Wie wir unsere Gebetsmail verstehen

Seitdem wir begonnen haben, uns konkret auf unseren Dienst in Albanien vorzubereiten, verschicken wir unsere Gebetsnachrichten mit dem Namen rahda:gebet. Mittlerweile haben wir 32 Ausgaben versendet.

Ziel dieser Mail ist es, über den quartalsmäßigen Rundbrief rahda:post hinaus, aktuelle Informationen und Gebetsanliegen zu liefern.

Wir erhielten zuletzt einen Brief, von einem Empfänger unserer Gebetsmail, in welchem er darum bat, von der Liste genommen zu werden. Unsere Mail zu lesen war ihm eine Last, weil er sich jedesmal nach Erhalt der Mail verpflichtet fühlte, für uns zu beten.

Ich weiß nicht, wie es dir dabei geht, wenn du in unregelmäßigen Abständen eine Mail mit dem Betreff: "rahda:gebet Nr... " in deinem Posteingang vorfindest.

Um einige Unklarheiten auszuräumen haben wir einige Punkte aufgeschrieben.

Beachte Folgendes

  1. Wir erwarten nicht, dass du unsere Gebetsmail liest. Freuen würden wir uns natürlich schon, wenn du Interesse an dem hast, was Gott hier tut. Aber in der heutigen Emailflut haben wir Verständnis, wenn du keine Zeit findest für das Lesen unserer Email.
  2. Wir erwarten nicht, dass du für uns betest. Natürlich heißt unsere Mail rahda:gebet, aber dadurch soll für dich keine Pflicht entstehen, für uns zu beten. Es soll lediglich eine Einladung zum Gebet sein. Sei ganz frei sie anzunehmen oder nicht.
  3. Bitte fühle dich nicht schuldig. Du stehst nicht in unserer Schuld. Du musst nicht für uns beten, wie gerade eben schon gesagt. Wir wollen dir auf keinen Fall eine Last auferlegen, die dich zum Gebet zwingt.

Worüber wir uns freuen

  1. Wenn du dran bleibst, an dem was Gott tut. Wir freuen uns auch über die stillen Beobachter, ob sie für uns beten oder nicht. Gott wird geehrt, wenn Menschen sehen, wie er uns trägt und wie er die Wege für uns ebnet.
  2. Wenn du ab und zu für uns betest. Auch das spontane Gebet, dass du sprichst, weil dich ein Anliegen in unserer Mail bewegt hat, ist viel wert. Würden wenigstens 25 Prozent unserer Empfänger nach Erhalt unser Gebetsmail ein Gebet für uns sprechen, dann wären das schon 150 Beter.
  3. Wenn du regelmäßig für uns betest. Wir sind davon abhängig, dass es Menschen gibt, die regelmäßig für uns vor dem Thron Gottes einstehen. Wir können nur erahnen wie viele unserer Freunde dies tun. Gemessen an dem Beistand Gottes in den letzten zwei Jahren, sind wir getragen von regelmäßigem Gebet.

Wie du den Erhalt beendest

Wenn du in Anbetracht von diesen 6 Anmerkungen immer noch zu denen gehörst, die unsere Mail nicht mehr bekommen wollen, dann haben wir vollstes Verständnis dafür.

Jede unserer Gebetsmails erhält am Ende einen Link >Aus dem Verteiler austragen. Dort kannst du dich ganz einfach mit zwei Klicks aus dem Verteiler austragen.

Wie wichtig sind Spielsachen wirklich?

Ich bin immer wieder fasziniert von der Erfindungsgabe meiner Kinder. Manchmal denke ich wirklich, dass Kinder im Grunde mit sehr wenig Spielsachen glücklich sein können.

Deutschland und seine Spielsachen

Wenn ich in Deutschland bin fällt mir immer wieder auf, wie deutsche Kinder mit Spielzeug zugeschüttet werden. Manch ein Kinderzimmer in Deutschland beinhaltet mit Sicherheit mehr Spielsachen, wie sämtliche Haushalte in Krume zusammen (ohne dass ich alle gesehen hätte). Natürlich sind Spielsachen schön und auch meine Kinder freuen sich, wenn sie zum Geburtstag etwas neues hinzubekommen. Auch bin ich ein absoluter Fan von guten Kinderbüchern und bin überzeugt, dass diese sehr wichtig sind.

Dennoch. Ich komme immer wieder ins Nachdenken darüber, was Kinder wirklich brauchen.

Steine und Stöcke, die Alleskönner

IMG_4186In der vorletzten Woche waren wir im Urlaub in Montenegro. Dort gibt es schöne kleine Buchten mit vorwiegend Steinstränden. Zuerst dachte ich, dass Sand doch schöner wäre für kleine Kinder. Doch dann stellte sich schnell heraus, was diese Steine so alles in sich hatten. Es war zu schön zu sehen, was in meinen Kindern für ein Sammlergeist und für eine Fantasie steckte. Diese Steine waren plötzlich alles. Da waren Eier, Fleischstücke (und wirklich, sie sahen echt aus, wie ein saftiges Stück Rindfleisch), Kartoffeln, Salz, Gemüse aller Art usw. Auch hier zuhause kochen wir fast nur noch mit den mitgebrachten Steinen (und das sind nicht zu wenig... 🙂

IMG_3811Auf einem Spaziergang fanden wir zwei Stöcke, Treibholz. Wir nahmen sie natürlich mit. Immer wenn das Wetter nicht so gut war und wir ncht zum Strand konnten, zogen wir mit den Kids los und Gideon mähte mit seiner Motorsäge (das Geräusch, das er dabei machte zeugte davon, dass er nicht wenige zuvor in live gehört hatte) und Livia bekam die Sense, ganz nach albanischer Art. So konnten sie sich sehr lang und sehr glücklich beschäftigen.

Gideon, der Dekorateur

Schön finde ich auch Gideons Blick für kleine Dinge. Sicher hat er da ein Vorbild, aber bei vielen Dingen, die er findet meint er zu mir: "Das nehmen wir mit zur Deko, ja?" Dabei weiß er einfach, dass seine Mama von Herzen gerne dekoriert mit allem, was sie draußen in der Natur findet. Aber warum nicht. Er sieht, dass in vielen (nicht ganz in allem, was ich ihm auch immer mal wieder sagen muss) etwas schönes, dekoratives steckt, was wir einfach draußen auf dem Weg und in der Natur finden. Nun haben wir überall Gläser stehen mit Steinen drin, ein großes Tabett voller Kastanien mit einer Kerze in der Mitte und einen großen Zweig mit Ästen, den wir am Meer gefunden haben und der bald weihnachtlich dekoriert wird.

Mein Fazit: Ich will meinen Kindern sehr bewusst Spielsachen schenken, aber vor allem will ich ihre Gabe der Fantasie wecken und sie feinfühlig machen für all das Schöne und Kreative, das Gott in seine Schöpfung gelegt hat.

Über allem steht: Gnade

Am Ende eines nebligen und trüben Tag bricht mit Macht noch einmal die Sonne durch die Wolkendecke, bevor sie hinter den albanischen Alpen verschwindet. Der Berg hinter unserem Haus erstraht in einem zauberhaften Licht, die kleinen Büsche beginnen sich in verschiedene Farben zu kleiden.

Ich blicke aus unserem Küchenfenster, dieser Blick, der mich nun schon seit zwei Jahren begleitet. Ich sehe mein Nachbarhaus, die enge Straße, die durch Mauern führt, die Berge, die frisch gepflügten kleinen Felder. Weit verstreute Häuser, die mich aus der Ferne rufen.

Zwei Jahre in Albanien. Zwei Jahre in Krume.

Vieles ist einem schon so vertraut und anderes noch so fremd. Und vieles muss man sich immer wieder neu vertraut machen.

In diesen zwei besonderen, herausfordernden und bewegten Jahren steht ein Wort über allem: GNADE.

Ich bin immer noch dabei zu begreifen, was sie wirklich bedeutet, aber sie hat mich immer wieder gefunden! Und wäre sie nicht da, ich wäre untergegangen.

Mir ist noch nie so bewusst geworden wie in diesen zwei Jahren, wie abhängig ich bin von dieser Gnade. Es gab Momente, da hab ich mich im Badezimmer eingeschlossen und habe geweint. Ich wusste nicht weiter. Ich war verzweifelt. Da sind die Momente des Heimwehs und die Stimmen, die dich innerlich zurückrufen in deine "Heimat", die den Zweifel schüren, ob dieser Weg, dieser Ort wirklich der beste ist für dich und deine Kinder. Da ist dein Kind, das zutiefst kämpft in der Eingewöhnung in ein neues Leben, eine neue Sprache, neue Menschen. Ich stehe daneben, oft machtlos. Ich kämpfe. Und doch merke ich immer wieder, dass mein Sieg nicht im Kämpfen lag und liegt, sondern in der Ergebung.

Bei unserem Abschied in unserer Organisation gab mir eine Mitarbeiterin eine Karte mit auf den Weg: offene, nach oben gestreckte Hände. Ich strecke meine leeren Hände Jesus hin, immer wieder und er füllt sie mir. Von ihm empfange ich, was ich hier für ein freudiges Leben brauche. Nicht im Kämpfen, sondern im Ergeben liegt der Sieg!

Ich erinnere mich an einen Tag in den ersten Monaten hier. Es ging mir nicht gut, ich war entmutigt von der schweren Sprache und dem Schimmel in der Wohnung. Ich ging einfach raus mit den Kids, wollte eigentlich gar keinem begegnen (was hier unmöglich ist). Ich ging einen Weg, den ich noch nicht gegangen war und kam in eine Sackgasse. Etwas weiter unten hörte ich eine Frauenstimme an einem Zaun sagen: "Das ist doch die Deutsche." und ich sagte: "Ja, die bin ich." Sie luden mich zu einem Kaffee ein, zwei lebenslustige Mütter. Aus dieser ersten Begegnung heraus ist mein tiefster Kontakt zu einer Frau entstanden, die das größte Interesse an Jesus hat.

Ich staunen über Jesu Gnade, wie er in meinem Leben wirkt und in den Menschen, denen ich hier dienen darf. Es ist ein Vorrecht, in dieser Weise Seine Gnade in aller meiner Schwachheit erleben zu dürfen.

Nach zwei Jahren Krume kann ich sagen: es waren die bisher herausfordernsten Jahre meines Lebens, aber auch die, in denen ich am meisten lernen durfte in meiner Beziehung zu Gott. Ich darf schwach sein, und er gebraucht mich dennoch. Er richtet mich wieder auf und zeigt neue Wege und Perspektiven.

Es ist ein Vorrecht, hier leben zu dürfen, bei allen Einschränkungen und allen Schwierigkeiten. Es ist einfach ein Vorrecht, Jesu Licht hier verbreiten zu dürfen. Gerade jetzt, wo die dunkle Jahreszeit beginnt, wird es mir bewusster denn je, warum wir hier sind. Es geht nicht um mich. Es geht um Jesus und darum, dass er hier verherrlicht wird. Und ich will von Herzen dankbar sein für jeden neuen Tag hier! Gott ist da!

 

Nicht einen Augenblick

Wie schnell die Zeit vergeht. Ich kann es kaum Glauben, aber doch, es stimmt. Heute vor zwei Jahren bin ich in Krume angekommen, zwei Tage vor Rahel und den Kindern. Es war ein grauer, verregneter Tag, als ich nach 36 Stunden Reise zum ersten Mal die Lichter von Krume erblickte.

Die folgenden Monate und Jahre waren bestimmt von Gottes gnädiger Fürsorge jeden Tag neu. Und wenn ich von einem schreiben will an diesem Tag, dann von unserem treuen Gott, der uns nie verlassen hat.

Matt Redmann beschreibt es sehr passend in dem Lied Never Once

In der rechten Spalte habe ich den Text auf Deutsch übersetzt.

Standing on this mountaintop
Looking just how far we've come
Knowing that for every step
You were with us

Kneeling on this battle ground
Seeing just how much You've done
Knowing every victory
Is Your power in us

Scars and struggles on the way
But with joy our hearts can say
Yes, our hearts can say

Never once did we ever walk alone
Never once did You leave us on our own
You are faithful, God, You are faithful

Wir stehen hier auf diesem Berggipfel
bemerken, wie weit wir es schon geschafft haben,
wissend, dass DU in jedem Schritt
mit uns warst.

Knieend auf dem Schlachtfeld
sehen wir wie viel du getan hast,
wissend, dass wir jeden Sieg
durch deine Kraft in uns errungen haben.

Narben und Kämpfe auf dem Weg,
aber mit Freude können unsere Herzen sagen,
ja, unsere Herzen können sagen

Nicht einen Augenblick gingen wir jemals allein
Nicht einen Augenblick hast du uns jemals allein gelassen
Du bist treu, Gott, du bist treu

Dieses Lied kann ich von Herzen singen, wenn ich auf die letzten zwei Jahre zurückblicke.

Gott war da, jeden Moment. Er ist treu.

Er hat geholfen. Er hat durchgetragen.

Und nur durch seine Gnade bin ich mit meiner Familie noch hier. Nur durch seine Gnade habe ich Liebe für die Menschen und kann mit Freuden hier leben. Nur durch seine Gnade habe ich Fortschritte in der Sprache gemacht. Und nur durch seine Gnade bin ich fähig, den Menschen hier zu dienen.

Auf allen Wegen hat Gott uns bewahrt. Er hat immer wieder Kraft und Zuversicht gegeben. Ihm allein gebührt der Dank.

Das allerschönste an den zwei Jahren ist nicht die Zeit, die wir hier nun verbracht haben, sondern der Grund warum wir hier sind. Und dieser heißt: JESUS CHRISTUS.

In JESUS CHRISTUS ist die Treue Gottes verankert. In JESUS CHRISTUS hat er uns bewiesen, dass er für uns ist.

Heute machte ich einen Hausbesuch in einem Dorf. Dort führte ich ein längeres Gespräch mit einem Mann. Er sprach gut englisch. Irgendwann stellte er mir auch ganz offen die Frage: Warum bist du eigentlich hier?

Die Antwort, die ich ihm gab war: Ich bin hier, weil Jesus mich gerettet hat und er hat mir den Auftrag gegeben, den Menschen von ihm zu erzählen. Ich bin hier, weil ich will, dass Menschen Frieden mit Gott haben.

Jesus ist das Ziel und das Fundament. Er ist die Begründung und Motivation. Unser Aufenthalt in Krume macht nur durch IHN Sinn. Ohne IHN wären diese zwei Jahre nichts wert.

Heute an diesem Jubiläumstag will ich mich neu daran erinnern und ich lade dich ein, es mit mir zu tun.

Die erste positive Nachricht aus Deutschland

Wie viel haben wir schon dafür gebetet, dass Gott die Flüchtlingskrise gebraucht, um Menschen zu sich zu ziehen? Wie sehr haben wir daran geglaubt, dass genau dies die Absichten Gottes sind?

Davon hört man natürlich nicht in den Medien. Dort ist nur zur hören von einer unbeirrbaren Kanzlerin und der immer stärker werdenden Opposition, gegen ihren Kurs in der Flüchtlingskrise.

Doch gestern erreichte uns die erste positive Nachricht in Bezug auf unser Gebet.

Die Nachricht, die ich von einem Freund per Facebook erhielt, klang so:

Hallo Danny, wir hatten vor ein paar Wochen die große Ehre, einen jungen Albaner (Flüchtling) taufen zu dürfen. Er ist in unserer Gemeinde zum Glauben an Jesus gekommen. Leider wird er in den nächsten Monaten abgeschoben und er wird wieder zurück nach Albanien gehen.

Ich weiß nicht, wie es dazu gekommen ist. Aber eines steht fest: Christen haben sich auf den Weg gemacht, um diesem Flüchtling zu begegnen und ihn einzuladen. Sie haben sich bemüht dem jungen Mann das Evangelium so zu erklären, dass er es versteht. Gott hat sein übriges Werk getan und diesem Mann das Herz geöffnet.

Ich bin davon überzeugt, dass Gott noch viel mehr tun will. Wir müssen nur hingehen, die Flüchtlinge lieben und ihnen von Jesus erzählen.

Ich kann das Bedauern meines Facebook-Freundes verstehen. Ihm tut es leid, dass der junge Albaner abgelehnt wurde und abgeschoben wird. Mir tut es nicht leid. Albanien braucht Nachfolger Jesu, die ihn bezeugen. Dies geht natürlich nur, wenn die in Deutschland zum Glauben gekommenen Albaner wieder in ihr Land zurückkehren. Möge Gott dem jungen Mann, den Weg weisen.