Das Gebetsanliegen, das Jesus auf dem Herzen lag

 

Stell dir vor, Jesus nähme am nächsten Gebetstreffen in deiner Gemeinde teil. Irgendwann kommt es zu dem Teil, in dem der Leiter des Treffens sagt: Hat jemand noch ein Anliegen, für das wir beten können?

Was denkst du, würde Jesus einbringen?

In den Evangelien sehen wir, ass Jesus viel über das Gebet gelehrt hat. Ganz bekannt ist das “Vater Unser”, das in vielen Kirchen jeden Sonntag gebetet wird. Jesus hat auch Gleichnisse gebraucht um Wahrheiten über das Gebet zu veranschaulichen.

An einer Stelle (Matthäus 9,36) sehen wir, wie Jesus tief berührt ist.

Und als er das Volk sah, jammerte es ihn; denn sie waren verschmachtet und zerstreut wie die Schafe, die keinen Hirten haben.

Aus dieser tiefen Traurigkeit heraus, nannte er seinen Jüngern ein ganz konkretes Gebetsanliegen und forderte sie heraus, dieses vor Gott zu bringen.

Es ist mir heute morgen in meiner Bibellese begegnet. Und ich sage dir: Dieses Wort trifft mich immer wieder. Es ist so unmißverständlich und klar formuliert:

Jesus sagt in Matthäus 9,37:

Die Ernte ist reif, aber der Arbeiter sind wenige. Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.

Geht es eigentlich noch deutlicher?

Aber was meint Jesus damit?

Jesus sah die Verlorenheit der Menschen und die Not in der sie steckten. Er wusste, es gibt nur einen Weg, wie ihnen geholfen werden kann. Sie müssen Gott kennenlernen.

Und die Situation des Menschen hat sich bis heute nicht verändert. Ohne Gott gehen Menschen hoffnungslos in die Irre.

UND DESWEGEN …

sollen wir Gott bitten, dass er handelt in Anbetracht dieser Not.

Natürlich könntest du fragen:

Jesus, wenn du Gott bist, dann kannst DU doch etwas tun. Warum müssen wir zuerst Gott bitten?

Ich denke wir tun gut daran in diesem Fall nicht mit Jesus zu debattieren. Wir sollten einfach auf das achten, was er sagt:

Seine Anweisung sieht folgendermaßen aus:

Die Ernte ist groß…

das bedeutet: Die Not der Menschen ist unermeßlich groß. Milliarden von Menschen gehen hoffnungslos in die Irre. Sie werden für immer verdammt werden, wenn sie nicht an Jesus glauben. Doch Gott möchte Menschen retten.

Wenn du dich in deinem Umfeld umschaust, wird dir vielleicht gar nicht so richtig bewusst, wieviele Menschen hoffnungslos verloren gehen.

Aber du solltest wissen, dass auf dieser Welt 2,89 Milliarden Menschen leben, die hoffnungslos in die Irre gehen weil sie gefangen sind in anderen Religionen.  Es sind vor allem Menschen aus dem Islam, dem Buddhismus und dem Hinduismus.

Es ist schwer sich diese Menge von Menschen vorzustellen. Jesus sah die Menschen, die damals um ihn waren und er war tief bewegt. Wieviel bewegter muss Jesus heute sein, wenn er auf die Milliarden von hoffnungslosen Menschen schaut, die heute die Erde bevölkern?

aber wenige sind der Arbeiter

leider ist das, was Jesus damals gesagt hat, immer noch wahr. Es gibt zu wenige Nachfolger Jesu, in diesem Sinne Arbeiter, die daran mitarbeiten, dass diese große Ernte eingefahren wird und Menschen gerettet werden.

In manchen Gegenden in der islamischen Welt kommen auf 1 Millionen Einwohner 3 Arbeiter. Das bedeutet 3 Nachfolger Jesu, die unter diesen Menschen leben um das Evangelium mit ihnen zu teilen. Das ist definitv zu wenig um der großen Not zu begegnen.

Dieser große Auftrag den Jesus damals seinen Jüngern gegeben hat, hätte schon längst erfüllt sein können, denke ich mir manchmal. Aber weil sich so wenige daran beteiligen, ist das Werk der Ernte immer noch nicht vollendet.

Und deswegen gibt Jesus im folgenden Vers 38 folgendes Gebetsanliegen weiter:

Darum bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.

Eigentlich ist damit alles gesagt. Es ist konkret und klar. Beispielhaft füge ich hier ein Gebet an, das dir vielleicht helfen kann, dieses Anliegen vor Gott zu bringen.

Wie du beten kannst…

Gott, du bist der HERR der Ernte, und ich danke dir zuerst, dass damit jeder Druck von uns genommen ist. Der Segen hängt von dir ab. Gott, du hast deinen Sohn gesandt damit Menschen gerettet werden können. Dein Sohn starb an einem Kreuz um Versöhnung zu schaffen. Danke, dass du verlorene Menschen im Blick hattest, als Jesus, die Strafe für unsere Sünde trug.

Ich danke dir, dass diese Botschaft mich erreicht hat, weil Arbeiter in die Ernte gezogen sind. Und ich danke dir, dass diese Botschaft auch heute noch vielen verlorenen Menschen Rettung bringen kann.

HERR, ich weiß du könntest dein Werk auch allein vollbringen, aber du willst uns hilflose Menschen dabei haben. Wir dürfen Anteil haben an deinem Werk. Danke, für diese große Ehre.

Und so bete ich, HERR, du hast alle Macht in deiner Hand. So sende du nun Arbeiter in deine Ernte. Die Not ist so groß, und es gibt so wenige Arbeiter.

Ich bitte, ja ich flehe, berufe du in aller Klarheit Menschen für diesen Dienst in deiner großen Rettungsmission. Setze du sie frei. Räume alle Hindernisse und Zweifel aus und bestätige du den Weg.

HERR rufe du Menschen ganz neu in die radikale, bedingungslose Hingabe. Mache sie fähig alles loszulassen, was sie hält und dann sende sie dorthin, wo die Not am größten ist.

Ich bete noch einmal: Sende du Arbeiter in deine Ernte. Zeige du mir bitte, wo mein Platz in dieser großen Ernte ist. Ich möchte mit dabei sein, wenn du deine Ernte einfährst.

Frage: Wie geht es dir dabei, wenn du dieses Gebetsanliegen Jesu liest? Wie oft oder wie selten kommt dieses Anliegen in deinen Gebeten vor?

Der Film "Chocolat" - und was er mit meinem Leben zu tun hat

"Chocolat" ist einer meiner Lieblingsfilme und einer der wenigen, die ich mir hier in Albanien schon angeschaut habe.

Für die, die den Film nicht kennen ganz kurz zu dem Inhalt:
In ein verschlafenes, stilles Örtchen in Frankreich kommt eine Frau, Vianne, mit ihrer Tochter Anouk. Die Bürger, vor allem der Bürgermeister, sind nach außen hin sehr konservativ und "gottesfürchtig", doch besteht diese Gottesfurcht mehr im Einhalten von Regeln. In der Fastenzeit eröffnet Vianne nun eine Chocolaterie, sehr zum Missfallen des Bürgermeisters, der nun versucht, sie loszuwerden. Vianne gewinnt jedoch Freunde durch ihre charmante, offene, beobachtende Art, führt Menschen zusammen und nimmt z.B. eine Frau auf, die von ihrem Mann geschlagen wird. Sie lässt sich nicht unterkriegen und am Ende gewinnt sie selbst den Bürgermeister.

Was lerne ich aus diesem "Märchen für Erwachsene"?

1. Habe den Mut, anders zu sein!

Vianne ist ganz anders als die Menschen in dem kleinen Ort. Sie sind engstirnig, wohl kaum mal "raus gekommen" und denken in ihren engen Grenzen. Es ist anständig und gehört sich, in die Kirche zu gehen, man fastet und erregt kein Aufsehen (trägt auf jeden Fall keine roten Schuhe. Vianne ist anders. Sie hat ein uneheliches Kind, geht nicht in die Kirche, fastet nicht, sie lässt sich nicht in das Raster einfügen. Aber sie ist authentisch, sie ist herzlich und freundlich zu allen, sie hat ein offenes Herz und Haus für Menschen in Nöten. Sie trägt ihre roten Schuhe und steht zu ihrer Ehelosigkeit.

Wir sind hier wohl ähnlich. Ich meine nicht die einzelnen Punkte, aber wir sind anders als alle in diesem Ort. Und aus unserer Warte sind die Menschen hier sehr "dörflich", sie haben ihre Regeln (die wir noch gar nicht alle kennen). Wir wollen uns in die Gemeinschaft einfügen, aber ich möchte in manchen Dingen auch einfach den Mut haben, anders zu sein, Ich zu sein, zu dem zu stehen, wer ich bin.

2. Beobachte deine Mitmenschen gut!

Vianne beobachtet die Menschen sehr genau und findet dadurch auch Zugang zu ihren Herzen. Sie hat eine sehr feine Antenne für das, was sich hinter den Kulissen abspielt.
Das möchte ich auch. Gerade in einer neuen Kultur ist es so wichtig, erstmal nur zu beobachten, die Feinheiten zu spüren und dann auch da anzusetzen. Wo sind ihre Nöte, ihre Sehnsüchte, ihre Freuden. Ich möchte eine gute Beobachterin werden.

3. Tue Gutes!

Aus dem Beobachten heraus kann ich dann dahin kommen, Gutes zu tun. Das ist oft etwas kleines, vielleicht ein Luftballon, eine kleine Handcreme, eine Kerze in einem Einmachglas, oder auch eine unerwartete Begrüßung, ein Lächeln, ein freundlicher Blick, eine Umarmung. Es gibt so viele Möglichkeiten! In der Bergpredigt sagt Jesus:

"Lasst euer Licht leuchten unter den Leuten, dass sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen."

4. Habe den Einzelnen im Blick!

In dem Film fällt mir auf, dass Vianne einzelne Personen im Blick hat. Nicht alle, nicht einmal viele, aber doch einige, die aber ganz individuell. Sie hat den Blick für den Einzelnen. Sie sieht sie sich an (kennt ihre Lieblingsschokolade 🙂 und versucht das Leben dieser Leute in ihren Möglichkeiten etwas schöner zu machen, ihnen zu helfen und Gutes in ihnen zu wecken.

Das ist es auch, was ich möchte in meinen Beziehungen. Aber auch noch etwas mehr: ich möchte dass die Menschen hier erfahren: Gott liebt sie, er möchte ihr Leben hell machen und ihnen einen Sinn und ein Ziel geben.

5. Gib nicht auf!

Vianne erlebt viel Anfeindung und auch schräge Blicke. Genau, was wir hier auch teilweise erleben. Aber sie gibt nicht auf. Sie sieht ihren Platz dort und hält daran fest. Sie umgibt sich mit Menschen, die für sie sind. Einmal sagt ihr ein Mann: "Was kümmert es dich, was diese Dörfler sagen?" - Man macht sich manchmal viel zu viel Gedanken darum, was andere denken und vielleicht auch sagen.

Wir haben hier einen Auftrag vom Allerhöchsten. Wichtig ist, was er zu uns sagt und über uns denkt. Und das sind, laut der Bibel gute Gedanken. Ich will mich nicht unterkriegen lassen. Steht Gott mir zur Seite, was können mir Menschen tun!

Was mir zur Frage: "Bist du müde?" einfällt

Ob du es glaubst oder nicht, eine der Standardfragen bei Begrüßungen hier in Albanien ist die Frage: "A je i lodhe?" - das bedeutet: "Bist du müde?"

Ich dachte zuerst der Mechaniker um die Ecke machte einen Scherz, als er mir diese Frage auf Deutsch stellte. (Er kann ein paar Brocken.)

Aber mit der Zeit habe ich festgestellt, dass dies eine der Fragen ist, die sich Menschen in der Begrüßung gegenseitig stellen. Ob auf der Straße, beim Friseur oder beim Einkaufen. Überall begegnet einem diese Frage.

Es ist eine Frage, die nur typisch ist für die Region, in der wir leben.

Wie kommt es, dass sich Menschen diese Frage stellen? Wieso fragen sie nicht: Bist du ausgeruht?

Wahrscheinlich hat sich diese Frage über viele Jahrzehnte entwickelt. Kann es sein, dass diese Frage von der Mut- und Hoffnungslosigkeit der Menschen zeugt?

Für mich ist diese Frage keine von vielen Fragen, die man sich hier gegenseitig um die Ohren haut. Für mich geht diese Frage tiefer und sie trifft mich an einem sehr wunden Punkt.

Ich bin nämlich müde. Eigentlich immer. So antworte ich nicht immer, aber so fühle ich meistens. Antworten tue ich manchmal mit "pak" was wenig bedeutet.

Die große Frage ist: Wie gehe ich mit dieser Müdigkeit um, die meine Lebensqualität all zu oft einschränkt?

Der Pfahl im Fleisch

Die Müdigkeit, die mich belastet, ist wohl der sogenannte Pfahl im Fleisch, wie Paulus ihn in 2.Korinther 12 beschreibt. Dort beschreibt Paulus ein Leiden, das Gott gebraucht, um ihn zu demütigen und zu heiligen. Ausleger streiten darüber, welche Art von Leiden Paulus belastete.

Ich dagegen brauche keinen Ausleger, der versucht zu erklären, was bei mir dieser Pfahl im Fleisch ist. Dieses Leiden, durch das mich Jesus demütigen und heiligen will.

Es ist genau das Thema, welches die Menschen immer wieder aufbringen. Bist du müde?

Ja, ich bin müde.

So viel will ich noch mal sagen. Diese Müdigkeit ist jedoch anders, als die, die Menschen empfinden, die mal eine Zeit lang zu wenig Schlaf bekommen. Diese Müdigkeit, unter der ich leide, ist ständig da, auch wenn ich sehr gut und lang geschlafen habe. Sie geht für ein paar Stunden am Morgen und dann ist sie über den Mittag wieder da. Aber dann ist es auch schwer, sie wieder wegzubekommen.

Ich will nicht jammern. Das würde nichts bringen. Ich will das Beste aus der Situation herausholen. Ich bin hier, weil ich einen Auftrag habe. Und von diesem Auftrag wird mich meine Müdigkeit nicht abhalten.

Mein Wunsch

Ich will von ganzem Herzen erleben, was es heißt:

Meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.

Ich will wissen, was es bedeutet, wenn der HERR sagt: Meine Gnade ist alles, was du brauchst.

Ich will wissen, was Paulus damit meint, wenn er sagt:

Wenn ich schwach bin, bin ich stark.

Ich will wissen, wie ich dahin kommen kann mit Paulus zu sagen:

Ja, ich kann es von ganzem Herzen akzeptieren, dass ich wegen Christus mit Schwachheiten leben muss.

Am Ende frage ich mich: Kann ich das wirklich sagen: Wenn ich müde bin, bin ich stark? An diesem Punkt bin ich noch nicht. Vielleicht bin ich sogar weit davon entfernt. Ehrlich gesagt: Ich fühle mich schwach, wenn ich müde bin.

Aber ich höre nicht auf, danach zu fragen, wie ein Leben aussieht, das Christus verherrlicht mit all der Müdigkeit, die ich empfinde.

Unsere Kinder öffnen die Türen zu den Herzen

Unsere Kinder kosten manchmal ziemlich viel Kraft, vor allem Gideon. Hin und wieder beneide ich unsere Teammitglieder für das selbstbestimmte Leben, dass sie ohne Kinder leben können. Aber wir sind so reich beschenkt durch Gideon und Livia und sehen es als großen Segen an, mit ihnen hier zu leben. 

Die Fröhlichkeit von Gideon und die Niedlichkeit von Livia sind ein Schlüssel zu den Herzen der Menschen hier. Ja, es ist anstrengend, wenn der Kleine durch ein fremdes Wohnzimmer tobt, aber es löst auch die Spannung und lockert das ganze auf. Heute nahm er die Spielzeug-E-Gitarre und zeigte der kleinen Nachbarin, wie man so ein Ding richtig bedient. Aus vollstem Herzen sang er ein Lied und schlug dabei die imaginären Seiten an. Das hat Eindruck gemacht. Zuhause bei uns hat er nur ein Holzbrett, dass zu seiner Gitarre geworden ist...

Damit ihr einen Eindruck davon bekommt, wie es unseren Kindern derzeit geht, haben wir hier mal ein paar Bilder zusammengestellt.

Gezuar Vitin e ri - Frohes Neues

Heute haben wir den ersten Tag des Neuen Jahres gefeiert. Hier in Albanien sind dieser und der morgige Tag die höchsten Feiertage im ganzen Land. Sie bedeuten den Menschen sehr viel. Für uns als Deutsche dagegen ist Neujahr einfach nur der Tag nach dem Sylvesterabend.

Es gab für uns also viel Neues zu lernen. Was nun hinter diesem wichtigen Fest steckt und wie wir uns selbst darin wiedergefunden haben, davon will ich in diesem Artikel kurz berichten.

Die Vorbereitungen

Wir durften in den letzten Tagen live miterleben, wie sich die Menschen um uns herum auf diese höchsten Feiertage vorbereitet haben.

Das Feuerwerk am Sylvesterabend

In Deutschland kann man erst drei Tage vor Sylvester Feuerwerkskörper kaufen. Hier in Albanien gab es Kracher und Böller schon zwei Wochen vor Weihnachten zu kaufen. Dementsprechend fing auch schon zu der Zeit das Geballere an.

Scheinbar stört das hier niemanden. Auf dem großen Platz unserer Stadt wurden in den letzten Tagen Unmengen an lauten Böllern losgelassen, während die Polizei daneben stand und das ganze begutachtete.

Gestern Abend ging das Geknalle dann schon 20 Minuten vor Zwölf los. Wir bestaunten ein paar prächtige Raketen. Viele von ihnen sind in Deutschland gar nicht frei verkäuflich.

Das Interessanteste aber war: Drei Minuten nach Zwölf war alles vorbei. Scheinbar waren alle Knaller und Raketen verschossen. Jetzt hört man hier und da noch die heftige Chinaböller knallen. Besonders eindrücklich ist das Echo, das sich an der etwa 300 m hohen Felswand bricht, die sich in der Nähe unseres Hauses befindet.

Der Besuchsmarathon

Anstatt auszuschlafen bereiten sich die Menschen darauf vor, den ganzen Tag ihre Freunde, Verwandte und Nachbarn zu besuchen oder Besuch zu empfangen. Wir gingen auch um 11 Uhr zu unseren Vermietern runter. Sie waren schick gekleidet und auf dem Tisch befanden sich all die Kostbarkeiten, von denen ich oben schon geschrieben habe: Getränke, Obst, Süßigkeiten und Baklava.

Das besondere an den Neujahrsbesuchen ist: Ganze Familien besuchen sich gegenseitig. Das was man sonst überhaupt nicht in der Stadt sieht, ist also an Neujahr normal: Familien sind gemeinsam in der Stadt unterwegs. Die Besuche sind jedoch meist nicht lang. Man trinkt und isst etwas, befragt sich gegenseitig über das Ergehen der ganzen Familie und dann ist es auch schon wieder vorbei.
Wichtig dabei ist, dass man sich gegenseitig besucht. So dauerte es also auch nicht lange, und wir bekamen  Besuch. Wir hatten natürlich nicht so toll aufgetischt, aber wir haben uns bemüht.

Am Ende des ersten Tages haben wir vier Besuche hinter uns. Morgen geht es weiter. So starten wir und die Menschen hier ins Neue Jahr.

Also noch einmal: Gezuar Vitin e ri. Frohes Neues.