World Changers

Ich weiß nicht, ob du das kennst: manchmal mache ich mir ernsthaft Gedanken, was wohl aus meinen Kindern wird. Wenn ich mir die Welt so anschaue, dann möchte in mir eine Angst hochkommen. Was wird alles auf sie zukommen? Wieviel hat sich allein in den letzten 20 Jahren verändert, was wird wohl in den nächsten 20 alles umgewälzt werden? 

Dann sehe ich meine Kinder und mache mir Gedanken wegen ihrem Verhalten. Ich frage mich, warum sie nur so reagieren, warum sie so oft streiten müssen, warum sie  nicht verlieren können,  warum sie keine Lust zum lesen haben usw. Ich mache mir Sorgen über ihre Zukunft. Besonders was unseren Ältesten anbelangt komme ich immer wieder an das Ende meiner Weisheit und manchmal auch Nerven.

Da ist vor einigen Monaten dann ein T-Shirt im Schrank meines Sohnes gelandet. 

Ein schönes, dunkelblaues auf dem ein Schriftzug ist. Kurz, aber deutlich steht da:  “world changers“.

Ich liebe dieses Shirt an meinem Sohn. Nicht nur, weil es ihm farblich echt sehr gut steht, sondern vielmehr deshalb, weil es mich an etwas erinnert, was ich inmitten meiner ängstlichen Muttergedanken immer wieder in mein Bewusstsein rufen muss und will:

Gott kann aus meinem Kind einen Weltveränderer machen. Gott kann und will mein Kind benutzen, um diese Welt zum positiven zu verändern, indem es das Licht des Evangeliums in die Dunkelheit trägt. All das scheint mir jetzt in dem alltäglich einerlei und allerlei, den Schwierigkeiten und Stolpersteinen oft so weit weg. Mein Kind, gerade auch das, welches immer wieder aneckt, das mir Kopfzerbrechen macht, das Probleme hervorruft, das undankbar und weinerlich ist, genau das kann und will unser souveräner Herr gebrauchen, um diese Welt zu verändern. 

Ich möchte das im Blick behalten (nicht nur, wenn das Shirt getragen wird). Und ich will mehr dafür beten, dass das wahr wird. Gott kann so viel wunderbares machen auch und gerade mit den Kindern, die uns heute noch so oft das Leben schwer machen und viele „Probleme“ die Sicht darauf versperren wollen, was Gott tun kann. Es ist mein größtes Gebet für meine Kinder, dass Gott aus ihnen etwas macht, das ihn verherrlicht! Denn ich weiß sicher, dass das der Weg ist, um das eigene größtmögliche Glück auf dieser Erde zu finden. Ich bete, dass meine Kinder diese Welt verändern. Und das ist kein romantischer Wunsch, von dem jeder weiß, dass er eh nicht in Erfüllung geht. Ich meine damit nicht, dass sie die ganze Welt verändern werden. Aber die Welt einzelner Menschen, indem sie sie lieben und zu Jesus führen. Indem sie Verantwortung übernehmen und aufstehen bei Ungerechtigkeit. Indem sie die Welt um sich heller machen durch ihr Leben. Das ist mein Gebet!

Ich will allen Eltern Mut machen, vor allem denen, die auch ein Kind haben, das sie regelmäßig an den Rand der Verzweiflung bringt: Vergesst nicht, dass durch Gottes Kraft genau aus diesem Kind ein “World changer“ werden kann. Und beginnen wir, dafür zu hoffen und darum inniglich zu beten. 

An dich, vielgeliebte Mama, die du Jesus vertraust

Heute ist es mal wieder so weit. Es ist Muttertag! Überall auf der Welt wird die Mutter gefeiert und das zu Recht, wie ich finde. Seit ich selbst Mama sein darf, merke ich, was es doch für eine herausfordernde und zugleich schöne Berufung ist. Wohl kaum etwas anderes bringt soviel Freude und soviel Leid zugleich. 

Ob du eine frische Mama bist und dieses Jahr deinen ersten Muttertag als Mama feierst und dein Herz vor Freude und Glück überströmt...

Ob du eine Mama bist mit vielen kleinen Kindern und nicht weißt, wie du morgen überhaupt aus dem Bett kommen sollst vor lauter Müdigkeit und Erschöpfung...

Ob du eine Mama bist mit Teenagern, die dich fordern, die ihre eigenen Wege finden und gehen, Wege, die du nicht so gut findest...

Ob du eine Mama bist, die ihr kleines viel zu früh verabschieden musste, bevor sie es überhaupt sehen konnte...

Ob du eine Mama bist, die voller Freude den kommenden Tag entgegenlacht...

Oder ob du eine Mama bist, die vor Tränen und Schmerz nicht den nächsten Schritt vor Augen sieht...

Ob du eine Mama bist, die ihre eigene Mama verloren hat und trauert...

Egal welche Mama du bist, diese Worte sind für dich. Für dich, Mama, die du deine einzige Hoffnung und deine ganze Kraft von Jesus erwartest. Dies hier ist für dich!

Daniels atemberaubende Begegnung mit Jesus 

Kennst du den Prophet Daniel? Und weißt du, dass er, wie ich finde, eine der schönsten Begegnungen mit Jesus hatte? 

Daniel stand am Ufer eines Flusses, als er aufsah und einen Mann erblickte. Die Beschreibung gleicht der aus Offenbarung 1:

Da steht Jesus. Verherrlicht. Wunderschön. Leuchtend. Voller Macht.

Allein Daniel kann ihn sehen.  Alle anderen spüren nur diese machtvolle Präsenz des Schöpfers, Gott allmächtig, dass sie weglaufen müssen und sich verstecken, voller Frucht. 

Doch Daniel, er sieht! Und er hört Worte wie von einer großen Volksmenge. Er allein sieht und alle Kraft weicht von ihm. 

Er wird bleich und keine Kraft blieb in ihm. Bei dem Klang der Worte Jesu fällt er zu Boden und ist wie betäubt.

Keiner kann gerade stehen bleiben, wenn der herrliche Jesus vor ihm steht. Das Gesicht zur Erde, kraftlos, betäubt, gelähmt.

Doch dann berührt ihn eine Hand.  Sie rüttelt ihn wach, richtet ihn auf und Daniel bleibt auf Knien stehen und er, (war es Gabriel?), er spricht zu ihm:

Daniel, du vielgeliebter Mann!

Ich bin jetzt zu dir gesandt, 

höre auf meine Worte. 

Steh an dem Platz, an dem du bist, ich rede zu dir.

Voller Furcht erhebt sich Daniel, er ist voller Zittern.

Dann dieses Wort, in Vollmacht von Gott geredet:

Fürchte dich nicht, Daniel!

Seit dem Tag, an dem du Weisheit suchtest und

dich gedemütigt hast vor deinem Gott,

Von diesem Augenblick an wurdest du erhört.

Nichts konnte mich aufhalten, zu dir zu kommen. 

Der Engel berührt Daniels Lippen, damit er reden kann. 

Demütig bekennt er seine Kraftlosigkeit, seine Wehen, die ihn überfallen haben. Wie kann es sein, dass er mit dem Herrn reden kann. Da ist keine Kraft und kein Odem in ihm übrig.

Da rührt der Engel ihn wieder an und stärkt Daniel. Und er spricht:

Fürchte dich nicht! Du vielgeliebter Mann! Friede sei mit dir! Sei stark, ja, sei stark!

Und als er noch redet, wird er stark. Und bereit in Seiner Kraft zu dienen,  sagt Daniel:

Mein Herr möge reden! Denn du hast mich gestärkt.

(Frei nach Daniel 10,4-19; dass die erste Erscheinung Jesus ist, wird von vielen Auslegern so gesehen und das der Mann, der mit Daniel redet ein Engel, am wahrscheinlichsten Gabriel ist, wird auch angenommen.)

Diese Begebenheit hat mich zutiefst berührt. So sehr, dass ich auf dem Sofa saß und mir Tränen kamen. Meine kleine Tochter kam und fragte: „Mama, warum du weinen?“ 

Es gibt Tränen der Trauer und Tränen der Überwältigung. 

Wisst ihr, was mich überwältigt?  Es ist dieses Wort der Liebe und der Stärke. Es ist diese Berührung und dieser Zuspruch.

Du bist vielgeliebt!

Weißt du, liebe Mama, dass du in Jesus eine Vielgeliebte bist!

Nicht nur geliebt, sondern viel geliebt. Ohne Maßen geliebt. Bis in den Tod geliebt.

Weißt du, dass diese Worte auch an dich gerichtet sind. 

Rahel, du Vielgeliebte. Du heiß und innig Geliebte.

Vielleicht fällt es dir, wie auch mir, manchmal schwer, diese Liebe anzunehmen und zu erfassen. Vielleicht machst du deinen Wert und dein Geliebtsein abhängig von deiner Leistung, die du aufbringst. Du liebst viele, aber fühlst dich überhaupt nicht vielgeliebt. Geht es dir, wie mir so oft?

Dann höre diese Worte, jetzt, und setze deinen Namen ein und höre die Stimme die zu dir sagt: „… du vielgeliebte Frau!“ 

Bleib stehen oder sitzen und schließe deine Augen und sehe Jesus, der dir diese Worte sagt. Leise und voller Liebe. 

Du bist vielgeliebt von Gott! Das allein ist deine Identität, darin liegt dein unschätzbarer Wert. Von Gott geliebt. Das musst du jeden Tag hören:

Du, die du viele liebst, bist vielgeliebt!

Sein Wort gilt dir

So wie der Engel zu Daniel gesandt ist, um ihm Verständnis zu geben, so wurde das Wort selbst, Jesus, zu uns gesandt. Durch seinen Geist schenkt er uns Erkenntnis. 

Und du tust gut daran, auf sein Wort zu hören an dem Ort, an dem du stehst. 

Achte auf Gottes Wort, liebe Schwester, liebe Mama, denn es ist dein Leben und deine Quelle, es ist deine Weisheit und deine Stärke, dein Halt und dein sicherer Felsen.

Ende Mai werde ich es geschafft haben. In neun Monaten hab ich Gottes Wort durchgelesen. Ich bin eine Mama mit vier Kindern. Und es ist wirklich möglich. Und ich kann dir nicht sagen, welcher Segen es war und ist. Gottes Wort, alles ist von ihm eingegeben und nützlich, uns zu unterweisen. „Sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun.“ (2.Timotheus 3,16+17)

Lass Gottes gutes Wort in deinen Alltag als Mama hineinsprechen. Nimm dir Zeit dafür, auch wenn anderes warten muss. Mach es zu einer Priorität. Und suche dir nicht immer wieder deine Lieblingspassagen aus. Lese das ganze Wort Gottes. Fülle dein Denken damit. Ringe damit, wundere dich, reg dich auf, grabe tiefer, schau dahinter, lass es zu dir sprechen, ob beim abwaschen oder putzen, beim stillen oder Sport machen. Wir brauchen so sehr Gottes Weisheit, seine Zusagen, seine Verheißungen, seine Heilsgeschichte, die zu unserer geworden ist. Wir können es uns nicht leisten, ohne all das zu leben und zu kämpfen. 

Gott hört und erhört dich

Es gibt wohl kaum schönere Aussagen in der Bibel über die Erhörung von Gebet, wie im Danielbuch. Schon ein Kapitel zuvor kommt der Engel Gabriel zu Daniel und sagt zu ihm:

„Am Anfang deines Flehens ist ein Wort ergangen und ich bin gekommen, um es dir mitzuteilen.“ Warum? „Denn du bist ein Vielgeliebter.“ (Daniel 9,23)

Und hier nun kommt der Engel wieder unter Widerstand zu ihm, direkt, nachdem Daniel sich vor Gott demütigte und Verständnis suchte. Seine Worte wurden erhört und es wurde direkt gehandelt.

Ich weiß, das klingt schön, aber so oft empfinden wir das nicht so. 

Das Kind wacht immer noch gefühlte hundert mal in der Nacht auf und bringt uns um den so dringend gebrauchten Schlaf. Noch immer hat es der Sohn nicht gelernt, dankbar an den Tisch zu kommen. Und immer wieder diese Eifersucht. Noch immer glaubt der Mann nicht an Jesus und mein unheilbar krankes Kind wird nicht geheilt. Wieder muss ich den Schmerz einer Fehlgeburt erleben, obwohl ich mir doch so sehr noch ein Kind wünsche. Immer noch geht mein Kind krumme Wege und entfernt sich immer weiter von Gott und seinen Wegen. Immer noch kämpfe ich mit Unzufriedenheit und Neid, mit Selbstsucht und Ungeduld. 

Wie oft hast du wohl schon gebetet und scheinbar hat sich nichts getan. Vielleicht bist du schon müde geworden. Vielleicht hat sich in dir ein gewisser Sarkasmus (dahinter steht der Feind!) entwickelt, der dir einflüstert: Dein Gebet macht doch sowieso keinen Unterschied. 

Nein, lass dir, liebe müde und enttäuschte Mama, nicht diese Lügen einflüstern. Stelle dich dagegen mit dem Schild des Glaubens, der alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen kann. (Epheser 6,16)

Unser Glauben verspricht uns: Dein Vater weiß, was du brauchst, noch bevor du ihn bittest. Noch bevor du überhaupt Worte formulierst, weiß er darum. (Matthäus 6,8)

Und alles, was du den Vater bittest in Jesu Namen, das wird er dir geben. (Johannes 15,16)

Ja, es stimmt, viele unserer Gebete beantwortet Gott anders, als wir es wünschen, anders, als wir in unserer beschränkten menschlichen Perspektive es für das beste halten. Kannst du es wagen, ja, es ist ein Wagnis des Glaubens, an dem Geheimnis festzuhalten, dass Gott alle Dinge zu unserem Besten plant,von Anbeginn der Zeit? Das soll kein dumpfer, oberflächlicher Tröster sein. Ich bin überzeugt und habe es schon erlebt, dass darin, in Gottes über allem stehenden Souveränität, mein tiefster innerer Frieden verborgen liegt. Diesen wünsche ich dir über allem! 

Was auch immer dein Gebet gerade ist, ob klein oder groß, wisse und vertraue darauf, dass dein allmächtiger Vater im Himmel dich hört und erhört, weil du vielgeliebt bist von Jesus!

Gott gibt dir neue Kraft 

Ich glaube, jede Mama kennt dieses Gefühl der Kraftlosigkeit. Wahrscheinlich nicht so ausgeprägt, wie Daniel es hier erlebt, aber ganz ehrlich: ich hätte nicht gedacht, dass mich das Muttersein so an meine körperlichen und damit auch nervlichen Grenzen bringen würde. In den knapp neun Jahren als Mama kann ich mich nicht an viele Nächte erinnern, in denen ich durchschlafen konnte. Dieser 24 Stunden Einsatz, rund um die Uhr, am Wochenende, im Urlaub, auch dann, wenn ich mich total müde fühle, mich nur noch aufs Sofa legen will, Füße hoch, gutes Buch her… dann sind sie da, meine kleinen Geschenke Gottes (die mir leider nur zu oft nicht so erscheinen). 

Dann sind da diese anstrengenden Phasen, die nie zu enden scheinen, Trotz und Bock, nein und doch, aber und warum ich? Naja, vielleicht kennst du diese Wörter auch. 

Oder da ist das Kind, das dein Kind ist und doch ist es dir fremd, irgendwie so unverständlich in seiner Art, du studierst und lernst nur langsam, wie dieses Kind am besten zu „handhaben“ ist. Aber es kann dich in den Wahnsinn treiben. Und auf die Knie und ins Bad, wo du in Tränen ausbrichst und absolut nicht mehr weiter weißt. Ich war da. Ich kenne diese einsamen Momente, in denen man die Welt und sich selbst und das Kind und überhaupt Gott nicht mehr versteht. 

Warum gerade ich? Warum bin gerade ich mit so einem herausfordernden Kind „beschenkt“? Könnte nicht alles glatt laufen? So, wie in meinem Erziehungsratgeber? Oder wie bei den Kindern meiner Freunde? Warum läuft nur bei uns alles anders?

Nun, ich habe meistens durch Ehrlichkeit meinerseits herausgefunden, dass fast jede Familie ein Kind hat, das besonders viel Kraft kostet und dass auch in anderen Familien nicht alles so glatt läuft und dass die braven Kinder am Kaffeetisch, die von einem anderen Stern zu sein scheinen, tatsächlich auch streiten können.

Trotz all dem: Mutter sein ist ein Geschenk. Jedes Kind ist ein Geschenk speziell von Gott, mit Liebe genau an dich adressiert. Gott weiß, was wir brauchen.

 Ja, meine Kinder haben mich eines gelehrt: Ich brauche Gottes Kraft! Ich brauche Gottes Gnade! Ich brauche Gottes Befähigung. Ich brauche Gottes Liebe, ausgeschüttet in mein Herz, damit ich in der Lage bin, zu lieben.

Nichts können wir, wenn nicht Gottes Kraft uns dazu befähigt. Davon bin ich überzeugt. Wir brauchen seine Stärke und das schöne ist, er will sie uns geben. 

Stärke kommt, indem wir Jesus berühren. Heilung kommt, wenn wir Jesus berühren. Hoffnung kommt, wenn wir Jesus berühren. 

Wenn wir es nur schaffen, immer wieder innezuhalten, Jesus vor uns zu sehen und ihn zu hören:

Fürchte dich nicht. Du vielgeliebte Frau. Friede sei mit dir. 

Sei stark, ja, sei stark.

Und als er redete, wurde mir Stärke zuteil. So berichtet Daniel, und so habe ich es schon oft erleben dürfen. Es gäbe noch so viel dazu zu schreiben. Aber ich will es nun mal hier bei belassen: Lass dich täglich von Jesus stärken für den Auftrag, den er dir gegeben hat! 

So wünsche ich dir heute und an jedem Tag des Jahres (es ist ja irgendwie immer ein Muttertag), dass du erlebst, was in Psalm 84 so wunderbar steht (leicht abgewandelt):

Glücklich die Mutter, deren Stärke in dir ist,

In deren Herz gebahnte Wege sind!

Sie geht durch das Tränental und macht es zu einem Quellort.

Ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen.

Sie geht von Kraft zu Kraft. 

Sie erscheint vor Gott in Zion. 

Jesus begegnen an einem ganz normalen Mama-Chaos-Tag

Heute Morgen bin ich aufgewacht und wollte am liebsten die Decke über mich ziehen und einfach abtauchen. Ich spürte in mir keine Kraft und ehrlich gesagt auch keine Lust auf diesen Tag. Die Nacht war richtig schlecht. Die Uhr zeigte noch nicht 1 Uhr und wir waren sicher schon 6x ins Kinderzimmer gelaufen, weil entweder Jemima oder Henry etwas hatten. Um halb sechs war die Nacht dann vorbei. 

Wenig später hörte ich die Stimmen der beiden großen. Nach einer Weile kamen sie zu uns und beschwerten sich über den jeweils anderen. Das will ich wirklich nicht um kurz vor sechs hören…

Ich stehe auf, es wird laut, Henry stellt alles mögliche an, Gideon fährt mit lautem Motorengeräusch als Bugatti durch unsere kleine Wohnung. Ahhh!!!! 

Ich sehe dreckige Schuhe und Jacken, einen Wäschekorb der irgendwie, soviel ich auch wasche, immer voll ist. Alle Spiegel sind voll getapst, obwohl ich sie doch erst geputzt hatte. Naja, eins kommt aufs andere. Ich sehne mich plötzlich nach Ruhe. Ich will doch einfach ruhig und friedlich in den Tag starten. Will meine Bibel lesen. Will ruhig beten. Will dann gelassen und mit viel Liebe und Geduld meinen vier lebendigen Kindern begegnen. Und meinem Mann natürlich auch…

Ich merke, wie sich in mir eine trübe Stimmung anschleicht. Obwohl der Tag wunderschön zu werde scheint, der Himmel blau und wolkenlos, in mir bahnt sich ein Sturm an. Ein Sturm von negativen Gedanken, von Undankbarkeit und Unfrieden über meine momentane Situation, Unzufriedenheit mit meinen Kindern, Zweifel, ob ich hier richtig bin. Naja, das ganze Programm eben. 

Ich werfe die erste Waschmaschine an. Dann kommt Jemima und hat es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette geschafft. Wäsche über Wäsche. Dann klettert Henry zum 10 x die Küche hoch und macht den CD Player aus. Die beiden Großen habe ich mittlerweile erfolgreich zum Unterricht verabschiedet. (Da seit Montag Corona auch offiziell in Albanien gelandet ist, wurden gleich darauf alle Schulen und sonstige Einrichtungen bis 23.3. geschlossen. Wir machen nun deutsch und Mathe Unterricht zuhause weiter…)

Ich setze mich an den vollen Frühstückstisch, viel Geschirr, das gespült werden will. Ich schaue raus in den blauen Himmel. Ich bin entmutigt. Irgendwie antriebslos heute. Es fällt mir heute einfach echt schwer, eine Mama von vier Kindern zu sein und in Albanien zu leben. Meine Gedanken gehen zu meinen albanischen Freundinnen. Immer bin ich diejenige, die anruft, besucht, schreibt. Da ist so wenig Initiative von ihnen. Kaum eine kommt mich besuchen. Irgendwie bin ich es heute müde, immer die Initiatorin zu sein. Ich bin es müde, immer wieder in Umstände zu kommen, die mich bedrücken, die depressiv und menschlich hoffnungslos aussehen. Wo ist Gott in all der Not? Wie kann ich ihn immer wieder dorthin bringen, wo die Dunkelheit herrscht?

Ich weiß, dass Ich heute Ruhe brauche. Sobald Henry im Bett liegt und Mima ruhig spielt, hole ich mein Bibel und mein Tagebuch. Ich schreibe mir erstmal, meine ganzen Emotionen von der Seele. Das tut gut und macht mich frei. Und ich bringe sie Gott. Er kennt und durchforscht mein Herz. Und er liebt mich trotzdem!

Ich lese Psalm 42. Er ist heute dran. Und wie so oft, passt er genau!

„Was bist du so aufgelöst, meine Seele, und stöhnst in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch preisen für das Heil seines Angesichts. Mein Gott, aufgelöst in mir ist meine Seele; darum denke ich an dich…“

Ich finde mich nur zu gut wieder in diesen mir so bekannten Versen. Ja, auf Gott schauen, sein Angesicht suchen und an ihn denken, das brauchst du jetzt, meine Seele!

Ich komme dann zum Philipperbrief. Ich weiß, dass genau dieser nur so vor Freude trotz schwieriger Umstände strotzt. Mhmm, ob ich das jetzt vertrage? 

Aber ich lese los. In Kapitel 2 bleibe ich stehen. Diese Worte leuchten heraus und stupsen meine Seele freundlich an:

Tut alles ohne Murren und Zweifel, damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie Himmelslichter in der Welt. (Vers 15)

Tut alles! Alles. Wirklich alles. Alles beinhaltet auch mein normales Tag zu Tag leben und überleben. Ohne Murren, auch innerlichem Murren. Und zweifeln. Wow! 

Wie ist das möglich?

In dem Vers heißt es weiter: „indem ihr das Wort des Lebens festhaltet.“

Man könnte wohl auch sagen: indem ihr Jesus festhaltet. Oder vielleicht könnte man auch sagen: indem ihr von Jesus festgehalten werdet (das ist nämlich die Tatsache, das Fundament, damit wir festhalten können). Seine Gnade ist da, sein Blick ruht auf mir. Seine Liebe ist immer gleich. 

Ich glaube, es ist nur menschlich, dass wir verleitet werden durch verschiedene Umstände (oder auch einfach nur durch unser trotzig und verzagt Ding, das Herz heißt), uns in einen Strudel des Murrens, des Zweifelns, des unzufrieden seins gezogen zu werden. Doch was mache ich dann damit? 

Oh Herr, vergib mir.

Du hast mich so reich beschenkt mit allen guten Dingen. 

Ich bin so gesegnet von dir.

Und doch geht mein Blick so oft nur auf die Dinge,

Die nicht so funktionieren,

Wie ich es gerne möchte. 

Eigentlich will ich es nicht, 

Aber plötzlich wird alles so grau und kalt in mir.

Meine Nerven sind dünn

Und mein Herz wird hart,

Meine inneren Augen für die Schönheit

Sind geschlossen,

Ich kann dich nicht sehen in all dem Chaos.

Oh Herr,

Öffne meine Augen wieder für dich,

Für dein Wort, für deine Wahrheit, 

Für deine Schönheit und die Schönheit,

Die du in mein Leben gelegt hast, 

Auch wenn es noch so chaotisch und laut ist.

Öffne mein Herz. Mache es weit.

Führe mich in die Weite und stelle mich auf festen Grund.

Jetzt, mitten in allem Gewühl. 

Lass mich die Augen schließen und dich sehen!

Wie du mich liebst und hältst,

Wie du mich begnadigst und mir hilfst.

Wie du mich durch und durch kennst,

Wie du mich verstehst und mich ermutigst:

„Fasse Mut, und mache weiter. 

Tu es in meiner Kraft ohne Murren und Zweifel.

Du bist dadurch ein Licht in dieser dunklen Welt um dich herum.

Ein leuchtender Stern.“

Oh Herr, so fühle ich mich oft nicht. Ich, ein Stern?

Leuchtend, wenn ich doch alles so trist empfinde?

Ich verstehe, Jesus,

nicht ich leuchte, 

sondern immer, 

immer nur du durch mich!

Nur du, nur du in allem!

Photo by Yuris Alhumaydy on Unsplash

Ein inspirierender Podcast für Mütter: RISENMOTHERHOOD

Ich bin immer wieder auf der Suche nach guten, evangeliumszentrierten Blogs für Frauen und Mütter. Es gibt so viel gutes in den weiten Welten des Internets, aber ich weiß nichts davon. (Das ist sicher auch gut so, da mich die Menge von all dem erschlagen würde und ich vor lauter guten Ideen und Gedanken gar nicht mehr wüsste, wo ich anfangen soll…)

Aber es gibt doch ein paar Perlen, die ich schon gefunden habe und die mich immer wieder inspirieren, ermutigen und herausfordern. 

So z.B. der Blog „risenmotherhood“. Wie der Name schon sagt, ist er (leider) in Englisch. Dahinter stehen vor allem zwei Frauen, Schwägerinnen, Laura Wifler und Emily Jensen. Ihre Vision für ihre Arbeit ist folgende:

Risen Motherhood® exists to encourage, equip, and challenge moms to apply the gospel to their everyday lives.

übersetzt bedeutet das: Risenmotherhood existiert, um Mütter zu ermutigen, auszurüsten und herauszufordern, das Evangelium in ihrem alltäglichen Leben anzuwenden.

Ist das nicht eine schöne Vision. Ich wünsche es mir sehr, dass mein Alltag mehr den Geruch des Evangeliums, der Gnade in Jesus, bekommt annimmt. Vor allem der Podcast, von welchem jeden Mittwoch eine neue Folge herauskommt, ist, wie ich finde, sehr hilfreich, ermutigend und herausfordernd zugleich. 

„Every Wednesday, we release a new episode of the Risen Motherhood podcast. On the show we discuss relevant topics to everyday motherhood through the lens of the gospel. From potty training or cooking dinner, to miscarriage or PPD, no topic is off limits. Each episode is about 20 minutes, so you can fit it into your day when you're washing dishes, folding laundry or driving to work.“

Neben dem Podcast gibt es auf der Webseite noch verschiedene praktische Hilfsmittel zum Bibelstudium, sowie auch eine Reihe toller Artikel.

Sehr zu empfehlen ist die Folge des Podcasts von letzter Woche.

EP 151 Motherhood - When we can`t see the outcome

Wenn du des englischen einigermaßen mächtig bist, dann schau doch mal auf dem Blog vorbei. Es lohnt sich.

RISENMOTHERHOOD.COM

Ein toller Blog für Mütter

Eine Freundin hat mich zuletzt auf einen tollen Blog aufmerksam gemacht. Er heißt „mamaabba“. Er wird von einer wunderbaren Frau namens Antschana betrieben. In ihrer Vorstellung schreibt sie folgendes:

„Mein Vertrauen ist in Gott. ER ist die Quelle meines Lebens.
Ich habe auf sehr viele Fragen keine Antworten, für viele Probleme keine Lösungen.
Aber ich kann von dem erzählen, was Gott in meinem Leben getan hat und euch damit hinweisen auf Jesus, der die Antwort auf alles ist.
Und ich möchte euch Mut machen auch von dem zu erzählen, was ihr mit Gott erlebt!
Die großen und die kleinen Geschichten, die lustigen und traurigen, die mit Happyend und die ohne Ende.
Wir brauchen einander.
Unsere Geschichten trösten, machen Mut und zeigen, wie Gott mit jedem einzelnen von uns seine ganz einzigartige Geschichte schreibt!
Deswegen habe ich mama♥abba gegründet:
damit wir uns gegenseitig ermutigen, inspirieren und von Jesus erzählen.
Jesus liebt uns mit allem. ER liebt nicht nur deine Gebete, sondern auch deine Deko-Ideen, dein Herz für deine Kinder, deine Kochkünste oder deine Nähprojekte.
Und all deine Begabungen und Talente hat ER dir nicht nur für dich gegeben, sondern auch damit du andere damit bereicherst!“

Das tolle an diesem Blog ist, dass dort mehrere Frauen zu Wort kommen. Dadurch bin ich schon auf so einige christliche, deutschsprachige Blogs gestoßen, die ich echt interessant und gut finde. Mir war nicht bewusst, dass es auch in Deutschland so einiges gibt, da ich mehr auf englischsprachigen Blogs unterwegs bin.

Heute wurde übrigens auch ein Artikel von mir veröffentlicht. Schaut doch gerne mal vorbei und schmökert etwas auf der Seite. Vielleicht entdeckst auch du etwas Neues für dich, was dich ermutigt und inspiriert.

Ich danke Antschana von Herzen für diesen Dienst, den sie an uns Frauen, Müttern und Nachfolgerinnen Jesu tut!

Gott vertrauen in den schlaflosen Nächten des Mutterseins

Kurz nachdem Danny für zwei Wochen aufgebrochen war, schickte er mit einen Artikel. Die Autorin war mir schon durch ein tolles Buch für Mütter bekannt. (Falls du dieses Buch noch nicht hast, dann kaufe es, oder lass es dir schenken, oder studiere es gemeinsam mit anderen Müttern...)

Die Überschrift des Artikels sprach mich direkt an: „Trusting god in the sleepless nights of motherhood“ (Gott vertrauen in den schlaflosen Nächten des mutterseins). Allein der Gedanke daran, dass ich nicht die einzige Mama bin, die bis zu zehnmal in der Nacht zu irgendeinen der vier Kinder muss, die dreimal stillt, unzählige Male den Schnuller wieder andockt und dadurch wirklich nur in kurzen Abständen in kurze Kurzschlafphasen mit komischen Träumen kommt- allein dieser Gedanke tröstete mich. Da sind noch andere Mamas, die sich so manche Nacht um die Ohren schlagen. Das weiß man ja eigentlich schon, aber in langen einsamen Nächten, da fühlt man sich manchmal wie die einzige auf der Welt, der kein Schlaf gegönnt ist... einfach komisch. Nebenbei: was mir echt geholfen hat, nachts nicht so viel „Stress“ zu empfinden und mich nicht aufzuregen war es, dass ich keine Uhr mehr sehe. Der Wecker mit den großen roten Zahlen drauf hatte mich so getrieben und mich so wütend gemacht, wenn ich bemerkt hatte, dass ich keine Stunde am Stück schlafen konnte, dass ich ihn kurzerhand weg getan habe und nun in der Nacht nicht mehr weiß, wie spät es ist, und wie oft ich wach werde zähle ich auch nicht mehr...

Als ich den Artikel las, da ging mir das Herz auf, wie es einem aufgeht, wenn man denkt: genau so empfinde ich auch. Da ist jemand, der versteht mich, der durchlebt ähnliches und der hat einen guten Weg aus der Misere.

Sara schreibt, dass die Zeit, in der sie zu wenig Schlaf kam, eine der schwersten in ihrem Leben war. Sie schreibt von ihrem ersten Kind und wie es schlecht schlief und oft aufwachte und sie nicht zu ihrem Schlaf kam, den sie so dringend brauchte. Sie fühlte sich so hilflos. Was sollte sie machen?
Sie bettelte Gott an, ihr Schlaf zu schenken. „Weißt du nicht, dass ich das brauche?“ „Wie kann ich tun, zu was du mich berufen hast, wenn ich nicht schlafen kann?“ - oh Ich kenne diese Fragen...
„Eine Mutter zu sein war schwer genug. Wie konnte ich es sein ohne Schlaf?“

Es ist interessant, was sie dann schreibt:

„Es ist wahr, wir brauchen Schlaf. Schlaf ist eine gute Gabe Gottes. Gott nimmt unsere körperlichen Bedürfnisse nicht auf die leichte Schulter. Er ist derjenige, der uns mit diesen Bedürfnissen geschaffen hat, und er freut sich darüber, sie zu erfüllen. Aber, wie es mit vielen guten Gaben ist, die unsere Bedürfnisse erfüllen, wurde mir dieses zu einem Götzen. Mein Herz erklärte Gott: Ich kann deiner Fürsorge für mich nicht trauen, bevor ich nicht genug Schlaf habe. - Meine Hoffnung lag in der Gabe und nicht im Geber.

Sara hat auch in den schwierigen Tagen, und gerade dann, Gottes Gnade in so vielerlei Art erlebt. Wir haben ein Versprechen von Gott:

„Ja, die Gnadenerweise des Herrn sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf, es ist jeden Morgen neu. Groß ist deine Treue. Mein Anteil ist der Herr, sagt meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen.“

Toll, dass dort „jeden Morgen“ steht, da das oft die schwierigste Zeit ist nach schlechten Nächten. Seine Gnade wird uns genau dann am meisten zuteil. Vielleicht fühlen wir uns nicht jeden Morgen „neu“, aber Gottes Gnade ist es!

Dann schreibt Sara noch etwas, was ich auch absolut bejahen kann:

„Wenn alles gut läuft, ist es einfach für uns zu sagen, dass wir Gott vertrauen. Wir haben nicht mal realisiert, dass wir Bedingungen an ihn knüpfen, bis diese Bedingungen geprüft werden. Meine schlaflosen Nächte offenbarten mir, dass ich eigentlich dachte: Gott kann mir durch den Tag helfen (solange ich einen guten Schlaf in der Nacht bekomme). Und als er mir dann den Schlaf nahm, nahm er gnädigerweise diese Bedingungen weg. Er zeigte mir, dass er genug ist.

Vertrauen wir Gott, dass er uns ausrüstet für die Aufgaben, zu denen er uns ruft? Als er mich berief, eine Mama zu sein und mir meine Marschbefehle gab, da musste ich ihm nicht auch eine Liste mit seinen Marschbefehlen aushändigen: ‚Du muss mir Schlaf geben, körperliche Kraft, Energie, Klarheit im Denken und emotionale Stabilität. Dann kann ich das tun.‘ Anstatt dessen sollte ich sagen: ‚Alles, was ich brauche, bist du!‘“

Ja, das ist so wahr. Ich dachte auch öfter: mit so einer miserablen Nacht, wie soll ich und die Kinder da den nächsten Tag heil überstehen. Aber von diesem Denken hat mich Gott echt schon fast befreit. Ich möchte ihm vertrauen! Er gibt, was nötig ist, wenn wir ihn darum bitten.

Photo by Mink Mingle on Unsplash

Wenn die Wellen über dich einbrechen

Ich fühle mich heute extrem müde. Eigentlich sollte man meinen, dass man am Morgen noch frisch und voller Tatendrang ist, aber nicht ich. Nicht heute. Die Nacht war mal wieder viel zu oft unterbrochen, entweder von Kindern oder den mich auffressenden Mücken, die mir meine Beine schon zu einer einzigen Fleckenlandschaft gebissen haben. Und dann ist unser Jüngster im Moment auch noch immer zwischen fünf und halb sechs wach und damit ist dann meistens meine Nachtruhe auch zu Ende. 

Heute wollte ich mein Kissen über mich ziehen und einfach weiterschlafen. Lasst mich bitte in Ruhe, Kinder. Ich habe Kopfschmerzen und bin noch nicht bereit für einen neuen Tag. Ich habe noch nicht genug Kraft und Nerven, um diesen Tag gut zu leben.

So jedenfalls sagt es mir die Stimme in meinem Inneren. Aber Kinder sind erbarmungslos, schonungslos. Sie verstehen nicht, was Mama hat, um halb sechs Uhr morgens, es doch schon hell ist und der Hahn schon zum gefühlt hundertsten Mal gekräht hat. Sie springen auf mir herum, erzählen mir von ihren kleinen Streitereien, von denen ich doch noch gar nichts wissen wollte. Nicht um halb sechs...

Naja, ich stehe auf. Das Leben muss weitergehen. Immer weitergehen. Eine Pause ist einem als Mama mit vier kleinen Kindern nicht oft gegönnt. 

Später habe ich zwischen all den Kindern, meinen eigenen und den Nachbarskindern, die in unserem Haus ein und aus gehen, mal ein paar Momente Ruhe. Ich kann es kaum glauben, es ist still. So gehe ich zwischen all meinen zu erledigenden Aufgaben auf den Balkon, schlage meine Bibel auf und lese. Ich bin bei Psalm 18. Ich liebe diesen Psalm. Besonders zwei Verse rühren etwas in meinem Inneren an.

Er griff aus der Höhe,
Erfasste mich,
Zog mich heraus aus großen Wassern. (17)

Er führte mich heraus ins Weite,
Er befreite mich,
Weil er Gefallen an mir hatte. (20)

Ich merke, wie ich mich oftmals eingeengt fühle. Diese ständige „Rufbereitschaft“ als Mutter von vier Kindern, immer da sein müssen von morgens früh, den ganzen Tag und auch in der Nacht. Streit schlichten, putzen, waschen, wickeln, trösten, spielen, kochen usw. Jede Mama weiß nur zu gut, wovon ich spreche. Die Liste nimmt nie ein Ende. 

Ich fühle mich manchmal dabei so verloren. Wo bin ich in dem ganzen? Wo sind meine Bedürfnisse? Dieses „Mutter- Dasein“ kommt mir oft vor wie das Schwimmen in Wellen. Mal bin ich oben auf, genieße es in vollen Zügen, freue mich über kleine Erfolge und kann viel lachen. Dann gibt es aber wieder Zeiten, da verlassen mich meine Kräfte, mein Mut, meine Freude, meine Vision. Ich mache mir Sorgen. Es ist, wie wenn mich die Wellen tiefer ziehen, ich schlucke und strample und kann kaum über Wasser bleiben. Manchmal fühle ich mich beinahe am ertrinken. Ich lasse mich runter ziehen, lasse die Wellen über mich kommen. Ich lasse mich überrollen von Selbstmitleid. 

Doch was passiert dann? Es ist Hilfe in Sicht! Ja, sie ist da, die ganze Zeit! Ich muss mich nicht alleine abstrampeln und versuchen über Wasser zu bleiben:

Gott ergreift mich aus der Höhe. 
Er zieht mich vollkommen heraus aus allem.
Er zieht mich nicht nur heraus, er führt mich ins Weite. 
Er befreit mich, weil er mich liebt.

Weite, dieses Wort hat eine große Bedeutung für mich:
Freiheit, Luft zum Atmen, viel Licht, durchatmen und zur Ruhe finden. 
Das Gegenteil eben von Enge - wie ich mich des Öfteren mal fühle.
Ich sehne mich nach dieser Weite!
Ich will, dass Gott mich immer wieder mitten im Trubel des Alltags herauszieht und meine Füße auf festen Grund stellt. Ich meine Identität und meinen Halt in ihm finde!
Und mein Blick in die Weite geht, in die Freiheit, zur der Christus mich befreit hat.

Diese Gedanken haben meinen Tag heute gerettet!

Photo by Tim Marshall on Unsplash

Muttersein heißt leiden

Da ist er wieder, der Tag der Mütter. Muttertag. Glückwünsche und Blumen, selbstgebastelte schöne Dinge von den Kindern, Frühstück am Bett, keine Arbeit in der Küche. Es ist ein Tag, an dem die Sonne scheint und die Welt in Ordnung scheint.

So viel Liebe, so viel Anerkennung, so viel Gutes. Und ja, es ist so schön, eine Mama zu sein. Es ist ein Geschenk Gottes. Es ist eine Ehre. Es ist ein Privileg, Herzen zu hüten und zu prägen. 
Aber es ist auch eine große Aufgabe und nicht jeder „Mama-Tag“ ist ein Sonnentag. Da sind diese vielen ganz alltäglichen und monotonen Tage. Die Tage, die vor lauter Lärm und Chaos und Geschrei kaum zu finden sind. Tage, die uns verzweifeln lassen. An unseren Kindern, der nie enden wollenden Hausarbeit und zuletzt an uns selbst. 

So oft gut gemeint und so oft versagt. So oft mit guten Vorsätzen gestartet und auf dem harten Boden der eigenen Unfähigkeit gelandet. Mein Versagen, mein Unzulänglichkeit, meine Grenzen. Ich will eine so gute Mama sein. Ich will die Mama sein, die an diesem Muttertag im Licht und Glanz gefeiert wird. Doch bin ich das? 

Meine Herzensfreundin Ann Voskamp hat mein Herz berührt, in dem was sie schrieb:

Being willing to suffer, this makes you a mother. 

Being willing to suffer the pain of never-ending labor and delivery, suffer the pain of discipline and the pain of disappointment, suffer the pain of not being all that you wished you were, suffer the pain of the limitation of your love, suffer because of someone, suffer for someone, suffer with someone.

(Bereit sein zu leiden, das macht dich zu einer Mutter.Bereit sein, den Schmerz der nie enden wollenden Wehen und der Entbindung zu ertragen, den Schmerz der Disziplin und den Schmerz der Enttäuschung zu ertragen, den Schmerz zu ertragen, nicht all das zu sein, was Du dir gewünscht hast, den Schmerz der Begrenzung Ihrer Liebe zu ertragen, wegen jemanden zu leiden, für jemanden zu leiden, mit jemandem leiden.)


Hier ist keine Beschönigung, keine glänzende Zuckerglasur über mich als Mama. Mutter sein heißt, neben all dem wunderschönen, was es beinhaltet, auch das: mit der Geburt sind die Wehen nicht vorbei. Sie gehen weiter. Jede Phase, die zu Ende geht und deren Ende herbei gesehnt wurde (manchmal) wird gefolgt von einer neuen, vielleicht einer noch herausfordernderen. Mutter sein heißt zu leiden. Je mehr wir lieben, desto mehr leiden wir. Desto verletzlicher sind wir. Desto weicher ist unser Herz, desto mehr leiden wir mit. 

Aber da ist Gnade. Da ist Befreiung von Schuld. Da ist der Neuanfang. Da ist Hilfe. Da ist Freiheit und Freude. Da ist ein Retter. Da ist ein Beistand. Da ist Freude mitten im Kampf. Da ist Kraft und die Adlerflügel, die mich auf neue Höhen tragen. Da ist Friede mitten im Sturm, da ist Hoffnung, weil der Gott der Hoffnung mit uns Müttern ist! 

Weil Jesus mit uns ist! Weil er uns sieht und liebt und schützt. Weil er uns hält - Mütter getragen von den ewigen, starken Armen eines ewig treuen Gott.

Photo by Peter Bucks on Unsplash

Was ich von der Mutter von Thomas Edison lernen will

Thomas Edison ist einer der berühmtesten Erfinder. Mit über 1000 Patenten, darunter die Kohlefaden-Glühbirne mit dem Edison-Gewinde, sucht er seinesgleichen. Als ich eine sehr kurze Biografie seines Lebens las, beeindruckte mich aber nicht unbedingt dieser überragende Mensch, sondern eine Person, die keiner kennt: seine Mutter.

Aus dem Buch „So viel Freude, so viel Wut“ von Nora Imlau möchte ich kurz zitieren:

„Faul und verdorben“ - das waren die Worte, mit denen Lehrer und Schulleiter den kleinen Thomas beschrieben. Denn der Junge war unruhig und zappelig, wissbegierig und willensstark. Er litt immens unter der Lautstärke und der Unruhe in dem kleinen Schulhaus, in dem 38 Kinder verschiedener Altersstufen zusammen unterrichtet wurden, und nervte seinen Lehrer mit seinen ständigen Zwischenfragen. „Ein schwieriges Kind, nicht wert, weiter hier unterrichtet zu werden“, lautete das harte Urteil nur zwölf Wochen noch seiner Einschulung, das Thomas, damals sieben Jahre alt, tief verletzt und in Tränen aufgelöst nach Hauses rennen ließ. Doch seine Mutter, selbst Lehrerin von Beruf, ließ das nicht auf sich sitzen. Sie schnappte sich ihren kleinen Sohn und ging postwendend zum Schulhaus zurück, wo sie dem Lehrer eine wütende Standpauke hielt: er habe ja keine Ahnung, ihr Sohn sei schlauer als der Lehrer selbst, und die Welt werde schon noch sehen, was für ein kluger kleiner Geist ihr Thomas sei. Von diesem Moment an unterrichtete Nancy Edison ihren Sohn zu Hause und ließ sich dabei von seinen breitgefächerten Interessen leiten: er konnte sich für Lyrik ebenso begeistern wie für Technik. Mit zwölf Jahren gründete er seine erste eigene kleine Zeitung, mit 15 lernte er zu telegraphieren, und mit Anfang zwanzig hängte er seinen Bürojob an den Nagel, um Erfinder zu werden. ...

Nach dem Geheimnis seines Erfolges gefragt, sagte Edison, es sei der unerschütterliche Glaube seiner Mutter an ihn gewesen, der ihn immer angetrieben habe.“ (S. 85f)

Ich muss sagen, das mich diese Geschichte sehr berührt hat. Da ist eine Mutter, die allen anderen Meinungen zum Trotz zu ihrem besonderen (vielleicht manchmal auch nervigen, herausfordernden, anstrengenden) Jungen steht. Sie lässt sich nicht beirren, sie lässt sich nicht einschüchtern, sie verteidigt ihr Kind und sieht auch hinter manchem schwierigen Verhalten das große Potential. Sie sieht das, was andere, Außenstehende oft nicht sehen können. Sie kennt ihren Jungen, und sie weiß, dass so viel mehr in ihm steckt, wie die Lehrer begreifen. Und sie geht einen mutigen Schritt. 

Ob ihre Reaktion und ihre Unterhaltung mit dem Lehrer nun der Weisheit letzter Schluss waren, das weiß ich nicht. Aber anscheinend war sie der Wind, der ihren Sohn zu Unglaublichem beflügelte: ihre Loyalität, ihre Liebe und Stärke, ihr Glauben in ihren Sohn und seine von Gott gegebenen Fähigkeiten. All das, so sagt Edison selber, sei der Grund seines Erfolges. Seine Mutter hatte fest an ihn geglaubt. 

Ich habe auch einen Sohn, der besonders ist. Und der mich manchmal verzweifeln lässt, aber in dem ich auch so viel Potenzial sehe. Für manche Außenstehenden ist er vielleicht laut, weinerlich, intensiv in seinen Gefühlen, immer am Rand „zu kippen“, zappelig und vieles mehr. Und ja, manchmal sehe ich auch nur diese Dinge und weiß nicht weiter. Aber ich will wie Nancy Edison an ihn glauben. Ich will das Gute in ihm wecken, will ihn ermutigen und bestärken in dem, was er gut kann, will mich uneingeschränkt hinter ihn stellen und ihn verteidigen. Ich will daran glauben, dass Gott großes mit ihm vorhat, dass in ihm Fähigkeiten schlummern, die großartig sind. Ich möchte, dass auch er eines Tages zurückschaut und sagen kann:
Meine Mama stand immer hinter mir. Sie hat an mich geglaubt und an das, was Gott durch mich tun kann, genauso, wie ich bin. Sie hat mich stark gemacht zu werden, was ich jetzt bin.

Photo by Johannes Plenio on Unsplash

Tu das, wovor du dich fürchtest!

Einmal mehr habe ich gelernt, dass vieles gar nicht so schlimm ist, wie man befürchtet. 
Das, wovor man Angst hat, was man sich in seinen schlaflosen Nächten ausmalt, die lieben Sorgen und Befürchtungen, in den allermeisten Fällen werden sie nie eintreten. 

Ich durfte das zuletzt auch wieder lernen. In einem ziemlich banalen Fall. Es ging um Mimas Schnuller. Eltern mit Schnullerkindern können sicher nachvollziehen, wie sehr manche Kinder an ihrem Schnulli hängen. Wenn man ihn auf einer längeren Fahrt ausversehen vergisst, dann ist Holland in Not. Mehr noch. Mama kann verzweifeln. Ich spreche aus Erfahrung. Unsere Mima nun hing sehr an ihrem Schnuller. Sie brauchte ihn auf jeden Fall zum schlafen, zum sich zu beruhigen, als kleinen Seelentröster. Ich konnte mir kaum vorstellen, wie ihr Leben ohne dieses geliebte kleine Plastikteil weitergehen sollte. Und entsprechend fürchtete ich den Tag, den unser Zahnarzt uns baldmöglichst ans Herz legte, den Tag, an dem die Schnuller plötzlich nicht mehr da sein würden. 

Ich schaute in meinen Kalender. Wann sind da so ungefähr zwei Wochen, in denen nichts großes ansteht, keine lange Fahrt, keine Übernachtung woanders, keine wichtige Veranstaltung... Wann ist die richtige Zeit, wann werden meine Nerven stark genug sein für nächtliche Schreianfälle und lange Abende mit sich im Bett wälzenden Kind, immer wieder herzzerreißend rufend: „Nulli haben!“. Wann werde ich genug Kraft haben, um das neben all der Belastung, die sowieso schon da ist, auszuhalten?

Nun, die Wahrheit ist, diese Zeit gab es schlicht nicht in meinem Kalender. Ich konnte sie einfach nicht finden. Und so verschob sich das, was ich schon längst angehen wollte immer weiter noch hinten. Ich wusste, dass ich es machen muss, aber eine innere Stimme sagte mir: „Ne, lass mal lieber noch ne Weile, wer weiß, was danach dann auf dich zukommt.“ 

Doch dann kam der heroische Tag. Der Tag an dem ich, ganz ohne in den Kalender zu schauen, sagte: „Heute sagen wir dem Schnulli Tschüs und werfen ihn in den Fluss!“ und dann feiern wir ein kleines Fest zu Ehren der mutigen Mima (oder doch der mutigen Mama - na, vielleicht für beide...)
Und das taten wir. Es war sicher ein lustiger Anblick, wie die ganze Familie Fröse zum nahegelegenen Fluss pilgerte, Mima mit der Dose mit ihren Schnullern drin, die beiden Großen ganz aufgeregt und stolz auf ihre kleine Schwester. Dann geschah es. Alle Schnuller landeten nach mehreren Versuchen doch sicher auf nimmer Wiedersehen in dem Strom des Wassers und wir konnten nur noch winken ...

Um es nun kurz zu machen: Jemima hat ihren Schnuller nur sehr kurz vermisst und hat dann ohne weitergelebt, als hätte sie nie einen gehabt. Ich habe gestaunt. Und ich habe gelernt: Tue das, wovor du dich scheust, was du vor dich herschiebst, vielleicht schon seit Wochen und Monaten. Tue es jetzt! Gehe es an! Es wird ziemlich sicher nicht so schlimm, wie du befürchtest.

Ein toller Kinderkalender

Wir hatten es immer sehr auf dem Herzen, mit unseren Kindern schon früh zu beginnen, Bibelverse auswendig zu lernen. Wir starteten unterschiedliche Anläufe, aber keiner war so richtig erfolgreich. Welche Verse sollten wir lernen, wann war eine gute Zeit sie zu lernen, welches kleine Belohnungssystem können wir einführen usw. 

Zu Weihnachten schenkten wir Gideon dann einen kleinen Kalender. Er ist vom Dillenburger Verlag und heißt „Die helle Straße“. Ich kenne diesen Kalender noch aus meiner Kindheit und freute mich, dass es ihn immer noch gibt. Da Gideon kleine Zettel liebt, haben wir uns für den Abreißkalender entschieden. Man kann ihn aber auch in Buchform bekommen. Der Kalender hängt nun in der Küche direkt an Gideons Sitzplatz am Tisch. 

An jedem Tag reißt er nun das Blatt ab und wir lesen gemeinsam den Vers für den Tag. Auf der anderen Seite steht dann noch eine kleine Ausführung dazu. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Themen. Mal geht es um Tiere, mal um Kinder in anderen Ländern mal um eine Fortsetzungsgeschichte. Es ist so kurz gehalten, dass man es locker auch noch vor dem Frühstück (sogar an einem Schultag) lesen kann. Manchmal ergibt es sich, dass wir noch darüber mehr reden. Oder wir greifen das Thema am Abend in der Andacht wieder auf. 

Einmal war das Thema, dass Gott der Töpfer und wir der Ton sind. Da hatte ich schon ein Nachmittagsprogramm für die Kinder: Ich schaute auf Vimeo ein tolles Video von einer Töpferin an, wie sie aus einem Klumpen ein schönes Gefäß formte und anschließend durften die Kinder selbst noch töpfern (hab schon seit langer Zeit noch ein Stück Modelliermasse liegen gehabt). So konnte ich die Idee auf dem Kalender nehmen und noch weiter den Kindern Dinge beibringen, über Gott und das Leben. 

Aber was hat das nun mit dem Auswendiglernen zu tun? Nun, in jeder Woche gibt es einen neuen Lernvers. Den wiederholen wir auch jeden Tag. Wenn die Kinder ihn dann gut aufsagen können, dann bekommen sie Einen kleinen Aufkleber in einer Tabelle, die ich gebastelt und in der Küche aufgehängt habe. Da ist dann noch ein Umschlag, in dem die Kinder den Vers selbst abschreiben und noch anmalen. So können wir immer wieder einen ziehen und die Verse wiederholen. 

Bisher sind die Kids echt noch sehr gut dabei und es macht ihnen Spaß.
Neben dem Umschlag habe ich eine Karte geklebt, auf der „Schatz:Kiste“ steht. Genau das ist es nämlich. Diese Verse, Wort Gottes, soll für unsere Kinder wie eine Schatzkiste für ihr Leben werden. 

Ich kann nun allen, die mit ihren Kindern Verse auswendig lernen wollen und ein kleines Andachtsbuch suchen, diesen Kalender empfehlen. Legt diesen Schatz in eure Kinder, wenn sie noch klein sind. Es ist ein Schatz fürs Leben!

Mutterglück mit Gott im Blick - eine Buchempfehlung

Ich hatte schon seit längerer Zeit dieses Buch "Mutterglück mit Gott im Blick" bei mir liegen. Eine gute Freundin hatte es mir empfohlen und ich habe es darauf hin auch gleich bestellt. Da dann auch noch jemand zu Besuch kam, der es mitbringen konnte, hatte ich es schnell hier. (Amazon liefert ja leider nicht nach Albanien... 😉

Irgendwie blieb es dann aber doch länger unbeachtet liegen. Vielleicht war es der etwas schwerfällige Titel, der mich etwas abschreckte. Ich weiß auch nicht. Äußerlich ist das Buch eigentlich sehr schön aufgemacht, mit verschiedenen Bildern, sehr übersichtlich strukturiert, ansprechendes Format. 

Doch dann kam der Tag, an dem ich begann, es zu lesen. Und ich muss sagen, es hat mich sehr angesprochen. Es lag nun über einige Wochen neben meiner Bibel und meinem Tagebuch und ich sog die Worte in mich auf. Genau so etwas brauchte ich. Ich fand mich in den Schilderungen aus dem Alltag einer Mutter schnell wieder, wie sicher jede Mutter mit mehr als zwei Kindern. Ich denke, was mich besonders ansprach, war der klare Grund, auf dem die Autorin, Sara Wallace, ihre ganzen Gedanken und Tipps aufbaute: das Evangelium!

Ich möchte nun nicht im einzelnen auf alles eingehen. Ich möchte dieses Buch einfach nur allen Müttern sehr stark empfehlen. Eigentlich finde ich, wäre es auch etwas für Väter. So schade, dass es auf dem Markt viel mehr für Mütter gibt. Am Ende eines jeden Kapitels befinden sich noch Fragen zum Vertiefen und Reflektieren. Ich denke, dass man dieses Buch auch sehr gut in einer kleinen Gruppe mit anderen Müttern lesen könnte und sich dann darüber austauschen kann. Das würde ich nur zu gern einmal machen. 

Hier ein paar Kostproben aus dem Buch:

Wir sind körperlich, emotional und geistig ausgelaugt. Der Teufel weiß, dass der straffe Tagesablauf einer Mutter ihr nur wenig Zeit für tiefe theologische Gedanken lässt. Lass die wundervollen Wahrheiten der Erlösung an die Stelle der unaufhörlich meckernden Stimme treten, die dich immer wieder an deine Listen erinnert. Besinne dich darauf, dass in Christus die bedeutendste Liste  - die Liste deiner Sünden - getilgt wurde. Wir haben die vollkommene Erfolgsbilanz Christi vorzuweisen, ganz egal, wie weit wir mit unseren Haushaltsaufgaben zurückliegen. (S. 49)

Meine „stille Zeit“ ist nicht besonders still. Aber das ist okay. (S.65)

Ich kann die beschämenden Momente des Versagens nutzen, um meine Kinder aus Jesus hinzuweisen. (S.74)

Meine Kinder wurden mit einem Problem geboren und haben keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollen. (S.85)

Es macht mir solche Freude, meinen Kindern zu sagen: „Siehst du? Deshalb brauchen wir Jesus.“ (S.86)

Wenn deine Kinder also das nächste mal sündigen:
* Bleibe gefasst.
* Bedenke: Was sie tun, ist absolut erwartungsgemäß.
* Mache ihnen klar, dass ihre Sünde nicht beschönigt, aber vergeben werden kann: durch Jesus. (S.88)

Das Evangelium soll jeden Tag in mein Herz strömen und die Liebe zu Jesus neu entfachen. (S.122)

Naja, wenn ich das Buch so durchblättere dann denke ich, dass ich es eigentlich grad nochmal lesen sollte, damit ich die Wahrheiten verinnerlichen kann. Und vielleicht frage ich eine liebe Freundin, ob sie es mit mir liest und wir uns austauschen können. Das geht ja dank der modernen Medien sehr gut... 🙂