Wie wir Gott erleben

von Rahel Fröse am 22. Februar 2013

Wie die meisten sicher wissen, haben wir uns letzte Woche entschieden, den Weg nach Albanien zu gehen. Nach einem Besuch dort im Januar hatten wir uns eine Frist gesetzt. Wir warteten auf Gottes großes Reden, auf einen "Blitz vom Himmel", aber Gott offenbarte seinen Willen wieder mal so anders, als wir es gedacht hätten.

photo credit: Stuck in Customs

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Das hat er in der Geschichte immer wieder getan und so auch bei uns.

Ich hatte oft die Verse aus Jesaja 55 im Kopf:

"Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der HERR; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken."

Diesen Vers hat Gott mir in meinem Leben schon mehrmals sehr deutlich gemacht. Bevor ich Danny kennenlernte, hatte ich das entschiedene Ziel, nach Haiti zu gehen. Alles sprach dafür und ich hatte Frieden darüber. Ich liebe Land und Leute. Doch Gottes Gedanken waren andere. Er stellte mir Danny in den Weg und mit ihm die Vision, zu den Unerreichten zu gehen. Gottes Wege sind höher. Es war schmerzhaft, aber ich war bereit, Abschied zu nehmen von meinem bisherigen Weg und sah es als Gottes Führung an. Ich denke, es ist wichtig, den Weg zu gehen, den Gott mir heute klarmacht, auch wenn das bedeutet, altbekannte zu verlassen, vielleicht auch ein ganz bestimmtes Ziel zu ändern.

Lange Zeit war uns nicht klar, wohin Gott uns rufen will. Und das war für mich, die ich vorher ein ganz genaues Ziel hatte, nicht immer leicht. Mal ging die Tendenz dahin, mal dorthin. Immer wieder hörten wir "Hilferufe" von Teams, die Verstärkung brauchen. Aber nirgendwo schien Gott in unseren Herzen "ja" zu sagen.

Ende letzten Jahres hatten wir ein starkes Anliegen für Nordafrika. Die ganzen Veränderungen dort und die Menschen auf der Suche nach mehr, bewegten uns und alarmierten uns gleichzeitig. Zuhause liegt ein großes Buch über Libyen. Wir fühlten uns zu der arabischen Kultur hingezogen, und ich mich v.a. auch zum afrikanischen Kontinent.

Den Balkan hatten wir nie wirklich ins Auge gefasst. Wie aus dem Nichts tauchte nun eine Anfrage aus Albanien auf. Es war immer unser großes Anliegen, offen zu sein für Gottes Plan mit uns. Was er will, nicht was wir wollen soll ausschlaggebend sein. Doch der harte, kalte, rauhe und kriegszerrüttete Balkan? Wir mussten schlucken. Das war eine Überraschung, mit der wir nicht gerechnet haben.

Doch wie sagte Jim Elliot: "Gottes Absichten mit uns sind immer höher, als wir erwarten und seine Wege immer besser als unsere eigenen."

Was sind deine Gedanken, Gott, was sind deine Pläne? - Das war immer meine Frage und mein Suchen nach einer Antwort. Wir mussten hin nach Albanien und uns die Situation vor Ort ansehen. Vielleicht würde Gott schon da klar zu uns reden? Wir planten einen schnellen Trip ins Land. Das, was wir sahen, erwärmte unser Herz erst nicht. Eine rauhe, harte Wirklichkeit, viele hoffnungslose Menschen an einem einsamen Ort, wie Schafe, ohne Hirten. Will Gott uns wirklich dort haben?

Ich wusste mit meinem Verstand sehr schnell: Ja, Rahel, genau hier will Gott euch haben! Ich traute mich nicht, es meinem Herzen zu sagen. Das war damit beschäftigt, Abschied zu nehmen. Abschied von meinem Traum von Mission, meinen Vorstellungen, auch noch einmal Abschied von Haiti. Eine Entscheidung zu treffen bedeutet immer auch, sich gegen alle anderen Möglichkeiten zu entscheiden. Das kann ganz schön weh tun!

Aber Gott ist dabei! Er meint es nur gut mit uns! Und wir waren bereit. Ja, es war, trotz aller klaren Führung doch eine Willensentscheidung, mehr mit dem Verstand, als mit dem Herzen. Aber schon ein paar Stunden später berührte Gott unsere Herzen, so, wie nur er es tun kann. Er sprach durch sein Wort, durch Jesaja 55,12:

"Denn ihr werdet mit Freuden ausziehen und in Frieden geleitet werden." Das ist eine klare Verheißung für uns und daran halten wir uns fest!

Gott führt oft ganz anders, als wir es uns aussuchen würden. Er ist oft so ein anderer Gott, wie wir ihn in unseren Vorstellungen zeichnen. Und das ist gut so, denn er ist Gott! Und wir sind gewiss: dieser Weg ist der Beste!

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