissig. So werde ich ihr Psalm 30 heute morgen vorlesen.

Als ich gestern Abend diesen Psalm las, erkannte ich sehr wertvolle Lektionen. Ich bin mir sicher, dass das neue Glaubens- und Lebensjahr von Rahel einige Herausforderungen mit sich bringen wird. Aber der Psalm 30 bietet uns Halt, mitten in all der Ungewissheit, die vor uns liegt.

Im folgenden wende ich mich persönlich an Rahel, in dem ich ihr diese Lektionen nahebringe. Du kannst dich jedoch auch persönlich angesprochen fühlen. Denke dir einfach, dass ich dich anspreche. Um meinen Gedanken zu folgen, solltest du am besten den Psalm 30 vorher lesen.

Liebe Rahel, ein neues Lebensjahr liegt vor dir. Wir wissen nicht, was kommen wird. Jeder einzelne Tag, jedes Glück und jedes Leid liegt in Gottes Händen. Doch eines will ich dir am Anfang dieses Jahres zusprechen.

1.Wir haben einen Gott der rettet.

So haben wir unseren Gott erlebt und daran müssen wir festhalten. Schau wie David Gottes Rettung beschreibt.

Denn du hast mich aus der Tiefe gezogen und lässest meine Feinde sich nicht über mich freuen.

HERR, du hast mich von den Toten heraufgeholt; du hast mich am Leben erhalten,

Lass uns also in Mitten von herausfordernden Zeiten an dieser Tatsache festhalten. Gott ist da um zu helfen. Er reißt uns heraus, wenn wir zur ertrinken drohen. Wenn wir nicht mehr können, ist Gott da.

2. Zeiten der Not werden kommen.

Das müssen wir uns eingestehen. So wie David, haben wir das schon erlebt. Schwierige Zeiten gehören zum Glaubensleben dazu. Und deswegen lass uns nicht überrascht sein, wenn notvolle Situationen über uns kommen.

3. Wir werden heil, wenn wir uns zu Gott wenden.

Wie schnell beschuldigen wir Gott, oder wenden uns von ihm ab, wenn er schwere Zeiten in unserem Leben zulässt. Aber David tat das einzig richtige in seiner Not:

HERR, mein Gott, als ich schrie zu dir, da machtest du mich gesund.

Rahel, wir werden heil wenn wir uns zu Gott wenden. Daran müssen wir festhalten, auch wenn alles dagegen spricht. Der andere Weg, das verzweifelte Schauen auf die eigene Situation wird uns nur kaputt machen.

4.Gottes Gnade steht über aller Not.

David ordnet sein Leiden richtig ein. Er bekennt, dass im Vergleich zu den schweren Zeiten, die guten Zeiten überwiegen.

Denn sein Zorn währet einen Augenblick und lebenslang seine Gnade.

Im Anblick von all dem Guten, was unser Gott uns schon erwiesen hat, sind die Momente in denen Gott schwierige Zeiten zulässt, wie Augenblicke, die schnell wieder vergehen.

5.Wir werden weinen und um Freude kämpfen.

Ja, es ist ok auch mal zu weinen, wenn die Not unsere Herzen schwer macht. David hat es auch so erlebt. Aber wir müssen auch wieder heraustreten aus der Trauer und um Freude kämpfen.

Den Abend lang währet das Weinen, aber des Morgens ist Freude.

Lass uns niemals in der Verzweiflung und Trauer stecken bleiben, sondern lass uns immer die Chance eines neuen Tages ergreifen und die Freude im Blick haben.

6. Wir erleben Zeiten des Wohlbefindens, doch sie gehen auch wieder vorüber.

Ja, es wird dir auch gut gehen im nächsten Jahr. David vergisst nicht, davon zu schreiben. Doch David, wurde selbstsicher und dachte sein Leben würde immer so weitergehen.

Ich aber sprach, als es mir gut ging: Ich werde nimmermehr wanken.

Denn, HERR, durch dein Wohlgefallen, hattest du mich auf einen hohen Fels gestellt.

Lass uns die Zeiten des Wohlbefindens dankbar aus der Hand Gottes nehmen. Sie sind ein Zeichen seiner Güte. Aber lass uns nicht daran hängen in dem Glauben, dass das schöne Leben immer so bleiben muss.

7. Es wird Tage geben, da scheint Gott ganz weit weg.

Dementsprechend schreibt David davon im gleichen Atemzug von der Tatsache, dass Gott sich auch wieder zurückzieht.

Aber als du dein Antlitz verbargest, erschrak ich.

Gott ist immer für uns da. Es wird aber auch Tage geben, da wir er ganz weit weg sein. Lass uns nicht erschrecken, wenn solche Tage kommen.

8. Die Hinwendung zu Gott verändert alles.

Am Ende des Psalms wendet David sich wieder an Gott. Es ist egal, ob es ihm gut geht, oder schlecht geht.

Zu dir, HERR, rief ich, und zum Herrn flehte ich:

Lass uns dies immer wieder Vornehmen. Nur bei Gott finden wir Hilfe, egal in welcher Situation. Zum ihm müssen wir rufen und flehen.

9. Leid wird zum Lob, Trauer wird zur Freude.

David hatte allen Grund zum Klagen und war in tiefer Trauer. Doch schau wie David seinen Gott erlebt.

Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen, du hast mir den Sack der Trauer ausgezogen und mich mit Freude gegürtet,

Oh wie sehr wünsche ich mir das für alle Not, in der wir uns befinden. Dass wir unseren Gott auch im Leid loben können und dass wir auch als Traurige uns allezeit freuen können.

10. Gottes Lob steht über allem.

Das neue Jahr wird vieles von dir fordern, liebe Rahel. Doch eines sollst du nie vergessen. Gottes Lob steht über allem. So beendet David auch seinen Psalm.

dass ich dir lobsinge und nicht stille werde. HERR, mein Gott, ich will dir danken in Ewigkeit.

Rahel, du hast allen Grund deinem Gott zu vertrauen in deinem neuen Lebensjahr. Tritt in die Fussstapfen von David, der dir als Glaubensheld vorlebt, was es heißt Gott zu vertrauen.

Ich bin der Einzige

Ich vergesse oft, dass der Tod zum Leben dazugehört. Doch heute steht mir der Tod wieder vor Augen. Ich gehe auf eine Beerdigung. Es ist ein trauriger Anlass, aber ich gehe gerne hin. Schon der Prediger sagte:

Besser, ins Haus der Trauer zu gehen, als ins Haus des Gastmahls zu gehen; denn jenes ist das Ende aller Menschen, und der Lebende nimmt es sich zu Herzen. Prediger 7,3

Der Trauerzug

An der Beerdigung nehmen nur die Männer der Stadt teil. Ich weiß nicht, wo die Gedächtnisfeier stattfindet. So warte ich im Zentrum. Irgendwann erblicke ich den Trauerzug. Voran fährt der Leichenwagen mit dem Verstorbenen. Die nahen Familienangehörigen folgen dem Wagen mit gesenktem Blick. Dahinter reihen sich alle anderen Männer ein. Viele sind still. Einige reden in leisem Ton miteinander. Nachdem die Prozession zur Hälfte an mir vorübergezogen ist, reihe ich mich ein, in die bedächtig dahin schreitenden Männer.

Es sind noch 300 Meter bis zum Friedhof. Die letzten Tage hat es viel geregnet. Der Weg führt uns über eine schlammige, lehmgelbe Straße, die übersät ist mit Pfützen. Mein Blick geht nur nach unten, um den richtigen Schritt zu gehen.

Die Tür durch die wir alle schreiten

Als wir am Friedhof ankommen, werden die Schritte der Männer langsamer. Wir müssen alle durch ein schmales Tor, um auf den Friedhof zu kommen. Während sich die Männer einordnen, um durch das Tor zu gelangen, habe ich Zeit nachzudenken.

Ich denke an all die Männer, die ohne Hoffnung mit mir durch diese Friedhofstür gehen. Ich denke an den Moment, an dem jeder dieser Männer mal durch eine Tür gehen wird, die Tür zu Gottes Gericht. Ich werde traurig. Die Grausamkeit des Todes drückt mich nieder. Niemand kann diesem Schicksal entfliehen.

Wer ich bin

Doch dann wird mir bewusst, wer ich bin und was ich hier tue. Erschüttert stelle ich fest: Ich bin der Einzige unter tausenden von Männern. Ich bin der Einzige, der den kennt, der von sich sagte, "ICH BIN DIE TÜR". Ich bin der Einzige, der Männer vor dem endgültigen Schicksal des ewigen Gerichts bewahren kann. Ich bin der Einzige, der Männern den Weg zum Leben zeigen kann. Ich bin der Einzige, der mit Hoffnung lebt und mit Hoffnung sterben kann.

Nachdem ich auch durch Tor gegangen bin, sehe ich zum ersten Mal den aufgebahrten Sarg. Der Hodscha aus der Moschee betet noch einmal ein paar Worte. Dann wird der Sarg zum Grab getragen. Totengräber haben das Grab mit Schaufeln gegraben. Von nun an gibt es keine Worte mehr. Der Sarg wird heruntergelassen. Als letztes Ritual nehmen die Männer der Familie eine Schaufel und beginnen das Grab mit eigenen Händen zuzuschaufeln. Andere Männer stehen drum herum und schauen zu. Manche sind traurig. Doch keiner vergiesst eine Träne.

Meine Tränen

Doch ich kann nicht anders. Im Anblick dieser Hoffnungslosigkeit vergiesse ich Tränen.

Mir ist egal, was die anderen Männer denken. Ich weine um sie. Ich weine nicht um den Verstorbenen. Ich weine, weil Jesus weint um all diese Männer. Und ich weine, weil ich der Einzige bin.

Ich spüre die Last der Verantwortung. Wenn ich nicht hier bin, dann ist niemand da, der den Männern von Jesus erzählt. Wenn ich meinen Mund nicht aufmache, werden sie die Botschaft des Lebens nicht hören. Wenn ich nicht in Beziehungen zu den Männern lebe, werde ich nicht in ihr Leben sprechen können.

Am Ende schweifen meine Gedanken nochmal zur Sinnfrage unseres Dienstes hier. Während ich den Männern zuschaue, die das Grab des Verstrobenen zuschaufeln, wird mir bewusst, wie niemals zuvor, welchen Sinn es macht, dass wir hier sind.

Jestzt weiß ich, warum ich in dieser hässlichen, kleinen Stadt im Norden von Albanien lebe. Es geht um Männer, die verloren sind und um einen Gott, der sie retten will.

Unsere neue Gebetskarte ist da

Die letzte Gebetskarte haben wir vor einem Jahr erstellt. Livia war zu dem Zeitpunkt ein paar Tage alt. Sie ist nun kein Säugling mehr, sondern ein kleines Mädchen, das auf "eigenen Beinen" steht. Auch unser Gideon hat sich verändert zu einem kleinen Lausbuben. So sahen wir Anlass genug für eine aktuelle neue Gebetskarte zu erstellen.

Zudem wollten wir mit unserer neuen Karte einen Dank zum Ausdruck bringen, für all die Menschen, die hinter uns stehen.

Wir schicken dir gerne solch eine Gebetskarte, wenn du Interesse hast.

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Fülle hierzu nur das Formular aus.

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Was das Leben hier so kostet

Vielleicht denkst du auch, dass die Lebenshaltungskosten in Albanien nicht so hoch sind. Immerhin leben wir in einem der ärmsten Länder Europas. Genau diesen Gedanken äußerte zuletzt ein Freund, mit dem ich über unsere Lebenssituation und die anfallenden Kosten sprach.

In diesem Artikel möchte ich mit dem Missverständnis aufräumen, dass das Leben in ärmeren Ländern automatisch billiger ist.

Die Miete und die Nebenkosten

Die Mieten sind in Albanien lange nicht so hoch wie in Deutschland. Das müssen wir schon sagen. Wir zahlen für unsere Wohnung ziemlich viel, im Vergleich zu den anderen Menschen hier. Aber im Vergleich zu Deutschland haben wir doch eine recht günstige Wohnung.  Eine Wohnung in unserer Stadt kostet normalerweise um die 50 Euro.

Der Strom ist auch nicht so teuer. Aber als wir im Winter mal Elektro-Heizgeräte in Betrieb hatten, mussten wir auch mal 90 Euro für eine Monatsstromrechnung bezahlen. Die Kilowattstunde kostet hier 5 cent wenn man unter 300kWh im Monat bleibt. Danach wird es doppelt so teuer. Es gibt nur einen Tarif für alle Haushalte.

Wasser kostet eigentlich gar nichts. Es steht uns ja auch nur morgens und abends zur Verfügung. In dieser Zeit befüllen wir ein großes Wasserdeposit auf unserem Dach. Obwohl unsere Vermieter den ganzen Sommer das Wasser nutzen um den Garten zu bewässern, kommen sie nicht über einen Betrag von 5 Euro pro Monat.

Das geschnittene Holz kostet den Kubikmeter 15-17 Euro. Wir werden nächste Woche mal zehn Meter bestellen.

Nahrungsmittel

Die Top 3 der super-günstigen Produkte

Die Top 3 der Dinge, die es hier vor Ort günstig gibt sind:

Brot, Espresso und Wassermelonen. 

Wenn ich einen groß Einkauf beim Bäcker mache mit 15 Brötchen und 2 Broten, komme ich doch nicht über 2 Euro. Der Espresso kostet im Café 30 Cent. Für eine 8kg Wassermelone müssen wir 1,50 Euro zahlen. Diese haben wir in den letzten Wochen ausgiebig genossen. Leider ist diese Zeit nun vorbei.

Natürlich sind auch andere Obst und Gemüsesorten günstiger. Allerdings ist die Auswahl, besonders im Winter, sehr beschränkt.

Der Konsum von Selbstproduziertem

Kalender-3Wenn wir so wie viele Albaner nur von dem Leben würden, was sie selbst produzieren, kämen wir billig weg. Unsere Nachbarn, Rrushe und Shaban, leben von dem, was die Kuh und der Garten so hergeben. Milch, Joghurt und Käse bekommen sie von der Kuh. Gemüse gibt es aus dem Garten. Darüber hinaus kaufen sie sich einen 25kg Sack Mehl, mit dem sie selbst das Brot backen. Es scheint uns, dass sie nicht viel mehr benötigen als das.

Wir aus Deutschland sind natürlich anderes gewöhnt. Deswegen fällt es uns schwer, so bescheiden zu leben, was du wahrscheinlich verstehen wirst.

Das Supermarktangebot im Nachbarland

Viele Dinge, die wir sonst brauchen, kaufen wir im Kosovo in großen Supermärkten. Aus dem einfachen Grund, weil es diese Sachen in unserer Stadt nicht zu kaufen gibt.

Im Folgenden liste ich mal ein paar Dinge auf:

Butter = 1,79 Euro

H-Milch = 0,92 Euro

Corn Flakes (500gr) = 2,55 Euro

Ein kleines Nutellaglas = 3,00 Euro

Das ist nur eine beispielhafte Aufzählung. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Wenn wir einen ganz gewöhnlichen Einkauf machen, sind wir, genau wie in Deutschland, ganz schnell 50 Euro los.

Hygieneartikel

Rossmann in AlbanienEs gibt in ganz Albanien einen Rossmann-Drogeriemarkt. Geht man dort hinein fühlt man sich wie in Deutschland. Alle Produkte sind deutsch. Allerdings sind die Preise umso teurer. Schließlich müssen die Sachen ja erstmal nach Albanien gebracht werden.

Um mal ein Beispiel herauszugreifen. Eine Maxi-Packung Windeln = 15 Euro.

Wenn wir die Spritkosten hinzurechnen für die Anfahrt von 2x170 km, sind wir bei ganz schön teuren Hygieneartikeln.

Das Fazit:

Derzeit ist unser Vermieter aus England hier und er beschwerte sich zuletzt in einem Gespräch über die hohen Kosten für Lebensmitteln in Albanien.

Wir haben hier in Albanien keine Discounter-Ketten wie Aldi oder Lidl. Dort kann man auch für wenig Geld kostengünstig und qualitativ einkaufen.

Wir haben die Wahl zwischen einem sehr bescheidenen Leben oder höheren Kosten für teurere Lebensmittel. Bislang bemühen wir uns hier einen erträglichen Mittelweg zu gehen.

Die Idylle von weidenden Kühen

Es gibt in unserem Land viele Dinge, die gewöhnungsbedürftig sind. Vor allem jedoch habe ich Mühe, wie bei uns mit dem Thema Müll umgegangen wird. Es ist unglaublich, welche Massen an Müll hier jeden Tag produziert werden. Es gibt absolut keine Mülltrennung.

Nachdem ich gestern in unserem Lager aufgeräumt hatte, hatte ich zwei riesenstücke Styroporabfall, die ich entsorgen wollte. Hätte ich sie auf den Müll geworfen, wäre der ganze Mülleimer gleich voll gewesen. Zudem hätte der Müllwagen viel weniger Platz.

So entschied ich mich, diesen Müll selbst zur Müllhalde zu bringen, da ich in der Nähe zu tun hatte.

Ein ekelhafter Ort

Aber es gibt keinen ekelhafteren Ort, wie unsere wunderbar gelegene Müllhalde. Die Halde ist nicht einfach eine Grube, sondern sie liegt an einem Berghang mit herrlicher Aussicht. Vor dem herrlichen Panorama jedoch breitet sich ein Meer von Müll aus, das vor allem aus Plastikflaschen aller Art und Färbung besteht.

Idylle mal anders

Als ich heute dort ankam, sah ich eine Herde von Kühen, die genüsslich im Plastikmüll der Müllhalde nach Essbarem suchten. Die ganze Szene wurde belebt durch eine Schar von Krähen, die aufflogen als ich ankam.

Nicht vorzustellen ist der Gedanke, dass Fleisch von diesen Kühen beim Metzger in unserer Stadt landet. Das ist auch ein Grund warum wir Mühe haben Frischfleisch in unserer Stadt zu kaufen.

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Bin ich ein Boss oder Diener?

Als Chef vom Fitnessstudio könnte man mich als Boss bezeichnen. Und genau das tat Edmond, als er zuletzt meine Nummer in sein Handy einspeichern wollte. Er fügte zu meinem Vornamen einfach den Titel "Boss" in das Feld für Nachname ein. Das sah dann in seinem Handy so aus. deni boss

Allerdings fühlte ich mich bei diesem Titel nicht wohl. Rechtlich gesehen bin ich wohl der Boss, denn ich trage die Verantwortung. Von den Jungs im Fitness will ich aber keinesfalls als Boss bezeichnet werden.

So sagte ich dem Edmond, ich hätte einen besseren Titel, den er verwenden könne. Für die Menschen in der Stadt und auch für die Jungs im Fitness will ich ein Diener sein. Das hört sich komisch an, aber genau so ist es.

Doch wie sollte ich dem Edmond diese Tatsache vermitteln. Ich kannte nur das Verb für dienen = sherbim. Damit versuchte ich ihm zu erklären, wie ich bezeichnet werden will. Allerdings machte es nicht gleich klick bei ihm. Ich brauchte weitere Erklärungsversuche, bis wir den richtigen albanischen Begriff für Diener fanden. Sherbyes. Edmond war natürlich erstaunt und konnte es gar nicht fassen, aber er gab sich damit zufrieden.

Ja, nun bin ich als Kontakt in Edmonds iPhone tatsächlich "Deni Sherbyes". Also Danny Diener, um es in Deutsch auszudrücken.

Ich glaube nicht, dass ich diesen Titel nun ein für alle Mal als Spitznamen mit mir herum tragen werde. Aber Edmond und seinem Freund Meridian konnte ich erklären, was ich mit diesem Titel beabsichtige.

Ich will für die Menschen da sein, sie lieben und ihnen dienen.

Wir waren uns einig, dass dies absolut nicht Kultur angepasst ist. Denn wenn jemand in Albanien der Chef oder Boss ist, dann verbindet er diese Aufgabe keinesfalls mit der Identität eines Dieners.

Ich habe mich entschieden entgegen der Kultur zu handeln. Ich will Autorität durch meine liebende, hilfsbereite, entgegenkommende Haltung gewinnen und nicht durch einen Titel und die rechtliche Stellung.

Jesus ist mir hier das größte Vorbild, der auch als Boss auf diese Welt kam. Immerhin hatte er sie geschaffen. Doch er gab sich nicht als Boss aus, sondern er war da, um den Menschen zu dienen und sein Leben zu geben. Er erniedrigte sich selbst, wurde einer von uns und war Gott gehorsam bis zum Tod. (vgl Markus 10,45, Phil 2,5-11)

Diese Selbsterniedrigung verschaffte ihm am Ende die allerhöchste Autorität, die er nun für immer innehat.

Und so will ich ihm an Ende danken:

Danke Jesus, dass ich dich nachahmen darf und dass ich ein Diener sein darf, in einer Kultur, der das völlig fremd ist.