Auf der Seite des Siegers

von Rahel Fröse am 26. Januar 2017

Gestern haben wir einen Besuch gemacht, der mich innerlich sehr mitgenommen hat.

Wir haben eine arme Familie besucht. Die Konstellation ist jedoch anders, als bei anderen Familien: da ist die alte Mutter, schwer Diabetes krank. Beide Beine sehr in Mitleidenschaft gezogen. Ihr Mann ist sehr früh an einem Herzinfarkt gestorben. Ihre acht Kinder hat sie allein groß gezogen.
Dann lebt noch ihr jüngster Sohn, vielleicht Anfang zwanzig, bei ihr. Wann immer er kann ist er nicht zu Hause.

Und dann sind da noch vier ihrer sechs Töchter. Eine von ihnen hat ihren Mann in Österreich und lebt nun mit ihren zwei kleinen Kindern wieder bei ihrer Mutter, da sie mit ihrer Schwiegermutter überhaupt nicht zurecht kommt. Eine andere ist von ihrem Mann geschieden und hat ihren einzigen Sohn bei diesem gelassen. Sie hat mit Depression und anderen psychischen Erkrankungen zu tun. Die beiden anderen Töchter sind ebenfalls psychisch krank. Die Jüngere macht auf mich einen sehr verstörten Eindruck, dunkel und abweisend, unberechenbar. Eine eigentlich hübsche junge Frau, jedoch kaum noch Zähne im Mund.

Eine andere Schwester, die verheiratet ist und drei Söhne  hat, begleite ich in den ersten Schritten des Glaubens. Sie hat Jesus im Kosovo kennengelernt. Dort besuchte sie eine Gemeinde. Seit ich sie kennengelernt habe, besuche ich sie einmal in der Woche und lese die Bibel mit ihr und wir beten gemeinsam. Ihr ältester Sohn hatte vor fünf Jahren einen sehr schlimmen Autounfall und lag damals 6 Monate im Koma. Es ist schon ein kleines Wunder, dass es ihm doch wieder relativ gut geht. Damals hatte jemand aus unserem Team die Reha mit ihm gemacht.

Zurück zu dem Besuch. Mich bewegte nicht nur die Armut dieser Familie, sondern auch diese Krankheit, die dort so greifbar war. Arm zu sein ist das eine. Ich habe schon viele arme Familien hier gesehen. Es kann mich nicht mehr so viel wirklich schocken. Da habe ich schon zu viel gesehen. Aber arm und krank zu sein, das ist was anderes. Da ist keine Aussicht auf Heirat und damit materielle Versorgung als Frau und alles, was damit zusammenhängt.
Zwar konnten wir der Familie mit Holz helfen, um es in diesem Winter noch warm zu haben, aber wie kann man sonst noch helfen.

Diese Not, diese scheinbare Ausweglosigkeit, es macht mich innerlich sehr traurig.
Was kann ich da schon tun? Wie kann ich da noch helfen?

Heute morgen sprach Gott direkt aus seinem Wort zu mir mit folgenden Versen:

"Wenn aber das Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen wird und
dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird,
dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht:
Verschlungen ist der Tod in Sieg.
Wo ist, Tod, dein Sieg? Wo ist Tod, dein Stachel?
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz.

Gott aber sei dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!

Daher, meine lieben Brüder,
Seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn,
Da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist."  (1. Korinther 15,54-58)

In diesem Raum, bei dieser Familie, da war so viel spürbare "Vergänglichkeit", die Auswirkung der Sünde so nahe: kaputte Beziehungen, Krankheit, Dunkelheit, Aussichtslosigkeit. Soviel Sterbliches, was sich nach Erlösung sehnt. Ein Sehnen nach Heilung, nach Licht, nach Hoffnung, nach Wiederherstellung.

Aber in all dieser Schwere klingt das Wort: Sieg!
In Jesus haben wir den Sieg! Er hat den Tod besiegt, die Mächte der Finsternis bloß gestellt. Im Namen Jesu haben sie keine Macht über mich! Im Namen Jesu kann ich für Befreiung beten! Welch ein Licht in meine Seele. Es hat mich froh gemacht und mir neue Hoffnung geschenkt auch für diese scheinbar hoffnungslose Situation.

Und der letzte Vers war ebenfalls eine Ermutigung:
Nichts, was ich aus Liebe zu Jesus tue, ist vergebens. Und so will ich weitermachen:
Fest, unerschütterlich, überreich - weil ich auf der Seite des Siegers stehe!

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