Was ich immer gefürchtet habe

von Rahel Fröse am 22. Januar 2017

Heute ist genau das eingetroffen, vor dem ich mich immer gefürchtet habe:

Meine Kinder sagen albanische Worte, die ich nicht verstehe, die aber an der Reaktion der Hörer zeigen, dass es keine guten Worte sind.

Könnt ihr euch vorstellen, wie man sich als Mutter da fühlt?

Es ist ja schon schlimm genug, wenn sie Worte sagen, die man versteht.

Aber wenn man dann daneben steht und fragen muss: was heißt das denn? Ist das ein schlechtes Wort? Dann fühlt man sich extrem hilflos und ehrlich gesagt beschissen. (Sorry für dieses unschöne Wort...)

So geschehen heute bei einem Besuch. Ich war das erste Mal in dieser Familie. Sehr freundliche, zugewandte Aufnahme, toll!

Zu Beginn saßen meine beiden lieb und brav, ja schüchtern auf dem Sofa. Nur ab und zu tranken sie einen Schluck von ihrem Saftglas.

Doch nach und nach brach das Eis und die beiden zeigten mir deutlich, dass sie sich heute noch lange nicht genug ausgetobt hatten (mein täglicher innerer Kampf: mache ich einen Besuch oder lange Spaziergänge - ich mach es mal so, und mal so).

Wie junge kleine Hunde rangen sie miteinander. Unser Gespräch verlagerten wir auf den Boden, wo wir bald alle saßen.

Gideon war völlig im aufgedrehten Modus und ihn da wieder "abzuschalten"- das ist manchmal fast ein Ding der Unmöglichkeit. Mehrmals musste ich ernst mit ihm reden. Auf Fragen der Gastgeber hin gab er "lustige" Antworten (in seinen Augen) und alberte viel rum.

In dem Moment dachte ich, ja, so schön es ist, dass sie die albanische Sprache so gut beherrschen, es bringt doch auch so manche Schwierigkeit mit sich. Worte, die sie im deutschen nicht kennen, die sagen sie in albanisch und ich kann mir nicht sicher sein, ob sie genau wissen, was sie sagen.

Es ist eine Herausforderung, nun in guter Art und Weise mit Ihnen zu reden und ihnen zu helfen, "anständig" zu reden.

Ich weiß aber auch, dass Kinder in Deutschland spätestens wenn sie im Kindergarten sind mit allen möglichen Worten nach Hause kommen.

Dennoch, wenn man es zum ersten Mal erlebt, und noch in einer fremden Sprache, das schockiert schon.

Nach dem Besuch hatte ich einen tollen Artikel von meinem Mann im Postfach. Der ermutigte mich sehr und half mir, getrost vorwärts zu gehen und meiner Furcht ins Auge zu sehen.

Hier der Link zu dem Artikel (in englisch) und der Link zu dem Buch, aus dem der Artikel entnommen wurde und welches ich mir unbedingt zulegen möchte!

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