Das Lächeln von Livia und wie sie die Welt entdeckt

Hier in Albanien wird man immer danach gefragt, wie es den Kindern geht. Erst heute fragte mich Alfredi, ob die Kinder wachsen.

Vielleicht fragst du dich das auch?

Ich kann auf jeden Fall sagen: Livia wird langsam groß. Sie hat schon 3,5 Zähne und sie krabbelt.

Und sie hat das süßeste Lächeln auf der Welt. Sieh selbst.

Ein Folklore-Tanz in Krume

kinder im Karroz-11Was ist zentraler Bestandteil der Kultur in Albanien? Der Folklore-Tanz gehört unbedingt dazu. Letzte Woche tanzte und musizierte eine Gruppe in unserer Stadt.

Es gab gleich einen großen Auflauf. Ich hatte zufällig meine Kamera dabei und konnte ein Video machen.

kinder im Karroz-12Besonders auffällig ist, dass unter den Zuschauern nur Männer zu sehen sind.

In unserer Stadt laufen keine Frauen auf der Straße herum. Die ganze Stadt ist voll mit Männern. Die Frauen sind zu Hause und arbeiten.

In folgendem Video kannst du sehen, welche Art der Musik und welcher Tanz zum Volksgut gehört.

Die Kinder im Karroz

Im Albanischen gibt es viele Wörter, die mehrere Bedeutungen haben. Eines dieser Wörter ist Karroz. Es kann folgende Bedeutungen haben: Anhänger, Rollstuhl, Kinderwagen und Schubkarre. In diesem Artikel gebrauchen wir das Wort Karroz für Schubkarre. Da hinein haben wir unsere Kinder am Samstag gesetzt und ein paar Bilder gemacht. Sie hatten große Freude daran.

Es musste mal gestrichen werden

farbeLetzte Woche war es soweit. Wir mussten unsere Wohnung streichen. Nachdem wir 7 Monate in der Wohnung gelebt haben, war dies unausweichlich.

Als wir im Oktober in die Wohnung einzogen, waren die Wände weiß. Zwei Monate später war dies nicht mehr so. Wir machten vielmehr die Erfahrung, wie Freunde während eines Skypetelefonats begeistert nachfragten, ob wir unsere Wände gelb gestrichen hätten.

Wir konnten dies natürlich nicht bestätigen. Belustigt wiesen wir darauf hin, dass es sich bei der Wandfarbe um Russ handelt, der innerhalb kürzester Zeit unsere Wände mit einem beige-gelb bis bräunlichen Schimmer belegt hat. Auf dem Bild links kann man den sehen, wo unsere Uhr gehangen hat. (mehr …)

Der Muttertag in Bildern

Es ist für mich immer wieder beindruckend zu sehen, wie wenig Bilder dazu fähig sind, die Wirklichkeit abzubilden. Bilder sind einfach nicht geeignet die Schwere und Last des Lebens darzustellen.

Beispielhaft findest du unten Bilder passend zum Muttertag. Auf ihnen ist eine Mutter abgebildet, die lacht und sich freut. Natürlich ist das eine Momentaufnahme, die ganz gewiss nicht gespielt ist, aber es ist nur ein Teil der Wirklichkeit. Muttersein ist viel beschwerlicher als man es auf diesen Bildern erkennen kann.

Wir hoffen, du lässt dich nicht täuschen von dieser "heilen" Welt. Oft ergeht es uns anders, als auf den Bildern zu sehen ist. Die Bilder berichten von der schönen Seite des Lebens, aber es gibt auch eine andere, wie du bestimmt schon selbst erlebt hast.

Schau dir doch diese Bildergalerie an. (mehr …)

Unsere schöne Has-Region

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Ich gebe zu, dass die Fahrten durch unser Land oft mühsam sind. Wir leben wirklich in einer entlegenen Gegend. Es ist die Has-Region im Norden von Albanien. Hier ist es unwegsam, kurvig und bergig. Aber die Landschaft ist dafür umso schöner.

Gestern hatten wir, nachdem wir vom Gottesdienst im Nachbarland Kososo zurück kamen, eine herrliche Aussicht. Die Berge am Horizont strahlten in den klarsten Farben und der Himmel war wolkenverhangen. Ich hatte meine Kamera dabei und konnte ein paar Bilder machen.

Die ersten zwei Bilder habe ich beim Überqueren der Grenze gemacht. Jedes Mal wenn wir Einkaufen fahren, müssen wir über die Grenze. Hier bekommen wir dann dementsprechend einen Stempel in unseren Pass. Ist ein wenig nervig, aber es gibt schlimmeres.

Aber schau dir nun einfach mal diese herrliche Landschaft an. (mehr …)

Warum ich ein Braveheart sein will...

Manchmal sinkt der Mut. Die Hoffnung schwindet und man hat Angst vor dem, was noch kommen wird. Zumindest geht es mir so mit dem Leid, das ich zu tragen habe.

Ich glaube, ich kann sagen: Ich habe mein Leid angenommen. Natürlich habe ich mir Heilung erhofft und als ich eine Prophetie erhielt, in welcher mir Heilung zugesagt wurde, habe ich mich daran gehängt und auf die Erfüllung gewartet. Ich erhoffe und bete immer noch um Heilung, oder wenigstens um Linderung.

Aber bis zum heutigen Tag, bin ich nicht geheilt. Stattdessen leide ich und schäme mich nicht, darüber zu schreiben. Die Müdigkeit ist immer da. Wie ein Schleier kommt sie um die Mittagszeit und legt sich über mich. Schleicht sich ein, wie ein ungebetener Hausgast. Sie nimmt keine Rücksicht auf sonstige Planungen. Sie ist einfach da. Nervig, belastend und Freude raubend.

Zudem sind da diese Beine. Sie tragen mich treu. Aber ständig fühlen sie sich an, wie abgekämpfte Beine nach einer langen Wanderung. Verkrampft und müde.

Im Anblick solch eines Leides bilden sich dunkle Wolken am Horizont. Es sind Gewitterwolken, die nichts Gutes verheißen. Der Mut sinkt und die Sorgen werden groß. Bohrende Fragen entstehen, wo das alles noch hinführen soll.

ABER dann kommt Gott und spricht zu mir, wie ich ihn gebeten habe. Ich wollte mich bewusst gegen die Sorgen und die Mutlosigkeit stellen und ich bat Gott um Hilfe.

Heute morgen las ich einen Vers. Es ist nur einer von vielen Sprüchen im Buch der Sprüche. Oftmals überlese ich so viele dieser Sprüche und bleibe kaum an ihnen hängen. Doch heute morgen musste ich stoppen. Unzählige Male habe ich schon das Buch der Sprüche gelesen. Doch dieser eine Vers war mir noch nie aufgefallen. Martin Luther hat ihn so übersetzt.

Wer ein mutiges Herz hat, weiß sich auch im Leiden zu halten; wenn aber der Mut daniederliegt, wer kann's tragen?  Spr 18,14 

Die "Hoffnung für Alle" überträgt:

Ein Mensch kann durch festen Willen sogar körperliche Krankheit ertragen; aber wer den Mut zum Leben verloren hat, ist zu nichts mehr in der Lage.

Hier spricht Gott also zu mir und sagt: "Junge, lass den Mut nicht sinken. Mach weiter. Gib nicht auf." Wer ein mutiges Herz hat, der erträgt das Leiden tapfer.

Ein mutiges Herz kann man auch "Braveheart" nennen.

Ich will ein Braveheart sein, ...

Nun will ich aber auch zugeben, dass ich dies nicht aus meiner Kraft schaffen werde. Ich bin kein Braveheart aus mir selbst. Ich bin ein Feigling. Und ich werde schwach werden. Dessen bin ich mir bewusst.

Aber neben dem oben genannten Spruch kenne ich auch den Zuspruch Jesu, der zu mir sagt:

Kommt zu mir, ihr alle, die ihr euch plagt und von eurer Last fast erdrückt werdet; ich werde sie euch abnehmen.

In Jesus und bei Jesus gewinne ich die Kraft weiter zu machen. Er und nur Er allein macht mich zu einem Braveheart. Zu einem Mann, der sein Leiden mit einem mutigen Herzen erträgt und den Mut nicht sinken lässt.

Die Brotauslage beim Bäcker

Mit der Bahn unterwegs - Die Lehre aus unserer ersten Bahnreise als Familie

Man lernt nie aus. Diese Erkenntnis gewannen wir, als wir am letzten Montag am Bahnhof in Bonn standen und mit der Menge von Gepäck, auf den Zug nach Mannheim warteten.

Aufgrund von sehr günstigen Flugzeiten und Preisen, hatten wir uns entschieden nach Basel zu fliegen und von dort mit der Bahn weiter zu reisen. Dies haben wir dann auch getan.

Was wir gelernt haben...

Im Nachhinein haben wir bemerkt, dass dies nicht die beste Entscheidung war.

Ostersonntag-2Es war so gut, dass wir durch eine Punkte-Sammelaktion günstig und schnell mit der Bahn reisen konnten. Besonders sind wir dankbar, dass Familienangehörige uns die zwei Bahnfahrten für jeweils hundert Euro voll finanziert haben.

Wir haben uns natürlich sehr gefreut, unsere Freunde in der Nähe von Freiburg zu sehen und wir wurden auch sehr herzlich empfangen. Dankbar sind wir auch für unsere Gastgeber in Buggingen, die uns ganz lieb bewirtet haben.

Ein Zwischenstopp mit einer Übernachtung und einer vierstündigen Bahnfahrt am nächsten Tag klangen für mich, als ich die Flüge buchte, nicht als das größte Problem.

Doch alles in allem bleibt der Eindruck zurück, dass das ganze doch ziemlich herausfordernd war.

Denn ...

... zwei Kinder in einem Zug mit drei Koffern, zwei Rucksäcken und einem Kinderrucksack sind dann doch eine Hausnummer, die nicht zu unterschätzen ist. Immerhin müssen diese ganzen Sachen (Kinder sind keine Sachen, ich weiß ;-)) durch enge Gänge, volle Züge, und von einem Gleis aufs andere geschleppt werden, mit Treppen ohne Rolltreppe.

Ostersonntag-8Es kam hinzu, dass wir unsere Rückfahrt ausgerechnet für den Ostermontag gebucht hatten. Nachdem wir die ärztliche Untersuchung abgewartet hatten, konnten wir erst den Zug buchen. Es gab für die Strecke Mannheim-Freiburg dementsprechend keine Reservierungen mehr. Wir reisten also in einem völlig überfüllten Zug. Immerhin durften wir uns dann in einem Wagon der 1.Klasse niederlassen.

Früher war Bahnfahren entspannend...

heute, mit Kindern ist es eher anstrengend. Im Gegensatz zum Auto sind Kinder in der Bahn nicht angeschnallt. Sie können also herumturnen und Blödsinn machen und ständig ist man dabei, dies zu unterbinden. Bahnfahren bedeutet auch Rücksicht nehmen auf die anderen Fahrgäste. Dies ist eine besondere Herausforderung, wenn man so ein lebendiges Kind wie den Gideon dabei hat.Ostersonntag-9

Schön war, als Gideon irgendwann kurz vor Ende unserer Reise völlig ermüdet auf dem Boden der 1.Klasse sein Haupt niederlegte.

Dankbar sind wir trotzdem ...

Ostersonntag

 

Wenn alle deine Träume platzen...

 

Stell dir vor du investierst 30.000 Euro, um illegal in ein anderes Land zu kommen. Es ist vielleicht mehr, als du in einem Jahr verdienen würdest. Doch du versprichst dir von der illegalen Einreise ein viel besseres Leben.

Du setzt alles auf eine Karte. Es geht um alles oder nichts.
Doch am Ende stehst du mit leeren Händen da. Du hast es nicht geschafft. Noch bevor du das "gelobte Land" betreten konntest, wurdest du geschnappt.

Wieder ist einer gescheitert

Genau so erging es Florit, den ich gerade getroffen habe. Ich hatte mich schon gewundert, wo der junge Mann (Mitte-Ende Zwanzig) wohl sei. Als wir zuletzt frische Forellen aus seinem Forellenteich holen wollten, war er nicht anzutreffen.

Wir hörten dann, dass er nach England gegangen sei, wie so viele der jungen Männer in unserer Stadt. (Ich schrieb schon hier über die hoffnungslose Situation in unserer Stadt.)

Vor ein paar Tagen sah ich ihn wieder in der Stadt. Ich dachte mir nichts dabei, außer dass sein Besuch in England wohl wieder zu Ende sei.

An der Grenze geschnappt

Aber als ich ihn jetzt traf, erfuhr ich den Grund seiner Abwesenheit und seiner Rückkehr. Ich fragte ihn noch ganz unbedarft, wie es denn in England gewesen sei. Er lächelte nur verlegen und legte beide Hände aufeinander. Mir war schnell klar, dass er bei seinem Versuch illegal nach England einzureisen geschnappt worden war.

Er erklärte mir dann den Hintergrund seiner Reise. Versteckt in einem LKW wollte er mit vier anderen jungen Männern über Belgien durch den Tunnel nach England einreisen. Am Eingang des Tunnels in Calais, wurde der Lastwagen aber von von der Polizei geprüft. Deren Spürhunde haben die vier versteckten Männer natürlich gewittert und damit waren sie aufgeflogen.

Abgeführt in Handschellen kamen Florit und seine Kollegen für 20 Tage ins "Lager".

Mehr als ein Jahresgehalt

Ich fragte ihn, wieviel ihn das gekostet hat. Er nannte mir die unglaubliche Summe von 6000 britischen Pfund. Das sind umgerechnet 7287 Euro.

Möglicherweise hatte Florit Jahre gespart, um sich diesen Traum zu erfüllen. Doch nun war alles umsonst. Das Geld ist weg. Zurück bleibt ein junger Mann, dessen Traum geplatzt ist.

Jetzt arbeitet er wieder an seinem Forellenteich und lebt bei seinen Eltern.

Die unendliche Hoffnungslosigkeit

Diese Begegnung heute nachmittag hat mir noch einmal gezeigt, wie unendlich hoffnungslos die jungen Männer hier sind. Ja, es stimmt, viele schaffen es tatsächlich nach England zu kommen und jahrelang unentdeckt schwarz zu arbeiten. Doch viele werden auch geschnappt und müssen zurück kommen.

Wie verzweifelt muss man sein, um so viel Geld zu riskieren.

Ich konnte nichts anderes als mein tiefes Bedauern zum Ausdruck zu bringen. Nicht über den gescheiterten Versuch einer illegalen Einreise, aber über gescheiterte Hoffnungen und geplatzte Träume.

Mein Gebet ist, dass ich diesem Mann helfen kann, in Jesus Hoffnung zu finden.

Der Segen eines Briefes, geschrieben mit der Schreibmaschine

schreibmaschine

Wir staunen immer wieder, wie sehr wir gesegnet sind durch die Vielfalt unserer Freunde. Es ist für uns ein großer Schatz, zu wissen, dass Geschwister in Deutschland hinter uns stehen. Wir haben junge und alte Freunde, reiche und arme. Es ist ein buntes Gemisch von Brüdern und Schwestern, die sich vereinen in dem Anliegen, uns zu stärken.

Als wir nun aus Deutschland zurück kamen, erwartete uns schon ein Brief, den ein älterer Bruder uns geschrieben hat.

Dieser Brief ist etwas ganz besonderes. Er ist mit einer Schreibmaschine geschrieben. (Erklärung für die Jüngeren unter unseren Lesern 😉 : Das sind schwere Maschinen auf denen man tippen kann. Per Anschlag werden einzelne Buchstaben auf das Papier gedruckt. Tippfehler sind nicht wieder gut zu machen.)

Unser Freund hat sich die Mühe gemacht, einen Brief mit der Schreibmaschine zu schreiben. Aber was noch viel besser ist, ist die Liebe und Herzlichkeit, die in diesem Brief zum Ausdruck kommt.

Es ist so gut zu hören, dass dieser Freund für uns vor Gott eintritt.

Wir finden diesen Brief und die Art, wie er geschrieben ist, so schön, dass wir ihn gerne mit dir teilen wollen. Deswegen haben wir hier mal einen originalgetreue Abbildung eingefügt. Die persönlichen Angaben sind dementsprechend geschwärzt.

Lass dich erbauen durch diesen Brief, der auch uns erbaut hat.

brief von günter-w720

 

Ein Trip in die Hauptstadt

Am vergangenen Wochenende hatten wir die Möglichkeit als Familie ein Ehepaar in der Hauptstadt Tirana zu besuchen. Es liegen Welten zwischen unserer Stadt im Norden und der Hauptstadt von Albanien.

Tirana ist laut. Der Verkehr ist absolut wild. Die Stadt ist modern im Vergleich zu unserer Stadt.

Hier sind ein paar Bilder von unserem Trip nach Tirana.