Unser Weihnachtsgottesdienst

Am 25. 12. feierten wir hier in unserer kleinen Stadt einen Gottesdienst zu Ehren des Geburtstagskindes - Jesus! Es war wohl der erste größere Gottesdienst dieser Art in dieser Stadt seit einer sehr, sehr langen Zeit. Schon seit Tagen hängt ein dichter Nebel über unserer gesamten Region, und dennoch sah ich den Himmel ein wenig geöffnet, als gut 40 Menschen, groß und klein, in unserem schön dekorierten Fitnessraum zusammen saßen.

Es waren ungefähr 20 Gläubige aus unserer Nachbarstadt gekommen, in der es schon eine kleine Gemeinde gibt. Einige von ihnen waren das erste Mal in unserer Stadt, obwohl diese gerade mal 35 Minuten mit dem Auto entfernt ist. Es war für uns kleine Schar an Gläubigen hier eine große Ermutigung, mit diesen Geschwistern zu feiern.

Und noch ermutigender war es, dass sich einige Menschen von hier einladen ließen. Da war unser lieber Nachbar von unten und Rrushes Bruder. (Rrushe selbst bot sich an, auf unsere Kids aufzupassen in dieser Zeit, was mich wiederum freisetzte, um mich ganz um unsere Gäste zu kümmern. - Sie verschob extra das traditionelle Baklava - Backen, um mich unterstützen zu können.) Es kamen ganze Familien und Ehepaare und zwei Frauen, die sonst zum Sport machen in diese Räumlichkeiten kommen.

Die Stühle reichten genau. Alle fanden einen Platz. Nach einer viertel Stunde Verspätung kam auch der Lobpreisleiter. Er musste wegen dem starken Nebel sehr langsam fahren und kam gerade aus der Hauptstadt. Doch die Atmosphäre war gut. Mit kräftigen Stimmen hörten unsere Freunde hier wohl das erste Mal, wie live Weihnachtslieder gesunden werden.

Danny hatte sich intensiv auf seine erste Predigt in albanisch vor einer größeren Menschenmenge vorbereitet. In unserem Wohnzimmer zu kleineren Gottesdiensten hat er schon öfter gepredigt. Er leitete durch das Programm und nach einem tollen Zeugnis von einer Frau aus der Nachbarstadt, fing er an.

“Fürchtet euch nicht!
Denn siehe, ich verkündige euch große Freude,
die für das ganze Volk sein wird.
Denn euch ist heute ein Retter geboren,
der ist Christus, der Herr.” (Lukas 2,10–11)

Danny sprach von dieser großen Freude und von diesem Kind, das geboren wurde und auch heute noch für uns große Bedeutung hat.

Ich saß ganz hinten im Raum, hinter mir saß eine Frau mit einem kleinen Baby, welches gefühlte 20x eine Rassel auf den Boden warf und auch andere Kinder wurden nach einer gewissen Zeit unruhig, man hörte hier und da Stimmen. Ich konnte innerlich nur beten, dass Gott Ruhe schenkt.

Ich freute mich so sehr zu sehen, wie mein Mann, dessen große Leidenschaft die Verkündigung des Evangeliums ist, dort vorne stand, und wie damals in deutsch, jetzt in dieser fremden Sprache redete. Was für ein Geschenk! Wer hätte das vor zwei Jahren gedacht, als wir die ersten Schritte in diese schwere Sprache machten. Preist den Herrn. Allein das empfand ich als einen großen Sieg.

Doch dann, wie durch ein Wunder, wurde es plötzlich mucksmäuschen still. Genau dann, als Danny von dem Jesus erzählte, der für uns gestorben und wiederauferstanden ist. Dem Jesus, der unser persönlicher Retter sein will. Alle schienen gebannt zuzuhören. Gott hatte zur richtigen Zeit die Ruhe und Aufmerksamkeit geschenkt. Was für ein schönes Zeichen seiner Gegenwart und seiner Führung. Er hält alles in seinen Händen.

Am Ende bekamen alle Anwesenden noch eine Kerze mit einer beklebten Streichholzschachtel mit. Diese soll sie daran erinnern, dass Jesus als Licht gekommen ist (und es ist noch ein praktisches Geschenk dazu… 🙂

Auch zum “Coktail” im Anschluss blieben die meisten noch und es ergaben sich das ein oder andere gute Gespräch.
Wir danken Gott sehr für dieses besondere Fest!

Das Eine bleibt gleich

Ein wenig fehlt einem ja schon das traditionelle Weihnachten, das wir aus Deutschland kennen. In einen festlichen Gottesdienst zu gehen, sich einfach beschenken lassen durch eine gute Predigt und schöne Musik. Viele liebe Menschen treffen, sich umarmen und gemeinsam freuen. Im Kreise der Familie sitzen, lecker essen, überall Kerzen und Lichter sehen… und so einiges mehr. (Vieles vermissen wir hier auch gar nicht!)

Am zweiten Weihnachtsfeiertag sahen wir uns dann übers Internet einen Gottesdienst einer größeren amerikanischen Gemeinde an. Sie hatte einen großen Kultursaal gemietet. Die erste Dreiviertelstunde war wie ein perfekt inszeniertes Konzert. So viele begabte Sänger und Musiker in einer Gemeinde. Ich war sehr beeindruckt. Die Zuschauer saßen in bequemen Lehnsesseln und wurden von einer tollen Darbietung beschenkt. (Ich sehe es wirklich als ein großes Geschenk, wenn man die Möglichkeit hat, zu guten Gemeinden gehen zu können und von Jesus zu hören. Wie viele Menschen haben das nicht!)

Unweigerlich musste ich auch an unseren Gottesdienst am Tag zuvor denken. Wieviel kleiner und bescheidener war unsere “Darbietung”. Keine große Show, keine Vortragslieder, keine Lichteffekte. Unsere Stühle waren nicht aus Samt, sondern aus Plastik, teilweise von einem Cafe ausgeliehen. Um die Stühle am Rand des Raumes standen die Fitnessgeräte, die Klimaanlage ratterte laut und musste zur Predigt ausgeschaltet werden, was wiederum eine gewisse Kälte im Raum zu Folge hatten. Jacke und Schal zog man lieber nicht aus.
Einige Arme und am Rande Stehende waren da - doch sind es nicht genau die, die Jesus immer zu sich gerufen hat?

In meinem inneren Auge sah ich diese zwei so unterschiedlichen Weihnachtsgottesdienste. Doch eines hatten sie gemeinsam: die klare Verkündigung des Evangeliums. Egal wie das drum herum ist, das eine bleibt gleich.
Den Menschen in den USA und überall auf der Welt wird nichts anderes angeboten, wie unseren einfachen Freunden hier in einer im dichten Nebel liegenden, vergessenen Stadt im äußersten Nordosten Albaniens.
Doch Gott hat sie nicht vergessen!!

Das Angebot für große Freude und Reichtum in Jesus gilt allen Menschen auf der Welt gleich! Das ist das Wunderbare! Das ist die Hoffnung, auch und gerade für die Menschen hier!

Die Hirten waren damals einfache und arme, ja, verachtete Leute - und gerade zu ihnen ist der Engel und die ganze himmlische Heerschar gekommen. Sie waren die ersten, die die frohe Botschaft hörten - und sie erzählten es weiter, nachdem sie Jesus gefunden hatten.

Wir beten und wollen nicht aufhören hier zu leben, den Menschen zu dienen, sie zu lieben und ihnen von Jesus zu erzählen, bis sie es verstanden haben und wie die Hirten sehen dürfen und dann voll Freude weitererzählen!

Der Same geht auf

Als wir noch nicht lange hier im Land waren, ging ich an einem trüben Tag spazieren. Ich war entmutigt von so einigen Dingen und wollte einfach nur meine Ruhe haben. Ich ging mit den beiden Kids raus und betete, dass ich möglichst wenige Leute treffe, die meine Kinder kneifen oder mit mir in meinem holprigen albanisch sprechen wollen.

So ging ich los und steuerte Richtung Berg, um zu sehen, ob ich dort vielleicht einen etwas abgelegenen Weg finden würde. Ich hatte es satt, immer angestarrt zu werden. Doch so kam ich in eine Sackgasse. Ich sah mich etwas um, doch es gab keinen Weg.

An einem alten Bretterverschlag kam eine junge Frau zum Vorschein. Sie schaute mich interessiert an und sagte dann: “Ist das nicht die Deutsche?” - So viel verstand ich auf jeden Fall schon. Und ich sagte: “Ja, die ist es.”
Daraufhin freute sie sich und lud mich mit einem strahlenden Lächeln zum Kaffee ein. Wir setzten uns draußen hin, ich mit Livia im Tragetuch. Sie brachte ihren kleinen Bunsenbrenner und braute einen türkischen Kaffee zusammen. Sie lobte mich für mein gutes albanisch (Balsam für meine entmutigte Seele) und so stiegen wir in ein einfaches und doch sehr herzliches Gespräch ein. Gleich kam auch noch ihre Schwägerin, hinzu, die direkt neben ihr im gleichen, einstöckigem Haus wohnt.

Heute sitze ich hier, vielleicht knapp zwei Jahre später und kann nur staunen, was Gott aus dieser Begegnung gemacht hat. Wir entwickelten eine Freundschaft, die anders war als manche andere. Da war Offenheit, gemeinsames Lachen und dennoch auch eine Bereitschaft, mit mir ihre Sorgen und Nöte zu teilen. Sie kamen mich auch immer wieder mal besuchen, was auch schon nicht ganz gewöhnlich ist.

Alma und Rosi (Namen geändert) sind die ersten zwei Frauen, denen Jesus das Herz geöffnet hat und die die Botschaft des Evangeliums verstehen durften:

Ein paar Wochen vor Weihnachten war ich wieder mal zu Besuch (gesegnet ist meine liebe Rrushe, bei der ich meine Kids immer mal wieder lassen kann, wenn ich in Ruhe Besuche machen will). Wir sprachen über unser großes Fest und wieder begann Alma, von Jesus zu reden (sehr außergewöhnlich) und wie er sie damals, als sie sehr viele Probleme hatte, erhört hat. Sie hatte in einer (ich nehme an katholischen) Kirche, in der ein großes Kreuz hing, gebetet und Jesus hatte sie in vielem erhört. Das ist schon viele Jahre her. Sie wusste nichts mehr davon, was das Kreuz bedeutete, aber sie wusste, dass im Namen Jesu Kraft ist!

Ich hatte für sie dann letztes Jahr zu Neujahr gebetet und auch da erhörte Jesus. In ihr ist ein Hunger und eine Leidenschaft, mehr von Jesus zu erfahren. Und es gibt nichts, was ich lieber tue, als mit den Menschen hier über Jesus zu reden. So erzählte ich ihr wieder Seine Geschichte. Ich sagte ihr auch, dass Jesus nicht an heilige Orte gebunden ist, sondern dass er hier in meinem Herzen lebt, und dass das jeder Mensch erleben darf, der mit ihm leben möchte.

Oh, das wolle sie auch! Mit strahlenden Augen, als hätte sie die ganze Zeit nur darauf gewartet, sagte sie, sie wüsste nur nicht, wie sie das machen kann. Ich sagte ihr, sie könne einfach zu Jesus beten und im sagen, dass er in ihr Leben kommen solle. … Dann kamen die Kids vom Kindergarten und von der Schule. Bis an diesen Punkt hatten wir Ruhe und keine Störung (das ist immer wieder ein entscheidender Faktor - so oft kommen Kinder oder Nachbarn und unterbrechen ein Gespräch). Ich hatte großen Frieden und versprach ihr, bald zu kommen, um mit ihr gemeinsam zu beten und in der Bibel zu lesen. (Ich hatte ihr schon vor einiger Zeit eine Bibel geschenkt.)

Nach ein paar Tagen ging ich wieder hin. Ich war aufgeregt. Ich finde es schon in deutsch so eine besondere und nicht ganz einfache Aufgabe, einen Menschen “zu Jesus zu führen”, wie wir so schön sagen. Zuvor hatten wir albanische Kalender aus Deutschland zugeschickt bekommen, die wir hier zu Neujahr als Geschenk weitergeben. Darin fand ich eine Karte in albanisch, wie man ein neues Leben mit Jesus beginnen kann, inklusive Gebet. Das war mir eine große Hilfe.

Als ich nun in Almas Haus kam, waren da gerade zwei Nachbarinnen. Ich wusste fest im Inneren, dass Gott uns den richtigen Augenblick schenken wird. Ich freute mich wie immer, neue Frauen kennenzulernen. (Sie luden mich auch herzlich in ihre Häuser ein - Halleluja!) Eine von beiden stellte sich als gute Bibelkennerin heraus. Sie meinte, sie hätte vor langer Zeit mal Bücher darüber gelesen. Sehr interessant!

Nach einer Weile gingen sie. Zuvor hatte Alma noch gesagt, dass sie gestern mit ihrem Mann gesprochen hätte und der nicht wolle, dass sie in der Bibel liest, da das nicht ihr Buch sei. Mit Jesus hätte er kein Problem. - Ich dachte schon: Hoffentlich macht sie jetzt nicht einen Rückzieher.

Doch nachdem der Besuch weg war, rückten die zwei, Rosi und Alma, nahe zu mir und ich fragte sie, was wir jetzt machen. Doch das Interesse war unverändert. Die geschenkte Bibel, die einen Ehrenplatz im Regal hat, sei kein Problem, da sie ja ein Geschenk ist.
Ich hatte auch noch eine Kinderbibel dabei, da ich weiß, dass gerade Alma das Lesen in der Bibel schwer fällt (sie hatte nur einfache Schule gemacht und danach keinerlei Übung im Lesen gehabt - das geht vielen Frauen hier so).
Diesmal war auch Rosi viel mehr bei der Sache und stellte gute Fragen und lenkte nicht mehr ab (wie sie manchmal tat). Wir lasen gemeinsam die wichtigen Bibelstellen und Rosi las das Gebet laut vor. Bei dem Vers, dass die Gnade Gottes das ewige Leben ist, meinte Alma ganz begeistert, dass wir uns ja dann später in der Ewigkeit sehen und uns zuwinken können - darüber freute sie sich sehr. 🙂

Ich betete noch mit den beiden und nahm sie fest in den Arm. Sie hatten mir schon öfter gesagt, dass ich für sie wie eine Schwester bin. Nun konnte ich ihnen sagen, dass wir geistlich wirklich Schwestern sind.

Als sie mich nach draußen begleitetet (man wird hier immer mindestens bis zum Tor begleitet, wenn nicht noch ein ganzes Stück länger!), sprachen wir darüber, wie wunderbar es ist, dass Jesus jetzt immer bei ihnen ist. Ich gehe vielleicht irgendwann, doch er bleibt. Beide haben große Nöte in ihren Familien. Rosi hat vier Jungs, die jetzt in die Pupertät kommen. Ihr Mann lebt illegal in England und kann daher auch nicht so einfach zurückkommen. Alma hat einen Mann, der spielsüchtig ist und auch viel trinkt. Er war schon viele Jahre im Gefängnis (was den großen Altersunterschied ihrer Kinder erklärt: der eine ist 14, der andere 4 Jahre alt). Jetzt ist sie nochmals schwanger.

Ich bin sehr gespannt, was Gott in diese Familien tun wird. Sie haben den gleichen Nachnamen, wie “unsere” Familie hier, Rrushe und Shaban. Sie haben noch sieben Schwägerinnen von seitens der Männer. Immer wieder treffe ich Besuch in ihren Häusern an. Zwar dürfen sie nicht allzu viel raus (natürlich nur mit Erlaubnis - auch des Mannes, der in England ist…), aber sie haben ein offenes Haus und das lässt mich hoffen, dass sie die gute Botschaft weitersagen können.

Betet bitte für diese zwei jungen Gläubigen. Betet für Wachstum und steigende Erkenntnis. Um Weisheit für mich und um wirkliche Veränderung und Gebetserhörungen in ihren Familien. Vielleicht sind diese beiden Frauen nur der kleine Anfang! Betet, dass in ihren Häusern ein Hauskreis entsteht. Betet um Errettung für ihre ganze Familie!

Mir zeigt diese ganze Geschichte Gottes wunderbares Handeln in den einzelnen Schritten, die ich gemeinsam mit diesen beiden Freundinnen gehen durfte. Er benutzte meine Entmutigung für die erste Begegnung. Er ließ Freundschaft und Vertrauen wachsen. Er machte ihnen Dinge klar (z.B. haben sie aufgehört, den Kaffeesatz zu lesen, eine abergläubische Praktik, die sie aber fast immer bei meinem Besuch taten). Er erhörte mein Gebet und schenkte Veränderung in Almas Herzen. Er hatte sie schon vor vielen Jahren vorbereitet und wusste genau, dass sie nun mir begegnen würde, einem Menschen, der ihr die Bedeutung des Kreuzes erklären kann. Gott hat es geschenkt, dass nun beide Schwägerinnen, die fast immer zusammen sind, nun gemeinsam erkennen durften, wer Jesus ist und diesen Weg gehen wollen. Ich bin begeistert! Preist den Herrn!

Warum am 25.Dezember eine neue Zeit anbricht

Es ist eigentlich unglaublich. Fast 500 Jahre lang regierte der muslimische Glaube in unserer Region. Die Menschen sind zu 100 % muslimisch und sie sind stolz drauf. Auch wenn sich dies im praktischen Leben bei den allermeisten Menschen nicht erkennen lässt.

Doch nun bricht eine neue Zeit an für die Region. Schließlich sind wir nach Krume gekommen, um hier das Reich Gottes zu bauen und eine Gemeinde zu gründen. Wir feiern am ersten Weihnachtstag einen öffentlichen Gottesdienst. Nach unserem Wissen ist dies das erste Mal, dass der christliche Glaube in dieser Weise in unserer Stadt präsent ist.

Das besondere am 25.Dezember

Der 25.Dezember ist landesweit ein Feiertag. Natürlich hatte dieser Feiertag in unserer muslimischen Region keine Bedeutung. Die letzten zwei Jahre feierten wir als Team mit den drei Gläubigen vor Ort.

Doch in diesem Jahr ist es anders. Nachdem die benachbarte Gemeinde anfragte, was wir an Veranstaltungen geplant haben, war es klar. Wir feiern einen öffentlichen Gottesdienst. Dadurch, dass die Geschwister aus Kukes kommen, sind wir schon eine beachtliche Zahl an Gottesdienstbesuchern.

Die Hemmschwelle andere einzuladen ist dadurch viel geringer. Wir haben dementsprechend eingeladen und sind gespannt, wieviele am Ende kommen. Der Bäcker, den ich heute morgen einlud, bedauerte es sehr, dass er an diesem Tag schon eine Reise geplant habe. Der Direktor der Schulbehörde ließ auch hoffen, dass er kommt.

Die neue Herausforderung

Die Herausforderung für mich wird es sein, zum ersten Mal öffentlich in der albanischen Sprache zu predigen. Ich habe schon öfter in unserem Wohnzimmer vor 7 bis 10 Leuten Predigten gehalten. Doch der nächste Dienst wird anders sein. Ich will alles daran setzen die Botschaft von Weihnachten in ansprechendem und verständlichem Albanisch zu vermitteln. Ich freue mich auf diese Herausforderung und bin sehr gespannt, was Gott tun wird.

Dankbar bin ich, dass es einen deutschsprachigen Christen in der Nachbarstadt gibt, der bereit ist mit mir die Predigt vorzubereiten.

Gerne kannst du mit beten. Der Gottesdienst findet am Freitag, den 25.Dezember um 14 Uhr statt.

Das Projekt: Ausstattung der Sporthalle

Für die 1200 Schüler in Krume gibt es nur eine einzige Sporthalle. Im dritten Stock gelegen ist sie in das normale Schulgebäude integriert. Allerdings kann man dabei nicht von einer Sporthalle reden.

Es gibt dort eigentlich nichts. Es ist einfach ein großer, hoher Raum. Es gibt keine Umkleidekabinen, keine Tore, keine Basketballkörbe, keine Volleyballpfosten, keine Spielfeldmarkierungen, keine Turnmöglichkeiten, einfach gar nichts.

Als ich diesen Zustand sah, war mir klar, dass ich hier mit wenigen finanziellen Mitteln vernünftige Sportmöglichkeiten schaffen kann. Und so fing ich an, dieses Projekt zu planen.

Die Umsetzung des Projektes zog sich einige Wochen hin, wie das halt in Albanien so ist. Aber vor einigen Tagen konnten wir tatsächlich die Einweihung der frisch ausgestatteten Sporthalle feiern.

Ich habe versucht dieses Projekt in einem Video festzuhalten. Sieh selbst.

Vom anstehenden Reisedienst

Zum ersten Mal nach über zwei Jahren werden wir im Februar nach Deutschland kommen, um unseren Reisedienst zu machen. Allerdings können wir diese Zeit nicht ungeteilt unseren Freunden und Gemeinden widmen, denn Mitte März erwarten wir unser drittes Kind. Vor allem für Rahel bedeutet dies, dass sie nur eingeschränkt an diesem Reisedienst teilnehmen kann. In der Hochschwangerschaft und im Wochenbett wird sie eher Ruhe brauchen und weniger unterwegs sein.

Trotz allem möchten wir unser möglichstes tun, um von unserem Dienst hier in Albanien zu berichten.

Hier folgt nun unser vorläufiger Reiseplan:

Samstag, 13.Februar Reise nach Deutschland

Am 14.Februar möchten wir gerne in unserer Gemeinde am Gottesdienst teilnehmen. Mein Onkel Georg Münch wird predigen und etwas ganz besonderes vorstellen. Er pilgert den Jakobsweg und sucht Sponsoren, die sich pro Kilometer an seiner Reise beteiligen. Der Erlös kommt unserer Arbeit zugute.

18.-25.Februar Raum Freiburg

Über 3 Jahre haben wir in der Nähe von Freiburg gelebt. In der Zeit haben wir viele neue Freunde gewonnen. Diese wollen wir gerne besuchen. Wir freuen uns schon auf den Besuch in der Evangelischen Freikirche Bad Krozingen. Dort habe ich in dieser Zeit als Prediger gearbeitet. Ich kehre also an alte Wirkungsstätte zurück und bin gespannt auf den Predigtdienst am 21.Februar.

28.Februar -01. März Mannheim

Die Freie Christliche Baptisten Gemeinde in Mannheim-Schönau gehört zu den Gemeinden, die uns treu unterstützen. Wir freuen uns auf den Gottesdienst am 29.Februar mit Gemeindemittagessen und anschließendem Missionsnachmittag.

02.März - 19.März Rheinbach und Umgebung

Anfang März hört dann erstmal das längere Reisen auf.

Am 06.März werde ich in der EF Bornheim sein um dort mit der Predigt zu dienen und von unserer Arbeit zu berichten.

Am Palmsonntag, den 20.März mache ich mich auf den Weg, um die Predigt in der EF Stadtoldendorf zu halten. Hoffentlich als frisch gebackener Papa einer kleinen Tochter.

Die weiteren Reisetermine, vor allem in Rahels Heimat nach Oberfranken, können wir noch nicht festlegen. Es hängt vor allem davon ab, wann das Baby geboren wird und wie es Rahel geht. 

Aber wir möchten sehr gerne auch für einige Tage im Raum Naila sein, um Freunde zu treffen.

Am 03.April bin ich dann abschließend in der FeG Rheinbach für einen Predigtdienst.

Ein Wort zum Schluss:

Wir hätten natürlich sehr gerne viel mehr Zeit um jede Gemeinde zu besuchen und jeden zu treffen, der uns sehen will. Wir tragen aber auch Sorge für die Arbeit in Krume. Als Teamleiter ist es uns nicht möglich, über einen längeren Zeitraum weg zu bleiben.

So wollen wir dankbar die Zeit nehmen, die Gott uns schenkt und sie im besten Gewissen ausnutzen. Dabei wollen wir jedoch nicht vergessen, neben dem Dienst und Besuchen auch Zeiten der Ruhe und Erholung einzuplanen.

Also auf ein Wiedersehen.

Wie wir den Armen helfen

Ich weiß es geht immer noch schlimmer. Aber was ich letzten Samstag sah, hat mich wirklich erschüttert. Mir war schon klar, dass viele Menschen in unserer Stadt in sehr beengten Verhältnissen leben. Aber so habe ich mir das nicht vorgestellt. Ich besuchte eine arme Familie, die in einer 2-Zimmer-Wohnung lebt.

Die Eltern leben im Schlafzimmer und die 5 Geschwister teilen sich das ca 15m große Wohnzimmer. Die älteren Schwestern sind schon über 20. Ein Junge ist 18, und das jüngste Mädchen und der kleine Junge sind 14 und 12.

Zu diesen schwierigen räumlichen Bedingungen kommt hinzu, dass die Familie keinen Kühlschrank und keine Küche hat. In der Nische des Wohnzimmers (ca. 1,70m x 1,70) wo eigentlich eine Küche stehen sollte sah ich bei meinem Besuch zwei Plastikstühle und zwei Kochplatten auf einer Getränkekiste. Das war alles. Auf der einen Seite wollte ich laut loslachen, auf der anderen Seite kamen mir die Tränen, weil ich berührt war von den armen Verhältnissen, in denen diese Familie seit vielen Jahren lebt.

Was mir jedoch am meisten auffiel war der fehlende Ofen. Meine Füße waren kalt und ich saß mit warmer Winterjacke in dem Wohnzimmer. Ich fragte: Was macht ihr, wenn es richtig kalt wird? Und die Antwort war: Dann sitzen wir hier in Decken eingehüllt.

Diese Familie ist zu arm um sich einen Ofen zu kaufen. Nachdem der letzte Ofen ausgedient hatte, gab es kein Geld für einen Neuen. Wo soll auch das Geld herkommen, wenn der Familienvater arbeitslos ist und die Sozialhilfe 35-50 Euro beträgt.

Dabei ist solch ein Ofen hier im Winter auf zweifache Weise von Vorteil. Er dient gleichzeitig als Wärmequelle und als Kochstelle. Das Brot, das fast täglich in den Häusern gebacken wird, kommt auch in den Ofen. Dadurch sparen sich die Menschen die hohen Stromkosten durch einen Elektro-Ofen.

Am Ende des Besuchs stellte mir die jüngste Tochter dann die Frage, ob wir nicht mit einem Ofen aushelfen können. Ich versprach zu schauen, was ich tun kann. Gestern war ich in der Nachbarstadt und fand einen günstigen, neuen Ofen für 90 Euro. Diesen brachte ich dann gleich zu der Familie.

ofenAls sie mich einluden mich zu setzen, nahm ich die Einladung gerne an. Ich wollte sehen, wie die ganze Familie sich darum bemühte, dieses langersehnte, wärmende Feuer anzumachen. Die Holzpalette auf der der Ofen gelagert war lieferte gleich gutes Brennholz und es dauerte nicht lange, da wurde es zum ersten Mal seit langer Zeit wieder warm in dieser Wohnung.

Natürlich wünsche ich mir, dass diese praktische Hilfe die Herzen dieser Familie berührt und sie offen werden für das Evangelium.

Am Ende bleiben natürlich Fragen: Wie helfen wir den Armen am besten? Wieviel Verantwortung tragen die Menschen selber? Was ist wenn Menschen selber Schuld sind an ihrer Armut?

Diese Fragen rückten aber zuletzt in den Hintergrund, als ich auf folgenden Vers stieß:

Wer sich des Armen erbarmt, der leiht dem HERRN, und der wird ihm vergelten, was er Gutes getan hat. Spr 19,17

Gestern konnte ich deswegen ohne irgendwelche Zweifel und Unsicherheit diesen Ofen kaufen, um ihn der Familie zu bringen.

Thank you for giving to the Lord

Zum Abschied von Ana, unserer langjährigen Teamkollegin, haben wir ihr einen bewegenden Abschied bereitet. Unter anderem haben wir das Lied "Thank You"  laufen lassen. Dieses Lied berührt mich immer wieder.

In diesem Lied (zugegeben: es ist nicht gerade modern) sagt der Sänder Danke für den Dienst, den wir für andere getan haben, indem wir uns dem Herrn Jesus hingegeben haben. Die prägende Zeile im Refrain ist: Thank You for giving to the Lord.

Menschen werden verändert, wenn wir uns willig in den Dienst Jesu stellen. In den Strophen kommen dann verschiedene Personen zu Wort. Im Traum wird der Hörer in den Himmel geführt, wo er diesen Personen begegnet, die sich bei ihm bedanken.

Die erste Person bedankt sich bei ihrem Sonntagschulleiter, bei dem es sich mit 8 Jahren bekehrt hat.

Ich dachte an die Kinder, die heute wieder in unserem Kindertreffen waren. Wie unglaublich schön wäre es, wenn davon einige in der Ewigkeit zu Rahel und zu Bärbel kommen und sich bei ihnen bedanken indem sie sagen:

Danke, dass ihr nach Krume gekommen seid. Danke dass ihr mit uns gespielt, gesungen und gebastelt habt und dass ihr uns von Jesus erzählt habt. Wir haben IHN dadurch kennengelernt.

Die zweite Strophe richtet sich an Menschen, die den Missionsdienst möglich machen. Eine Person bedankt sich für die kleine Spende, weil ihr Leben dadurch verändert wurde. Auch hier liegt die Verbindung zu uns nahe. Ohne die Unterstützung unserer Freunde, könnten wir hier nicht leben und den Menschen von Jesus erzählen.

Diesen Dank, möchte ich also direkt aus diesem Lied an dich weiterleiten: Danke, dass du unsere Dienst hier möglich machst, durch Gebete, Spenden oder andere Ermutigungen. Eines Tages, in der Ewigkeit, werden Menschen Grund haben, dir dafür Danke zu sagen, weil ihr Leben dadurch für immer verändert wurde.

Die dritte Strophe fasst das ganze nochmal zusammen: Jedes kleine Opfer, jeder unbemerkte Dienst wird eines Tages im Himmel bemerkt werden. Am Ende wird Jesus uns belohnen und ehren.

Die Frage ist: Haben wir uns dem Herrn so hingegeben, dass dadurch Leben verändert werden?

Durch das Video wurde mir noch einmal neu bewusst, dass ich zu diesem Zweck in Krume lebe. Ich will mich neu herausfordern lassen. Aber nicht nur wir in der Mission, sondern auch du kannst du durch deine Taten, das Leben von Menschen verändern.

Hier kannst du das Video nochmal anschauen.

Das zerbrechliche Plastikauto und die unzerbrechliche Hoffnung in Jesus

Heute habe ich es endlich mal wieder geschafft, meine Freundin Alma zu besuchen. Ihr Herz scheint offen und bereit für Jesus zu sein und es tut mir leid, dass ich nicht so oft zu ihr komme. Ihre Lebensumstände sind sehr schwierig.
Warum ihre beiden Söhne vom Alter her 10 Jahre Unterschied haben? Nun, dieser Unterschied wird wohl immer an die 10 jährige Zeit erinnern, in der ihr Mann im Gefängnis saß.
Nun ist er wieder frei. Davon bekommt seine Familie allerdings wenig zu spüren. Er ist viel weg und hat kaum Arbeit. Ich weiß auch, dass er dem Alkohol und dem Spiel verfallen ist. Ein Fluch für viele arme Familien hier.

Nun sitze ich in ihrem Wohnzimmer, spärlich möbliert, eine große Couch, ein kleiner Schrank und ein Ofen zum kochen ist alles. Auf dem Sofa sehe ich ein neues ferngesteuertes Auto.

Heute ist ihre Mutter zu Besuch aus einem Dorf etwas weiter weg. Sie macht sich Sorgen um ihre Tochter, die nun auch wieder ganz am Anfang schwanger ist. Wir sprechen länger über das Gebet und die eine Hoffnung, die wir haben in Jesus. Und dass ich weiß, dass Jesus auch diese scheinbar ausweglose Situation verändern kann.
(Wenn ich selbst nicht diese Hoffnung hätte, würde ich dieses Elend hier kaum aushalten können.)
Der fünfjährige Junge kommt vom Kindergarten. Sein erster Gang ist zu dem neuen Auto auf dem Sofa. Erst nach einer kleinen Rüge begrüßt er seine Oma und mich.

Mit blickenden Lichtern lässt er das Auto durch das Wohnzimmer fahren. Sehr stabil sieht es nicht aus, wie fast alle Spielzeuge hier in Albanien.

Ich frage Alma nach ihrem Mann. Ich wusste, dass er in unserer Nachbarschaft auf dem Bau gearbeitet hatte für längere Zeit. Mit Tränen in den Augen sah sie mich an. An dem Tag, als er das Geld für seine Arbeit bekam, schrieb sie ihm eine Liste der Dinge, die sie dringend brauchten. Er ging damit in die Nachbarstadt. Zurück kam er mit leeren Händen. Er hatte sich lediglich eine Jacke für sich gekauft und dieses blickende, umherfahrende Auto für den jüngsten Sohn. Alles andere hatte er beim Spiel verloren.

Alma erzählt mir, wie sie fast zusammengebrochen ist. Doch was sollte sie tun. All die Hoffnung war dahin.

Meine Augen füllen sich auch mit Tränen. Sei nicht traurig, meint sie. Ich komme schon darüber hinweg.
Ich sehe auf das kleine Plastikauto, wie es herum fährt. Wie lange noch, frage ich mich.

Es ist schwer. Was sage ich dieser Frau? 10 lange Jahre lang hat sie auf ihren Mann gewartet, nur um wieder und wieder enttäuscht zu werden. Ich kann nicht anders, ich muss ihr von Jesus erzählen und von der sicheren Hoffnung, die wir in ihm haben. Und über die Kraft der Veränderung, die Jesus bewirken kann. Die ich selber gerade in meinem persönlichen Leben erfahren darf. Die Mutter hört gespannt zu. Wahrscheinlich hört sie zum ersten Mal das Evangelium. Es sind heilige Momente, in tiefem Leid, in großer Hoffnung. Ich glaube fest, dass Jesus ihren Mann verändern kann!

Immer wieder geht mein Blick auf dieses Auto. Ich freue mich für den Jungen und gleichzeitig macht es mich so traurig. Es fährt noch. Es blinkt noch. Ein Defekt hat es schon. In einer Woche wird es kaputt sein. Wahrscheinlich.

Wie gut, dass das Geschenk der Hoffnung in Jesus niemals kaputt gehen kann. Ich bete, dass Alma dieses Geschenk annimmt.

God of this City

Vor einigen Jahren schrieb Chris Tomlin das Lied "God of this City". In diesem Lied kommt sehr schön zum Ausdruck, was wir auch über unsere Stadt glauben, beten und singen wollen. Auch wenn unsere Stadt Krume nicht New York ist(siehe Foto oben), so gilt trotzdem: Menschen unserer Stadt müssen diesen einzigen und einzigartigen Gott kennenlernen. Darin unterscheidet sich die kleine Stadt Krume von keiner anderen Stadt.

Das Lied drückt im Refrain aus, dass wir noch viel mehr von Gott erwarten wollen. Wir wollen sehen, wie Menschen den lebendigen Gott erleben und Rettung in Jesus Christus empfangen. Wir sind nicht zufrieden mit dem, was Gott bisher getan hat. Wir wollen mehr von seinem Wirken sehen.

Das ist auch das Thema unseres aktuellen Blog-Banners.

Greater Things Have Yet To Come. 

Das bedeutet: Die größeren Dinge müssen erst noch kommen. Daran glauben wir und daran halten wir fest.

Danke, dass du mit uns stehst.

Im Folgenden kannst du dir das Lied anschauen. Unten füge ich den Lied-Text mit der deutschen Übersetzung ein.

 

You're the God of this City              Du bist der Gott dieser Stadt
You're the King of these people     Du bist der König dieser Menschen
You're the Lord of this nation        Du bist der Herr dieser Nation
You are                                                Du bist

You're the Light in this darkness   Du bist das Licht in der Dunkelheit
You're the Hope to the hopeless    Du bist die Hoffnung für die Hoffnungslosen
You're the Peace to the restless      Du bist der Friede der Rastlosen
You are                                                Du bist

There is no one like our God          Es gibt keinen Gott, wie unseren
There is no one like our God          Es gibt keinen Gott, wie unseren

For greater things have yet to come
And greater things are still to be done in this City
Greater things have yet to come
And greater things are still to be done in this City

Denn größere Dinge müssen erst noch kommen                                                                                                          Und größere Dinge müssen in dieser Stadt getan werden                                                                                    Größere Dinge müssen erst noch kommen                                                                                                                Und größere Dinge müssen in dieser Stadt getan werden 

Frage an dich: Kennst du dieses Lied? Bist du auch bewegt von diesem Lied, wenn du an die Stadt denkst, in der du lebst oder in der deine Gemeinde ist?

Heute war wieder Kindertreffen

Jeden Donnerstag findet bei uns von 15 bis 16:30 Uhr ein Kindertreffen statt. Es kommen bis zu 20 Kinder. Du müsstet mal erleben, wie diese Kinder immer angestürmt kommen. Ganz anders als in Deutschland, wo die Kinder eher gelangweilt und begeisterungslos zu den Kinderstunden kommen.

Bei uns kommt es einem jedes Mal so vor, als käme eine Horde von Elefanten die Treppe hoch, auch wenn es nur 6 oder 7 Kinder sind.

Rahel macht dieses Treffen nun gemeinsam mit Gilberta. Bärbel hat sich zurückgezogen, um andere Schwerpunkte zu setzen. Das bedeutet für Rahel ganz schön viel Aufwand. Ich bin so stolz auf Rahel. Immer wieder überlegt sie sich Bastelarbeiten und erzählt neu die Geschichten aus der Bibel. Sie erweist den Kindern Liebe, die sich oft gar nicht liebenswürdig verhalten.

Bis Weihnachten wird Rahel diese Treffen noch anbieten. Danach bricht die Babypause an. Wir beten so darum, dass die Kinder noch viel mitnehmen und dass ihre Herzen verändert werden, weil sie Jesus kennenlernen.

zu dem Foto oben: Gideon ist auch oft mit dabei. Es freut uns, dass er in diesen Treffen aufgeht. Oben im Bild sieht man ihn ganz in der Mitte mit einem breiten Grinsen. Es ist so schön, dass wir wirklich sagen können: Gideon ist angekommen. Dieses Bild zeugt davon.

Vom Weg des geringsten Widerstands

Etwas verschämt wage ich mich daran, einen ersten Artikel zu schreiben. Hinter uns liegen einige Wochen, in denen wir nichts neues auf diesem Blog veröffentlicht haben. Wie oft haben wir uns gesagt, wir müssen mal wieder was schreiben und wie oft ist bei diesem Wunsch geblieben.

Es ließen sich hier viele Gründe aufzählen, warum wir es in den letzten Wochen nicht geschafft haben, dich mit neuen Beiträgen zu versorgen. Aber all diese Gründe wären nur Ausreden.

Das eigentlich Problem ist, dass wir Menschen sind. Und als Menschen sind wir es gewohnt den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Das liegt in unserer Natur. So sind wir Menschen gemacht. Es ist wie bei einem Flussbett. Das Wasser sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Die Beschaffenheit der Natur bestimmt wohin das Wasser läuft.

Egal, um was es sich handelt, ob es die treue Pflege eines Blogs ist, der Wunsch mehr für seine Gesundheit zu tun, oder ob man das Chaos auf dem Dachboden beseitigen will. Jeder kennt sie, diese Bereiche im Leben, an denen er etwas ändern will, und doch nichts geschieht. Weil wir von unserer Natur aus darauf getrimmt sind, den Weg des geringsten Widerstands gehen.

Doch damit wir unsere Ziele erreichen und kreativ etwas erschaffen, müssen wir gegen dieses Bedürfnis ankämpfen. Wir müssen bereit sein neue Wege zu gehen. Es ist wie bei Menschen, die den Verlauf eines Flusses ändern. Durch einen Eingriff in die Natur, verändern sie die Landschaft und bestimmen damit, wohin das Wasser laufen soll.

Das heißt, wir dürfen uns nicht von diesem Naturgesetz bestimmen lassen. Wir können lernen die Strukturen, die in unserem Leben eine Rolle spielen, wahrzunehmen und sie zu ändern, so dass wir (er)schaffen, was wir (er)schaffen wollen.(Zitat von Robert Fritz.)

Es gibt also Hoffnung für dich und für mich.

In diesem Sinne begrüße ich dich herzlich zur Neubelebung des Blogs.

[Die Gedanken dieses Artikels entstammen dem Buch “The Path Of Least Resistance” von Robert Fritz.]