Das zerbrechliche Plastikauto und die unzerbrechliche Hoffnung in Jesus

Heute habe ich es endlich mal wieder geschafft, meine Freundin Alma zu besuchen. Ihr Herz scheint offen und bereit für Jesus zu sein und es tut mir leid, dass ich nicht so oft zu ihr komme. Ihre Lebensumstände sind sehr schwierig.
Warum ihre beiden Söhne vom Alter her 10 Jahre Unterschied haben? Nun, dieser Unterschied wird wohl immer an die 10 jährige Zeit erinnern, in der ihr Mann im Gefängnis saß.
Nun ist er wieder frei. Davon bekommt seine Familie allerdings wenig zu spüren. Er ist viel weg und hat kaum Arbeit. Ich weiß auch, dass er dem Alkohol und dem Spiel verfallen ist. Ein Fluch für viele arme Familien hier.

Nun sitze ich in ihrem Wohnzimmer, spärlich möbliert, eine große Couch, ein kleiner Schrank und ein Ofen zum kochen ist alles. Auf dem Sofa sehe ich ein neues ferngesteuertes Auto.

Heute ist ihre Mutter zu Besuch aus einem Dorf etwas weiter weg. Sie macht sich Sorgen um ihre Tochter, die nun auch wieder ganz am Anfang schwanger ist. Wir sprechen länger über das Gebet und die eine Hoffnung, die wir haben in Jesus. Und dass ich weiß, dass Jesus auch diese scheinbar ausweglose Situation verändern kann.
(Wenn ich selbst nicht diese Hoffnung hätte, würde ich dieses Elend hier kaum aushalten können.)
Der fünfjährige Junge kommt vom Kindergarten. Sein erster Gang ist zu dem neuen Auto auf dem Sofa. Erst nach einer kleinen Rüge begrüßt er seine Oma und mich.

Mit blickenden Lichtern lässt er das Auto durch das Wohnzimmer fahren. Sehr stabil sieht es nicht aus, wie fast alle Spielzeuge hier in Albanien.

Ich frage Alma nach ihrem Mann. Ich wusste, dass er in unserer Nachbarschaft auf dem Bau gearbeitet hatte für längere Zeit. Mit Tränen in den Augen sah sie mich an. An dem Tag, als er das Geld für seine Arbeit bekam, schrieb sie ihm eine Liste der Dinge, die sie dringend brauchten. Er ging damit in die Nachbarstadt. Zurück kam er mit leeren Händen. Er hatte sich lediglich eine Jacke für sich gekauft und dieses blickende, umherfahrende Auto für den jüngsten Sohn. Alles andere hatte er beim Spiel verloren.

Alma erzählt mir, wie sie fast zusammengebrochen ist. Doch was sollte sie tun. All die Hoffnung war dahin.

Meine Augen füllen sich auch mit Tränen. Sei nicht traurig, meint sie. Ich komme schon darüber hinweg.
Ich sehe auf das kleine Plastikauto, wie es herum fährt. Wie lange noch, frage ich mich.

Es ist schwer. Was sage ich dieser Frau? 10 lange Jahre lang hat sie auf ihren Mann gewartet, nur um wieder und wieder enttäuscht zu werden. Ich kann nicht anders, ich muss ihr von Jesus erzählen und von der sicheren Hoffnung, die wir in ihm haben. Und über die Kraft der Veränderung, die Jesus bewirken kann. Die ich selber gerade in meinem persönlichen Leben erfahren darf. Die Mutter hört gespannt zu. Wahrscheinlich hört sie zum ersten Mal das Evangelium. Es sind heilige Momente, in tiefem Leid, in großer Hoffnung. Ich glaube fest, dass Jesus ihren Mann verändern kann!

Immer wieder geht mein Blick auf dieses Auto. Ich freue mich für den Jungen und gleichzeitig macht es mich so traurig. Es fährt noch. Es blinkt noch. Ein Defekt hat es schon. In einer Woche wird es kaputt sein. Wahrscheinlich.

Wie gut, dass das Geschenk der Hoffnung in Jesus niemals kaputt gehen kann. Ich bete, dass Alma dieses Geschenk annimmt.

God of this City

Vor einigen Jahren schrieb Chris Tomlin das Lied "God of this City". In diesem Lied kommt sehr schön zum Ausdruck, was wir auch über unsere Stadt glauben, beten und singen wollen. Auch wenn unsere Stadt Krume nicht New York ist(siehe Foto oben), so gilt trotzdem: Menschen unserer Stadt müssen diesen einzigen und einzigartigen Gott kennenlernen. Darin unterscheidet sich die kleine Stadt Krume von keiner anderen Stadt.

Das Lied drückt im Refrain aus, dass wir noch viel mehr von Gott erwarten wollen. Wir wollen sehen, wie Menschen den lebendigen Gott erleben und Rettung in Jesus Christus empfangen. Wir sind nicht zufrieden mit dem, was Gott bisher getan hat. Wir wollen mehr von seinem Wirken sehen.

Das ist auch das Thema unseres aktuellen Blog-Banners.

Greater Things Have Yet To Come. 

Das bedeutet: Die größeren Dinge müssen erst noch kommen. Daran glauben wir und daran halten wir fest.

Danke, dass du mit uns stehst.

Im Folgenden kannst du dir das Lied anschauen. Unten füge ich den Lied-Text mit der deutschen Übersetzung ein.

 

You're the God of this City              Du bist der Gott dieser Stadt
You're the King of these people     Du bist der König dieser Menschen
You're the Lord of this nation        Du bist der Herr dieser Nation
You are                                                Du bist

You're the Light in this darkness   Du bist das Licht in der Dunkelheit
You're the Hope to the hopeless    Du bist die Hoffnung für die Hoffnungslosen
You're the Peace to the restless      Du bist der Friede der Rastlosen
You are                                                Du bist

There is no one like our God          Es gibt keinen Gott, wie unseren
There is no one like our God          Es gibt keinen Gott, wie unseren

For greater things have yet to come
And greater things are still to be done in this City
Greater things have yet to come
And greater things are still to be done in this City

Denn größere Dinge müssen erst noch kommen                                                                                                          Und größere Dinge müssen in dieser Stadt getan werden                                                                                    Größere Dinge müssen erst noch kommen                                                                                                                Und größere Dinge müssen in dieser Stadt getan werden 

Frage an dich: Kennst du dieses Lied? Bist du auch bewegt von diesem Lied, wenn du an die Stadt denkst, in der du lebst oder in der deine Gemeinde ist?

Heute war wieder Kindertreffen

Jeden Donnerstag findet bei uns von 15 bis 16:30 Uhr ein Kindertreffen statt. Es kommen bis zu 20 Kinder. Du müsstet mal erleben, wie diese Kinder immer angestürmt kommen. Ganz anders als in Deutschland, wo die Kinder eher gelangweilt und begeisterungslos zu den Kinderstunden kommen.

Bei uns kommt es einem jedes Mal so vor, als käme eine Horde von Elefanten die Treppe hoch, auch wenn es nur 6 oder 7 Kinder sind.

Rahel macht dieses Treffen nun gemeinsam mit Gilberta. Bärbel hat sich zurückgezogen, um andere Schwerpunkte zu setzen. Das bedeutet für Rahel ganz schön viel Aufwand. Ich bin so stolz auf Rahel. Immer wieder überlegt sie sich Bastelarbeiten und erzählt neu die Geschichten aus der Bibel. Sie erweist den Kindern Liebe, die sich oft gar nicht liebenswürdig verhalten.

Bis Weihnachten wird Rahel diese Treffen noch anbieten. Danach bricht die Babypause an. Wir beten so darum, dass die Kinder noch viel mitnehmen und dass ihre Herzen verändert werden, weil sie Jesus kennenlernen.

zu dem Foto oben: Gideon ist auch oft mit dabei. Es freut uns, dass er in diesen Treffen aufgeht. Oben im Bild sieht man ihn ganz in der Mitte mit einem breiten Grinsen. Es ist so schön, dass wir wirklich sagen können: Gideon ist angekommen. Dieses Bild zeugt davon.

Vom Weg des geringsten Widerstands

Etwas verschämt wage ich mich daran, einen ersten Artikel zu schreiben. Hinter uns liegen einige Wochen, in denen wir nichts neues auf diesem Blog veröffentlicht haben. Wie oft haben wir uns gesagt, wir müssen mal wieder was schreiben und wie oft ist bei diesem Wunsch geblieben.

Es ließen sich hier viele Gründe aufzählen, warum wir es in den letzten Wochen nicht geschafft haben, dich mit neuen Beiträgen zu versorgen. Aber all diese Gründe wären nur Ausreden.

Das eigentlich Problem ist, dass wir Menschen sind. Und als Menschen sind wir es gewohnt den Weg des geringsten Widerstandes zu gehen. Das liegt in unserer Natur. So sind wir Menschen gemacht. Es ist wie bei einem Flussbett. Das Wasser sucht sich immer den Weg des geringsten Widerstandes. Die Beschaffenheit der Natur bestimmt wohin das Wasser läuft.

Egal, um was es sich handelt, ob es die treue Pflege eines Blogs ist, der Wunsch mehr für seine Gesundheit zu tun, oder ob man das Chaos auf dem Dachboden beseitigen will. Jeder kennt sie, diese Bereiche im Leben, an denen er etwas ändern will, und doch nichts geschieht. Weil wir von unserer Natur aus darauf getrimmt sind, den Weg des geringsten Widerstands gehen.

Doch damit wir unsere Ziele erreichen und kreativ etwas erschaffen, müssen wir gegen dieses Bedürfnis ankämpfen. Wir müssen bereit sein neue Wege zu gehen. Es ist wie bei Menschen, die den Verlauf eines Flusses ändern. Durch einen Eingriff in die Natur, verändern sie die Landschaft und bestimmen damit, wohin das Wasser laufen soll.

Das heißt, wir dürfen uns nicht von diesem Naturgesetz bestimmen lassen. Wir können lernen die Strukturen, die in unserem Leben eine Rolle spielen, wahrzunehmen und sie zu ändern, so dass wir (er)schaffen, was wir (er)schaffen wollen.(Zitat von Robert Fritz.)

Es gibt also Hoffnung für dich und für mich.

In diesem Sinne begrüße ich dich herzlich zur Neubelebung des Blogs.

[Die Gedanken dieses Artikels entstammen dem Buch “The Path Of Least Resistance” von Robert Fritz.]