Der heilige Umgang mit Gott

Eine meiner großen Freuden ist es, antiquarische geistliche Bücher zu entdecken. Ich habe noch nicht viele. Aber vier Schätze nenne ich schon mein. Alle sind aus dem 19.Jahrhundert. Das älteste Buch stammt aus dem Jahr 1833. Was das für ein Buch ist, werde ich dir mal in einem gesonderten Beitrag erzählen.

Heute möchte ich dich mehr auf meine letzte Errungenschaft hinweisen. Ein Gebetbuch aus dem Jahr 1888 von Heinrich Heppe. Darin enthalten sind Morgen und Abendgebete. Die geistliche Tiefe und die Gründung in der Bibel begeistern mich jedes Mal neu. Leider kann ich dir zu diesem Buch keinen Link bei amazon beifügen. Ich habe hier mal einen Auszug aus dem Vorwort des Buches. Oh, wie wünsche ich mir solch einen Umgang mit Gott zu haben und wie sehr muss ich doch einsehen, dass mir ganz viel fehlt von diesem heiligen Umgang mit Gott.


Darum gebietet uns der Herr, dass wir beten sollen, in dem er spricht: "Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten und du sollst mich preisen". (Psalm 50,15) Darum ermahnt uns der Heiland auch: "Bittet so wird euch gegeben, sucht so werdet ihr finden, klopft an, so wird euch aufgetan." (Matth 7,7) "Bittet, so werdet ihr empfangen, auf dass eure Freude vollkommen sei."(Joh 16,24) "Und was ihr bitten werdet in meinem Namen, das will ich tun." (Joh 14,13) Und auf das wir nimmer mehr befürchten möchten Gott werde um unserer Herzen Härtigkeit willen uns sein väterliches Herz verschließen, hält er uns daher das Gleichnis von dem ungerechten Richter vor (Lk 18,1-7), der sich nicht vor Gott fürchtete und sich vor keinem Menschen scheute. Den bat eine arme Witwe um Hilfe, er aber wollte lange nicht. Danach aber dachte er: weil mir diese Witwe so viele Mühe macht mit ihren Bitten, so will ich sie retten. Sollte darum Gott nicht auch retten seine Auserwählten, die zu ihm Tag und Nacht rufen, und sollte er nicht Geduld darüber haben?

Das Gott wohlgefällige Gebet

Wie aber dass Gott wohlgefällige Gebet aus dem Herzen des Menschen hervorgehen soll, das deutet der Apostel mit den Worten an: "Betet ohne Unterlass." (1.Thess 5,17) Der Apostel meint mit diesen Worten nicht, dass wir äußerlich unsere Knie ohne Unterlass beugen und unsere Hände falten sollen. Er redet viel mehr von dem inwendigen und verborgenen Leben in Gott. Deine Seele, oh Christ, soll alle Wege ihres Glaubens an den Herrn leben, sie soll beharrlich leben im stillen heiligen Umgang mit ihm. Sie soll ihr Angesicht unverrückt von der Erde hinweg zu ihm kehren und so deinem ganzen Wandel in allen deinen Gedanken, Worten und Werken göttliche Heiligung verleihen. Wenn es so um deine Seele steht und deine Gebete aus dem stillen heiligen Umgang mit dem Herrn heraus geboren werden, dann bittest du ohne Unterlass.

Wie das Feuer, wenn es angezündet ist und hell und fröhlich brennt und die Funken von selber aus sich hervor sprühen lässt, so müssen die gläubigen Gebete aus dem Herzen von selber hervorgehen, als der freie, heilige Atemzug der Seele, die im Glauben nur für Gott und aus Gott lebt. Aber dieses Leben in Gott und die Tüchtigkeit zum wahren Gebet kann die Seele nur in Christus haben. Nur wer den Sohn hat, der hat den Vater und nur in dem Sohn sieht uns der Vater gnädig an. Wie der Herr selber spricht: "Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er's euch geben." (Joh 16,23)

Darum musst du, oh Christ, dein ganzes Herz mit all seiner Lust und seinem Leid, mit all seinem Glauben und seiner Liebe und mit allem, was in dir ist ganz und ungeteilt an Christus hingeben, damit du in Wahrheit mit dem Apostel sagen kannst: "Ich lebe, doch nicht ich, sondern Christus lebt in mir." (Gal 2,20)

Dann erscheinst du vor des Vaters Angesicht in dem reinen Kleide seiner Gerechtigkeit und dein Gebet wird dann in Seinem Namen zu Gott hinaufdringen und erhört werden. Denn dann ist es nicht mehr dein Gebet, dein Rufen und Flehen, sondern es ist das Gebet des eingeborenen Sohnes zu Seinem und zu unserem Vater. Dann wirst du mit derselben frohen Zuversicht, mit der dir dein Heiland im Gebet vorangegangen ist, all dein Anliegen mit Flehen und Danksagung Gott darbringen. Du wirst aber auch jedes Gebet in derselben Selbstverleugnung auf Gottes Vater Herz niederlegen, mit der Christus sprach: "Doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe." Denn das ist das Geheimnis im Leben der Kinder Gottes, die mit Christus gestorben und auferstanden sind, dass sie Alles, was Ihnen fehlt, mit kühner Zuversicht von Gott erflehen, und doch nichts begehren, als dass Gottes Wille geschehe. 

Photo by Jon Tyson on Unsplash

Der Ramadan hat begonnen

Seit dem letzten Freitag fasten weltweit wieder Millionen von Muslimen. Der Ramadan, einer der fünf Säulen des Islam, hat begonnen. 

Mir scheint es so, als ob auch in unserer Stadt immer mehr Menschen den Ramadan halten (wie man so schön sagt). Die Moschee im Ort ist weiterhin geöffnet (gegen das Gesetz…) und Menschen gehen hin zum beten. 

Vor ein paar Tagen war ich bei meiner Nachbarin, eine gute Freundin, der ich schon sehr viel von Jesus erzählt habe und die einmal schon sehr nahe dran war, Jesus anzunehmen. Schon im letzten Jahr hat sie gefastet. Warum? Nun, das konnte sie mir auch nicht so genau erklären. Es ist gut und vielleicht erfüllt Gott ihr einen ihrer Wünsche. Dieses Jahr fasten nun auch ihre zwei älteren Mädchen mit. Auch ihre Antwort auf meine Frage, warum sie das machen, war doch eher oberflächlich. Ach, zum Spaß, weil es viele machen. Dann schaute sie wieder in ihr Smartphone.

Ich muss ehrlich sagen, dass in mir schon ein gewisser Ärger aufstieg. Nicht gegen sie natürlich, sondern eher gegen dieses ganze System, das so dermaßen an unserem eigentlichen Problem vorbei driftet. Vielen Menschen hier sind das ganze Jahr über dem Glauben so gleichgültig gegenüber, aber dann kommt der Ramadan und man kann seine Geistlichkeit zeigen. So kommt es mir vor. Aber da ist so wenig wissen über den Glauben, über das, was dahinter steckt, über den Koran etc. es macht mich so traurig und wütend, dass so viele Menschen hier sich in einer falschen Sicherheit wiegen, etwas tun, und doch gar nicht wissen warum.

Diese gute Freundin hatte mir vor einer Weile die Bibel, die ich ihr geschenkt hatte, zurückgegeben. Es war für mich wie ein Schlag ins Gesicht. Es tat mir so weh. Und diese Nachbarin versucht jetzt ihr Heil im halten des Ramadan zu finden. 

Als ich mich von ihr verabschiedete, da wünschte ich ihr von Herzen, dass Gott ihr in dieser Zeit begegnet und das ich dafür beten würde. 

Und ja, ich glaube, dass Menschen oft in dieser Zeit offener sind für geistliches wie zuvor. Und es ist mein echtes und inniges Gebet, dass sie Jesus begegnet und dass sie nach der Fastenzeit eine Bibel wieder haben möchte!

Betest du mit mir für sie und für die vielen vielen Muslime in dieser Zeit?

Vielleicht helfen dir die täglichen Anliegen der Initiative „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ daran zu denken und dir deinen Blick zu weiten. Hier kannst du für jeden Tag eine spezielle muslimische Gruppe und Gebetsanliegen finden. 

Ein Gebet von Ann Voskamp

Schon seit vielen Jahren lese ich den Blog von Ann Voskamp und ich habe auch hier immer wieder von ihr geschrieben. 

Zuletzt las ich ein Gebet von ihr, das sie in ihrer gewohnt poetischen Art verfasst hat. 

Ich fand es sehr schön und es hat mich berührt. 

Ich habe nun versucht, ihre Sprache in gut verständliches deutsch zu übersetzen, was beinhaltet, dass ich manches abgewandelt, teilweise auch weggelassen habe. Falls du das englische Original lesen und beten möchtest, dann findest du es hier.

Ich möchte euch dieses Gebet ans Herz legen. Macht es zu dem euren und geht weiter mutig und tapfer durch diese besondere und herausfordernde Zeit, an der Hand dessen, der die Tapferkeit in Person ist: Jesus! Seid gesegnet!

Überschrieben ist es mit:

„This is a war and where are the prayer warriors to win this battle?“ -

Das ist ein Krieg und wo sind die Gebetskämpfer, die diese Schlacht gewinnen werden? 

Herr Gott,

Wenn die Plagen herabkommen, dann steigen unsere Gebete auf zu dir.

Denn wenn dein Volk, das bei deinem Namen genannt ist, sich demütigt und betet und zu dir umkehrt, dann handelst du!

Mach uns zu Menschen, die sich Dir als unserem Haupt zuwenden - und nicht nur den Schlagzeilen.

Mach uns zu Menschen, die in ihre Gebetskammern gehen - und nicht nur ihre Vorratskammern mit Essen füllen.

Mach uns zu Menschen, die sich abkehren von ihrer Selbstgenügsamkeit, Arroganz und Selbstfokussierung - und die sich voll und ganz dir überlassen. 

Mach uns zu Menschen, die nicht nur ihre Hände waschen, sondern auch auf den Knien bleiben.

Inmitten einer Coronavirus-Pandemie bereuen wir unsere Pandemie der Selbstzufriedenheit, der Gleichgültigkeit und Sünde, der Apathie und des Götzendienstes.

Während wir versuchen, die Kurve abzuflachen -

liegen wir flach auf unserem Gesicht,

bereuen wir eine Welt,  die mehr an Berühmtheiten und Ruhm interessiert ist, als daran, 

deine Diener zu sein und die Herrlichkeit Deines Namens anzubeten.

Wir sind mehr der Bequemlichkeit verpflichtet, als den Kosten der Nachfolge Christi.

Wir verbringen mehr Zeit vor den Bildschirmen als vor unserem Erretter.

Wir bekennen es. Vergib uns, Herr.

Dort, wo der Coronavirus in uns Angst schürt, beugst du dich herab, nahst dich uns und sprichst uns neuen Mut zu.

„Ruf mich einfach an. Ich garantiere, ich werde dir antworten ...Ich werde dich stark und mutig, ja, sehr mutig machen.“

(Jeremia 33: 3; Joshua 1,9)

Und wir glauben:

Unsere Welt hat sich verändert, aber Du hast dich nicht verändert. 

Was auch immer kommt, du bist schon vorher gekommen.

Wie auch immer unser Leben von dieser Pandemie betroffen wird, dein Kreuz gibt uns echte und lebendige Hoffnung.

Wann immer uns harte Dinge begegnen, begegnet uns deine Gnade, die aus allem etwas herrliches macht.

Wann immer wir nach dem Weg suchen, müssen wir nur auf dich, Jesus, schauen.

Du selbst bist der Weg.

Du beruhigst unsere Herzen und bewegst sie mit deiner Wahrheit:

Mutig zu sein bedeutet ertragen und durchhalten zu können. 

Der Weg durch das Leiden besteht darin, unsere Hände immer wieder vor dir offenzuhalten. 

Der Weg durch die tägliche Angst besteht darin, ganz nahe bei dir zu sein und zu bleiben.

Und unsere Herzen bitten dich:

Mach uns stark und mutig.

Unser Glaube an dich ist größer als alle Ängste in uns oder um uns herum.

Mach uns stark und mutig.

Gib uns den Glauben, der Angst, Sorge und Leiden nicht ignoriert, sondern täglich all das überwindet, weil wir immer wieder zu dir kommen.

Mach uns stark und mutig.

Heute werden Augen auf uns gerichtet sein 

und sie sollen Christus in uns sehen und spüren, 

Dass du durch uns wirkst und leuchtest.

Mach uns mutig,

um aufzutauchen, wenn es einfacher wäre unterzutauchen;

harte und heilige Dinge zu tun, wenn es einfacher wäre, bequeme Dinge zu tun,

nicht stehenzubleiben, auch wenn wir nicht wissen, wie wir weitermachen sollen.

Wir können stark und mutig sein, 

weil wir täglich von Dir gerettet werden,

und das lässt uns immer sicher sein.

Der sicherste Ort überhaupt ist in deiner Hand. 

So können wir ein übernatürlich mutiges Leben führen.

Mögen wir mutig sein, weil da Engel sind, die uns näher sind als wir wissen.

Mögen wir tapfer sein, weil wir uns an den Tapfersten klammern,

an den Einzigen, der uns jemals bis zum Tod geliebt hat,

und uns gerettet hat zu wirklichem und ewigem Leben.

Wir glauben, dass Engel gerade jetzt nahe sind

und dass Jesus selbst uns durchbringen wird 

und unser Land heilen wird. 

Und alle tapferen Gebetskrieger sagen: Amen.

Photo by Ruben Hutabarat on Unsplash

Tageszeitengebete (Teil 3)

Hier nun der dritte Teil meiner kleinen Gebetsreihe.

Ich möchte noch einmal betonen, dass diese Gebete nicht der Ersatz sind für unsere sonstigen Gebete. Für manche sind sie vielleicht zu wenig christuszentriert, zu wenig anbetungsorientiert oder was auch immer. Diese Gebete helfen mir einfach zu diesen drei festen Zeiten des Tages kurz inne zuhalten, meine Gedanken zu sammeln und sie mit Herz und Zunge meinem Herrn zu bringen. 

Vielleicht spornen dich die Worte an, deine eigenen Gebete zu formulieren und in ein Heft zu schreiben und sie immer wieder an dein Herz zu nehmen und sie Jesus zu bringen als ein wohlgefälliges Opfer… 

Noch ein Wort zu Hanna Hümmer: sie und ihr Mann haben die Christusbruderschaft in Selbitz gegründet, ein Ordenshaus. Viele meiner Gebete stammen von ihr aus dem wirklich tollen kleinen Buch „Es ist ein Raum bei dir - Gebete“.

1

Gott, zu Dir rufe ich in der Frühe des Tages.

Hilf mir beten

und meine Gedanken sammeln zu Dir;

ich kann es nicht allein.

In mir ist es finster,

aber bei Dir ist das Licht;

ich bin einsam, aber Du verlässt mich nicht;

ich bin kleinmütig, aber bei Dir ist die Hilfe;

ich bin unruhig, aber bei Dir ist der Friede;

in mir ist Bitterkeit, aber bei Dir ist die Geduld;

ich verstehe Deine Wege nicht, aber

Du weißt den Weg für mich.

Vater im Himmel,

Lob und Dank

sei Dir für die Ruhe der Nacht;

Lob und Dank sei Dir für den neuen Tag.

Lob und Dank sei Dir für alle Deine Güte

und Treue in meinem vergangenen Leben.

Du hast mir viel Gutes erwiesen,

lass mich nun auch das Schwere

aus Deiner Hand hinnehmen.

Du wirst mir nicht mehr auflegen,

als ich tragen kann.

Du lässt Deinen Kindern alle Dinge zum

Besten dienen.

(Morgengebet von Dietrich Bonhoeffer)

2

Herr Jesus Christus,

Ich möchte dich anbeten.

Du bist das große Du,

Das mein Leben erfüllt.

Du bist der weite Raum,

Der alles in mir zur Ruhe bringt.

Du hast Anbetung geschaffen,

Wo Unruhe war in meinem Herzen.

Allen Unfrieden hast du getilgt

Und mich mit deinem Frieden gestillt. 

Du machst mein Leben leuchtend

Durch deine heilige Gegenwart.

Ehre sei dir, o Christus!

(Hanna Hümmer)

Herr Jesus Christus,

Ich bringe dir diesen Tag zurück,

Mit allem, was er gebracht hat,

Mit allem, was mich bewegt hat.

Ich danke dir, dass ich wissen darf 

Um den Raum deiner Liebe 

In allen Situationen meines Lebens,

Wenn ich noch klage und unzufrieden bin

mit meinem Leben.

Du verstehst meine Gedanken,

Meine Nöte und Anfechtungen.

Du stillst mein Fragen.

Ich bringe dir die Menschen,

Die dich nicht kennen und lieben,

Die nicht an deine Liebe glauben.

Sie ist größer als alle Schuld.

Ich danke dir,

Dass du in der Nacht denen hilfst,

Die dich zu den Menschen tragen,

Die dir überall auf der Welt dienen. 

Herr, erbarme dich ihrer. 

Erbarme dich meiner. 

Photo by Artem Kovalev on Unsplash

Tageszeitengebete (Teil 2)

Hier sind nun die nächsten drei Gebete. Bei manchen Gebeten ist mir der Autor nicht bekannt. 

1

Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens,

Dass ich liebe übe,

Wo man sich hasst.

Dass Ich verzeihe,

Wo man sich beleidigt.

Dass Ich verbinde,

Wo Streit ist.

Dass ich die Wahrheit sage,

Wo der Irrtum herrscht.

Dass ich den Glauben bringe,

Wo der Zweifel drückt.

Dass ich Hoffnung wecke,

Wo Verzweiflung quält.

Dass ich ein Licht anzünde,

Wo die Finsternis regiert.

Dass ich Freude mache, 

wo der Kummer wohnt.

Herr, lass du mich trachten, 

nicht, dass ich getröstet werde,

Sondern dass ich tröste.

Nicht, dass ich verstanden werde,

Sondern dass ich andere verstehe.

Nicht, dass ich geliebt werde,

Sondern dass ich andere liebe. 

Denn wer da hingibt, der empfängt.

Wer sich selbst vergisst, der findet. 

Wer verzeiht, dem wird verziehen.

Und wer da stirbt, erwacht zum ewigen Leben. 

(Franz von Assisi)

2

Herr, du bist so gut.

Du gibst mir alles. 

Du sprichst in mein Versagen,

In meine Armut dein Wort.

Du schenkst in meine Schwachheit

Die Gnade deiner Gegenwart.

Du rührst mich an,

Dass Ich erwache für dich,

Dass ich annehme,

Was du gibst,

Und mit Freuden den Weg gehe,

Den du weintest.

Aus all meiner Schwachheit

Führt mich immer ein Weg zu dir,

Und immer führt er

In die Begegnung mit dir. 

(Hanna Hümmer aus „Es ist ein Raum in mir“)

Gott, 

In deine Hände lege ich vertrauensvoll mein Leben.

Deiner bergenden Hand überlasse ich mich ganz:

mein unruhiges Herz und

meine ruhelosen Gedanken,

meinen zerstreuten Geist und

meine aufgewühlten Gefühle,

meinen schutzlosen Leib und

meine Verwundete Seele,

meine Hartnäckigkeit und Hartherzigkeit,

meine Empfindsamkeit und Verletzlichkeit,

meine Zärtlichkeit und Behutsamkeit.

In deine heilende Hand lege ich 

Meine Verwundungen und Schmerzen,

Meine Unzulänglichkeiten und mein Versagen,

meine Grenzen und Schwierigkeiten,

meine Veranlagungen und Begabungen.

In deine offene Hand werfe ich mich 

mit ausgestreckten armen und geschlossenen Augen,

Am Ende dieses Tages und alle Tage,

Voller Vertrauen.

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Tageszeitengebete (1.Teil) 

Hier möchte ich mal drei Gebete aufschreiben, die als Tageszeiten Gebete genutzt werden können. Das erste am Morgen, das zweite am Mittag und das dritte am Abend. Ich finde die Gebete so tief und aussagekräftig, dass ich sie jede Woche wieder bete.

Vielleicht findest du auch Gebete, die dein Inneres berühren und zu dir sprechen. Dann mach sie doch zu deinen Gebeten, die dich begleiten und deinem Herzen und deinem Mund helfen, auszudrücken, was du zutiefst möchtest. Sei gesegnet dabei!

Morgens

Lieber Vater,

schenke mir heute die Augen, die die verborgene Herrlichkeit der Schöpfung sehen und erkennen. 

Gib mir Lippen, die trösten und bewundern können und nicht das letzte Wort haben müssen. 

Gib mir Ohren, für die eigene innere Stimme und die oft unausgesprochenen Worte des Nächsten. 

Beschenke mich mit Händen, die gerne und ohne Berechnung geben, aber ebenso dankbar auch nehmen und empfangen können, die sich falten zum stillen Gebet und Geborgenheit und Zärtlichkeit schenken. 

Schenke mir Füße, die nicht vertreten und zerstören, sondern bereit sind zum ersten Schritt auf dem langen Weg zum anderen. 

Herr schenke mir einen weiten und offenen Geist,  der andere nicht unterdrückt oder erniedrigt, sondern die Größe und das Wohlwollen Gottes erkennen lässt. 

Beschenke mich heute mit einem Herzen voller Wärme, das lieben und verzeihen kann und nicht hart wird, auch nicht nach der bittersten Enttäuschung. 

Lieber Vater, 

möge auf meinem Gesicht und in meinen Gesten etwas von deinem göttlichen Licht aufleuchten und den grauen und dunklen Alltag erleuchten und verwandeln.

Mittags

Herr meiner Stunden und meiner Tage,

Du hast mir viel Zeit gegeben.

Sie liegt hinter mir

Und sie liegt vor mir 

Und ich habe sie von dir.

Ich danke dir für jeden Schlag der Uhr

Und für jeden Morgen, den ich erlebe.

Ich bitte dich nicht, mir mehr Zeit zu geben.

Ich bitte dich aber um viel Gelassenheit,

Jede Stunde zu füllen.

Ich bitte dich, dass ich ein wenig dieser Zeit

Freihalten darf von Befehl und Pflicht,

Ein wenig für Stille,

Ein wenig für das Spiel,

Ein wenig für die Menschen, die mir begegnen.

Ich bitte dich um Sorgfalt,

Dass ich meine Zeit nicht töte,

Nicht vertreibe, nicht verderbe.

Dass mein Leben mehr werde,

Als ein hektischer Ablauf

Von Stunden und Tagen,

Von Jahren und Jahrzehnten.

Jede Stunde ist ein Geschenk.

Ich möchte sie füllen,

Mit Sinn und Liebe. 

Abends

Lieber Gott,

Ich lasse mich dir.

Meinen Willen lasse ich dir.

Führe du mich und zeige mir deinen Willen.

Meine Gedanken lasse ich dir.

Lehre mich deine Gedanken.

Meine Pläne lasse ich dir.

Ich vertraue mich deinem Plan an.

Du kennst mich.

Und du zeigst mir den Weg zum Leben. 

Meine Sorgen um andere Menschen lasse ich dir.

Du fährst sie den Weg, den sie gehen sollen.

Die Angst vor der Übermacht anderer lasse ich dir.

Du warst machtlos zwischen den Mächtigen. 

Sie sind untergegangen, du lebst. 

Die Furcht vor meinem eigenen Versagen lasse ich dir.

Ich brauche kein erfolgreicher Mensch zu sein,

Denn ich bin ein gesegneter Mensch nach deinem Willen. 

Alle Mühe mit mir selbst,

Alle ungelösten Fragen lasse ich dir.

Ich brauche nicht gegen verschlossene Türen anzulaufen.

Ich warte auf dich, du wirst sie öffnen.

Ich lasse mich dir.

Ich gehöre dir.

Du hast mich in deiner guten Hand.

Dein bin ich, mein Gott!

(Nach Jörg Zink)

Die Wiederentdeckung eines Schatzes - Mein Gebetsheft

Wo ist Gott in unserem Alltagsdschungel?

Wünschst du dir auch manchmal, dass du in deinem ganz normalen Alltag mehr mit Gott verbunden wärest? Du weißt ja, dass er immer da ist, er um dich herum ist, dich jederzeit hört und für dich da ist. Aber der Alltag, der Trubel, das Chaos, das alles hält dich so oft gefangen und deinen Blick nur auf das irdische gerichtet. Deine Gedanken und Gefühle laufen überall hin, nur nicht zu Gott. 

So oft verlaufen wir uns, verirren uns im Alltagsdschungel, wie auch immer der aussehen mag. Da ist oft so wenig Zeit zum Innehalten, zum stille sein und neu ausrichten. Wir laufen und mühen uns ab und so wenig geht unser Blick nach oben, zu der Quelle des Lebens, zu der Quelle aller Weisheit und aller Hilfe. 

Erste Bekanntschaft mit Tageszeitengebeten

Schon seit ich eine Teenagerin war, hatte ich Kontakt zu einer Art Kloster (Christusbruderschaft Selbitz). Ich hatte zwei Freundinnen, die dort Schwestern waren (sie waren natürlich einiges älter als ich). Mich faszinierte das Leben dort. Die festen Strukturen und Abläufe. Und v.a. prägten sich mir die festgelegten Gebetszeiten auf den Tag verteilt, ein. Zu bestimmten Zeiten versammelte man sich, hielt inne, sang Psalmen, betete Gebete, saß in der Stille. Diese Zeiten waren nicht lang. Aber regelmäßig riefen die Glocken zu dieser Zeit der Anbetung Gottes. Ja, zuallererst ist es Anbetung Gottes. Aber ist es nicht so, dass wir unsere tiefste Zufriedenheit und Freude gerade in der Anbetung Gottes finden?

Die Entstehung einer Gewohnheit 

Ich wollte das auch für meinen Tag. Auch, wenn ich nicht in den Mauern eines Klosters lebte. So machte ich mir ein kleines Heft und schrieb Morgen-, Mittag- und Abendgebete für jeden Tag der Woche hinein. Dafür sammelte ich Gebete, die mir bedeutsam und einprägsam waren und die ich schön fand. Manche waren bekannte Gebete von berühmten Menschen, andere waren von Unbekannten. 

Ich weiß noch, wie ich dieses Heft mit in die Schule nahm und mich in der Mittagspause in die Bibliothek setzte und mein Gebet sprach. Es half mir, mich auf Gott auszurichten, mir bewusst zu machen, dass Jesus hier ist mit mir und das er mich gebrauchen will. 

Diese Gewohnheit hielt ich auch in Haiti bei. Diese Gebete, die mich bewegt haben, von Mutter Teresa, Franz von Assisi, Guardini und anderen, die haben mich in meiner Zeit unter sehr armen Menschen geprägt und mir unglaublich geholfen. Sie haben mich ausgerüstet, um loszugehen und Gottes Hände, Füße, Augen und Mund zu sein. 

Die Wiederentdeckung eines Schatzes 

Vor ein paar Tagen hab ich dieses Heft wieder gefunden. Teilweise sind die Seiten gewellt. Wenn ich die Gebete lese, dann berühren sie mein Herz in besonderer Weise, weil ich eine Geschichte mit ihnen habe.

Jetzt bin ich nicht mehr die Schülerin Rahel in der Bibliothek. Nicht mehr die Rachelle, die in Haiti ihren Gott erlebt hat im Dienst an den Armen. 

Jetzt bin ich eine Ehefrau. Eine Mutter von vier Kindern. Jetzt bin ich Rakela in Albanien. Eine Frau, die sich danach sehnt, mehr mit Jesus in Kontakt zu sein. Inne zu halten und stille zu werden, genau in den Momenten, in denen ich überschäumen könnte. Mehr denn je brauche ich diese kurzen Zeiten der Ruhe, mitten in allem Gewusel. 

Ich habe mein Gebetsheftchen in den Händen und will wieder beginnen, diese Gebete am Morgen vor dem aufstehen, am Mittag und am Abend vor dem zu Bett gehen zu beten. Es ist ein Schatz und die Worte der Gebete holen mich innerlich ab und richten mich aus. 

Gerne möchte ich dir einige dieser zusammengestellten Gebete vorstellen. Vielleicht nimmst auch du sie auf in deinen Alltag und lässt sie zu einer Oase inmitten deines Alltages werden. Egal, wo du bist.

In den folgenden Tagen werde ich hier immer wieder mir besonders wichtige Gebete veröffentlichen. Ich  hoffe sehr, dass sie auch zu deinem Herzen sprechen und deinen Blick mehr auf ihn richten!

Photo by Joanna Kosinska on Unsplash

Ein Gebet von John Wesley

Ich gehöre nicht mehr mir,
sondern dir.

Stelle mich,
wohin du willst.

Geselle mich,
zu wem du willst.

Lass mich wirken,
lass mich dulden.

Gebrauche mich für dich
oder stelle mich für dich beiseite.

Erhöhe mich für dich,
erniedrige mich für dich.

Lass mich erfüllt sein,
lass mich leer sein.

Lass mich alles haben,
lass mich nichts haben.

In freier Entscheidung und von ganzem Herzen
überlasse ich alles deinem Willen und Wohlgefallen.

Herrlicher und erhabener Gott,
Vater, Sohn und Heiliger Geist:

Du bist mein und ich bin dein.
So soll es sein.

Bestätige im Himmel den Bund,
Den ich jetzt auf Erden erneuert habe.

Come messy - Der Beginn, wieder in eine intime Beziehung zu Jesus zu kommen

Ich sehne mich im Moment wieder sehr nach einer intensiven und intimen Beziehung zu meinem himmlischen Vater. 

Manchmal schiebe ich meine Kinder vor und denke: das ist vielleicht jetzt in diesem Abschnitt meines Lebens nicht möglich. Wo habe ich schon Zeiten der Ruhe und der Konzentration. Morgens bin ich zu müde und abends, sobald ich etwas runter fahre und nur 5 Minuten in einem Buch lese, schlafe ich ein. Mein Körper will nicht, wie mein Geist will. Und am Tag... da scheint alles noch schwieriger und von Stille ist weit und breit nichts zu hören. 

Das habe ich mir oft eingeredet. Aber nein. Das kann nicht sein. Gerade in dieser herausfordernden Phase meines Lebens brauche ich diese Beziehung zu Gott umso mehr. Ich brauche es nicht nur, ich sehne mich danach. Ich sehne mich nach mehr. Ich sehne mich danach, ihn wieder mehr zu erleben und zu erfahren. Wie er mein Herz füllt und ich wieder neu angesteckt werde von seiner Liebe zu mir. 

Ich sehne mich danach, dass mein Gebetsleben wieder auflebt. Ich will mich neu aufmachen. Das Leben eines Christen besteht wohl hauptsächlich darin: Immer wieder neu anzufangen. Nicht müde zu werden, wieder zu beginnen, wieder neu mein Leben Ihm geben, wieder neu bekennen, wo man sich verrannt hat, wo man sich hat einlullen lassen von allem möglichen nur nicht von Gott. Ich will, dass Gott mein Herz wieder zu sich zurück holt. Ich will wieder in ihm ruhen und trotz viel Unruhe von außen, innen einen tiefen Frieden spüren. Das will ich. 

Und dazu habe ich mir ein Buch aus dem Regal gezogen, das wir schon lange haben und dass ich schon vor etwa sieben Jahren zuletzt ganz gelesen habe. Und ich weiß noch, wie es mich damals berührt hat. Es ist ein Buch über Gebet und heißt: 
„A Praying Life - Connecting with God in a distracting World“ von Paul E. Miller. 

Das schön ist, dass es dieses Buch jetzt auch auf deutsch gibt, wie ich gesehen habe.

Betend leben von Paul E. Miller

Wie Sie in jeder Lebenslage mit Gott im Gespräch bleiben

Ich empfehle dieses Buch sehr. Der Autor schreibt authentisch über sein eigenes Leben und macht echt Mut seinem Gebetsleben neues Leben und neue Frisch zu verleihen. Im folgenden Artikel findest du einige Zitate aus dem Buch. Diese sind jedoch in Englisch, weil wir das Buch nur in englisch vorliegen haben. Aber vielleicht macht es dir Mut dieses Buch auf deutsch zu lesen.

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Der Autor schreibt so ehrlich und so oft denke ich: genau so ist es. Und es ist irgendwie heilsam zu sehen, dass es nicht nur mir so zu gehen scheint:

„Most christians feel frustrated when it comes to prayer!“ (S. 16)

Prayer exposes how self-preoccupied we are and uncovers our doubts. It was easier on our faith not to pray. After only a few minutes, our prayer is in shambles. Barely out of the starting gate, we collapse on the sidelines - cynical, guilty and hopeless.“ (S.15)

Das klingt nach mir, so oft in den Zeiten, in denen ich beten möchte, länger als ein kurzes Stoßgebet. Manchmal habe ich den Eindruck, ich muss es wieder neu lernen. Neu lernen, zu Gott zu kommen und bei ihm zu sein. Doch was tun? Wie geht es nach dieser doch eher desillusionierten Einleitung weiter, nach dieser harten Realität, in der ich mich befinde und wahrscheinlich viele andere auch?

Das erste Kapitel ist überschrieben mit „Learning to pray like a child“ (Lerne wie ein Kind zu beten). Ein Abschnitt, der dann kommt, hat mich besonders berührt und irgendwie auch aufgerüttelt. Er ist überschrieben mit „come messy“ (komme unordentlich):

„The difficulty of coming just as we are is that we are messy. And prayer makes it worse. When we slow down to pray, we are immediately confronted with how unspiritual we are, with how difficult it is to concentrate on God. We don’t know how bad we are until we try to be good. Nothing exposes our selfishness and spiritual powerlessness like prayer.
In contrast, little children never get frozen by their selfishness. Like the disciples, they come just as they are, totally self absorbed. They seldom get it right. As parents of friends, we know all that. In fact, we are delighted (most of the time) to find out what is on their little hearts. We don’t scold them for being self absorbed or fearful. That is just who they are.

God also cheers when we come to him with our wobbling, unsteady prayers. Jesus does not say, „Come to me, all you who have learned how to concentrate in prayer, whose minds no longer wander, and I will give you rest.“ No, Jesus opens his arms to his needy children and says, „Come to me, all who are weary and heavy-laden and I will give you rest.“ (Matthew 11,28) The criteria for coming to Jesus is weariness. Come overwhelmed with life. Come with your wandering mind. Come messy.

What does it feel like to be weary? You have trouble concentrating. The problems of the day are like claws in your brain. You feel pummeled by life. 
What does heavy-laden feel like? Same thing. You have so many problems you don’t even know where to start. You can’t do life on your own anymore. Jesus wants you to come to him that way! Your weariness drives you to him
.

Don’t try to get the prayer right; just tell God where you are and what’s on your mind. That’s what little children do. The come as they are, runny noses and all. Like the disciples, they just say what is on their minds. (S.31-32)

Der Autor hat so recht. Weil ich es oft nicht schaffe, mich auf Gott zu konzentrieren, alles andere auszuschalten und vor ihm zu sein, weil ich genau das nicht schaffe, bin ich so oft schon nach wenigen Minuten frustriert, dann fühle ich mich schuldig, als schlechter Christ und lasse es und mache lieber die nächste Arbeit. 

Aber genau das will Jesus nicht. Er lädt uns zu sich ein, genau wie wir sind, genau so, wie ich mich gerade fühle. Mit allem, was auf meinem Herzen lastet. Ich muss ihm nichts vorspielen, er erforscht ja mein Herz bis in die tiefste Tiefe, er kennt es viel besser als ich. Aber ich muss es zulassen. Mich vor ihn stellen, wir ich bin. Völlig messy (ich mag dieses Wort; irgendwie finde ich das deutsche Wort unordentlich nicht so aussagekräftig 🙂

Ich möchte mich wieder neu darauf einlassen. Ich möchte wieder neu lernen, wie ein Kind zu Jesus zu kommen, mit meiner laufenden Nase, unperfekt, sündig, müde und abgekämpft. Genau solche Menschen lädt Jesus ein, in seine heilsame Gegenwart zu kommen. Hab keine Angst: Come messy! 

30 Tage Gebet für die islamische Welt

Heute beginnt der Ramadan. In dieser Zeit werden weltweit Millionen von Muslimen fasten und vermehrt Zeit im Gebet verbringen. Es ist auch eine Zeit, in der viele Muslime geistlich offener sind. 

In unserer Stadt gibt es auch einige, die fasten werden. Manche die ganze Zeit, andere nur an gewissen Tagen. 

Schon seit vielen Jahren benutzen wir in dieser Zeit ein kleines Heft, das den Leser in diesen dreißig Tagen Fasten begleitet. An jedem Tag wird ein anderes muslimisches Volk in vielen verschiedenen Regionen vorgestellt und es gibt Anregungen, gezielt für dieses zu beten. Uns weitet dieses Heft den Blick und lässt uns teilhaben an Gottes wirken unter den Muslimen. 

Wir möchten dir Mut machen, es ebenso zu nutzen, um mehr über unerreichte muslimische Volksgruppen zu erfahren und zu beten, dass Gott sie gerade jetzt in dieser besonderen Zeit anspricht, berührt, ihnen in Träumen begegnet.

Unter folgendem link kannst du dir das Heft auch online runterladen.

Übrigens gibt es auch eine tolle Ausgabe für Familien. Wir haben vor, jedem Abend, wenn unsere Kinder im Bett liegen, ihnen den Text vorzulesen und mit ihnen zu beten. 
Macht ihr mit?

Möchtest du die Beiträge aus dem Heft ganz unkompliziert auf deinem Smartphone nutzen, dann lade dir doch die Gebetsapp Pray4Nations runter.

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Wir sind nicht Männer des Gebets gewesen

Darf ich dir eine Frage stellen: Wie steht es um dein Gebetsleben? Weißt du wie wichtig ein gesundes Gebetsleben für dein geistliches Wohlergehen und deine Wirksamkeit in dieser Welt ist? Ich weiß darüber eigentlich viel, aber manchmal begegnen mir Worte, die mich wieder neu herausfordern.

So war es mit folgendem Text, den ich in dem Buch "Words To Winners of Souls.", fand. Ich habe sie ins deutsche übersetzt. Vielleicht fordern sie dich auch heraus. 

Wir sind nicht Männer des Gebets gewesen. Der Geist des Gebets hat nicht unter uns geschlummert. Das Kämmerlein haben wir viel zu wenig besucht und uns viel zu wenig daran erfreut. Wir haben zugelassen, dass Geschäftigkeit, Studium oder tätiges Handeln unseren Stunden im Kämmerlein dazwischen gekommen sind.

Und die fieberhafte Atmosphäre in welche unsere Gemeinden und unsere Nation eingewickelt ist, hat auch den Weg in unsere Kämmerlein gefunden und stört die süße Ruhe und die gesegnete Einsamkeit.

Schlaf, Gemeinschaft, unnötige Besuche, sinnloses Gequatsche, unsinniges Lesen, unvorteilhafte Beschäftigung, sind alles Zeitverschwender,  die wir für Gebet hätten nutzen können.

Warum haben wir so wenig Sorge darum Zeit zum Gebet zu finden? Warum machen wir uns so wenig Gedanken darum, Zeit freizumachen und unsere Angelegenheiten so zu regeln, dass wir einen großen Teil des Tages fürs Gebet sicher haben?

Warum reden wir so viel, aber beten so wenig? Warum laufen wir hier und dahin, aber beten so wenig? Warum ist da so viel Hektik und Geschäftigkeit, aber so wenig Gebet? Warum sind da so viele Treffen mit unseren Geschwistern, aber so wenig Begegnung mit Gott?

Warum sind wir so wenig allein, dürstet unsere Seele so nach den ruhigen, süßen Stunden ungestörter Ruhe, wenn Gott und sein Kind Gemeinschaft miteinander haben, als wenn nichts sie scheiden könnte.

Es ist der Mangel dieser einsamen Stunden, die nicht nur unser eigenes Wachstum in Gnade behindert, sondern es macht uns auch zu ertraglosen Gliedern von Christi Gemeinde, und am Ende macht es unser Lebe nutzlos. Damit wir in der Gnade wachsen müssen wir viel alleine sein.

Es ist nicht in Gemeinschaft, auch nicht in christlicher Gemeinschaft, in welcher unsere Seele am schnellsten und stärksten wächst. In einer einzigen stillen Stunde des Gebets werden wir mehr Fortschritte machen, als in vielen Tagen der Gemeinschaft mit anderen. 


In der Wüste fällt der Tau am frischesten und ist die Luft am reinsten. So ist es auch mit der Seele. Es ist wenn nichts als Gott nahe ist. Wenn seine Gegenwart allein uns erfrischt, wie die Wüstenluft, die nicht gemischt ist mit dem schädlichen Atem des Menschen, in diesem Moment hat das Auge die klarste, und schlichteste Sicht auf die Ewigkeit, in diesem Moment sammelt die Seele wundersame Erfrischung, Kraft und Energie. Und so werden wir alle auch wirklich nützlich für andere. Aus "Words to Winners of Souls " von Horatius Bonar

Ein Karfreitaggebet

Gestern am Karfreitag hatte zwei aus dem Team mehrere Stationen aufgebaut, die den Weg Jesu ans Kreuz nachempfinden ließen. Im Garten des Familienzentrums stand auch ein großes Kreuz, dass die beiden selber gebaut hatten. Ich fand es sehr besonders, dieses hier in unserer Stadt aufgerichtet zu sehen. Wie eine Demonstration an die finsteren Mächte, dass es kein Halt mehr gibt für das, was Jesus hier angefangen hat. Er wird sein Kreuz für immer hier einpflanzen!

Wir hatten dann etwas Zeit, allein vor Jesus zu kommen, in Hinblick auf das Kreuz und was er für uns getan hat.
Ich saß in einer Wiese voll mit schönen Blümchen. Mein Gebet, das ich formuliert habe, möchte ich gerne mit euch teilen.

Danke Jesus!
Danke, dass du dein Leben zerbrochen hast,
Damit Ich heil werden kann.
Danke, dass du dein Blut vergossen hast,
Damit Ich Vergebung finden kann.
Danke, dass aus deinem Tod das wahre Leben geboren wurde.
Ewiges Leben
Durch deinen Tod und deine Auferstehung!

Danke, dass du aus Kaputtem, Totem und Zerbrochenem
Wunderbares erwachsen lassen kannst
Durch die unerforschliche Kraft,
Die in dir wohnt.

Wie die wunderschönen Blumen wachsen
Auf Schutt und Asche,
Wie sie durchdringen durch Altes, Krankes, Erstorbenes,
Wie sie sich unaufhaltsam Bahn brechen -
So unaufhaltsam ist die
Heilung und Rettung und Liebe
Die zu uns wächst durch
Dein Kreuz.

Danke!
Jesus!