5 Gründe warum wir uns für ein weiteres Kind entschieden haben

Ich weiß nicht, ob du es schon mitbekommen hast, aber wir erwarten im Juli unser viertes Kind. Es war eine bewusste Entscheidung dafür. Wir wollten schon immer vier Kinder haben. Doch nachdem ich die Diagnose MS erhielt und das Leben in der Mission nicht einfach ist, hatten wir uns schon mit dem Gedanken angefreundet, dass es bei drei Kindern bleiben wird.

Doch letztes Jahr im Herbst tat Gott etwas in uns, vor allem in Rahel. Irgendwie fühlte sie, dass unsere Familie noch nicht vollständig ist. Einen tiefen Frieden erlangte sie dann dadurch, dass Gott ihr zwei Bibelstellen gab, direkt nachdem sie um Bestätigung gebeten hatte. (Rahel schreibt selbst hier darüber)

Nachdem Rahel ein Ja zu einem vierten Kind hatte, wollte ich mich diesem Wunsch natürlich nicht verschließen.

Wobei es menschlich gesehen einige Gründe gäbe, diesen Schritt nicht zu gehen. Und vielleicht hat sich auch schon der eine oder andere unserer Freunde die positive Frage gestellt: “Wie können die nur so mutig sein?” oder eher im negativen Sinne: “Wie können die sich sowas nur zumuten?”

Wie auch immer. In den folgenden 5 Punkten will ich kurz auflisten, warum wir uns für ein 4. Kind entschieden haben. Dadurch will ich auf keinen Fall den Eindruck erwecken, jeder sollte es so machen und erst recht nicht will ich mich erheben über andere, die für sich eine andere Entscheidung getroffen haben. Es waren einfach Punkte, die uns zu unserer Entscheidung bewegt haben.

1. Gott ist treu.

Gott, der Vater und Jesus Christus, der Sohn Gottes, und der Heilige Geist sind der lebendige Gott, dem wir unser Leben anvertraut haben, auch unsere Familie. Vor 10 Jahren hat Gott uns zusammengeführt. Er hat uns begleitet auf allen unseren Wegen. Vor allem im Umgang mit der Diagnose MS fanden wir Halt in unserem Glauben an Gott. Auch in unseren 5 Jahren Leben in der Mission haben wir die Treue unseres Gottes immer wieder erlebt.

Es gibt für uns also keinen Grund, daran zu zweifeln, dass dieser Gott auch mit uns geht in ein Familienleben mit vier Kindern und sehr vielen Ungewissheiten. Doch mal ehrlich: das Leben eines jeden von uns ist von "Unsicherheiten" geprägt. Wer weiß schon, was morgen ist? Eines ist gewiss: Gott ist treu und er geht mit.

2. Wir gehen diesen Glaubensschritt.

Trotz des eben gesagten, ist es dennoch ein nicht zu kleiner Glaubensschritt, den wir mit diesem 4. Kind gehen. Vor allem in Anbetracht meiner Erkrankung, mit der man nicht weiß, wie sie sich entwickeln wird. Eine relevante Frage ist zum Beispiel: Wie lange kann ich noch arbeiten und für meine Familie sorgen?

Doch alle Fragen und Sorgen muss ich im Glauben an meinem Herrn abgeben.
Am Ende geht es mir wie allen Familienvätern. Sie leben im Glauben und wissen nicht was kommt. Der eine Vater bleibt gesund und stark sein Leben lang, der andere Vater stirbt schon früh und lässt seine Frau allein mit den Kindern. Wir wissen alle nicht, was kommen wird. Wir leben im Glauben.

3. Wir wollen gehorsam sein.

Gott gab dem ersten Ehepaar auf Erden den Auftrag: “Seid fruchtbar und mehret euch.” Wir glauben, dass dieser Auftrag auch uns gilt und dass wir darauf reagieren müssen. Natürlich sieht das sicher für jede Familie anders aus. Für uns war es eines der Puzzlesteine, das zu dieser Entscheidung führte. Gott als Schöpfer hat ein großes Ja zu Kindern.

Diesem großem Gehorsamsschritt müssen dann natürlich viele weitere kleine Schritte folgen, die von uns als Eltern die täglich neue Selbstverleugnung und den ständigen Dienst an unseren Kindern fordern.

4. Kinder sind ein Segen.

Daran wollen wir festhalten, auch wenn es Tage gibt, an denen man einfach nur verzweifeln kann. Vor allem dann, wenn die Kinder mal wieder sehr herausfordernd sind und einem alles über den Kopf wächst. Doch ungeachtet von all dem Stress, den das Familienleben so mitbringt, sind Kinder ein Segen. Sie erfreuen das Elternherz und es gibt nichts Schöneres als zu sehen, wie aus kleinen hilflosen Babys Kinder heranwachsen. Kinder, die einzigartig sind in ihren Charaktereigenschaften. Kinder, die man prägen kann und die dann hoffentlich eines Tages selbst Segensbringer sein werden, in einer Welt, die sich abgewandt hat von Gott. 

5. Eine größere Familie ist schöner.

Vielleicht ist diese Wahrnehmung darin begründet, weil Rahel und ich jeweils mit 4 Geschwistern aufgewachsen sind. Aber es gibt für uns nichts schöneres als viele Geschwister zu haben, mit denen man Freud und Leid teilen kann. Viele Kinder zu haben bedeutet dann nämlich normalerweise auch, viele Enkel zu haben. Wenn ich meine kleinen Kinder anschaue, denke ich gerne an den Tag, an dem sie erwachsen sind und einen Partner haben, mit dem sie wiederum Kinder haben. Und ich denke dann daran, wie wir alle zusammen sind, und wir als Eltern uns einfach freuen über den Reichtum, den eine große Familie für uns bedeutet.

Wir sind gespannt, was für eine Geschichte Gott mit uns und den Kindern schreiben wird. Mit aller Zuversicht gehen wir in dieses Abenteuer und wir sind uns ganz sicher, dass es gut werden wird. 

Wie Gott mich zum vierten Kind ermutigt hat

Wir saßen gemeinsam am Strand. Danny und ich hatten zwei Tage zu zweit ohne Kinder. Ein besonderes Geschenk unserer Teamfrauen an uns. Wir genossen die Ruhe, die Zeit zum ungestörten reden, viel lesen und einfach zu tun, was man möchte.

Auf dem Heimweg machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Meer. Albanien hat ja eine lange Küste, auch wenn wir von der leider nicht so viel mitbekommen, wie ich gerne würde. Ich liebe das Meer.

Ich lag so in der Spätsommer Sonne und blickte in den strahlend blauen Himmel und hörte Lobpreismusik.

Dann sah ich zu den sich brechenden Wellen und da lief ein Mann mit einem kleinen Baby auf dem Arm am Strand entlang. Es war ein wunderschönes Bild. Zumal hier in Albanien.

Dann sprach ich aus, was schon länger in mir rumorte: "Vielleicht sollen wir auch noch ein Kind bekommen?"

Ich erschrak fast selber über meine mutigen Worte. Danny reagierte gelassen. Aber in keiner Weise abweisend oder: "Nein, das kann ich mir ganz und gar nicht vorstellen." Gleich kamen mir manchen Dinge in den Sinn, die sich mit einem vierten Kind ändern, z.B. braucht man ein größeres Auto. Menschliche Gedanken.

Wir waren uns schnell einig, dass wir uns eine klare Antwort von Gott erwünschten. Vor allem ich wollte Gott ganz bewusst fragen, ob es sein Wille für uns ist. Dass er mir in meinem Herzen die Antwort so schnell geben würde, hätte ich nicht gedacht.

Noch an diesem Strand las ich "zufällig" zwei Stellen, die ich noch nie so gelesen hatte in meiner kleinen NGÜ. Einmal war es aus Psalm 116 der Vers 16:

"O Herr, ich bin doch dein Diener! Ja, dein Diener bin ich, und bereits meine Mutter hat dir treu gedient."

Und dann direkt darauf noch in Sprüche 31 Vers 1:

"Worte des Königs Lemuel von Massa, die seine Mutter ihn gelehrt hat."

An beiden Stellen ist so explizit von der Mutter und ihrem positiven Einfluss auf ihren Sohn die Rede. Ich möchte auch so eine Mutter sein, die ihren Kindern gutes lehrt und die sie zu Jüngern Jesu macht. Dabei kenne ich nur zu gut auch meine Fehler und Beschränkungen. Aber dennoch steht Gottes Gnade in besonderer Weise über dem Leben der Kinder von gläubigen Eltern.

Für mich sprachen diese Worte eine klare Sprache. Als ich dann auch sehr schnell schwanger wurde, war es für mich klar, dass dieses Kind noch zu uns gehört. Und dass es ein besonderes sein wird. Wie jedes andere ja auch...

Für mich ist es ein Wunder, das Gott in mir getan hat. Noch Monate zuvor hätte ich nie gedacht, noch ein Kind zu bekommen. Jetzt ist mein Herz die allermeiste Zeit voller Freude über dieses vierte Geschenk Gottes in unsere Familie.

Wie das Bibellesen mit meinen Freundinnen mich bewegt

Diese Woche war ich wieder bei meinen beiden Freundinnen, mit denen ich meine Liebe zu Jesus teilen kann. Wir haben nun die „Jesus Story Book Bible“ durch und nun hatten sie das große Bedürfnis, in die richtige Bibel einzusteigen, was mich sehr gefreut hat.

Jetzt vor Ostern gehe ich mit ihnen die Passionsgeschichte durch. Ich habe ihnen die Stellen aus den vier Evangelien zusammengeschrieben und wir haben zuletzt vom Abendmahl bis zur Kreuzigung gelesen. Einfach Gottes Wort zusammen gelesen. Eine von beiden ist nicht sehr sicher im lesen. Aber sie liest. Das erste Mal von Jesus der auch für sie stirbt und von der Vergebung, die er zuspricht noch vom Kreuz und von dem Vorhang, der zerreißt, als Jesus stirbt und den Weg zum Allerheiligsten und zum Ort der Vergebung frei macht.
Und wir sind alle gerührt.
Sind bewegt.
Mir kommen die Tränen.
Immer wieder bewegt es mich, dieses Leiden und Sterben Jesu.

Diese Gnade, die auch mich gefunden hat. Diese Gnade, die diese einfachen, freundlichen Frauen gefunden hat, hier, am Fuße des Berges, am Ende einer schlammigen Straße, neben zerfallenen Häusern.

Nächste Woche will ich das erste mal mit ihnen Abendmahl feiern. Ich bin schon so gespannt, wie Gott uns in dieser Zeit führen wird. Aber welche Freude. Welches Privileg. Wie schön von ihnen immer wieder zu hören, wie dankbar sie sind, dass sie mich getroffen haben, dass Gott das gemacht hat, nicht weil sie mich getroffen haben, sondern weil sie durch mich Jesus getroffen haben und ihr Leben verändert wird durch ihn!

Was kann ich tun, um mehr „gehasst“ zu werden?

An diesem Abend saßen wir als Team wie jeden Montag Abend zusammen und studierten das Arbeitsheft zu dem Buch von David Platt „Keine Kompromisse“.
Wir sind schon im 10. Kapitel angekommen und da ist nun ein Teil von Jesu Gebet für seine Jünger aus Johannes 17 dran gewesen.

Wie immer hatten wir eine gewisse Zeit, um uns allein Gedanken über den Bibeltext zu machen. Ich habe den Text schon so oft gelesen. Aber er ist so tief und beinhaltet so viele Aspekte, dass wir uns alle an dem Abend, an dem wir schon etwas müde in den Seilen hingen, fast überfordert fühlten.

Doch es lohnt sich dennoch immer, Gottes Wort zu studieren und selbst zu einem müden Geist kann Gott noch reden.

So blieb ich an einem Vers hängen:

„Ich habe Ihnen dein Wort gegeben und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, dass du sie aus der Welt wegnimmst, sondern dass du sie bewahrst vor dem Bösen.“ 

Johannes 17,14

Und die Welt hat sie gehasst. Die Welt hat sie gehasst. Wenn die Welt sie gehasst hat, sollte sie mich nicht auch hassen, wenn doch auch ich, wie sie, nicht von dieser Welt bin, wie Jesus nicht von dieser Welt ist?

Mir hingen diese Worte seltsam lange nach und brachten mich sehr ins Nachdenken. Die Welt soll uns doch nicht hassen. Wir wollen doch geliebt und anerkannt werden. Wir wollen möglichst keinen Anstoß erregen und in unserer Stadt und Gesellschaft respektiert und akzeptiert sein. Wir als Individuen, die wir Jesus nachfolgen und auch unsere Gemeinden.

Doch: Steht dieses Ziel oft höher, als Jesu An- und Ausspruch (für ihn ist es eine Tatsache, keine Möglichkeit für seine Jünger), nicht von dieser Welt zu sein und darum von ihr gehasst zu werden?

Klar, jetzt muss das Wort hassen erst einmal untersucht werden, wie hat Jesus das gemeint, welche Bedeutung hatte es damals und welche hat es heute usw.
Doch das soll nicht Ziel meines Gedankens heute sein.

Ich möchte mich und dich herausfordern:
Was muss ich tun, damit die Welt sieht, dass ich nicht von ihr bin?
Was muss ich gar tun, damit die Welt mich hasst?

Als ich zuletzt in Deutschland mit einer lieben Freundin sprach, schwärmte sie nur so davon, wie anerkannt der Pastor der Gemeinde in der Stadt ist, wie toll die Zusammenarbeit mit den anderen Kirchen ist, welch respektierten Platz man als freie Gemeinde bei vielen Menschen der Stadt  eingenommen hat. Endlich ist man nicht mehr als Sekte verschrien im Ort.

Ich wurde auch da nachdenklich. Ist es wirklich das beste Zeichen, nicht mehr anzuecken, nicht mehr als „komisch“ betrachtet zu werden, als anders, weil nicht von dieser Welt? Ist es das Ziel der Gemeinde und auch das Ziel von mir persönlich möglichst überall respektiert, geliebt und geachtet zu werden? Ich glaube nicht, dass das möglich ist, ohne Ansprüche der Bibel nicht mehr ernst zu nehmen.

Doch was bedeutet es für mich und für uns als Team hier in Albanien? Ich versuche natürlich auch, anerkannt zu sein. Und ich bin froh und dankbar, dass unsere Arbeit hier im Ort anerkannt und respektiert wird. Aber wenn dieser Wunsch, anerkannt und von allen gemocht zu werden auf Kosten von klarer Verkündigung des Evangeliums geht, das wäre falsch.

Wo fehlt mir der Mut für ein klares Bekenntnis aus Menschenfurcht?
Wo schweige ich lieber, als krumm angeschaut zu werden, die Stimmung zu dämpfen, Gemüter in Unruhe zu versetzen?
Wo scheue ich klare Worte, weil ich die Freundschaft nicht in Gefahr bringen will?
Wo scheue ich die Wahrheit zu sagen, weil es anscheinend nicht kulturell angemessen ist?

Für uns als Team und für mich persönlich sind das wichtige Fragen.
Immer wieder steht mir vor Augen, dass ich diesen Ort nicht verlassen will als eine Frau, die von allen nett und lieb gefunden wurde. Ich möchte diesen Ort eines Tages verlassen und die Menschen sollen mit meinen Namen einen anderen verbinden. Den von meinem Retter und Herrn: Jesus. Ich möchte die Frau sein, die immerzu von Jesus geredet hat. Die ihnen Jesus bekannt gemacht hat.

Und ich möchte mehr in Kauf nehmen, lieber mal anzuecken, nicht „lieb“ gefunden zu werden, als die rettende Botschaft von Jesus zu verschweigen.
Natürlich sollen wir diese in freundlicher und den Menschen zugewandter Weise verkünden und wir sind da von Gottes Geist abhängig. Aber auch noch so nette Verpackung täuscht nicht darüber hinweg, dass Menschen verstehen müssen, dass sie einen Retter brauchen und das verstehen sie nur, wenn sie auch verstehen, dass etwas bei ihnen falsch ist. Und das ist für viele die unbequeme und nicht gewollte Nachricht.
Aber es ist die wichtigste Botschaft überhaupt.

Ich mache dir Mut, dein Leben darauf hin zu untersuchen. Studiere für dich selbst mal Johannes 17. Und bedenke dazu Jesu Worte zuvor:

„Wenn die Welt euch hasst, so wisst, dass sie mich vor euch gehasst hat. Wenn ihr von der Welt wäret, würde die Welt das Ihre lieben; weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich euch aus der Welt erwählt habe, darum hasst euch die Welt.“ 

Johannes 15,18f

Durch meine Risse scheint dein Licht

Als ich auf der Seite von Gerth Medien stöberte, stieß ich zufällig auf dieses Buch, von dem ich mir schon dachte, dass es bald übersetzt werden würde. Ich hatte hier und hier von diesem Buch von Ann Voskamp geschrieben und gehofft, dass es bald in deutsch erhältlich sein wird. 

Und tatsächlich: Nur ein Jahr nach Erscheinung in Amerika kam „The Broken Way“ nun auch im Februar auf deutsch heraus. Es trägt den Titel: "Durch meine Risse scheint dein Licht."*

Ich habe es mir bestellt und werde es in den nächsten Tagen bekommen. Ich freue mich darauf und bin gespannt, wie die Übersetzung der poetischen Sprache der Ann Voskamp gelungen sein wird. Auch finde ich schön, dass ich das Buch auch endlich denen ans Herz legen kann, die nicht so gut Englisch können.

Folgendes steht auf der Seite von Gerth Medien zu diesem Buch:

„Dieses Buch der New York Times-Bestsellerautorin Ann Voskamp ist für alle, die erleben mussten, wie ihre Träume und Hoffnungen enttäuscht wurden. Deren Herz gebrochen wurde. Für alle, die sich eingeengt fühlen und glauben, "nicht gut genug" zu sein. Ann Voskamp zeigt, dass Zerbrochenheit der Weg zu einem Leben in seiner ganzen Fülle und zu echter Gemeinschaft mit anderen ist. Es braucht Mut, diesen Weg zu betreten, doch es lohnt sich, ihn zu gehen.“

Leider hat das Buch auch einen stolzen Preis. 17 € für ein Buch ist in meinen Augen schon nicht wenig. Aber es lohnt sich. Und es lohnt sich, dieses Buch möglichst vielen in deinem Freundes-und Familienkreis weiter zu verleihen.

*Der Link ist ein Affiliate Link. Wenn du das Buch über den Link kaufst, bekommen wir einen Betrag gutgeschrieben, aber dich kostet es nicht mehr. 

Gott soll meine Priorität Nr.1 sein

Ich will so viel und jeden Tag mehr. Ich will ein guter Ehemann und Vater sein. Ich will treu meinen Auftrag hier erfüllen. 

Ich will meine Ziele erreichen und Projekte erfolgreich abschließen. Ich will, ich will, ich will.

Und alles was ich will erscheint mir so plausibel und relevant. Nichts davon ist schlecht. 

Ich weiß nicht, wie es dir damit geht. Ziele zu haben, Wünschen nachzujagen und Visionen zu leben. Vielleicht geht es dir, wie mir:

Das Leben ist voll gestopft, mit dem wonach man strebt.

Dinge, die einem wichtig sind beschäftigen einen. Man betet sogar für diese Dinge.

Und doch habe ich bei mir den Eindruck, ich lebe am wichtigsten vorbei. Ich lebe an Gott vorbei. Ja, ich lebe mit ihm und ich rede auch mit ihm.

Am Ende bleibt jedoch dieses ungute Gefühl, das mir sagt:

Die Prioritäten sind nicht richtig gesetzt.

Dies musste ich vor allem heute erkennen, als ich die Priorität Nr. 1 von einem Mann las, der ganz klar zum Ausdruck brachte was ihm wichtig ist. Es war der König David der in Psalm 27 seinen tiefsten Wunsch zum Ausdruck brachte:

Eines habe ich vom HERRN erbeten, das ist mein tiefster Wunsch: alle Tage meines Lebens im Haus des HERRN zu wohnen, und die Freundlichkeit des HERRN zu sehen und über ihn nachzudenken - dort in seinem Heiligtum.

Psalm 27,4

Vergleiche ich meine Ziele und meine Wünsche mit diesem tiefsten Wunsch, dann bemerke ich was mir fehlt. Dieser König David hatte begriffen, was wirklich wichtig ist. Vor all die edlen Ziele, ein guter König zu sein und Erfolg zu haben, stellte er dieses oberste Ziel.

Gott du bist mir wichtig. Deine Gegenwart ist mir mehr wert als alles andere. Du bist schöner als alles andere.

Ich weiß, ich muss meine Prioritäten neu sortieren. Ich muss vor allem dahin durchdringen, dass Gott das Beste und Größte und Schönste ist wonach ich überhaupt streben kann.

Ja, wir wollen hier in Krume etwas bewirken. Und ja, es ist schön darin von Freunden und Unterstützern ermutigt zu werden. Aber der größte Erfolg liegt darin begründet, dass Gott mein Sehnsüchte stillt und dass ich in seiner Gegenwart das größte Glück erleben darf.

Ich möchte meinen Erfolg und das Erreichen meiner Ziele an der Erfüllung dieses einen Wunsches messen: Gott ich will mehr von dir.

Du kannst alles haben, aber gib mir Jesus

Im folgenden Beitrag stelle ich dir eines der schönsten christlichen Lieder vor.

Was ist mein Wunsch am Anfang des Tages, nachdem ich aufstehe. Jesus.

Was ist mein Bedürfnis in der Einsamkeit. Jesus.

Was ist mein letzter Wunsch, bevor ich sterbe. Jesus.

Fernando Ortega hat den Wunsch nach Jesus in einem wunderschönen Lied zum Ausdruck gebracht.

Diese Lied möchte ich heute mit dir teilen.

Es soll auch das Lied meines Herzens sein und ich wünsche es mir ebenso für dich.

Das folgende Video ist ein Tribut an Ruth Graham, die Frau von Billy Graham. Sie starb 2007.

Hier nochmal der Text.

In the morning, when I rise
In the morning, when I rise
In the morning, when I rise, give me Jesus

Give me Jesus,
Give me Jesus,
You can have all this world,
But give me Jesus

When I am alone
When I am alone
When I am alone, give me Jesus

Give me Jesus,
Give me Jesus,
You can have all this world,
But give me Jesus

When I come to die
When I come to die
When I come to die, give me Jesus

Give me Jesus,
Give me Jesus,
You can have all this world,
You can have all this world,
You can have all this world,
But give me Jesus

Ein Wort zum Weltfrauentag

Gestern war der Weltfrauentag. Dieser Tag ist hier in Albanien auch gleichzeitig der Muttertag. Zum ersten Mal habe ich hier in Krume von meinem Mann einen Blumenstrauß mit echten Blumen bekommen! Das war eine große Freude für mich. Bisher konnte man hier wirklich keine echten Blumen kaufen.

Zu dem Anlass des Festes organisierten ein paar Frauen der Stadt eine Feier in einem der größeren Hochzeitssäle. Es sollte Essen und wie üblich Musik und Tanz geben. Ich bekam die Einladung dazu am Vormittag im Kindergarten. Um 13 Uhr sollte alles starten.
Um ehrlich zu sein, hatte ich den Tag anders geplant und ich hatte auch nicht wirklich Lust auf die ohrenbetäubende Musik. Aber ich wusste doch auch, dass es wichtig ist, hinzugehen, einfach um gesehen zu werden und Teil der Frauenwelt hier zu sein. Und ich finde es ja auch toll, wenn mal nur die Frauen etwas Schönes für sich machen. Sie kommen sonst in dieser Gesellschaft hier ja meistens zu kurz.

So traute ich mich mit meiner Teamkollegin hin. Draußen war eine meiner guten Freundinnen am Fotos machen. Sie war wie zu einer Hochzeit aufgemacht. Ich dagegen war alles andere als sehr schick (zumal ich in keines meiner etwas schickeren Kleider mehr passe). Ich fühlte mich wahnsinnig underdressed. Naja, aber was soll man machen. Ich ging mit ihr in den schönen Saal, in dem an mehreren Tischen viele Frauen saßen.

Einige bekannte Gesichter sah ich, winkte und konnte dann auch in den wenigen Musikpausen, in denen es nur möglich war zu reden, mit einigen kommunizieren.
Jede hatte einen großen Teller mit allerlei Salat und Fleisch etc. vor sich. Darin wurde aber nur recht zaghaft gestochert und das Essen zog sich über die ganze mehrstündige Feier hin. Getränke wurden immer weiter nachgeliefert. Sobald die Flasche nur annähernd leer war, wurde sie ohne Nachfrage mit einer vollen getauscht.

Sich in einen der Tänze einzureihen ist ein einmaliges Gefühl. Diese Kreistänze sind mir doch sehr fremd. Dennoch vermitteln sie einem ein Gefühl von Zugehörigkeit und Einheit, das ich schön finde. Da ist nicht viel Abwechslung, aber man sieht sich und man geht den gleichen Weg im gleichen Schritt. (Ich leider nicht immer 🙂

Manche Frauen waren voller Freude dabei. Und es war so ein schöner Anblick für mich, hier Frauen zu sehen, die aus sich herausgehen, ausgelassen und freudig sind, anscheinend keinen Wert auf das legen, was andere vielleicht denken. Das ist ein revolutionäres Verhalten in der Kultur hier, in der es am allerwichtigsten ist, was eventuell andere von mir denken. Davon lassen gerade viele Frauen ihre Leben dirigieren. Umso schöner, es auch mal, und wenn nur im kleinen, anders zu sehen.

Hier ist mal ein kleiner Einblick in dieses Fest und den Tanz.
Sobald ich wieder meine normale Figur habe, habe ich mir fest vorgenommen, mich auch in diesem Stil einzukleiden. Ich hoffe, ich finde hohe Schuhe, in die meine Füße passen und in denen ich auch noch tanzen kann... 🙂

Geliebt

Wie der Vater mich geliebt hat, habe auch ich euch geliebt. Bleibt in meiner Liebe!

Ich bin beim lesen der Abschiedsreden Jesu im Johannesevangelium neu begeistert, wie tief Jesu und Gottes Liebe zu uns, seinen Kindern ist. An so vielen Stellen ist davon die Rede. Und wenn ich lese, dass Jesus uns so sehr liebt, wie der Vater ihn liebt, dann kann ich das kaum begreifen und werde wohl ein Leben lang es nicht ergründen können.

Wir stehen in der Passionszeit. In Deutschland vermute ich alle Geschäfte schon voller Osterartikel. Hier ist gar nichts davon zu sehen. Aber as muss es ja auch nicht.

Ich möchte mich gerade jetzt daran erinnern, wie sehr Jesus mich liebt und das ich in alle tiefen hinein geliebt bin von ihm und von dem Vater. Das macht mein Herz so froh!

Später schreibt Johannes nochmal in seinen Briefen von dieser überragenden Liebe Gottes:

Seht, welch eine Liebe uns der Vater gegeben hat, dass wir Kinder Gottes heißen sollen! Und wir sind es. (3,1)

Hierin haben wir die Liebe erkannt, dass er für uns sein Leben hingegeben hat. (3,16)

Hierin ist die Liebe Gottes zu uns offenbart worden, dass Gott seinen eingeborenen Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben.

Hierin ist die Liebe: Nicht dass wir Gott geliebt haben, sondern dass er uns geliebt und seinen Sohn gesandt hat als eine Sühnung für unsere Sünden. (4,9-10)

An unseren Lobpreisabend gestern war genau das das Thema. Dazu habe ich für jeden in unserem Team eine kleine Erinnerung gemacht.

Nehm auch du dir einfach zwei Nägel und binde sie zu einem Kreuz als Erinnerung daran, wie sehr du geliebt bist.

Denn niemand hat größere Liebe als der, der sein Leben lässt für seine Freude. (Joh. 15,13)

C.S. Lewis und die große Sünde

Hast du schon mal etwas von C.S. Lewis gelesen? Sein Buch "Pardon - ich bin Christ" gehört zu den wichtigsten christlichen Werken, die im letzten Jahrhundert geschrieben wurden. In dem Buch behandelt C.S. Lewis verschiedene Themen des christlichen Glaubens. Dies tut er auf eine sehr anschauliche und einfache Art und Weise. Das Kapitel mit dem Thema "Die große Sünde" finde ich besonders gelungen. Darin geht es um das Thema Hochmut und Demut. Damit du einen kleinen Eindruck bekommst, habe ich dir hier mal ein paar Zitate zusammengestellt.

Ein hochmütiger Mensch freut sich nicht an dem was er hat, sondern nur daran, was er mehr hat als ein anderer.

Hochmut erwächst aus dem Vergleich mit anderen, er ist das Vergnügen, anderen überlegen zu sein. 

Die großen Lehrer der Kirche haben recht: Hochmut ist die Hauptquelle allen Elends in jedem Volk, in jeder Familie, seit die Welt begann. 

Solange man in seinem Hochmut verharrt, kann man Gottes Wesen nicht erkennen. 

Wenn wir unser Leben wirklich auf Gott ausrichten, hören wir auf, und selber so schrecklich wichtig zu nehmen. Wir sind dann durchdrungen von unserer eigenen Nichtigkeit. Das beste aber ist es, überhaupt nicht an sich selbst zu denken.

Hochmut aber hat mit dem Menschlichen nicht das Geringste zu tun, er entstammt direkt der Hölle. 

Wenn die Saiten der menschlichen Seele richtig gestimmt sind, genügt die leiseste Berührung von Seiten Gottes, damit sie in Schwingungen geraten in der Mensch von echter, wahrer Demut ergriffen wird. Ein Gefühl unendlicher Erleichterung wird den Menschen überkommen, wenn er allen irdischen Ballast über Bord werfen kann, so etwa die angebliche Wichtigkeit der eigenen Person. Und wie hat er ein Leben lang unter eben diesem Ballast gelitten! 

Von der Demut Gottes auch nur angerührt zu werden, bedeutet für den Menschen so viel, wie dem in der Wüste Verdurstenden eine Oase mit frischem, kühlem Wasser bedeutet. 

Der wahrhaft demütige Mensch erweckt keineswegs den Eindruck von Demut, den wir mit dem Wort zumeist verbinden. [...] Im Gegenteil! Er wird auf uns den Eindruck eines aufgeschlossenen und heiteren Menschen machen, der sich für das wirklich interessiert, was andere ihm erzählen. Wenn er uns missfallen sollte, dann nur deshalb, weil seine positive Lebenseinstellung unseren Neid erweckt. Er wird sich nicht mit Gedanken über die Demut plagen, weil er sich auch über seine eigene Person nicht den Kopf zerbricht. 

Der erste Schritt auf dem Weg zur Demut ist die Erkenntnis des eigenen Hochmuts. Das ist sogar schon ein großer Schritt. Wer sich allerdings von vornherein von allem Hochmut frei glaubt, der ist ihm ganz verfallen.

Wenn dein Tag nicht so gelaufen ist...

Hast du auch schon Tage erlebt, an denen du einfach nicht viel auf die Reihe gekriegt hast? Ich meine geistlich gesehen. Du bist in Sünde gefallen und hast mal wieder das getan, was du schon so lange lassen wolltest. Oder du hast Dinge gesagt, die du nicht hättest sagen sollen.

Was tun wir in solchen Momenten? Können wir nach solchen Tagen überhaupt zu Gott gehen?

Was tun wir, wenn wir beschämt sind, weil wir Gott alles andere als stolz gemacht haben durch unser Verhalten?

Ich fand gestern ein Zitat von C.S. Spurgeon. Darin geht es um diese Tage, an denen wir große Sünder sind und das Gefühl haben, versagt zu haben.

In den Momenten tiefster Niedergeschlagenheit wirst du Freude und Frieden dadurch erfahren, dass du glaubst. "Ah" sagt jemand, "aber stell dir mal vor, du bist in eine große Sünde gefallen, was dann?" Dann gibt es umso mehr Grund sich auf ihn zu werfen. Denkst du, Jesus Christus ist nur für kleine Sünder da? Ist er ein Doktor, der nur Fingerschmerzen heilt?

Geliebte, es ist kein Glaube Christus zu vertrauen, wenn ich gar keine Sünde habe, aber es ist wahrer Glaube wenn ich widerlich, und verdorben und dreckig bin; wenn ich während des Tages gestolpert und gefallen bin, und meine Freude und mein Frieden erheblichen Schaden erlitten haben und wenn wir dann zu der kostbaren Quelle gehen und sagen: "Herr, ich habe noch nie so sehr danach verlangt, gereinigt zu werden, wie heute Abend. Ich habe mich selbst zum Narren gemacht. Ich habe gesagt und getan, was ich nicht hätte tun sollen, und ich bin beschämt und voller Bestürzung, aber ich glaube, Christus kann mich retten, selbst mich und ich will still in ihm ruhen."

Charles Haddon Spurgeon

Eine Vorstellung unserer geliebten Küche

Im Winter ist unsere Küche mehr denn je unser Lebensmittelpunkt. Oft bleibt sie den ganzen Tag über der einzige Raum, der geheizt und daher belebbar ist. Sie ist nicht gerade groß, höchstens vier mal vier Meter. Doch in ihr spielt sich das Leben einer fünfköpfigen Familie ab. Neben der Küche an sich steht da noch ein Sofa, ein Ofen und ein Tisch. Im Winter legen wir einen Teppich vor das Sofa, damit wir auch auf dem sonst eher kalten Boden sitzen und spielen können. Jetzt, wo die kalte Zeit schon in den 5. Monat geht, merkt man doch, wie einem manchmal die Decke auf den Kopf fällt. Dennoch muss ich auch sagen, dass vieles einfacher geworden ist, wo unsere Kinder schon etwas älter geworden sind. Sie beschäftigen sich oft gut allein und ich staune manchmal, wie sie es auch schon gelernt haben, in dieser Enge zu leben. Ich denke, normale deutsche Familien würden durchdrehen, da sie es nicht gewöhnt sind. Ich möchte es einfach auch genießen, dass wir so viel Zeit gemeinsam verbringen. Das schweißt uns als Familie sehr zusammen. Im Sommer spielt sich meistens alles draußen ab und verteilt sich sehr. So tanken wir im Winter viel Zeit der körperlichen Nähe. Ich habe gelernt, meine Küche zu lieben und hoch zu schätzen. Hier möchte ich sie euch ein wenig vorstellen: Unser Küchentisch ist unser Zentrum. Danny hat ihn vor einigen Jahren selber gebaut. Dort begegnen wir Gott im Lesen seines Wortes und beten, dort begegnen wir einander, dort genießen wir unsere drei oder vier gemeinsamen Mahlzeiten, dort sitzen die Kinder und malen unzählige Bilder und schreiben und malen Buchstaben, dort basteln wir und spielen. Wir lieben unseren Tisch, auch wenn ich mir einen größeren wünsche. Er verbindet uns als Familie. Eine Lampe mit warmen Licht verbreitet am späten Nachmittag eine angenehme und gemütliche Atmosphäre. Im Winter findet dort unsere traditionelle „Kaffeepause“ (unsere Kinder nennen sie so) statt, in der wir meistens eher Tee trinken und viel Obst essen. Unser Obstkorb ist nie leer und dank der sehr günstigen Preise für Obst und Gemüse können wir unseren Vitaminspeicher auch im Winter gut füllen. Oft wünschen sich die Kinder zum Abendessen einen Obstteller, den ich ihnen nur zu gerne mache. Neben dem Tisch an der Wand habe ich eine Schnur mir Holzherzen aufgereiht, die dahinter kleine Klammern haben. Dort hänge ich Karten auf, die uns geschickt wurden oder die letzten Bastelkreationen der Kinder. So verändert sich diese Wand immer wieder und bietet Abwechslung, oft Ermutigung durch schöne Karten mit Versen und erinnert uns dabei an liebe Freunde, die sie geschickt haben. Seit nicht allzu langer Zeit hängt dort auch ein einfaches Kreuz, das ich aus Holz gemacht habe. Irgendwie fehlte mir eines in der Wohnung. Daneben steht unser treuer Ofen, der uns wärmt und dankbar macht, dass wir Holz haben (hier nicht selbstverständlich). Ich habe mich schon so gut daran gewöhnt und nun scheint uns eher das in Deutschland durch und durch beheizte Haus fremd. Auf dem Ofen steht eine Schiefertafel, die ich schon lange habe und die der Hitze trotzt mit dem Vers: „Vertraue auf den Herrn! Sei mutig und tapfer und hoffe geduldig auf den Herrn.“ (Psalm 27,14) Schon in so mancher Situation hat er mir Mut zugesprochen, weiter zumachen! Ich brauche solche Erinnerungen um mich herum. Um unser Fenster herum windet sich eine Pflanze. Als ich sie am Anfang unserer Zeit hier kaufte, war sie noch sehr klein. Ihr stetiges und gutes Wachstum trotz meiner Pflege erinnert mich an Gottes Treue durch die letzten Jahre und daran, dass Er das Wachstum schenkt. Das Sofa ist ein wichtiger Teil des Raumes. Dort findet unser Besuch Platz, liegen die kranken und müden Kinder, oder mache ich meine Mittagsruhe. Es ist Kuschelort (wenn auch extrem durchgesessen), Buch-lese Ort, und bietet zusätzlichen Sitzplatz, wenn wir viele Gäste in unserer Küche bewirten, was immer wieder vorkommt. Auch steht mein Korb mit Büchern auf dem Sofa, da es sonst keinen Platz gibt, sowie der der Kinder. Es ist unverzichtbar im Winter- unser geliebtes, altes, albanisches Sofa. Der Kühlschrank dann ist viel mehr als nur Aufbewahrungsort für Lebensmittel. Er ist übersät mit Bildern von unseren Freunden, von denen viele Jesus überall auf der Erde dienen und auf die wir sehr stolz sind. Es ist ein Vorrecht so in diesem Auftrag gemeinsam unterwegs sein zu dürfen. Die Bilder erinnern mich zu beten. Da sind auch Bilder von unserer Familie, oder auch die neusten Kunstwerke der Kinder finden hier ihren Platz. An der Tür hängt seit diesem Jahr ein großer Jahreskalender. Dort können die Kinder sehen, wann es nach Deutschland geht, wer wann Geburtstag hat usw.  Da unsere Kinder viel mehr fragen und gerne wissen wollen, wie lange etwas noch dauert, leistet uns dieser Kalender echt gute Dienste und schürt die Vorfreude auf gewisse Zeiten und Daten. In unseren Küchenschränken findet so allerhand Platz. Vor allem meine Bastelsachen haben sich hier eingenistet (da sonst kein Platz in der Wohnung...). Einige wissen ja, dass ich sehr gerne v.a. Karten für unsere Freunde und Unterstützer bastele. Das verschafft mir immer wieder schöne Winterabende, auch wenn es manchmal Überwindung kostet, alles herauszuholen, um es dann auch alles wieder ordentlich zu verstauen, da die Kinder am Morgen früh wieder in der Küche stehen. Und noch eine wichtige Kleinigkeit hängt über unserem Spülbecken. Ich habe hier keine Spülmaschine. Daher verbringe ich sehr viel Zeit an dieser Stelle der Küche. Ich weiß, dass sich viele in Deutschland ein Leben ohne Spülmaschine gar nicht mehr vorstellen können, schon gar nicht mit drei bis vier Kindern. Probiere es doch mal eine Woche aus, dann weißt du, wie es mir geht. 🙂 Direkt vor meinen Augen hängt eine Karte. In großen Buchstaben steht da: SEID DANKBAR! - und das will ich sein. Einige Wochen lang hatte ich kein heißes Wasser. Nun läuft es wieder und ich bin so dankbar dafür. Und dankbar überhaupt, Geschirr zu haben, fließend Wasser, eine Küche (die hier lang nicht jeder hat). Soweit mal ein kleiner Einblick in unseren „Lebensraum“ im Winter. In den Wintern zuvor haben wir in unserer Küche auch immer noch geschlafen in der Nacht, da es im Schlafzimmer zu kalt war. In diesem Winter wurden wir bisher davon verschont. Darüber bin ich nich traurig. Ich liebe unsere Küche zwar, aber etwas Abstand in der Nacht ist auch nicht schlecht. Der Morgen mit einem wohligen Feuer in der schon warmen Küche (Danny macht diesen Dienst ganz treu, wofür ich ihm so dankbar bin) wartet schon auf mich...