Meine Antwort auf die Frage: Warum ich krank bin...

von Danny Fröse am 18. September 2013

Immer wieder begegne ich lieben Menschen, die ihre Meinung, gegenüber meiner Erkrankung an MS, äussern. Es sind oft Ratschläge und Behandlungstips, die ich mir gerne anhöre. Andere wiederum bieten mir an für mich zu beten, was ich auch gerne annehme.

Problematisch wird es allerdings, wenn Leute versuchen mir ihre Sicht auf die Entstehung der Krankheit und die Rolle, die Gott und der Feind Satan dabei spielen, näher zubringen.

Folgende Aussagen habe ich schon immer wieder gehört.

Gott will nicht, dass du leidest. Er möchte dich auf jeden Fall heilen.

Deine Krankheit ist ein Werk des Feindes.

Deine Krankheit ist ein böser Geist. Der Geist der MS muss ausgetrieben werden.

Hin und wieder bekomme ich Bücher nahegelegt, die diese Sicht vertreten. Und im Gebet für mich wurde schon dem Geist der MS geboten zu verschwinden. Aber damit will ich mich nicht mehr abfinden.

Durch die Vorbereitung auf eine Predigt, in der es um die Frage ging: “Warum lässt Gott Leid zu?” habe ich ein sehr hilfreiches Buch von Joni Eareckson Tada gelesen. In ihrem neuesten Buch “Sehnsucht nach Heilung” schreibt sie über ihren Kampf mit der Querschnittslähmung und den schrecklichen chronischen Schmerzen, die sie ertragen muss.

In sehr bewegenden Kapiteln schreibt Joni über ihre feste Zuversicht, dass Gott der souveräne HERR über ihre Krankheit ist. Sie sehnt sich nach Heilung und sie glaubt auch, dass Gott heilen kann, aber aus irgendeinem bestimmten Grund hat er es in ihrem Fall noch nicht getan. Ich habe mich sehr wieder gefunden in ihrem Umgang mit Leid.

Daraufhin habe ich für mich beschlossen, meine Meinung zu meiner Erkrankung offener zu vertreten. Ich will diese lügnerischen Erklärungen, wie ich sie oben angeführt habe nicht mehr einfach stehen lassen, oder abnicken.

Mein Anliegen mit diesem Artikel ist es, jedem besorgten und anteilnehmenden Leser ein für alle Mal zu erklären, wie ich meine Erkrankung beurteile.

Hiermit hoffe ich einige Klärung zu schaffen, so dass ich nicht mehr oft mit diesen Ansichten konfrontiert werde.

1. Gott wollte, dass ich an MS erkrankt bin.

Das hört sich auf den ersten Blick ketzerisch an und widerspricht allem, was ich schon so oft gehört habe. Aber meine Kenntnis des lebendigen Gottes lässt keinen anderen Schluss zu. In der Bibel lese ich von einem allmächtigen Gott, der jeden Vorgang in dieser Welt unter seiner souveränen Kontrolle hält. Alles auf dieser Welt geschieht, weil Gott es so will.(vgl. Ps 115,4; Dan 4,32; Eph 1,11)

Auch die entzündlichen Vorgänge in meinem Gehirn unterliegen der souveränen Kontrolle meines weisen Gottes.

Hätte Gott nicht gewollt, dass ich an MS erkranke, dann wäre ich auch nicht an MS erkrankt. Immerhin ist er allmächtig und hätte es verhindern können, wenn er es nicht gewollt hätte. Ich finde es geradezu blasphemisch Gott zu unterstellen, dass er nicht die Kontrolle über die Entstehung von Krankheiten hat.

2. Gott kann mich heilen, er muss es aber nicht tun.

Der allmächtige Gott hat die Macht mich zu heilen. Davon bin ich fest überzeugt. Ich verwerfe aber die Meinung, dass es immer sein Wille ist zu heilen. Vor allen Dingen lehne ich es ab zu glauben, dass das Problem beim Menschen liegt, wenn er nicht geheilt wird.

Gott kann tun und lassen was er will. Das Recht auf Heilung liegt bei ihm und kann auf keinen Fall erzwungen werden.

3. Gott hat seine sehr guten Absichten mit meiner Erkrankung.

Dies zu wissen ist für mich sehr tröstlich. Ich bin nicht das Opfer des Feindes, der sich mit meiner Krankheit einen zerstörerischen Angriffsplan ausgedacht hat. Ich kann mich klammern, an der Tatsache, dass mein Leid in den Augen Gottes Sinn macht. Vielleicht kann ich den Sinn dahinter oft nicht erkennen. Aber ich verlasse mich auf die Zusage Gottes, der gesagt hat, dass alle Dinge zu meinem besten dienen.(vgl. Röm 8,28)

Das Beste für mich ist nicht ein schmerzfreies, leidloses Leben, sondern dass ich Jesus ähnlicher gemacht werde. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Gott sich für mich die Erkrankung mit MS ausgedacht.

4. Satan hat sehr schlechte Absichten mit meiner Erkrankung.

Natürlich ist Satan ebenso am Werk in meiner Erkrankung. Er setzt alles daran, dass ich mein Vertrauen in Gott verliere. Er möchte mich fertig machen und mir den Blick auf meinen treuen Gott trüben.

Satan hat gewonnen, wenn ich mich von den Umständen leiten lasse und meine Freude in Gott verliere. Er benutzt die Krankheit um dieses Ziel zu erreichen.

5. Diese Erkrankung ist kein Fluch, sondern Gnade Gottes.

Einige Christen sehen jede Form von unheilbarer Krankheit als einen Fluch an. Deshalb ist es auch schon vorgekommen, dass man mir erklärt hat, meine Krankheit sei auf einen Fluch zurückzuführen. Dieser Fluch muss gebrochen werden, dann würde ich geheilt werden.

Für mich ist dies eine unbiblische Lehre, die das Wort Gottes verdreht. Im Neuen Testament finden wir keinerlei Erwähnung dieses Themas.

Ich will das Leid nicht als einen Fluch für mich ansehen, sondern ich will Gottes gnädiges Handeln darin erkennen. Davon kann ich leichter schreiben, als es zu leben, aber dennoch will ich es so sehen.

Diese MS ist die Gnade Gottes in meinem Leben. Und ich entscheide mich mit einem ganzen JA dazu, diese Gnade Gottes anzunehmen.

Es ist nicht leicht. Und es wird schwieriger. Vielleicht werde ich auch mal verzweifeln. Aber niemals werde ich meine Erkenntnis von dem lebendigen, souveränen, allmächtigen Gott verwerfen um mein Leid anders zu erklären.

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