Bei Gott gibt es keine Zufälle

Diese Woche habe ich wieder meine Freundinnen besucht, mit denen ich schon länger anfangen wollte, in der Bibel zu lesen. Sie sind sehr offen, haben einen Hunger, mehr von Jesus zu erfahren und haben beide nach Gebet körperliche Heilung erfahren.

Gott ist sichtlich in ihrem Leben am Werk. Das ist schön zu sehen.

Bisher wurden wir immer wieder durch irgendwelche Dinge mehr oder weniger abgehalten, effektiv und fortlaufend zu lesen. Und dann kann das so schnell wieder in den Hintergrund gelangen. Genau das möchte ja der Feind auch.

Doch ich habe mir nun fest vorgenommen, in diesem Jahr sehr zielstrebig daran zu arbeiten, mit ihnen zu lesen und zu beten. (Beten tun wir eigentlich fast immer- sie schätzen das Gebet im Namen Jesu sehr.) Ich machte mir einen Plan und wollte gerne an diesem Vormittag auf jeden Fall damit anfangen.

Nun, nach dem üblichen Gespräch am Anfang, einem Saft und Kaffee wollten wir gerade beginnen, da klopfte es an der Tür und die Nachbarin kam. Schon das letzte Mal, als ich dort war, kam die Schwiegermutter vorbei und mein Plan, Bibel zu lesen war dahin. Das Gesetz der Gastfreundschaft steht über allem!

Nun kam wieder jemand. Wieder eine Störung, so könnte man denken.
Ich war jedoch nicht enttäuscht. Schon zu oft habe ich Gottes Handeln erlebt in Situationen, die mir zu Beginn erstmal wie nicht so günstig erschienen. Gerade dann handelt Gott oft auf die wundervollste Weise. Und so war ich einfach gespannt, entspannt und ruhig darüber, dass Gott alles in Händen hält.

Die Frau erzählte von ihrem schlimmen Husten und wir durften für sie beten.
Dann sah sie die Bibel und erzählte, sie hätte darin auch schon gelesen und sie würde so gerne neues lernen.
In Absprache mit meinen beiden Freundinnen luden wir sie ein, doch auch zum BibelleseTreff zu kommen. Sie ist sehr gerne dazu bereit.

Mein Herz freute sich so. Das war immer meine Vorstellung gewesen: ein kleiner Bibelentdeckerkreis bei Frauen zu Hause für Frauen. 

Ich bin überzeugt, dass es bei Gott keine Zufälle gibt. Er hat diese Frau vorbei geschickt und er hat seine Absichten und seinen Plan damit! Das macht mich so dankbar und ich bin in freudiger Erwartung auf unsere nächsten Treffen. (Werde soweit möglich immer Dienstag Vormittag ab halb zehn dort sein. Danke für eure Gebete!)

Auf der Seite des Siegers

Gestern haben wir einen Besuch gemacht, der mich innerlich sehr mitgenommen hat.

Wir haben eine arme Familie besucht. Die Konstellation ist jedoch anders, als bei anderen Familien: da ist die alte Mutter, schwer Diabetes krank. Beide Beine sehr in Mitleidenschaft gezogen. Ihr Mann ist sehr früh an einem Herzinfarkt gestorben. Ihre acht Kinder hat sie allein groß gezogen.
Dann lebt noch ihr jüngster Sohn, vielleicht Anfang zwanzig, bei ihr. Wann immer er kann ist er nicht zu Hause.

Und dann sind da noch vier ihrer sechs Töchter. Eine von ihnen hat ihren Mann in Österreich und lebt nun mit ihren zwei kleinen Kindern wieder bei ihrer Mutter, da sie mit ihrer Schwiegermutter überhaupt nicht zurecht kommt. Eine andere ist von ihrem Mann geschieden und hat ihren einzigen Sohn bei diesem gelassen. Sie hat mit Depression und anderen psychischen Erkrankungen zu tun. Die beiden anderen Töchter sind ebenfalls psychisch krank. Die Jüngere macht auf mich einen sehr verstörten Eindruck, dunkel und abweisend, unberechenbar. Eine eigentlich hübsche junge Frau, jedoch kaum noch Zähne im Mund.

Eine andere Schwester, die verheiratet ist und drei Söhne  hat, begleite ich in den ersten Schritten des Glaubens. Sie hat Jesus im Kosovo kennengelernt. Dort besuchte sie eine Gemeinde. Seit ich sie kennengelernt habe, besuche ich sie einmal in der Woche und lese die Bibel mit ihr und wir beten gemeinsam. Ihr ältester Sohn hatte vor fünf Jahren einen sehr schlimmen Autounfall und lag damals 6 Monate im Koma. Es ist schon ein kleines Wunder, dass es ihm doch wieder relativ gut geht. Damals hatte jemand aus unserem Team die Reha mit ihm gemacht.

Zurück zu dem Besuch. Mich bewegte nicht nur die Armut dieser Familie, sondern auch diese Krankheit, die dort so greifbar war. Arm zu sein ist das eine. Ich habe schon viele arme Familien hier gesehen. Es kann mich nicht mehr so viel wirklich schocken. Da habe ich schon zu viel gesehen. Aber arm und krank zu sein, das ist was anderes. Da ist keine Aussicht auf Heirat und damit materielle Versorgung als Frau und alles, was damit zusammenhängt.
Zwar konnten wir der Familie mit Holz helfen, um es in diesem Winter noch warm zu haben, aber wie kann man sonst noch helfen.

Diese Not, diese scheinbare Ausweglosigkeit, es macht mich innerlich sehr traurig.
Was kann ich da schon tun? Wie kann ich da noch helfen?

Heute morgen sprach Gott direkt aus seinem Wort zu mir mit folgenden Versen:

"Wenn aber das Vergängliche Unvergänglichkeit anziehen wird und
dieses Sterbliche Unsterblichkeit anziehen wird,
dann wird das Wort erfüllt werden, das geschrieben steht:
Verschlungen ist der Tod in Sieg.
Wo ist, Tod, dein Sieg? Wo ist Tod, dein Stachel?
Der Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde aber das Gesetz.

Gott aber sei dank, der uns den Sieg gibt durch unseren Herrn Jesus Christus!

Daher, meine lieben Brüder,
Seid fest, unerschütterlich, allezeit überreich in dem Werk des Herrn,
Da ihr wisst, dass eure Mühe im Herrn nicht vergeblich ist."  (1. Korinther 15,54-58)

In diesem Raum, bei dieser Familie, da war so viel spürbare "Vergänglichkeit", die Auswirkung der Sünde so nahe: kaputte Beziehungen, Krankheit, Dunkelheit, Aussichtslosigkeit. Soviel Sterbliches, was sich nach Erlösung sehnt. Ein Sehnen nach Heilung, nach Licht, nach Hoffnung, nach Wiederherstellung.

Aber in all dieser Schwere klingt das Wort: Sieg!
In Jesus haben wir den Sieg! Er hat den Tod besiegt, die Mächte der Finsternis bloß gestellt. Im Namen Jesu haben sie keine Macht über mich! Im Namen Jesu kann ich für Befreiung beten! Welch ein Licht in meine Seele. Es hat mich froh gemacht und mir neue Hoffnung geschenkt auch für diese scheinbar hoffnungslose Situation.

Und der letzte Vers war ebenfalls eine Ermutigung:
Nichts, was ich aus Liebe zu Jesus tue, ist vergebens. Und so will ich weitermachen:
Fest, unerschütterlich, überreich - weil ich auf der Seite des Siegers stehe!

Wir starten die Winterhilfe

Am 08.Januar schrieben wir eine Email an unsere Freunde in Deutschland. Der Betreff war: "Ausnahmezustand in Krume"(klicke auf den Link um die Email zu lesen). In dieser Mail schrieben wir über den heftigen Wintereinbruch und die fatalen Auswirkungen für die ärmere Bevölkerungsschicht. Wir waren überwältigt von der Anteilnahme, die uns danach entgegen gebracht wurde.

Die Folgen des harten Winters

Durch den extrem harten Winter haben die Menschen mehr Holz verbraucht. Viele hatten sowieso schon sehr wenig Holz und jetzt wurde das was sie hatten noch von der extremen Kälte aufgefressen. Der Winter ist hier noch lange nicht vorüber. Bis in den März hinein werden wir hier in Krume noch heizen müssen.

Darüber hinaus fehlt es den Menschen an vielem. Viele haben undichte oder kaputte Fenster und Türen oder schlechte Kleidung, oder einfach nur wenig zu Essen.

Wie Gott Herzen bewegt

Gott daraufhin das Herz von vielen unserer Freunde in Deutschland. Sie wollten schnell und unkompliziert helfen. Einer bot sogar an, einen LKW mit Holz voll zu laden und diesen nach Albanien zu fahren. Manche überwiesen uns direkt Geldbeträge auf unser Privatkonto. Unsere Gemeinde machte eine Kollekte und es kamen über 2200 Euro zusammen, die uns zur Verfügung gestellt wurden, um hier zu helfen.

Die Hilfe läuft an

In den letzten Tagen konnten wir dann verschiedene Möglichkeiten wahrnehmen um den Menschen zu helfen und ihnen ein Segen zu sein. Wir haben Kleidung gespendet und Grundnahrungsmittel. Einem Witwer mit drei jüngeren Mädchen hatten wir schon Ende des Jahres eine neue Haustür und ein Fenster eingebaut. In den nächsten Tagen lasse ich noch einen Wasseranschluss vom Brunnen ausserhalb des Hauses nach innen legen, so dass die Familie dann nicht mehr das Wasser mit einem Eimer aus einem 8 Metern tiefen Brunnen holen muss.

Holzlieferungen

Vor allem haben wir aber ärmeren Familien geholfen Holz zu kaufen. Holz ist zur Zeit schwer zu bekommen. Es gibt nicht viele, die zuviel davon haben und bereit sind es zu verkaufen. So ist der Preis rapide gestiegen in den letzten Wochen. Wenn ich erfahre, dass eine Familie eng ist(ein Begriff den man hier oft verwendet) mit Holz, dann biete ich ihr an zu helfen. Ich gebe ihnen den Auftrag sich nach Holz umzuschauen und den Transport zu organisieren. Ich will dadurch die Eigenverantwortlichkeit stärken. Ich komme dann und übernehme die Kosten der ganzen Sache. Eine Holzlieferung von 3 Meterkub(=3Kbm auf deutsch) kostet 10.000 lek. Das sind so circa 70 Euro. Damit kommt die Familie gut über den Winter und hat schon ein wenig Holz für den nächsten Winter.

Woher kommt die Hilfe - der Verweis auf Gott

Ganz wichtig ist uns in all unseren Hilfsbemühungen auf Jesus zu verweisen. Gott hat die Menschen hier in der Region nicht vergessern. Er denkt an sie und dass wir in Krume sind, soll ihnen ein Zeichen sein. Gott hat uns in Jesus so reich gesegnet und wir möchten, diesen Segen Jesu nun an andere weitergeben. Manchmal bedeutet, dass wir für die Menschen beten, von Jesus erzählen und klar machen, dass es nicht der deutsche Staat ist, der uns mit den Mitteln ausgestattet hat, sondern es sind Menschen, die die Liebe Gottes erlebt haben, und jetzt etwas von dieser Liebe an andere weitergeben wollen.

Aber hier sende ich dir ein paar Eindrücke von den Holzbesorgungen.

Das ist unser Holzunterstand. Im November war das Ding voll gefüllt. Jetzt ist die Hälfte weg. Wir haben also ca.6 kbm Holz verbraucht.

Das war die Holzmenge von Rystem, dem Witwer. Ihm hatte ich schon vor dem Wintereinbruch 5kbm Holz besorgt.

Das sind 3 kbm für die Nachbarsfamilie von unserem Fondationshaus.

Bei diesem Holz haben wir gestern geholfen. Es waren 2 Meter. Der Sohn der Familie hatte schon einen Teil hochgetragen.

Das ist der andere Teil vom Holz. Dieser Anbau war gestern noch völlig leer. Ein Haushalt mit 8 Personen in drei Zimmern hat nun wieder Holz.

Ein Brief an meine Mitstreiterinnen

Folgenden Brief hab ich an einige meiner lieben Freundinnen geschickt, die an ganz unterschiedlichen Orten dieser Welt arbeiten. Gerne möchte ich ihn auch dir zur Ermutigung weitergeben!

Meine lieben Freundinnen und Mitstreiterinnen!

Ich habe es heute sehr auf dem Herzen dir zu schreiben. Wir leben alle an unterschiedlichen Orten. Aber unser Ziel ist das gleiche. Wir wollen Jesus durch unser Leben verherrlichen.
Und ich denke, auch unsere Kämpfe sind oft die gleichen. Wir stehen an der "Front",
oft ziemlich allein,
das alltägliche Leben mühsam,
die Kinder anstrengend,
die Sprache schwer,
der Körper müde und erschöpft,
der Fortschritt in der Arbeit gering.
Ich kenne das so gut. Ich kenne dieses Gefühl der Entmutigung, vielleicht sogar Zweifel, Anfechtung und das Gefühl, zu Versagen. Ich kenne die Angst um die Kinder und die Frage, ob unser Weg auch Ihr Weg ist und gut für sie ist.
Es sind Fragen, deren Antwort ich nur zu gut kenne, aber die manchmal in meinem Gedanken verschüttet wird.

Ich weiß nicht, wo du gerade stehst. Wie es dir gerade geht. Aber ich möchte dir einfach sagen: du bist nicht allein! Deine Mühe, deine Kämpfe, deine Müdigkeit, deine Entmutigung - Gott sieht sie! Und Er hat so viel GNADE für dich bereit.

Ich möchte dir gerne einen Psalm zusprechen, einen Psalm, den ich heute gelesen habe. Zuvor las ich in meinem Andachtsbuch:

Remind me of those I might help today with abilities and gifts you have given me.

Gott hat mich an dich erinnert!
Hier Gottes Ermutigung für dich heute und an jedem neuen Tag. Ich habe den Psalm an manchen Stellen wortwörtlich zitiert und an anderen frei umgeschrieben. Viele Verse habe ich rausgelassen (der Psalm ist sehr lang) und habe meine Gedanken eingefügt.

Nach Psalm 18 - von David, der von allen seinen Feinden gerettet wurde,
für dich und mich, die wir noch mitten im Kampf stehen.

Ich liebe dich, Herr, meine Stärke!
Der Herr ist mein Fels
Meine Burg,
Mein Retter,
Mein Gott,
mein Hort, bei dem ich mich berge,
Mein Schild, und
Das Horn meines Heils.
Meine Festung.

Von vielen Seiten kommt Bedrängnis,
Angst, Dunkelheit, Einsamkeit, Freudlosigkeit, Müdigkeit

Doch in all dem rufe ich zu dir, Herr!
Und du, du hörst mich!

In deiner Allmacht, in deiner unbeschreiblichen Herrlichkeit
In deiner Majestät, Größe und Schönheit!
... Hörst du mich!
Mich kleine Frau irgendwo an einer Stelle auf dieser Welt..
in  arabischen Großstädten,
albanischen Kleinstädten,
in vom Terror geplagten Städten,
im eisig kalten Russland,
in Hitze und Kälte,
Abgelegenheit und unbeschreiblichen Lärm.

Aus deiner Höhe, deiner Herrlichkeit
Erfasst du mich
Und ziehst mich heraus aus den großen Wassern,
den Wellen, die sich Aufbäumen und mich ertränken wollen.

Du führst mich heraus ins Weite,
in die Weite...

Aus meiner kleinen Welt, meinem erdrückenden Alltag,
streitenden Kindern,
schwierigen Lebensumständen,
Vor allem aus meinem engen Herzen-
Führst du mich in die Weite und lässt mich Atmen!

Du befreist mich, weil du mich liebst.
Du hast Wohlgefallen an mir. Ich bin deine geliebte Tochter! Du kennst mich.
Du weißt genau, was ich brauche. Du weißt, wie sehr ich diese Weite und Befreiung brauche, äußerlich, aber vor allem innerlich.

Herr, ich will ganz mit dir gehen, ganz nah bei dir sein, ganz, ganz, ganz.
Schenke mir ein ungeteiltes Herz! Ganz nah bei dir!

Du Herr lässt mein Licht leuchten, strahlen. Du machst mich zu einem Licht, an dem Ort, an dem ich stehe. Licht in der Finsternis, in der wir leben. Tiefe geistliche Finsternis.
Du Herr, mein Gott, erhellst selbst meine Finsternis! Du machst Licht in mir und durch mich in meiner kleinen Welt in der ich lebe.

Denn mit dir erstürme ich einen Wall
Und mit meinem Gott überspringe ich eine Mauer.
Mit dir, oh Herr, erweitere ich meine Grenzen,
Erreiche ich neues Land,
Bekomme ich eine neue Sicht.
Meine Begrenzung ist für dich der Ort,
An dem du dich verherrlichst,
Meine Schwachheit und Unfähigkeit das Mittel,
Um dich in mir und um mich herum groß zu machen.

Gott, deine Wege sind vollkommen!
Dein Ruf für mich und mein Leben,
Der Ruf für meine Kinder -
Vollkommen!
Dein Wort ist mein Schutz, mein Schild!
Es löscht alle feurigen Pfeile des Bösen aus.

Gott umgürtet mich mit Kraft!
Er macht meine Füße den Hirschen gleich
Und stellt mich hin auf meine Höhen.

Er lehrt meine Hände das Kämpfen.
Oh Herr, lehre mich, in diesem Kampf zu stehen!
Leben ist Kampf!
Lehre mich, deine Waffen zu benutzen.
Den Gürtel der Wahrheit,
Den Brustpanzer der Gerechtigkeit,
Beschuht an den Füßen mit der Bereitschaft zur Verkündigung des Evangeliums,
Den Schild des Glaubens,
Den Helm des Heils,
Das Schwert des Geistes, Gottes Wort!

Danke, dass deine Rechte mich immer stützt! Ich kämpfe nicht allein!
Deine Herabneigung, deine Hilfe macht mich stark.

Du schaffst Raum meinen Schritten unter mir,
Und meine Knöchel haben nicht gewankt.
Der Herr lebt, gepriesen sei mein Fels
Und erhoben der Gott meines Heils.
Ich stehe auf festen Grund. Auf dem Fels, der niemals wankt.

Darum!!
Darum will ich dich Preisen unter den Völkern!
Amen, Halleluja!

Eine Sammlung von wertvollen Arikeln

In der Vergangenheit haben wir oftmals Artikel in englischer Sprache empfohlen. Wir haben dadurch viele unserer Leser, die nur deutsch lesen, aussen vor gelassen. Das tut uns leid.

Eine der größten christlichen, englisch-sprachigen Seiten "Desiring God" bietet viele ihrer Artikel auch in anderen Sprachen an. Es finden sich dort 75 Artikel oder Predigten in deutscher Sprache. Du solltest dort mal unbedingt selbst vorbeischauen. Desiring God > Languages > German

Aber wir haben für dich schon mal eine kleine Vorauswahl an Artikeln getroffen. Vielleicht ist hier der eine oder andere hilfreiche Artikel für dich dabei. Klicke einfach auf die Bilder und du gelangst zu den Artikeln.

Missionseinsatz

 

 

 

Was ich immer gefürchtet habe

Heute ist genau das eingetroffen, vor dem ich mich immer gefürchtet habe:

Meine Kinder sagen albanische Worte, die ich nicht verstehe, die aber an der Reaktion der Hörer zeigen, dass es keine guten Worte sind.

Könnt ihr euch vorstellen, wie man sich als Mutter da fühlt?

Es ist ja schon schlimm genug, wenn sie Worte sagen, die man versteht.

Aber wenn man dann daneben steht und fragen muss: was heißt das denn? Ist das ein schlechtes Wort? Dann fühlt man sich extrem hilflos und ehrlich gesagt beschissen. (Sorry für dieses unschöne Wort...)

So geschehen heute bei einem Besuch. Ich war das erste Mal in dieser Familie. Sehr freundliche, zugewandte Aufnahme, toll!

Zu Beginn saßen meine beiden lieb und brav, ja schüchtern auf dem Sofa. Nur ab und zu tranken sie einen Schluck von ihrem Saftglas.

Doch nach und nach brach das Eis und die beiden zeigten mir deutlich, dass sie sich heute noch lange nicht genug ausgetobt hatten (mein täglicher innerer Kampf: mache ich einen Besuch oder lange Spaziergänge - ich mach es mal so, und mal so).

Wie junge kleine Hunde rangen sie miteinander. Unser Gespräch verlagerten wir auf den Boden, wo wir bald alle saßen.

Gideon war völlig im aufgedrehten Modus und ihn da wieder "abzuschalten"- das ist manchmal fast ein Ding der Unmöglichkeit. Mehrmals musste ich ernst mit ihm reden. Auf Fragen der Gastgeber hin gab er "lustige" Antworten (in seinen Augen) und alberte viel rum.

In dem Moment dachte ich, ja, so schön es ist, dass sie die albanische Sprache so gut beherrschen, es bringt doch auch so manche Schwierigkeit mit sich. Worte, die sie im deutschen nicht kennen, die sagen sie in albanisch und ich kann mir nicht sicher sein, ob sie genau wissen, was sie sagen.

Es ist eine Herausforderung, nun in guter Art und Weise mit Ihnen zu reden und ihnen zu helfen, "anständig" zu reden.

Ich weiß aber auch, dass Kinder in Deutschland spätestens wenn sie im Kindergarten sind mit allen möglichen Worten nach Hause kommen.

Dennoch, wenn man es zum ersten Mal erlebt, und noch in einer fremden Sprache, das schockiert schon.

Nach dem Besuch hatte ich einen tollen Artikel von meinem Mann im Postfach. Der ermutigte mich sehr und half mir, getrost vorwärts zu gehen und meiner Furcht ins Auge zu sehen.

Hier der Link zu dem Artikel (in englisch) und der Link zu dem Buch, aus dem der Artikel entnommen wurde und welches ich mir unbedingt zulegen möchte!

Was mein Herz heute glücklich gemacht hat

Ich bin innerlich bewegt von dem heutigen Tag. Ich durfte Menschen hier in unserer Stadt begegnen, die Jesus in ihrem Herzen tragen und die in ihm wachsen wollen!

Bei allem, wo wir manchmal auch entmutigt sind und uns manches zu langsam geht, möchte ich doch auf die Wunder schauen, die Gott schon getan hat. Und ich möchte von Herzen dankbar sein, dass ich diese jungen Pflanzen mit begleiten und "begießen" darf.

Ich habe eine Freundin, die gerne mit mir die Bibel lesen möchte. Wo genau sie steht weiß ich nicht sicher. Sie ist Jesus gegenüber offen und hat seine Macht auch schon durch Gebetserhörungen erlebt.
So ging ich heute zu ihr, mit meiner Bibel und einer Kinderbibel (zum besseren Verständnis des Textes). Ich saß fünf Minuten in ihrem Wohnzimmer, als ihre Schwiegermutter kam. Diese hörte gar nicht mehr auf, von allen möglichen Verwandten zu reden, zu schimpfen, usw. Ich kümmerte mich unterdessen um den kleinen Sohn meiner Freundin und schaltete etwas ab. Ich habe es in den vergangenen Jahren gelernt, dass ich zwar planen kann, aber es dann oft anders kommt. Ich hätte mir eine ruhige Stunde mit meiner Freundin und der Bibel gewünscht.

So hatten wir nur am Schluss noch 15 Minuten, saßen mit dem Kleinen auf dem Teppich und ich erzählte ihr von meinem Wunsch, regelmäßig mit ihr die Bibel zu lesen. Sie freute sich. Mit Tränen in den Augen bat sie mich zu beten, nahm meine Hand und so betete ich für Sie. Und ich hoffe sehr, dass Gott die nächsten Treffen so plant, dass wir zum lesen kommen. Gut, dass er alles in seinen Händen hält.

Am Nachmittag hatte ich dann drei der gläubigen Frauen hier zum Gebetstreffen. Es ist schön zu sehen, wie sie im Glauben wachsen und Licht und Salz sein wollen in ihrer Familie und in ihrem Umfeld. Das ermutigt mich. Auch ist eine neue Frau dabei, Mutter von drei Jungs, einer davon hatte vor Jahren einen sehr schweren Unfall. Eine kleine, zerbrechliche Frau, die noch nicht viel über die Bibel weiß, sich noch nicht traut, laut zu beten, aber die kommt und Jesus liebt und weiß, was er für sie getan hat.
Auch sie möchte ich in Zukunft regelmäßig besuchen. Da meine beiden großen Kinder im Kiga sind, ist mir ein ruhiges Treffen auch möglich. Dafür bin ich sehr dankbar.

Diese jungen Gläubigen aus vollem Herzen beten zu hören und zu sehen, wie Jesus in ihren Herzen am Werk ist, das ist etwas Großes!
Es hat mein Herz heute glücklich gemacht!

Unsere Schwierigkeiten und Gottes Weisheit

Gestern war ein Tag, an dem ich so richtig entmutigt war. Es sind Dinge passiert, die mein Herz schwer gemacht haben. Ich will die Details nicht entfalten, und du brauchst dir auch keine Sorgen machen. Aber solche Tage und Phasen gibt es im Leben von Christen. Wir sind entmutigt und wir verstehen Gott nicht.

Doch Gott hatte gestern in seiner Weisheit schon ein passendes Wort für mich parat. In meinem Twitter-Feed las ich ein Zitat von J.I.Packer aus dem modernen Klassiker “Knowing God” oder auf deutsch “Gott erkennen”. In dem Kapitel “Gott ist Weisheit” entfaltet Packer den Gedanken, dass Gott in seiner Vorsehung auch in den schwierigen Momenten des Patriarchen Jakob am Werk war. Jakob hatte, wie du vielleicht weißt mit machen Schwierigkeiten zu kämpfen. Diese führten ihn am Ende in den totalen Zerbruch. Jakob ringt mit dem Engel des Herrn und lässt solange nicht los, bis dieser ihn segnet. Am Ende ist Jakob ein veränderter Mann.

Gottes in seiner Weisheit hatte Jakob durch alle Schwierigkeiten hindurch an den Punkt gebracht, an dem er ihn haben wollte. Auch Jakobs Sohn Joseph, ging durch manche Prüfungen. Seine Brüder verkaufen ihn nach Ägypten. Er kommt unschuldig in Gefängnis und seine Freilassung verzögert sich. Doch am Ende erkennt Joseph, dass Gott selbst hinter all den schwierigen Dingen steckte, die er durchmachen musste.

Und genau das gleiche gilt für uns, für dich und für mich. Gott in seiner Weisheit lässt es zu, dass schwierige Dinge in unserem Leben passieren.Vielleicht sind es schwere, entmutigende, schmerzhafte Erfahrungen, die du machst, aber in allem ist es Gottes Weisheit, die am Werk ist.

Lies das folgende Zitat von J.I.Packer und erinnere dich daran.

Dieselbe Weisheit, die zu Zeiten der Bibel die Wege von Gottes Heiligen lenkte, lenkte heute das Leben von uns Christen. Wir sollten daher nicht bestürzt sein, wenn uns unerwartete, schockierende und entmutigende Dinge zustoßen. Was bedeuten Sie denn?

Doch nur, dass Gott mit uns etwas vorhat, was wir noch nicht erfasst haben, und dass Er jetzt schon darauf hin arbeitet. Vielleicht will er nur unsere Geduld, unseren Humor, unser Mitgefühl, unsere Demut oder Sanftmütigkeit durch Übung unter besonderen Bedingungen stärken.

Vielleicht haben wir wieder einmal eine Lektion in Selbstverleugnung und Selbstverachtung nötig. Vielleicht will er unsere Selbstgefälligkeit einreißen, uns aus uns selbst unbewusstem Stolz und Einbildung auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Vielleicht ist Seine Absicht auch einfach, uns näher zu Sich zu bringen, einen engeren Kontakt zwischen uns und Ihm zu schaffen, denn - und das ist eine allgemeine Erfahrung aller Heiligen - oft ist das Verhältnis zum Vater und zum Sohne am lebendigsten, christliche Freude am größten und süßesten, wenn das Kreuz am schwersten wiegt. Oder aber Gott hat uns für Aufgaben erwählt, von denen wir nicht die leiseste Ahnung haben.

Der Winter- unser Lehrmeister in Sachen Dankbarkeit

Viele Dinge (und natürlich auch Personen) lernt man erst zu schätzen, wenn man sie nicht mehr hat. So ist es doch, oder?

Wann hast du das letzte mal etwas entbehren müssen, was sonst völlig normal ist, du gar nicht mehr wahrnimmst? Wann hast du das letzte mal nach einer gewissen Zeit der Entbehrung ein Gefühl der Dankbarkeit empfunden für eine Sache, die sonst einfach nur selbstverständlich ist?

Der diesjährige harte Winter hier in Albanien ist uns persönlich ein guter Lehrmeister geworden was das anbelangt.

Wärme

Zwar leben wir schon den vierten Winter hier, aber noch nie war er so kalt, wie dieses Jahr. Vorhin erzählte mit ein alter Mann, der in Tirana lebt, dass es schon seit über 40 Jahren keinen Schnee mehr in Tirana gab.

Wir waren es gewöhnt, mal zwei Wochen im wärmeren Wohnzimmer zu schlafen (im Schlafzimmer haben wir keinen Ofen). In diesem Winter schlafen wir jetzt schon seit sechs Wochen in der Küche. Die ist kleiner, aber der wärmste Raum, da unter uns auch geheizt wird.

Die Fenster waren von innen gefroren, sie ließen die Zugluft und kalte Luft durch, unter den Türen zog die Kälte rein und erzählte von einer anderen Wirklichkeit außerhalb des geheizten Raumes. Es war echt kalt. Der Hauch vor deinem Angesicht zu sehen, Minusgrade sogar im Wohnzimmer. Als es einmal plötzlich etwas wärmer wurde, war es drin plötzlich kälter wie draußen.

Als wir letztes Jahr im Februar nach Deutschland kamen, da war es eine echte Umstellung und was für ein Luxus: das ganze Haus ist warm. Sogar der Keller. Unglaublich. Es war, bis wir hierher kamen, auch normal für uns. Man denkt gar nicht darüber nach. Doch jetzt ist es uns mehr als bewusst: eine warme Wohnung ist ein Segen! Ist Luxus! Dabei denke ich nicht nur an uns. Wir haben es noch gut, im Vergleich zu so vielen anderen Menschen auf der Welt. Ich denke dabei besonders an die vielen Flüchtlinge, die immer noch auf dem Balkan festsitzen.

Strom

Gerade habe ich begonnen, den Artikel zu schreiben, nachdem wir 12 Stunden keinen Strom hatten. Ich habe mir schöne laute Musik angemacht und es genossen. Jetzt ist er, Klick, wieder weg. Und wann er kommt, das weiß man nicht. Vielleicht in 5 Minuten, vielleicht erst um 21 Uhr. Gerade jetzt im Winter, wo es schon so früh dunkel wird und ich jetzt, um 16:30 Uhr schon kaum noch was klar sehe in der Wohnung, da ist es manchmal schon einschränkend. Meistens sind auch gerade die Akkus der Handys leer, wenn ein längerer Stromausfall kommt. Auch damit haben wir gelernt zu leben.

Ein spannendes Fußballspiel mit fünfmaliger Unterbrechung, man sitzt auf der Toilette und plötzlich wird alles dunkel, die Kinder liegen noch wach im Bett und erschrecken, weil es doch so dunkel wird. Der Gang zur nächsten Kerze muss dann gut eingeübt sein.

Wir haben hier oft Zeiten, in denen der Strom stabil ist, aber auch Zeiten, wie die, in der wir gerade leben, in der es schon das selbstverständlichste ist, immer wieder keinen Strom zu haben.

Kontinuierlicher Strom ist Luxus! Ist ein Segen und auf dieser Welt nicht selbstverständlich!

Wasser

Dieser Winter lehrte uns, auf noch etwas anders verzichten zu lernen: Wasser!

Die Nachbarin meinte: da doch lieber ohne Strom als ohne Wasser. Und ich kann es nachvollziehen. Weißt du, was es bedeutet, über längere Zeit kein Wasser zu haben? Du machst den Wasserhahn auf und es kommt nichts. Kein Tropfen. Nichts.

Unsere Nachbarn sind schon runter zum Fluss mit Kanistern um Wasser zu holen. Das wäre bei uns dann auch bald dran gewesen.

Das "lustige" ist, es dauert echt lang, um sich daran zu gewöhnen. Zu sehr sind die Abläufe automatisch: Toilettenspülung, Händewaschen, Abspülen vom Schaum beim Geschirrspülen etc.

Fast eine Woche nicht duschen können, das ist gewöhnungsbedürftig. Alles machbar, dennoch, wie schön, wenn man diesen Luxus einer warmen Dusche (wenn auch in einem kalten Bad) genießen kann!

Wir haben eine ganz neue Dankbarkeit gelernt. Dankbar sein für die scheinbar selbstverständlichen Dinge. Ja, wir müssen es hier ab und zu entbehren, aber wir wissen dennoch, dass es uns so viel besser geht, als den allermeisten Menschen auf der Erde.

Dir möchte ich Mut machen:

Danke Gott jetzt im Winter für deine warme Wohnung! Vielleicht ist sie nicht so groß, so schön, so gut gelegen wie du es gerne hättest. Aber sie ist warm!

Danke Gott, dass dein Licht nicht plötzlich ausgeht, die Waschmaschine stillsteht, dein Handyakku nicht geladen werden kann, dein Internet nicht funktioniert. Mache das Licht an und sage: Danke lieber Gott für... Licht!

Danke Gott dafür, dass sauberes, frisches Wasser aus dem Hahn kommt, die Toilettenspülung funktioniert, du Wasser hast - das Lebenselement!

Wir wollen das auch tun!

"Montagsgedanken" und "The Broken Way"

So lauten die zwei Bücher, auf die ich mich schon seit einigen Wochen freue. Ich hoffe, sie schaffen es bald zu mir durch den Schnee und das Eis. Es sind beides Bücher, die vor kurzem veröffentlicht wurden.

Montagsgedanken

Die Montagsgedanken werden von dem Lydia Verlag herausgegeben und erscheinen jetzt zum 16.1. bei Gerth Medien. Klicke hier um das Angebot anzusehen.
Für mich ist dieses Buch besonders, da einer meiner Artikel von diesem Blog darin abgedruckt ist. Schon vor einiger Zeit wurde ich angefragt, ob dieser Artikel online auf der Lydia Seite als Montagsgedanke verwendet werden darf. Dort wird jeden Montag ein ermutigender oder herausfordernder Artikel veröffentlicht, der den Start in die neue Woche erleichtern soll.

Nun wurde an einem Buch gearbeitet, das eben diese Montagsgedanken in kompakter Form herausbringen sollte. Ich habe mich sehr gefreut, dass auch mein Artikel ausgewählt wurde und nun dort abgedruckt ist.

Ich kenne von dem Buch bisher ja nur meinen Artikel, dennoch möchte ich den weiblichen Lesern unseres Blogs dieses Buch empfehlen. Neben der schönen Aufmachung (das macht ja auch schon sehr viel aus), bin ich gewiss, dass dieses Buch ein Gewinn sein wird.

Für mich ist es ein erster kleiner Schritt zu einem persönlichen Traum hin: eines Tages ein eigenes Buch schreiben!

The Broken Way

Des Weiteren freue ich mich sehr, dass eine gute "Freundin" von mir, Ann Voskamp, ein neues Buch herausgebracht hat. Freundin nenne ich sie nicht, weil ich sie persönlich kenne, sondern weil sie mir durch ihr Buch "Tausend Geschenke" und ihren Blog vertraut und lieb geworden ist. Sie ist eine faszinierende Frau und ich habe noch keine andere getroffen, die in solcher Schönheit, Poesie und Tiefe über Gott und die Dinge des Lebens schreibt.
Ihr neues Buch stellt sie in diesem kurzen Video (leider in englisch) vor. Das Buch gibt es auch nur in englisch, aber ich bin mir sicher, dass es bald auf deutsch übersetzt wird.

Warum freue ich mich so auf dieses Buch?
Nun, zum einen lese ich einfach sehr gerne diese von Weisheit und Liebe zu Gott triefenden Worte von Ann und zum anderen weiß ich, dass dieses Thema mich treffen wird. In den letzten Jahren, die nicht zu meinen leichtesten gehörten, sondern im Gegenteil, da habe ich genau das gemerkt: es liegt ein Geheimnis darin, dass Gott gerade das gebrochene, schwache benutzen will. Ich freue mich, mich noch viel mehr mit dieser Wahrheit zu beschäftigen und dem auf den Grund zu gehen.

Ich hoffe auch in nicht allzu langer Zeit eine Rezension schreiben zu können. Alle, die einfach meiner Empfehlung vertrauen, seien diese beiden Bücher nahe ans Herz gelegt.

Es wird heller in unserer Stadt

Es ist der 24.12.2016.

Ich bin am Mittag noch mit den Kindern spazieren. Es ist kalt, ungemütlich.

Als wir dann in unsere Straße abbiegen, sehen wir einen kleinen Lastwagen mit einem kleinen Kran. Auf diesem steht ein Mann und arbeitet an unseren Straßenlaternen. Seit wir hier sind (und das sind gute drei Jahre) waren diese Lampen noch nicht erleuchtet gewesen. Wie mir meine Nachbarin erzählte, sind es schon sehr viele Jahre, dass sie einfach nur dastehen, ohne ihrer Bestimmung nachzukommen.

Umso mehr freuten wir uns zu sehen, dass endlich etwas dagegen gemacht wird. Nur unsere Straße war immer dunkel, ohne Licht. Manchmal unheimlich, dort am Abend (und im Winter kann das schon um halb sechs stockdunkel sein) entlangzugehen, mit dem kleinen Handylicht.

Ja, tatsächlich wurde in unserer Straße Licht an Heiligabend. Es ist heller geworden.

Und so standen wir und unsere Nachbarfamilie mit vier Kindern dann um fünf Uhr staunend am Fenster und freuten uns einfach an dem schönen orangenen Licht der Laternen.

Ich griff dieses Bild an unserem Weihnachtsfest mit Freunden aus unserer Stadt auf.

Die Welt war dunkel. Unsere Straße war dunkel. Doch es wurde Licht!

Das aufgehende Licht kam zu uns herab, hat uns besucht, um unsere Füße auf den Weg des Friedens zu leiten.

Ich gebrauchte auch die Verse aus Jesaja 9:

Das Volk, das im Finstern wandelt sieht ein helles Licht und über denen, die da sitzen in Dunkelheit scheint es hell.

Die Menschen hier verstehen meistens gut, wenn man von Dunkelheit redet. Von Depression und Hoffnungslosigkeit, von Angst und Traurigkeit. Sie sind damit oft wohl vertraut.

Umso schöner, ihnen von diesem Licht, Jesus, erzählen zu dürfen. Nicht nur an Weihnachten.

Wir freuen uns aber auch an diesem ganz einfachen, praktischen Licht in unserer Straße und darüber, dass unsere Stadt rein äußerlich etwas heller geworden ist.

Und das an Heiligabend!

14 harte Fakten über den Winter in Albanien

So wie in Deutschland, so ist es auch in Albanien zur Zeit richtig, richtig kalt. In den Nachrichten hieß es wohl, dieser Winter sei der Kälteste sei 35 Jahren. Ob das stimmt, weiß ich nicht. Ich weiß nur, dass es gerade richtig kalt ist und für uns ist es der bisher Kälteste hier.

Mir ist bewusst, dass es auch anderswo kalt ist, aber hiermit möchte ich dir kurz 14 Fakten zum Winter in Albanien aufschreiben. Es geht darum zu zeigen, was dies für uns und die Menschen hier bedeutet.

Ich will mich nicht beklagen oder irgendwie jammern. Natürlich weiß ich, dass der Winter in einem Flüchtlingslager voller Zelte noch mal heftiger ist. Mir geht es darum, ganz nüchtern  ein authentisches Bild unserer Situation zu liefern.

Eines steht fest: Wir freuen uns und machen das Beste draus.

1. Der Schulbeginn wird verschoben

Eigentlich sollte die Schule schon am 04.Januar beginnen. Aber weil landesweit die Grippe wütet, hat man den Beginn auf Montag, den 09. verschoben. Jetzt wo zur Grippe noch der eisige Winter gekommen ist, hat man den Beginn wieder in ganz Albanien verschoben. Nun soll es am 16.Januar weitergehen. Auch ich werde mit meinem Deutschkurs nicht vorher beginnen.

2. Die Krankenhäuser sind voll

Schon seit einigen Wochen wütet in unserer Stadt die Grippe. Jeden Tag treffen wir Leute, die die Grippe hatten, oder sie noch haben. Da es hier keine Hausärzte gibt, gehen die Menschen alle ins Spital. Dort bekommen sie dann eine Infusion mit Antiobotika. Dabei müssen sie die ganze Medizin selbst bezahlen. Zur Zeit sitzen bis zu fünf Menschen auf einem Bett, während sie ihre Infusion bekommen.

3. Es wird viel Holz gebraucht

Das klingt logisch, ist aber in der Praxis für viele Menschen ein existenzielles Problem, denn Holz muss man erstmal haben. Jede Familie muss für sich selbst Holz besorgen. Arme Familien haben hier ein Problem. Sie haben nicht das Geld und auch nicht die Lagermöglichkeit für das Holz. So wird das Holz auf dem Balkon, in der Wohnung oder im Hausflur gelagert. Heute hieß es sehr richtig in den Nachrichten: "Der Winter ist der schlimmste Feind der Armen."

4. Es wird auch innen kalt

Auch in der Wohnung wird es so kalt, dass man seinen Atem sehen kann (in den Räumen, in denen nicht geheizt wird). Das sind bei uns, Bad, Schlafzimmer und Wohnzimmer. Dort herrschen dann Temperaturen zwischen 6–8 Grad. Bei 7 Grad lässt sich nicht so gut schlafen. So schleppen wir am Abend unsere Matratzen in den Raum, den wir geheizt haben, die Küche oder das Wohnzimmer.

5. Die Tiere frieren auch

Unsere Kuh und die Hühner haben es bei den eisigen Temperaturen nicht leicht. Die Hühner sitzen den ganzen Tag nur noch im Stall. Der Stall ist nicht isoliert. Es ist nur ein Bretterverschlag, durch dessen Ritzen der eisige Wind weht, wie er will.

6. Die Wasserleitungen frieren ein

So war es bei uns heute morgen, als nur noch heißes Wasser aus dem Boiler floß. Die Kaltwasserleitung war eingefroren. Wenn dies so bleibt, dann heißt es in Kanister Wasser beim Wasserwerk zu holen. Geduscht wird dann, indem man warmes Wasser per Kanne über sich gießt.

7. Die Straßen sind vereist

Die Räumfahrzeuge fahren den Schnee zwar weg, aber sie benutzen kein Salz. So bleibt die Straße am Ende voller Eis, selbst die Hauptzufahrtsstraßen. Mit einem Allrad-Geländewagen, wie wir ihn haben, kann man dennoch gut auf den Straßen fahren. Die meisten fahren hier jedoch ohne Winterreifen, sondern mit schlechten Sommerreifen. Auf beiden Straßen aus Krume raus herrscht Schneekettenpflicht.

8. Schneesturzgefahr von oben

Viele Gebäude haben nur Blechdächer. Hier rutscht der Schnee hin und wieder in einem Sturz runter. Als ich zuletzt mit Livia auf dem Basar war, um Handschuhe zu kaufen, da stand sie unter solch einem Blechdach. Eine Lawine von Schnee viel genau auf ihren Kopf. Glücklicherweise war es nicht allzuviel.

9. Ausrutschgefahr

Die Pflicht, den Schnee vor der eigenen Haustür zu räumen, gibt es nicht. So räumt kaum einer ernsthaft die Gehwege frei. Auch vor Geschäften und Cafes kann es oftmals zu gefährlichen Rutschpartien kommen. Für den Schaden, der nach Stürzen entsteht, muss jeder selbst aufkommen. Da gibt es keine Versicherung, die hier eingreift.

Da die Menschen in der Hafenstadt Dürres kein Schnee und Eis gewöhnt sind, sind allein heute 60 Personen ins Krankenhaus gekommen, die sich verletzt haben auf spiegelglatter Straße. (Über alles werden wir sehr gut von den albanischen Nachrichten informiert.)

10. Die Dörfer sind abgeschnitten

Da die Straßen in die Dörfer nur spät oder gar nicht geräumt werden, können die Menschen aus den Dörfern auch nicht mehr nach Krumë kommen. Der rege Verkehr zwischen den Dörfern und Krumë kommt zum Erliegen. Die Menschen sitzen jetzt fest und können sich nichts besorgen.

11. Man hilft sich wo man kann

Als der Geländewagen von unseren Nachbarn vorgestern nicht mehr startete, da eilte ich mit meinem Wagen zur Hilfe. Die Überbrückung brachte nichts, aber als sie meine Batterie ausbauten und bei ihm ein bauten, da startete der Wagen wieder. Heute blieb ich mit meinem Wagen in einem Kanal stecken, und auch hier fand ich Leute, die bereit waren mir zu helfen.

12. Mit Stromausfall ist zu rechnen

Immer wieder fällt der Strom aus. Wenn der Strom weg geht, dann kann er nach 20 Sekunden wieder kommen, oder es kann auch mal 2 Stunden dauern. Das ist vor allem am Abend heftig, weil man dann im Dunkeln bei Kerzenschein sitzt. So wie am Sylvesterabend von 20 bis 22 Uhr.

13. Keiner geht mehr raus

Bei eisigen Temperaturen, begleitet von heftigen Sturmböen, wagt sich kaum ein Mensch noch auf die Straße. Hin und wieder trifft man Männer, die gelangweilt sind davon, den ganzen Tag drin zu sitzen. Sie vertreiben sich die Zeit, indem sie in Cafes gehen. Kleine Kinder kommen in der Regel gar nicht raus.

14. Das Leben bleibt stehen

Weil jeder nur noch zu Hause bleibt, kommt das öffentliche Leben zum erliegen. Die Straßen sind leer, die Cafes auch. In den Geschäften ist kaum noch etwas los. Friseure, Näherereien und andere kleinere Geschäfte haben nicht mehr geöffnet.

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Und in all dem möchten wir mit den Menschen leben und ihnen die Hoffnung des Evangeliums bringen. Das ist unter diesen besonderen Bedingungen noch mal eine besondere Herausforderung. Aber wir beten, dass Gott uns hilft.