Wenn Entmutigung mich überkommt und was mich an manchen Tagen frustriert

von Rahel Fröse am 6. September 2017

Es gibt so Tage wie heute, da wache ich auf und irgendwie wird mir alles zum Ärgernis.
Ich bin genervt, von meiner eigenen Müdigkeit wahrscheinlich am meisten. Es kommt eins auf's andere und ich lasse mich runterziehen im Strudel der negativen Gedanken und Gefühle.

Und dann kommen wieder die Anfechtungen: Lohnt es sich, hier zu sein? Können sich meine Kinder hier gut entfalten? Wie kann ich sie fördern, wenn es von außen anscheinend gar nichts gibt, was sie fördern würde? Wäre es nicht besser, in einen gut ausgestatteten deutschen Kindergarten zu gehen. Ich komme ins Straucheln. Ist es wirklich gut, hier zu sein?

Wir haben ein Gebetsmail verschickt. Darin schreiben wir von unserer inneren Not und ganze zwei Leute melden sich zurück in kurzen Mails. Ganze zwei. Von über 600 Empfängern.
Ich bin enttäuscht, um ehrlich zu sein. Eigentlich weiß ich, dass viele lesen und sicher auch beten. Aber es lässt sich für mich nicht greifen.
(Eine Ermutigung an alle, die das hier lesen: meldet euch doch einfach kurz auf unsere Mails. Das macht so einen großen Unterschied für uns hier "draußen"! - Und wenn es nur ein paar Worte sind...)

Auch bin ich gefrustet, dass wir nun schon seit Jahren um einen männlichen Mitarbeiter beten, und es findet sich keiner. So viele finden unsere Arbeit toll und so wenige (genauer gesagt: keiner) ist bereit, sich darin in seiner Person zu beteiligen, indem er kommt. Ja, manchmal hadere ich da mit Gott. Warum muss sich Danny nun schon so lange allein abmühen.
(Stell dir vor, du hast keinen einzigen männlichen Gläubigen in deiner Nähe, mit dem du regelmäßig austauschen kannst und der dich versteht, weil er in der gleichen Situation lebt wie du.)

Wir sollen nun ein "Werbevideo" erstellen, um ein Ehepaar für unsere Arbeit zu finden.
Ich denke an die früheren Missionare und den Ruf Hudson Taylors: "Komm nach China!"
Und das Echo, welches mitklang war: "Und sterbe dort für Jesus." - und wir müssen ein möglichst attraktives Video erstellen, um jemanden zu finden? Das passt für mich nicht. Ist aber sicher in unserer Zeit nötig.

Wo sind die Christen, die aus ihrem Zelt treten und nach der Wolkensäule Gottes schauen und merken, dass Gott sie schon längst an einen anderen Ort führen wollte?
Wo sind die Christen, die ihre eigene Bequemlichkeit aufgeben und alles auf Jesus setzen?
Ist es nicht mehr zeitgemäß, zu opfern, anscheinende "Unsicherheiten" einzugehen? Was wird mit meiner Rente? Mit meiner Zukunft? Mit meinen Kindern?
Ich kenne diese Fragen, aber sie sollten uns nicht abhalten, für das zu leben, was ewigen Wert hat.

Ist es nicht viel wichtiger, dass Menschen hier ewiges Leben bekommen, als dass meine Tochter reiten lernen kann. Oder mein Sohn in einen Fußballverein gehen kann. Und dennoch treiben mich solche Fragen um und werden mir zu einer echten Anfechtung.

Ich jedenfalls möchte jetzt zwischen meinen drei Kindern Ruhe finden und Gott suchen und ihn bitten, mein Herz und meine Gedanken wieder auf all die Segnungen meines Lebens zu richten.

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