18 Gebete für Ungläubige

Diesen Artikel habe ich von Tim Challies und seinem gleichnamigen Blog entnommen und ins Deutsche übersetzt.

Ein Freund stellte mir zuletzt die Frage: Wie bete ich für Ungläubige? Wie bete ich effektiv? Ich gehe mal davon aus, dass jeder Christ regelmäßig für Familie oder Freunde oder Kollegen oder Nachbarn betet, die den Herrn noch nicht kennen. Und während wir für Anliegen, die mit ihrem Leben und ihren Umständen zu tun haben beten können und müssen, muss der Schwerpunkt unserer Gebete immer auf ihrer Erlösung liegen. Hier sind einige Möglichkeiten, wie die Bibel unsere Gebete leiten kann.

Gebete für die Erlösung

Wir beginnen mit Gebeten für die Errettung. Jedes dieser Gebete sucht das Gleiche, aber auf eine andere Weise oder aus einem anderen Blickwinkel oder mit anderen Worten. Jedes von ihnen ist in einem bestimmten Text der Schrift verankert.

Bete, dass Gott ihre Herzen beschneiden würde. Beschneidung war das alttestamentliche Zeichen, in Gottes Bund einzutreten, Gottes Volk zu sein. Ein beschnittenes Herz zu haben, symbolisiert, ein Herz zu haben, das voll und ganz mit Gott verbunden ist und sich ihm vollkommen unterwirft. “Und der HERR, dein Gott, wird dein Herz und das Herz deiner Kinder beschneiden, auf daß du den HERRN, deinen Gott, liebst von ganzem Herzen und von ganzer Seele, auf daß du leben mögest” (5. Mose 30:6).

Bete, dass Gott ihnen ein Herz aus Fleisch gibt. Die Bibel vergleicht ein Herz aus Fleisch, ein lebendiges Herz, das auf Gott reagiert, mit einem Herz aus Stein, ein Herz, das kalt und unnachgiebig ist. Bete, dass Gott in diesen Ungläubigen arbeitet, um ihre Herzen zu verändern. “Und ich will ihnen ein anderes Herz geben und einen neuen Geist in sie geben und will das steinerne Herz wegnehmen aus ihrem Leibe und ihnen ein fleischernes Herz geben,… ”(Hesekiel 11:19).

Bete, dass Gott sie mit seinem Geist erfüllt. Die große Freude des Heils erlebt ein Mensch, wenn Gott in ihm wohnt. Bete, dass Gott den Ungläubigen diese Ehre erweist, dass er in ihnen wohnen möge. “Ich will meinen Geist in euch geben und will solche Leute aus euch machen, die in meinen Geboten wandeln und meine Rechte halten und danach tun.” (Hesekiel 36:27).

Bete, dass sie zu Christus kommen. Wenn Ungläubige zur Errettung kommen sollen, gibt es nur einen Weg. Sie müssen allein durch Christus kommen. "Jesus sagte zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater außer durch mich."(Joh 14,6). Erinnere dich auch daran, dass er derjenige ist, der sie dazu aufruft, zu kommen und von der Last ihrer Sünden befreit zu werden (siehe Matthäus 11: 28–30).

Bete, dass Gott ihre Herzen öffnet, um an das Evangelium zu glauben. Noch einmal, Gott muss initiieren und die Menschen müssen reagieren. Bete also, dass Gott die Herzen der Ungläubigen öffnet, damit sie ihrerseits glauben können, so wie Lydia es getan hat. “Der Herr öffnete ihr Herz, um auf das zu achten, was Paulus sagte” (Apostelgeschichte 16:14).

Bete, dass Gott sie von der Sklaverei der Sünde befreit. Ungläubige mögen glauben, dass sie frei sind, aber sie sind tatsächlich versklavt. Sie sind Sklaven der Sünde, gebunden an ihre Sünde und Sündhaftigkeit. Bete, dass Gott sie durch sein Evangelium befreien wird. “Aber Gott sei Dank, dass ihr, die ihr einmal Sklaven der Sünde seid, gehorsam seid von dem Herzen bis zu dem Stand der Lehre, zu dem ihr euch verpflichtet habt” (Römer 6:17).

Bete, dass Gott den blendenden Einfluss Satans beseitigen würde. Ungläubige sind von Satan geblendet worden und werden das Evangelium nur dann sehen und schätzen können, wenn Gott in ihnen wirkt. Bete also, dass Gott ihnen einen sehenden Anblick geben würde. “In ihrem Fall hat der Gott dieser Welt den Geist der Ungläubigen geblendet, um sie davon abzuhalten, das Licht des Evangeliums der Herrlichkeit Christi zu sehen, der das Ebenbild Gottes ist” (2. Korinther 4:4).

Bete, dass Gott ihnen Reue gewährt. Ungläubige können nicht ohne die Gnade Gottes bereuen. Bete also, dass Gott ihnen Buße gewährt, dass diese Umkehr sie zur Erkenntnis der Wahrheit führt. Bete auch, dass sie zur Besinnung kommen würden und dass sie der Teufelsschlinge entkommen würden. “Vielleicht hilft ihnen Gott zur Umkehr, die Wahrheit zu erkennen und wieder nüchtern zu werden aus der Verstrickung des Teufels, von dem sie gefangen sind, zu tun seinen Willen.” (2. Timotheus 2:25–26). 

Gebete für dich

Du hast nun mit verschiedenen Worten für Ungläubige gebetet und verschiedene Blickwinkel eingenommen. Aber du solltest auch für dich beten.

Bete, dass du eine Beziehung aufbauen kannst. Damit Menschen gerettet werden können, müssen sie zuerst die gute Nachricht vom Evangelium hören. Damit sie die gute Nachricht vom Evangelium hören können, müssen sie zuerst Christen begegnen - Christen wie Du. Bete, dass du eine tiefere Beziehung mit ihnen entwickelst, damit du wiederum die Wahrheit aussprechen kannst. “Wie werden sie ihn dann anrufen, an den sie nicht geglaubt haben? Und wie sollen sie an ihn glauben, von dem sie nie gehört haben? Und wie sollen sie hören, ohne dass jemand predigt? ”(Römer 10:14).

Bete um Gelegenheiten, ihnen zu dienen. Viele Menschen kommen zum Glauben, nachdem Christen ihnen die Liebe Christi vorgelebt haben. Bete für Gelegenheiten, den Ungläubigen zu dienen, damit dein Dienst eine evangelistische Wirkung entfalten kann. “So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.” (Matthäus 5:16).

Bete für sie treu und beharrlich. Unsere Versuchung besteht darin, im Gebet entmutigt zu werden, für eine Weile zu beten und wenn wir keine sichtbaren Ergebnisse sehen, aufzugeben. Aber Gott ruft uns auf, im Gebet zu verharren. “Haltet fest am Gebet und wacht darin mit Danksagung” (Kolosser 4:2). (Siehe auch das Gleichnis von der hartnäckigen Witwe in Lukas 18: 1–8.)

Bete um eine Last, um für ihre Seelen zu beten. Paulus war bereit, der Kirche in Rom von seiner großen Sehnsucht zu erzählen, die Rettung der Verlorenen zu sehen. Teilst du diese tiefe Sehnsucht? Bete, dass Gott dir eine große Last für die Seelen gibt. “Brüder, mein Herzenswunsch und mein Gebet zu Gott für sie ist, dass sie gerettet werden können” (Römer 10:1).

Betet um Mut Gelegenheiten zu schaffen und zu nutzen, um das Evangelium zu verkünden. Sogar Paulus sehnte sich nach dieser Kühnheit und nach dem Vertrauen, dass er die richtigen und besten Worte sprach. Bete, dass Gott dir die Kühnheit gibt und dass, wenn du die Gelegenheiten entstehen, er dann deine Worte führt. “[Bete] auch für mich, dass mir diese Worte gegeben werden können, indem ich mutig meinen Mund öffne, um das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden …” (Epheser 6:19).

Bete darum, dass sie anderen Gläubigen begegnen. Gott benutzt fast immer eine Reihe von Menschen das Evangelium mit Menschen zu teilen, bevor sie gerettet werden. Bete also, dass Gott andere Christen in das Leben der Ungläubigen führt, die du liebst und dass diese ein gutes Zeugnis für das christliche Leben sind und dass auch sie das Evangelium verkünden. “Ich pflanzte, Apollos bewässerte, aber Gott gab das Wachstum” (1. Korinther 3:6)

Andere Gebete

Hier sind ein paar mehr biblische Akzente deine Gebete zu leiten.

Bete, dass Gott jeden Umstand benutzt, um sein Werk in ihnen zu tun. Wir beten zu einem Gott, der souverän ist und der souverän seinen guten Willen tut. Oftmals rettet er die Menschen durch schwierige Umstände, indem er sie bis ans Ende bringt. Bete also, dass Gott Umstände arrangiert, ob leicht oder schwierig, um sie zur Errettung zu führen. “Bevor ich bedrängt wurde, bin ich in die Irre gegangen, aber jetzt halte ich dein Wort” (Psalm 119:67). Wenn du für die Ungläubigen betest, die du liebst, bete immer zu Gott: “Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel” (Matthäus 6:10).

Bete, dass Gott seine Barmherzigkeit auf sie ausdehnt. Gott versichert uns, dass er wünscht, dass sich alle Menschen in Reue und Glauben an ihn wenden. Er hat keine Freude daran, wenn er Menschen umkommen sieht. Bete also, dass Gott in der Errettung dieser Menschen verherrlicht würde. “Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde. ” (2. Petrus 3:9).

Bete mit Zuversicht. Schließlich beten Sie mit Zuversicht. Gott erwartet, dass wir beten werden, Gott lädt uns ein zu beten, Gott gebietet uns zu beten. Warum? Weil Gott es liebt, uns beten zu hören und Gott liebt es, auf unsere Gebete zu antworten. Wenn Sie also für Ungläubige beten, beten Sie mit Zuversicht, dass Gott Ihre Gebete erhört. “Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist. ” (Jakobus 5:16).

Möchtest du dir diese Liste ausdrucken, um sie in deiner Gebetszeit zu nutzen? Dann habe ich dir diese Anliegen so formatiert, dass sie auf eine DIN A4 Seite passen. Lade dir das PDF hier herunter.

Was uns die Wüste lehrt

Schon vor einigen Jahren haben wir uns die DVD Reihe "Planet Erde" zugelegt. Seit wir nun bei unseren Nachbarn zu Besuch waren und da zufällig eine Tierdoku lief und unsere Kinder so fasziniert von dem sich langsam in die Luft bewegenden Wal waren, seit dem wusste ich, dass ich meinen Kindern die Faszination dieser Erde zeigen will.

So schauen wir nun immer mal wieder am Abend eine Episode an. Die Kinder verstehen noch lang nicht alles, Gideon fragt bei jeder Zahl, die er hört wie hoch, lang, oder weit das ist. Aber dennoch, diese Zeit, in der wir in Meeres-, Wüsten-, Tiefsee- oder Dschungelwelten abtauchen ist für mich wie ein Gottesdienst. Eine Anbetungszeit!
Wie wahnsinnig schön und durchdacht Gott alles geschaffen hat. Immer wieder weise ich meine Kinder darauf hin, dass Gott das alles so gemacht hat. Er war es!

Heute nun, als es um die Wüste und das Leben darin ging, da sprach eine Sache besonders zu meinem Herzen:
Es gibt Samen in der Wüste, der selbst nach 30 Jahren Trockenzeit, nach 30 Jahren Schlummern im Boden, mit dem Einfall des Regens plötzlich aufgeht. Nach 30 Jahren! Same, der aufgeht. Der blüht und grünt. Same, den man nicht gesehen hat. Bei Berührung mit Wasser geht er auf.

Mir kamen dazu gleich mehrere Gedanken.
Heute las ich eine Gebetsmail von Freunden, die gerade in Indonesien eine richtige Erweckung erleben. Da geschieht so viel. Heilungen, Befreiung von okkulten Mächten, Hinwendung zu Jesus, Mobilisierung von Gläubigen, um ihre eigenen Leute zu erreichen. So viel Schönes geschieht. So viel Wundervolles. Ich freue mich darüber.

Und dennoch denke ich auch unwillkürlich: warum geschieht das nicht bei uns? Machen wir etwas falsch? Müssen wir mehr erwarten, beten, usw. Warum geschieht hier, im Vergleich zu dem, was in Indonesien und anderen Teilen der Welt passiert, so wenig?

Vielleicht ist es dieses Bild des Samens in der Wüste.
Diese Freunde leben nun schon seit 15 Jahren in diesem Land. Erst seit dem letzten Jahr erleben sie diese Durchbrüche. Davor haben sie gesät und durchgehalten. Nicht aufgegeben. Weitergemacht, trotz wenig sichtbarem "Erfolg".

Doch dann kam der Regen. Der Regen vom Himmel, von Gott.
Er kam mit seinem Zeitplan, zu seiner Zeit, nicht zu unserer. Den Regen haben wir nicht unter Kontrolle.
Aber der Same. Er lag da. Versteckt unter dem Sand. Viel Samen. Bereit, um zu seiner Zeit aufzugehen. Nicht zu unserer. Bereit, zu wachsen und zur Blüte zu kommen. Teilweise auch nach 30 Jahren. Nach so vielen, langen Jahren.

Vielleicht ist es hier auch so. Wir streuen den Samen. Er bleibt liegen. Wir wissen nicht, was aus ihm geschieht. Wir wissen nur, wir müssen viel streuen. Und wir müssen Geduld haben. Die Wüste lehrt uns: auch was tot aussieht, es sieht nur nach außen so aus. Das Potenzial zum Leben ist da. Es braucht nur Regen. Geistlich gesagt: es braucht den belebenden Geist Gottes, der aus totgeglaubten Leben macht. Genau das ist es, was geschieht, wenn ein Mensch an Jesus glaubt und wiedergeboren wird.

Das wollen wir hier sehen! Danach verlangen wir. Dafür beten wir. Doch Gott hat seine Zeit. Wir wollen in Geduld weitermachen und säen und darauf vertrauen, was in Galater 6,9 steht:

"Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden!
Denn zur bestimmten Zeit werden wir ernten,
Wenn wir nicht ermatten."

Das evangelistische Herz von Paulus und wie es mir dabei geht

Ich habe die herrlichste Aufgabe, die ein Mensch auf dieser Erde nur haben kann. Ich bin beauftragt, das Geheimnis Gottes zu verkünden. Das ist das wunderbare Handeln Gottes, in welchem er seinen Sohn auf die Erde sendet, der für uns stirbt und aufersteht. Diese Botschaft ist die beste Botschaft der Welt. Deswegen nennt man es auch das Evangelium.

Vor mir hatten schon andere diesen wunderbaren Auftrag, das Evangelium zu den Menschen zu bringen. Allen voran war es der Apostel Paulus, den Gott mit diesem Auftrag ausgestattet hatte.

Wenn ich darüber vertieft nachdenke, sprengt es eigentlich meine Vorstellungskraft. Ist es wirklich so, dass ich in der Linie von Paulus, den anderen Aposteln und Männern und Frauen der Kirchen und Missionsgeschichte stehe?

Mir ist die gleiche kostbare Botschaft anvertraut worden und ich habe den gleichen Auftrag, diese Botschaft nun den Menschen zu verkünden. Kleine Randbemerkung: Du bist als Nachfolger Jesu genauso mit hinein genommen. Es ist nicht wichtig, wo du lebst und welchen Beruf du hast. Am Ende gilt das gleiche auch für dich.

Ich staune über diese Verantwortung, die ich habe und hin und wieder erschrecke ich mich, weil mir so viel fehlt von dem, was Paulus mir vorgelebt hat. Ich weiß nicht, wie es dir dabei geht, aber ich fühle mich richtig herausgefordert und in Frage gestellt, wenn ich die Haltung des Paulus mit meiner vergleiche.

In den Briefen des Paulus können wir seine Herzenshaltung erkennen. An verschiedenen Stellen schreibt er über seine Einstellung zur Botschaft des Evangeliums und den Menschen, die Jesus nicht kennen.

Ich habe 5 verschiedene Aspekte entdeckt, die ich zum Maßstab machen will, um meine Einstellung zu hinterfragen, und vielleicht kann ich auch dich dafür gewinnen, dich selbst zu hinterfragen.

1. Paulus predigt alleine Christus, den Gekreuzigten

Denn ich hielt es für richtig, unter euch nichts zu wissen als allein Jesus Christus, ihn, den Gekreuzigten. 1.Kor 2,2

Natürlich hatte Paulus ein besonderes Berufungserlebnis, das ihn heraushebt aus allen anderen. Doch das ändert nichts daran, dass wir uns inspirieren lassen können von ihm. Paulus hatte nur ein Anliegen. Er wollte den Menschen Jesus bringen. Nicht irgendeinen Jesus, sondern Jesus, als den Sohn Gottes, der an einem Kreuz für Sünder starb und auferstand.

An dieser Ausrichtung sollte sich jeder Prediger des Wortes orientieren, aber auch jeder einfache Christ sollte sich fragen, was er den Menschen weitergibt, worauf das Hauptaugenmerk liegt.

Ich will mich herausfordern lassen, den Menschen Jesus als Retter zu bringen. Nur in der Verkündigung des gekreuzigten Christus liegt die Kraft zur wahren Veränderung.

2. Paulus kann nicht anders, als das Evangelium zu predigen

Denn dass ich das Evangelium predige, dessen darf ich mich nicht rühmen; denn ich muss es tun. Und wehe mir, wenn ich das Evangelium nicht predigte! 1.Kor 9,16

Ist das nicht bemerkenswert? Paulus fühlt einen regelrechten Zwang, das Evangelium weiterzugeben. Er will dafür keinen Ruhm. Weil er nicht anders kann, gibt es keinen Grund, darauf stolz zu sein. In Paulus wirkt eine Kraft, die ihn antreibt, das Evangelium weiter zu geben. Und er fühlt sich dieser Aufgabe so sehr verpflichtet, dass alles andere als eine Weitergabe des Evangeliums zu verachten wäre.

Wenn ich ehrlich bin, muss ich sagen: Ich empfinde diesen Zwang nicht. Zumindest nicht im Alltag, im Leben mit den Menschen. Ich wünschte mir noch so viel mehr von dieser Unmöglichkeit, das Evangelium nicht mit anderen zu teilen.

3. Paulus leidet unter der Verlorenheit seiner Mitmenschen

Ich habe große Traurigkeit und Schmerzen ohne Unterlass in meinem Herzen. Ich selber wünschte, verflucht und von Christus getrennt zu sein für meine Brüder. Römer 9

Liebe Brüder, meines Herzens Wunsch ist und ich flehe auch zu Gott für sie, dass sie gerettet werden. Römer 10,1

Hier sehen wir die ganze Retterliebe des Paulus, der selbst bereit wäre verloren zu gehen, damit andere gerettet werden. Paulus litt an der Verlorenheit seiner Mitmenschen. Hier vor allem der Juden. Und dieser Schmerz trieb ihn ins Gebet. Paulus betete inständig für die Errettung der Juden.

Ich dagegen weiß auch, wohin Menschen gehen, die Jesus nicht kennen. Wenn ich es mir manchmal bewusst mache, dann erschaudere ich vor dem Gedanken. Mein Nachbar geht für immer verloren, wenn er Jesus nicht kennt. Aber große Traurigkeit empfinde ich viel zu selten darüber und zu Gott flehen um die Errettung meines Nachbarn tue ich auch viel zu wenig.

4. Paulus tut alles dafür, damit Menschen gerettet werden

Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette. Alles aber tue ich um des Evangeliums willen, um an ihm teilzuhaben. 1.Kor 9,22b.23

Paulus ist bereit jeden Weg zu gehen, damit Menschen gerettet werden. Paulus erniedrigte sich, er nahm Leiden und Verfolgung in Kauf, er wurde verspottet, verachtet und am Ende starb er sogar. Und das alles nur, damit Menschen gerettet werden.

Ich habe mich auf ein Leben in Albanien eingelassen, um genau diesem Beispiel zu folgen. Und doch muss ich dies für mich immer wieder neu beantworten. Wieviel Einsatz bringe ich, damit Menschen gerettet werden?

5. Paulus teilt sein Leben, damit Menschen gerettet werden

Wie eine Mutter ihre Kinder pflegt, so hatten wir Herzenslust an euch und waren bereit, euch nicht allein am Evangelium Gottes teilzugeben, sondern auch an unserm Leben; denn wir hatten euch lieb gewonnen. Ihr erinnert euch doch, liebe Brüder, an unsre Arbeit und unsre Mühe; Tag und Nacht arbeiteten wir, um niemand unter euch zur Last zu fallen, und predigten unter euch das Evangelium Gottes. 1.Thess 2

Dieser Punkt entfaltet den vorigen noch ein wenig klarer und zeigt auf, wie diese Einstellung, alles zu tun, tatsächlich von Paulus gelebt wurde.
Paulus gab den Gläubigen Einblick in sein Leben, er teilte es mit ihnen, weil er sie liebgewonnen hatte. Um keine Barrieren aufzurichten, ging Paulus noch einer eigenen Arbeit nach, damit er den Gläubigen nicht zur Last fiel.

Ich muss mich fragen: Wie sehr habe ich die Menschen hier in Krume lieb? Wie sehr haben sie Einblick in mein Leben? Unsere Kultur hier ist besonders, in der Weise, dass hier wenig Leben geteilt wird. Ich möchte Gott dennoch fragen, wie ich in meinen Möglichkeiten mehr Einsatz bringen kann, damit Menschen gerettet werden.

Abschließend bleibt mir zu sagen: Wenn ich mich mit Paulus vergleiche, dann erkenne ich wieviel mir fehlt. Sein Herz war weit. Er schaute nur auf das, was den anderen dient. Ich schaue viel zu oft auf mich.

Was mir Hoffnung macht sind folgende drei Dinge:

Es ist der gleiche HERR, dem ich diene.

Es ist die gleiche Botschaft, die ich verkündige.

Und es ist der gleiche Heilige Geist, der in mir lebt.

Und so will ich mich aufmachen, ermutigt und herausgefordert, will ich zu den verlorenen Menschen gehen und ihnen das Evangelium von Jesus bringen.

Und ich mache dir Mut, es ebenso zu tun, genau dort, wo du gerade lebst.

Mein größter Fehler als Mutter

Vor ein paar Tagen schickte mir mein Mann einen tollen Artikel. Er war überschrieben mit: "Mein größter Fehler als Mutter" (ins deutsche übersetzt). Geschrieben ist der Artikel von Carolyn Mahaney, die mittlerweile vier erwachsene Töchter hat.

Vor einigen Jahren wurde ihr die Frage gestellt, was sie anders machen würde, wenn sie ihre Töchter noch einmal großziehen könnte. Es kamen ihr schnell all ihre Fehler und Niederlagen in den Sinn, aber sogleich hatte sie ihre Antwort:

"Ich wünschte, ich hätte mehr auf Gott vertraut."

Einer ihrer Lieblingsverse steht in Psalm 37,3: "Vertraue auf den Herrn und tue Gutes."
Im alltäglichen Muttersein allerdings lebte sie den Vers von hinten. "Tue Gutes" stand vor dem "Vertraue auf den Herrn". Dabei ist es nicht so, dass sie nicht auf Gott vertraute. Aber zu manchen Zeiten rückte dieses Gutes tun in den Vordergrund und das Vertrauen auf den Herrn in den Hintergrund. Sie war so darauf fokussiert, was sie tun für ihre Kinder tat oder auch nicht tat, dass sie gar nicht wahrnahm, was Gott in dem Leben der Kinder tat. Gott zu vertrauen war mehr so ein Nebengedanke und eigentlich erzog sie die Kinder so, als läge alles an ihr.

Das hatte zur Folge, dass sie von Schuld geplagt wurde. Nichts, was sie tat, war jemals gut genug. Und sie bekam Angst. Angst und Sorge, dass all ihre Bemühungen in einer Niederlage enden würden. Sie sorgte sich, dass ihre Begrenzungen ihre Kinder einschränken würde, dass ihre Sünde sie für ihr Leben zeichnen würde und dass all ihre Hoffnung enttäuscht würde. Sie versuchte eigentlich im Leben ihrer Kinder der Heilige Geist zu sein. Doch das kann nicht gut gehen.

Was nun ist der Ausweg aus dem ganzen?

"Beladen mit Schuld und voll mit Angst, fliege ich zu dir, mein Herr!" (Isaac Watts)

Das ist der Weg, den wir immer wieder gehen müssen. Immer, immer wieder.
Das, was wir im Leben unser Kinder nicht tun können, das tut Gott.

Wenn man noch so mitten in seiner Aufgabe der Kindererziehung steht, empfinde ich es manchmal als schwierig, darauf zu vertrauen, dass es wirklich an Gott liegt nicht an meiner tollen Erziehung. (Was auch nicht heißt, dass es völlig egal ist, wie ich erziehe). Aber die entscheidenden Dinge, die tut Gott.

Wenn wir das Herz unserer Kinder verändern könnten, dann hätte Jesus nicht kommen müssen. Er ist gekommen, um uns zu erlösen von uns selbst. Von unserer Sünde, die in jedem von uns wohnt. Unsere Regeln und Gebote "machen" vielleicht wohlerzogene Kinder, aber keine Kinder, die ein neues Herz haben. Dafür ist Jesus gekommen! Und das ist gut so! Das ist so befreiend!

Ich wünsche mir jetzt schon manchmal den Blick, den ich erst in 20 Jahren haben werde. Sicher werde ich auch dann staunend dastehen und eingestehen, dass ich doch mehr hätte vertrauen sollen. Weniger Sorgen machen um Dinge, die eh nicht in meiner Hand liegen. Und darauf vertrauen, dass Gott es gut machen wird mit allem, weil er gut ist!

Aber heute schon, mitten drin, will ich vertrauen und immer wieder, immer wieder meinen Blick weg richten von mir hin zu ihm!

Der Funken der Unzufriedenheit

Ich merke, wie mich unruhige Gedanken innerlich unzufrieden machen. Es sind die Gedanken, die immer mal wieder aufflackern wie ein Feuer, entstehend aus einem kleinen Funken, das die Gewalt hat, mein Inneres in Brand, Schmerz und Enge zu versetzen. Das befreite Atmen fällt schwer. Es wird noch mehr zum Brennen gebracht, indem ich mich mit anderen vergleiche. Diese schreckliche Seuche.

Das tue ich v.a. im Bezug auf meine Kinder. Immer wieder ist es der gleiche Kreislauf. Ich mache mir Sorgen um sie. Bekommen sie hier das, was sie brauchen? Können sie hier genug gefördert werden (dabei beeinflusst mich unser deutsches Denken und Leben).
Dann versuche ich zu denken, dass das Leben meiner Kinder keinen Schaden nimmt, nur weil sie nicht zum Fußballverein oder zum Reiten gehen können.
Dennoch, diese Sorge, dass meinen Kindern etwas Grundlegendes vorenthalten wird, verfolgt mich. (Dabei denke ich aber auch an den allergrößten Teil der Kinder auf der Welt, die nicht im entferntesten so gut und behütet aufwachsen wie meine - wieder die Frage, mit wem oder was vergleiche ich…).

Zu manchen Zeiten fällt nun dieser kleine Funke auf trockenen Boden und es entsteht ein größerer Brand. Manchmal erlischt er schnell und ohne großen Schaden.

Jetzt stöberte ich in unserem Blog. Ich mache das nicht so oft, aber ich wusste, dass ich genau zu dem Thema schon geschrieben hatte. Und ich suchte diese sechs Sätze, die ich mir jetzt ausdrucken und aufhängen will. Und ich fand sie unter der Überschrift “Das Geheimnis der Zufriedenheit”.
Ich mache dir Mut, sie ebenfalls auszudrucken und an einer gut sichtbaren Stelle aufzuhängen.

  1. Erlaube es dir nie, dich über irgendetwas zu beklagen, sogar nicht über das Wetter.
  2. Sehe dich nie in anderen Umständen oder an einem anderen Ort.
  3. Vergleiche nie dein Los mit dem anderer.
  4. Erlaube es dir nie zu wünschen, dass dies oder das anders gewesen wäre.
  5. Verliere dich nie im Morgen. Denke daran, dass das Morgen Gott gehört und nicht uns.
  6. Wähle dankbar zu sein für genau das, was du hast und für genau den Ort, an dem du gerade bist.

Wow. Das sind mal herausfordernde Sätze! Mein Verstand will mir sagen, dass es unmöglich ist, diese zu befolgen. Aber mein Herz flüstert leise: Du verlierst nichts, wenn du es versuchst. Versuche es, um meinetwillen…

Wenn dir Gefahr droht von Kannibalen gegessen zu werden

Die Idee zu diesem Artikel und die meisten Abschnitte entstammen dem Buch "Keine Kompromisse" von David Platt.

Wie ginge es dir bei dem Gedanken, dass du in den Missionsdienst gehst, zu einem unerreichten, weit entfernten Indianervolk. Diese Indianer sind Kannibalen und dir nicht wohlgesonnen. Sie bringen dich um und verspeisen dich. So erging es zwei Missionaren die im 19.Jahrhundert auf die Inselgruppe im Pazifik, den Neuen Hebriden, ausreisten.

John G. Paton (1824-1907) war ein Pastor, der damals in Schottland einen gesegneten Dienst tat. Aber Gott hatte ihm zunehmend eine Last aufs Herz gelegt für diese kannibalischen Völker, die keine Ahnung vom Evangelium hatten.

Die Nachricht vom Tod der Missionare, die von Kannibalen umgebracht und verspeist wurden, erschreckte die Christen in Schottland. Viele wollten Paton davon abhalten, in die Fußstapfen dieser Missionare zu treten. Paton schrieb: "Unter den vielen, die mich daran hindern wollten, war auch ein lieber alter Christ und Gentleman, dessen krönendes Argument immer war: 'Die Kannibalen! Sie werden von den Kannibalen gefressen werden.'"

John Paton antwortete diesem Mann: "Mr. Dickson, Sie sind im Alter schon recht fortgeschritten und haben die Aussicht, bald in ein Grab gelegt und dort von den Würmern gefressen zu werden. Ich bekenne Ihnen, dass wenn ich leben und sterben kann, indem ich dem Herrn Jesus diene und ihn ehre, dann macht es für mich keinen Unterschied, ob ich von Kannibalen oder von Würmern gefressen werde. Und an jenem Großen Tag wird mein Auferstehungsleib so schön sein wie Ihrer und unserem auferstandenen Erlöser ähneln."

Der alte Mann verließ den Raum, indem er ausrief: "Dazu kann ich nichts mehr sagen!"

Im Alter von dreiunddreißig Jahren reiste John Paton mit seiner Frau auf die Neuen Hebriden. Die Reise war nicht einfach. Seine Frau und ihr neugeborenes Kind starben in den ersten Monaten nach ihrer Ankunft. Er blieb allein zurück und hob ihr Grab mit den bloßen Händen aus. Immer wieder wurde er mit dem Tode bedroht. Aber in den Jahren danach lernten unzählige Kannibalen auf den Neuen Hebriden den Frieden Christi kennen. Die Gemeinden in Australien, Schottland und der westlichen Welt wurden dadurch herausgefordert, sich auf den Weg zu machen, um das Evangelium zu den Völkern zu bringen, die am schwersten zu erreichen sind.

Eine Biografie über das Leben von John G. Paton (PDF in englisch) kannst du hier bei desiringGod finden.

Wir wünschen uns das auch so sehr, dass Menschen durch unseren Dienst herausgefordert werden, sich auf den Weg zu machen, um das Evangelium zu den Völkern zu bringen. Viel besser wäre noch, wenn Männer wie Paton dich inspirieren. Willst du nicht gehen und das Risiko in Kauf nehmen, für Jesus zu sterben? Willst du dich vom Beispiel John G. Patons herausfordern lassen?

Bruder, lass mich deine Zuflucht sein - Vom Wert einer Männerfreundschaft

Meistens komme ich gut damit zurecht. Doch hin und wieder wird mir der Mangel bewusst. Ich habe hier keinen christlichen Freund, keinen Bruder im Herrn. Mir fehlt ein Gegenüber, mit dem ich beten und über die Herausforderungen des Dienstes reden kann. Mir fehlt ein guter Freund, den ich in der Nacht anrufen kann und der immer für mich da ist, in guten und schlechten Zeiten.

Vielleicht wendest du jetzt ein: Aber hast du denn keine albanischen Freunde? Doch das habe ich. Und die kann ich auch anrufen, wann immer ich will, aber die Basis einer Freundschaft in Jesus und der eigenen Sprache ist einfach nicht da.

Vielleicht sagst du aber auch: Ja, kannst du denn nicht mit jemandem skypen und so deinen Austausch haben? Dann sage ich: Doch, das kann ich und das mache ich auch mit verschiedenen Freunden. Du wirst mir dann wohl zustimmen, dass ein Freund in der Nähe etwas anderes ist, wie jemand, mit dem man einen Skype-Termin hat.

Und wie ich oben schrieb, komme ich damit meistens ganz gut zurecht. Vielleicht besser als viele andere, die mit solch einer Situation nicht leben könnten. Und so will ich mich auch nicht beklagen. Ich will nicht in Selbstmitleid verfallen und der ganzen Welt mitteilen, was für ein bemitleidenswerter Missionar ich bin.

Was ich will, ist Männern Mut machen, den Wert der Freundschaft zu pflegen und hochzuhalten. Nicht alle haben dieses Vorrecht einen guten Freund in der Nähe zu haben.

Einen “Bruder” zu haben, der für dich da ist, wenn du ihn anrufst, ist etwas besonderes. Einen Freund zu haben, der für dich wie ein Zufluchtsort ist, wie eine Burg, die dir Schutz bietet, das ist ein echtes Geschenk.

Männer leben oft so isolierte Leben und sind beschäftigt mit Arbeit und Familie, dass oftmals keine Zeit mehr bleibt für die Pflege einer tiefgehenden Männerfreundschaft. Aber ich mache dir Mut, bleib da nicht stehen. Wir Männer brauchen einander, um in dieser Welt unseren Auftrag wahrzunehmen. Wir brauchen einen Freund, der uns ermutigt, hinterfragt und herausfordert. Wir brauchen einen “Bruder”, der uns hilft unseren Blick auf den “Großen Bruder”, unseren Herrn Jesus, zu richten.

Der Wert der Freundschaft und den Mangel, den ich empfinde, der wurde mir heute morgen deutlich, als ich ein Lied von NEEDTOBREATHE hörte. Der Text handelt nämlich genau davon, von der Einladung eines christlichen Mannes, einem anderen Mann ein Freund zu sein. Im Refrain heißt es:

Brother, let me be your shelter
Never leave you all alone
I can be the one you call
When you’re low
Brother, let me be your fortress
When the night winds are driving on
Be the one to light the way
Bring you home

Bruder, lass mich deine Zuflucht sein
Ich lass dich niemals allein
Ich kann der sein, den du anrufst,
wenn du niedergeschlagen bist.
Bruder, lass mich deine Festung sein,
Wenn die Nachtwinde wehen,
dann will ich deinen Weg erleuchten,
und dich nach Hause bringen.

Besonders folgende Zeile hat mich heute morgen bewegt, weil ich halt keinen Freund in der Nähe habe.

And when you call and need me near
Sayin' where'd you go?
Brother, I'm right here
And on those days when the sky begins to fall
You're the blood of my blood
We can get through it all

Und wenn du mich anrufst
und mich in der Nähe brauchst
Sag mir wohin es geht
Bruder, dann bin ich da für dich.
An diesen Tagen, wenn der Himmel über dir hereinbricht
Du bist Blut von meinem Blut
Wir gehen da gemeinsam durch.

Wenn du dieses Lied als Mann anhörst und dich der Text (lies den ganzen Liedtext am Ende des Artikels) anspricht, könntest du dieses Lied, doch deinem Freund schicken. Sage ihm, was dir die Freundschaft zu ihm bedeutet. Oder du könntest ihm deine Freundschaft erneut anbieten.

Wenn du als Frau dieses Lied hörst, kannst du es deinem Mann zeigen und ihm Mut machen, eine vertiefte Männerfreundschaft zu pflegen.

Brüder, lasst uns Brüder füreinander sein. Lasst uns Freude sein, die für ihre Freunde da sind. 

Das schreibt einer, der gerade diesen Mangel empfindet.

Ramblers in the wilderness we can’t find what we need
We get a little restless from the searching
Get a little worn down in between
Like a bull chasing the matador is the man left to his own schemes
Everybody needs someone beside em’ shining like a lighthouse from the sea

Brother, let me be your shelter
Never leave you all alone
I can be the one you call
When you’re low
Brother, let me be your fortress
When the night winds are driving on
Be the one to light the way
Bring you home

Face down in the desert now there’s a cage locked around my heart
I found a way to drop the keys where my failures were
Now my hands can’t reach that far
I ain’t made for a rivalry I could never take the world alone
I know that in my weakness I am strong, but
It’s your love that brings me home

Brother, let me be your shelter
Never leave you all alone
I can be the one you call
When you’re low
Brother, let me be your fortress
When the night winds are driving on
Be the one to light the way
Bring you home

And when you call and need me near
Sayin' where'd you go?
Brother, I'm right here
And on those days when the sky begins to fall
You're the blood of my blood
We can get through it all

Brother, let me be your shelter
Never leave you all alone
I can be the one you call
When you’re feelin' low
Brother, let me be your fortress
When the night winds are driving on
Be the one to light the way
Bring you home

Brother, let me be your shelter
Never leave you all alone
I can be the one you call
When you’re low
Brother, let me be your fortress
When the night winds are driving on
Be the one to light the way
Bring you home
Be the one to light the way
Bring you home

Mein Jesus, ich lieb dich

Heute hatte ich die Aufgabe, ein paar Lieder für den Gottesdienst rauszusuchen. Mit der Gitarre wollte ich mich auf den Tag einstimmen. Bevor ich die albanischen Lieder probte, sang ich einige Lieder aus dem Liederbuch “Seht unser Gott” und da kam ich auch zu einem Lied, dessen Text mich ansprach.

Mein Jesus, ich lieb dich, ich weiß, du bist mein. Ich will dir gehören, nur dir ganz allein. Du bist mein Erretter. Mein Dank sucht dein Ohr. Ich liebe dich heute, wie niemals zuvor.

So lautet die erste Strophe des Liedes. Ich hielt inne und fragte mich ernsthaft: Danny, ist das wahr? Liebst du Jesus und gehörst du nur ihm allein. Willst du ihn heute lieben, wie niemals zuvor?

Ehrlich gesagt, kamen Zweifel in mir auf. Und wieder einmal war ich mit der Frage konfrontiert, die Jesus auch schon dem Petrus stellte. Liebe ich Jesus von Herzen?

Eigentlich will ich das von ganzem Herzen und doch ist da so viel Widerspruch in meinen Gefühlen, meinem Verlangen und meinem Begehren. Ich will Jesus von ganzem Herzen lieben. Er ist es wert, das weiß ich ganz genau. Und ihn vor allem anderen zu lieben würde mich zutiefst zufrieden stellen. Ich würde die größte Freude und Erfüllung finden, in dieser Liebe zu Jesus.

Und trotz allem, bin ich nicht so von Liebe erfüllt, wie ich es mir wünschen würde. Ich weiß, manche sagen: Liebe sei eine Entscheidung. Ich glaube, das habe ich früher auch gesagt, aber so sehr ich mich auch entscheide: Die Liebe wächst nicht und ich verlange nicht nach mehr.

In mir klingen die Verse, die ich schon so oft gehört habe: das große Liebesgebot.

Du sollst den Herrn deinen Gott lieb haben von ganzen Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. (5.Mose 6)

Andere Verse wie dieser jagen mir sogar einen Schrecken ein:

Wenn jemand den HERRN nicht lieb hat, der sei verflucht. (1.Kor 16)

Besser umgehen kann ich mit diesem Vers:

Die Gnade sei mit all denen, die unseren HERRN Jesus Christus lieben in Unvergänglichkeit. (Eph 6,24)

Und besonders viel Ermutigung finde ich in folgenden Versen:

Bisher habt ihr Jesus nicht mit eigenen Augen gesehen, und trotzdem liebt ihr ihn; ihr vertraut ihm, auch wenn ihr ihn vorläufig noch nicht sehen könnt. Daher erfüllt euch ´schon jetzt` eine überwältigende, jubelnde Freude, eine Freude, die die künftige Herrlichkeit widerspiegelt; 1.Petr 1,8

Dies schrieb der Apostel Petrus an eine Gemeinde, die Jesus nur durch die Erzählungen der Apostel kannten. Und obwohl sie Jesus nicht mit ihren Augen gesehen hatten, hatten sie doch eine lobenswerte tiefe Liebe zu Ihm. Und als Folge dieser Liebe waren sie erfüllt von einer überwältigenden, jubelnden Freude.

Mir wird klar. Das was die Christen damals empfanden, ist das was auch ich empfinden kann. Obwohl ich Jesus nicht sehen kann, kann ich ihn doch lieben und eine überwältigende Freude erleben.

Und so fasse ich neuen Mut. Ich nehme mir Jesu mahnende Worte zu Herzen. Er schrieb der Gemeinde in Ephesus, dass sie ihre erste Liebe verlassen hatten und dass sie ihren Zustand bedenken, Buße tun und umkehren sollten.

Ich will nicht zurück zur ersten Liebe, auch wenn die Anfangszeit meiner Beziehung mit Jesus kostbar war. Nein, ich will eine noch viel tiefere, und beständigere Liebe und ich will diese Freude, die die Christen damals hatten. Überwältigt und jubelnd vor Freude will ich an meinen Herrn Jesus denken.

Mein Jesus, ich lieb dich, und ich will dich lieben immer mehr. Mein Jesus ich brauch dich, ohne dich kann ich nicht. Bitte vergib mir, wenn ich dich nicht geliebt habe, wie ich sollte und erwecke du eine Liebe in mir, die niemals vergeht, niemals aufhört und immer tiefer und tiefer wird.

Das Gleichnis von der planlosen Biene

Als wir den Film von Lilias Trotter anschauten, ist mir eines ihrer Bilder und Gleichnisse besonders tief ins Herz gefallen.

Lilias befindet sich gerade in einer schwierigen Zeit, Rückschläge wollen sie entmutigen.
Da schreibt sei eines Morgens (ich übersetze):

"Eine Biene tröstete mich sehr heute morgen betreffend der Unbeständigkeit (könnte auch Flüchtigkeit, Schwachheit, Planlosigkeit bedeuten), die mir in unserer Arbeit zu schaffen macht. Es scheint so unendlich viel zu tun zu sein, dass nichts gründlich getan wird. Wenn die Arbeit mehr konzentriert wäre, wie es in der bildenden oder medizinischen Mission sein muss, dann wäre da weniger davon - aber wir scheinen Seelen nur zu berühren um sie dann wieder gehen zu lassen.

Und das war es, was die Biene tat, im Bild gesagt. Sie schwebte zwischen einigen Brombeerbüschen, berührte die Blüten nur hier und da in einer sehr provisorischen Weise, doch völlig unbewusst, Leben-Leben-Leben wurde bei jeder Berührung hinterlassen, ... Wir müssen nur darauf achten, dass wir beladen sind, wie die Biene, mit möglichem Leben. Es ist Gott und seine Ewigkeit, die die Arbeit tun. Dennoch braucht er seine wandernden, ziellosen Bienen."

(“A bee comforted me very much this morning concerning the desultoriness that troubles me in our work. There seems so infinitely much to be done, that nothing gets done thoroughly. If work were more concentrated, as it must be in educational or medical missions, there would be less of this – but we seem only to touch souls and leave them. And that was what the bee was doing, figuratively speaking. He was hovering among some blackberry sprays, just touching the flowers here and there in a very tentative way, yet all unconsciously, life-life-life was left behind at every touch, as the miracle-working pollen grains were transferred to the place where they could set the unseen spring working. We have only to see to it that we are surcharged, like the bees, with potential life. It is God and His eternity that will do the work. Yet He needs His wandering desultory bees.” Diary 9 July 1907)

Mir kommt unsere Arbeit auch manchmal so vor. Es gibt so viel zu tun. So viele Menschen, die wir erreichen wollen. Hier und da hinterlassen wir etwas, haben aber keine Zeit und Kapazität dem weiter zu gehen. Wir können nur so wenig Beziehungen wirklich intensiv führen, einfach weil die Zeit so beschränkt ist.

So komme ich mir auch vor wie eine Biene, die umher schwirrt und mal hier mal da etwas lässt. Aber wie wundervoll: dadurch kann Leben-Leben-Leben hinterlassen werden. Ein kleiner Same reicht aus, um Leben entstehen zu lassen. Manchmal sind es kleine Begegnungen, Berührungen mit Menschen, einfache Worte, unsere Herzlichkeit und Liebe, die etwas in Bewegung setzen, das zu Leben führt.

Wie tröstlich, zu wissen, dass es Gott ist, der wirkt, der das hauptsächliche im Menschen wirkt. Ohne sein Wirken kommt kein Leben zustande!
Das nimmt uns die Verantwortung von den Schultern, die wir uns aber allzuoft aufladen.

Gott gebraucht jede unserer Taten, unser Sein, um Menschen zu berühren. Die Voraussetzung ist, dass wir mit diesem Leben, das Gott schaffen will, selber beladen sind. Das heißt erfüllt von ihm, seinem Wort, seiner Liebe, voll Kraft durch seinen Geist.

5 Gründe, warum du Lilias Trotter kennen solltest

In einem anderen Artikel habe ich geschrieben, warum wir unsere Tochter Livia genannt haben. (Eine kleine Abwandlung von Lilias 😉 Dort habe ich ganz kurz das Leben von Lilias Trotter beschrieben. (Für näheres empfehle ich den Film "Many Beautiful Things" oder die Biographie "A Passion for the Impossible", beides leider nur in englisch)

Hier möchte ich nun schreiben, was genau mich an dieser Frau so fasziniert und warum ich meine, dass sie auch für dich eine große Inspirationsquelle und Ermutigung im Glauben sein kann.

1. Ihre absolute Hingabe an Jesus

Lilias hätte ein anderes Leben leben können. Ein angenehmeres Leben. Inmitten der Elite ihres Landes, inmitten begnadeter Maler und Denker. (Einer der größten ihrer Zeit, John Ruskin, hielt, wie vermutet wird, sogar um ihre Hand an). Stattdessen wählte sie ein anderes Leben. Sie wählt nicht den Luxus, klimatisierte Räume und schicke Kleidung. Nein, sie tauscht all das ein für ein Leben in unerträglicher Hitze, in Räume ohne Strom und Licht, in ständig staubige Kleidung. Ein Leben voller Entbehrung, voller Schwierigkeiten, voller Dreck. Sie wählt ein Leben, nicht im adretten London, sondern im lauten und staubigen Algier.
Warum? Warum gibt sie ihre Karriere auf bevor sie begann? Warum widmet sie ihr Leben nicht dem, zu dem Gott sie begabt hat: ein Leben als Künstlerin?

Sie tut es aus Liebe und Hingabe zu Jesus! Sie folgt seinem Ruf an sie. Nichts und niemand kann sie aufhalten, das zu tun, was sie als Auftrag von Jesus sieht. Kein noch so bekannter Maler, keine Missionsgesellschaft, nichts. Das beeindruckt mich zutiefst.
Und das schöne ist, dass Gott ihre Gabe des Malens auf wundervolle Weise zu seiner Verherrlichung benutzt.

2. Ihre Liebe für die Benachteiligten und Verlorenen

Als sie noch in London war, kümmerte sich Lilias sehr um die Obdachlosen und Prostituierten. Sie verbrachte viel Zeit mit Ihnen, hatte keine Angst und scheute sich nicht, mit diesen "ausgestoßenen" der damaligen Gesellschaft in Berührung zu kommen. Und das als Dame aus "gutem Haus".

Als sie in Algier ankommt hält sie nichts im Haus. Sie geht raus. Und sie liebt die Menschen. Nach kurzer Zeit verlässt sie das englische Viertel und zieht mitten zu den "Einheimischen". Die Lebensbedingungen sind schwerer, aber ihr Herz ist glücklicher.
Viele Frauen und Kinder stellen fest: Niemand hat uns je so geliebt. ("No one ever loved us like this before!")

Lilias hatte immer eine große Sehnsucht, auch die Menschen in der Wüste zu erreichen uns Ihnen von der Hoffnung in Jesus zu erzählen. So machte sie sich auf beschwerliche Reisen und nahm immer wieder neues Land für Jesus ein.
Ich wünsche mir ebenso eine große Liebe zu den Menschen, die mich raustreibt und Menschen zurücklässt, die über meine Liebe zu ihnen staunen.

3. Ihr Durchhaltevermögen trotz Schwierigkeiten

Ihr Leben und ihr Dienst war immer wieder von vielen Rückschlägen geprägt. Sie haben in das Leben von Kindern und Frauen investiert und oft waren sie von einem auf den anderen Tag verschwunden. Oft wurden Gläubige wieder rückfällig und gingen in ihr voriges Leben zurück.
Doch bei all dem, behielt Lilias die Perspektive auf Gott. Der bekannte Liedtext "Turn your eyes upon Jesus" stammt übrigens von ihr. Sie machte weiter. Sie hielt durch. Sie ließ sich nicht entmutigen. Sie gab nicht dem Feind den Sieg. Sie überließ nicht im das Feld, das er schon so lange zuvor beherrschte. Sie war eine Pionierin. Und sie erlebte immer wieder Gottes Reden und seine Stärkung, oft durch Bilder aus der Natur.

Lilias ist mir ein großes Vorbild ihrem aushalten und durchhalten. Und es Zeit mir, dass unsere Probleme heute hier in Albanien auch schon die Probleme vor 100 Jahren in Algerien waren. Aber es geht einfach darum, nicht aufzugeben. Gott schenkt den Sieg.

4. Ihr Blick für das Kleine, Unscheinbare und für das Schöne

Heute noch las ich in Prediger, dass es eine Gabe Gottes ist, das Schöne sehen zu können. Das hat Lilias auf jeden Fall gekonnt. Ihre Augen schienen stets auf der Suche zu sein nach dem kleinen und schönem am Rande. Blumen, die alle übersahen oder als alltäglich fanden wurden von Lilias detailgetreu gemalt und wertgeschätzt. Und oft sprach Gott durch verschiedene Bilder zu ihr dadurch.

Sie war sehr dankbar, dass Gott sie in ein so schönes Land geschickt hatte und muss wohl ständig mit ihrem Skizzenbuch unterwegs gewesen sein. Bei all den Schwierigkeiten hat das sicher ihre Seele erfrischt und immer wieder ausgerichtet auf den Geber aller guten Dinge.

5. Ihre wunderschönen Bilder und tiefsinnigen Gedanken

Lilias Gabe zu malen war außergewöhnlich! Ihre Bilder sind wunderschön. Vielleicht finde ich sie auch so schön, da sie sehr viel Natur malt. Landschaften, Bäume, Blumen, Sonnenuntergänge und -Aufgänge. Tiere und Menschen. Ihre Farben fließen ineinander und sind doch so tragend und leuchtend, schön und klar. Ich liebe es, ihre Bilder anzuschauen, mich in die Situation zu versetzen, die Blüten zu betrachten, in ihrer Genauigkeit und Feinheit der Pinselführung. Ihre Kunst hat Weltklasse.

Neben ihren Bildern sind es ihre Texte, die mich faszinieren. So voller Tiefe und Weisheit. Ein Beispiel möchte ich zeigen:

Wer war diese Lilias Trotter? Ich hoffe, dir Mut gemacht zu haben, dich auch auf den Weg zu machen, um diese Frau noch besser kennenzulernen. Es loht sich. Ich liebe sie.

Warum Livia Livia heißt - oder: Wer um alles in der Welt ist Lilias Trotter?

Als ich mit Livia schwanger war, las ich ein Buch von Elisabeth Elliot mit dem Titel "Wege durch das Leiden". In diesem Buch spricht in wundervoller Art über Schmerz und Leiden in unserem Leben. Dabei lehnt sich Elisabeth Elliot an zwei Bücher an. Beide stammen von Lilias Trotter ("Parables of the Cross" und "Parables of the Christ-Life").

Ich hatte noch nie zuvor von dieser Frau gehört. Wer ist diese Lilias Trotter?
Meine Neugier wurde mehr als geweckt. Ich versuchte, so viel wie möglich von ihr herauszufinden. Ich bestellte mir eine Biographie von ihr, geschrieben von der bekannten Patricia St. John. Ein altes, gebrauchtes, kleines Büchlein kam an. Vergilbte Seiten. "Until the Day Breaks". Ich verschlang dieses Buch.

Danach stand fest: ich möchte mein ungeborenes Mädchen nach dieser Frau benennen. So beeindruckt war ich von ihr.
Lilias, das klingt in deutsch eher nach einem Jungennamen. So dachten wir an Lilia und landeten dann bei Livia. Aber eigentlich hat Livia ihren Namen wegen ihr: Lilias Trotter.

Lilias wurde 1853 als siebtes Kind eines Geschäftsmanns in London geboren.
Sie war ein anmutiges, schlankes Mädchen mit braunen Augen und einem scharfen Verstand.
Mit 23 Jahren traf sie in Venedig mit John Ruskin zusammen, der ihre künstlerische Begabung erkannte und ihr Malstunden gab.
"Sie schien alles in dem Augenblick zu erfassen, in dem man es ihr zeigte, und jedes Mal noch so viel mehr, als man sie eigentlich gelehrt hatte", schrieb Ruskin.
Er sagte ihr eine große künstlerische Karriere bevor. Sie könnte einer der größten Malerinnen ihrer Zeit werden.
Aber Lilias Herz war woanders. Sie hatte sich selbst, ihre Begabungen und ihr ganzes Leben Gott zur Verfügung gestellt.

In einer Gemeindeversammlung hörte sie den Ruf Gottes nach Nordafrika. Als sie sich bei einer Missionsgesellschaft bewarb wurde sie abgelehnt- wegen einem zu schwachen Herzen. Sie ließ sich aber nicht abbringen und reiste 1888 auf eigene Faust nach Algerien aus. Mit ihr waren zwei weitere ledige Frauen.

Was sie in den folgenden 40 Jahren ihres Dienstes in Algerien erlebte, hielt sie in ihren Tagebüchern fest. Diese sind kunstvoll geschmückt mit vielen Aquarellen. Wunderschöne Bilder und tiefgehende Gedanken dahinter.

Lilias gründete später die Missionsgesellschaft Algiers Mission Band, die sich dann mit den Arab World Ministries verband.
Lilias Trotter starb nach einem erfüllten Leben im Jahr 1928.

Mein Wunsch für meine Tochter Livia ist es, dass sie ebenso ein Leben in Hingabe an Jesus und in Liebe zu ihren Mitmenschen führt. Mein Gebet ist es, dass auch sie dem Ruf Jesu folgt, was auch immer das für sie persönlich bedeutet.
Und ich bete, dass auch ich bereit sein werde, meine Tochter loszulassen, gehen zu lassen, auch gegen meinen menschlichen Verstand.

Was es mir bedeutet alleine mit Gott zu sein

In der Vorbereitung auf einen Tag der Stille habe ich mir folgenden älteren Artikel herausgesucht, den ich mal auf meinem früheren Blog nachfolgen.de veröffentlicht habe.

Kennst du das?

Du lebst dein Leben. Es gibt so viele Dinge zu tun. Du bist geradezu überwältigt von all den Pflichten, die auf dir liegen.

Als Folge davon lebst du sozusagen im "Überlebe-Modus". Deine Beziehung zu Gott ist nicht das, was sie sein könnte. Du bist dir seiner Liebe bewusst, aber Gott scheint irgendwie weit weg in deinem Alltag. Dir ist klar, dass du Gott brauchst, um all die Dinge unter die Füße zu kriegen. Und doch bringst du es nicht fertig, dich intensiv auf Gott auszurichten.

An solch einem Punkt befinde ich mich derzeit.

Ich weiß, ich bin nicht allein in dieser Welt mit einem Leben, das herausfordernd ist. Dir geht es vielleicht ähnlich. Und gerade Jesus hatte ein solch volles Leben.

Das Beispiel Jesu

Jeden Tag war er unterwegs und hatte Leute um sich, die etwas von ihm wollten. Dazu kam die Truppe der 12 Jünger, in die Jesus besonders viel investierte.

Doch bei all den vielen Dingen, die bei Jesus jeden Tag anstanden, verlor er seinen Auftrag nicht aus den Augen. Er wusste, diesen Auftrag konnte er nur erfüllen durch eine enge Beziehung zu seinem Vater. Jesus war absolut abhängig davon, die Kraft für seinen Dienst aus einer lebendigen Beziehung zu Gott zu empfangen.

Wir lesen immer wieder, wie Jesus sich deshalb zurückzog, um diese Beziehung zu pflegen und sich auf Gott auszurichten.

Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. (Mt 4,1)

Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort. (Mk 1,35)

Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war er dort allein. (Mt 14,23)

Wir können davon ausgehen, dass dies nicht die einzigen Begebenheiten waren, in denen sich Jesus allein zurückgezogen hat.

In meinen Augen bezog Jesus seine ganze Kraft für den Dienst aus diesen Zeiten allein mit Gott.

Wenn also Jesus schon so abhängig war, wie viel mehr dann du und ich?

Eines steht fest: Für mich und meinen Dienst ist eine lebendige Beziehung zu Gott das Allerwichtigste. Ich brauche Zeit mit Gott, allein.

Tag der Stille

Deswegen lege ich heute einen Tag der Stille ein. Mein Ziel ist es, allein mit Gott zu sein, um ihm zu begegnen und neu mit Kraft ausgerüstet zu werden.

Ich werde am Morgen einen zweistündigen Spaziergang in der Natur machen. Dabei lasse ich mich einfach treiben. Es ist so wichtig, erstmal den Kopf frei zu bekommen.

Später suche ich mir ein gemütliches, ruhiges Café in dem ich mir dann Zeit nehme, die Bibel zu lesen. Ich werde erstmal einfach nur lesen und mir dann vom Heiligen Geist einen Text zeigen lassen, über den ich intensiver nachdenken soll.

Am Ende will ich intensiv Gottes Handeln in meinem Leben reflektieren.

Das Gebet um geistliche Offenbarung

Hier bin ich sehr vom Wirken des Heiligen Geistes abhängig. Folgende Dinge sind mir wichtig (diese Punkte habe ich in einem Vortrag von Jeff Vanderstelt entdeckt):

Ich bete darum, dass der Heilige Geist mir die Wahrheit über Jesus Christus in jedem Bereich offenbart, in dem ich bislang ignorant gewesen bin. 

Ich bete darum, dass der Heilige Geist mir jeden Bereich meines Lebens offenbart, in dem Jesus nicht herrscht und regiert. 

Ich bete um geistliche Offenbarung, um jede Art von Rebellion gegenüber Gott zu erkennen. Ich will wissen, in welchen Bereichen ich Gott entfremdet bin.

Wie sieht es mir dir aus?

Du bist vielleicht kein vollzeitlicher Mitarbeiter im Reich Gottes, so dass du einfach mal einen Tag frei machen kannst. Aber wahrscheinlich bist du nur an fünf Tagen der Woche in der Schule, an der Uni oder auf der Arbeit.

Das Wochenende eignet sich sehr gut, um eine ausgedehnte Zeit allein mit Gott zu haben. Ich mache dir Mut, dir mal bewusst Zeit zu nehmen, um allein mit Gott zu sein. Es muss ja nicht gleich ein ganzer Tag sein. Fang doch mal mit einem ausgedehnten Spaziergang an.

Wir alle brauchen Zeit, allein mit Gott. Ob wir Schüler, Studenten, Arbeitnehmer, Hausfrau und Mutter oder sonst etwas sind.

Jeder muss einen Weg finden, Kraft zu tanken aus der Beziehung zu Gott.

Frage: Wie schwer fällt es dir, solche Zeiten allein mit Gott zu haben? Hast du selbst schon erlebt, wie solche Zeiten dich mit neuer Kraft erfüllt haben?