Eine völlig unerwartete Frage und wie Gott sie gebraucht

Als ich letztes Jahr Gideon und Livia im Kindergarten eingewöhnt habe, verbrachte ich viel Zeit im Flur. Meistens kam dann die Direktorin, eine Freundin, und leistete mir Gesellschaft.

Immer wieder stellte sie mir eine Frage, die ich bisher so noch nicht gehört hatte:
"Hast du etwas Schönes zu erzählen?"
Menschen fragen schonmal nach etwas Neuem, oder was ich gemacht habe oder so.
Aber nach etwas Schönem hatte bisher noch keiner gefragt.
Ich konnte zuerst mit dieser Frage nicht viel anfangen. Auf was wollte sie wohl hinaus?

Doch als ich mehr darüber nachdachte, da kam mir eine Idee.
Wie wäre es, wenn ich dieser streng gläubigen Muslimin auf ihre Frage hin immer wieder etwas Schönes aus der Bibel oder aus meinem Leben mit Jesus erzähle?
Wie er Gebet erhört, wie er zu mir spricht, was ich Tolles in der Bibel gelesen habe usw.

Es war und ist für mich eine gute Herausforderung, auf diese Frage an jedem Tag vorbereitet zu sein. Und sie hörte auch nicht damit auf zu fragen, obwohl sie sicher bald herausfand, dass ich ihr viel aus der Bibel und von meinem Glauben erzählte.

In der Bibel heißt es in 1. Petrus 3,15:

Seid aber jederzeit bereit zur Verantwortung jedem gegenüber, der Rechenschaft von euch über die Hoffnung in euch fordert, aber mit Sanftmut und Ehrerbietung."

Ich habe anders in der Bibel gelesen, als ich mir dieser Verantwortung bewusst wurde. Dazu gehört aber, dass ich jeden Tag bewusst in Gottes Wort lese und mit ihm lebe.

Hast du jederzeit ein "schönes" Wort für jemanden bereit? Ein Wort aus der Bibel oder ein Erlebnis mit Gott, das nicht schon Jahre her ist?
Probiere es einfach mal aus, im ganz normalen Leben mit den Menschen um dich herum "schönes" zu verbreiten. Sei bereit dazu!

Predigt: Durchhalten lernen - Hebräer 12,1-3

Während unseres Deutschlandaufenthalts habe ich 3 Predigten gehalten. Das Predigen macht mir immer noch große Freude. Es war auch schön zu sehen, dass ich das Predigen nicht verlernt habe, sondern, dass die Zuhörer ermutigt wurden, durch meine Predigt.

Eine der Predigten möchte ich dir gerne zum Anhören zur Verfügung stellen.

In der Predigt habe ich den Text aus Hebräer 12,1-3 ausgelegt unter dem Titel:

Durchhalten lernen - Wie du im Glauben bestehen kannst, wenn du mutlos geworden bist. 

Doch bevor ich noch viele Worte mache, hör sie dir doch selbst an.

Meine ersten Eindrücke nach 6 Wochen in Deutschland

Nach sechs Wochen in Deutschland muss ich mich erst wieder an den anderen Rhythmus und das andere leben hier in Albanien gewöhnen. So vieles ist anders und ich muss innerlich wieder ins Gleichgewicht kommen.

Tendenziell will ich mich erstmal verkriechen, möglichst wenig Leute sehen und zuerst mal wieder alles innen und außen sortieren. Aber das ist meistens nicht möglich. Und wahrscheinlich ist es auch gut so.

So war ich gleich am ersten Vormittag hier bei unseren Nachbarn zu Besuch.
Der Stuhl an der Straße mit einem weißen Tuch dran gebunden hatte mir schon verkündet, dass jemand gestorben war. Die 100 jährige Oma war vor vier Tagen beerdigt worden und an diesem Tag war der fünfte und letzte Tag, an dem man den Trauerbesuch bei der Familie machen konnte. Ich weiß von der Wichtigkeit solcher offizieller besuche in unserer Gesellschaft hier und so tauchte ich gleich wieder voll ein in diese so andere Kultur. Doch es war sehr gut, gegangen zu sein. Es zeigt meinen Respekt und auch die 500 Lek, die ich dort ließ wurden namentlich aufgeschrieben.

Die Nachbarmädels freuten sich riesig, dass ihre deutschen Freunde wieder da waren und gleich hatte ich wieder meine üblichen fünf Kinder im Haus zwischen den Koffern tanzen.

Am Abend ging ich mit den Kindern spazieren. Es ist sehr heiß hier und eigentlich ist es nur am Abend möglich sich mehr zu bewegen. 🙂
Ich traf viele Leute wieder, Küsse, Fragen, Lächeln. Schön, wieder hier zu sein. Es ist unser kleines geliebtes "Dorf", in dem fast jeder jeden kennt.

Jeden Abend von halb sieben bis  halb acht wurde der Kindergarten Spielplatz geöffnet und die Kinder konnten kommen und dort spielen.
Es war eine tolle Atmosphäre all die spielenden Kinder, viele, die zum ersten Mal auf einer Schaukel saßen. Da kamen Mütter mit ihren kleinen Kindern und ich fühlte mich fast ein wenig wie auf einem deutschen Spielplatz, nur mit viel mehr Leben hier. Was für ein schöner Ort auch um neue Menschen kennenzulernen, dachte ich. Aber mal sehen, wie es in Zukunft gehandhabt wird mit dem Öffnen.

Ich ging noch eine Runde durch die Straßen. Es dämmerte schon, aber das Leben erwachte gerade noch mal für eine Stunde, bis es dann ganz dunkel wird.
In einem Baum saßen eine ganze Schar von singender Vögel. Ich genoss dieses kleine Konzert. Und fühlte mich zuhause.

Gottes Führung und die Frage wie lange wir noch bleiben

Als wir jetzt in Deutschland waren, wurde mir doch recht oft die Frage gestellt, wie lange wir denn noch gedenken, hier in Albanien zu bleiben.
Im Oktober sind wir vier Jahre hier und anscheinend ist das für viele doch schon genug.
Oder unser Vertrag läuft aus. Oder unsere Kinder müssen jetzt in die Schule… oder oder oder.
Nun, Gründe gäbe es wohl genug, um von hier wieder zu gehen.

Gestern noch traf ich eine Frau beim Spaziergang. Sie pries das schöne, ruhige Leben hier im Vergleich mit Deutschland. Ich verstand erst nach einer Weile, dass sie mit allen Mitteln versuchte, sich einen Reim daraus zu machen, warum wir hier leben.
Ich erklärte ihr dann, dass wir uns nicht Krume ausgesucht haben wegen dem ruhigen Leben hier, sondern weil Gott uns hier haben möchte.

4 Jahre hat er uns bis jetzt geführt

Ja, vier Jahre sind eine lange Zeit. Aber doch auch kurz, wenn man den Auftrag sieht, den wir hier haben. Wir wollen hier Menschen sehen, die Jesus mit Liebe und Hingabe dienen. Jünger Jesu, die andere zu Jünger machen.
Projekte sind Arbeit und können schnell abgeschlossen werden. Doch dieses „Projekt Jünger zu machen", so dass daraus eine stabile und gesunde Gemeinde entsteht erfordert viel mehr. Vor allem Zeit.

Wir sind erst am Anfang

Und so sind wir uns bewusst, dass wir noch ziemlich am Anfang unserer Arbeit stehen und es nicht logisch wäre, jetzt das Feld zu verlassen.

Wir sind jetzt so gut in der Sprache wie noch nie, haben so viel Kontakte wie noch nie und kennen die Kultur immer besser. Wir sind Teil der Stadt geworden. Und das alles ist nicht ohne Mühe, Tränen und Anstrengung passiert.

So beantworte ich die Frage gerne so, dass es aus meiner Sicht töricht wäre, jetzt, zu diesem Zeitpunkt zu gehen.vDennoch bin ich mir auch bewusst, dass Gott führt und er manchmal auch Dinge tut, die uns als unlogisch erscheinen.

Ein Beispiel aus dem Alten Testament

In den letzten Wochen habe ich mich intensiver mit der Geschichte Israels in der Wüste befasst.
Dabei stieß ich auf einen Text, der mir geholfen hat in dieser Frage.

In 4.Mose 9 wird beschrieben, wie das Volk Israel von Gott durch die Wüste geführt wird. Das geschah durch die berühmte Wolkensäule.
Da heißt es ab Vers 17:

"Und sooft die Wolke sich von dem Zelt erhob, brachen danach die Söhne Israels auf; und an dem Ort, wo die Wolke sich niederließ, da lagerten die Söhne Israels. Nach dem Befehl des Herrn brachen die Söhne Israels auf und nach dem Befehl des Herrn lagerten sie.“

Da war die Wolke, die Gegenwart Gottes über dem Zelt der Begegnung. Sobald sie sich erhob, wussten die Israeliten, dass es Zeit war, weiter zu ziehen. Im Text wird dann beschrieben, dass es sehr unterschiedlich war, wie lange sie an einem Ort verblieben. Die Menschen mussten ihren Blick immer auf die Wolke richten, um zu sehen, wann wieder die Zeit des Packens gekommen war. Und es war dann ja auch nicht wenig zu tun. Zelt auf- und abbauen und was es noch alles beinhaltete, dieses Lagern und wieder Weiterziehen.
Manchmal blieb das Volk Tage, Wochen oder sogar Monate an einem Ort und manchmal hieß es schon am nächsten morgen: Es geht weiter!
Ich stelle mir vor, dass einige Orte sehr schön waren und das Volk gerne länger geblieben wäre. Oder auch anders herum.
Aber immer entschied Gott, wann wie lange gerastet wurde. Er führte das Volk durch seine Gegenwart, die in der Wolke sichtbar war.

An dem Ort, an dem gelagert wurde, „verrichteten die Söhne Israels den Dienst des Herrn und brachen nicht auf.“ (Vers 19+23)

Ein Bild für uns

Was für ein schönes Bild auch für unser Leben als Menschen, die Jesus nachfolgen.

Wie das Volk möchte ich meinen Blick auf Gott richten, seine Gegenwart suchen und daraus erfahren, wann es für uns weitergeht.
Jetzt, an dem Ort, an dem ich „lagern“ darf, möchte ich in Treue meinen Dienst für Gott tun. Und ich will bereit sein, wieder aufzubrechen, wenn Gott mich an einen anderen Platz ruft. Er führt uns! Und er lässt uns wissen, wann es weitergeht. Meine Aufgabe ist es nur, auf ihn zu schauen und ihm zu dienen. Und dann sofort bereit sein, auf sein Geheiß hin aufzubrechen, auch wenn Mühen damit verbunden sind.

Und wie sieht es bei dir aus?

Ich denke manchmal, dass diese Frage viel zu oft nur Missionaren gestellt wird: Wie lange bleibt ihr noch?
Hast du sie dir schon einmal gestellt? Vielleicht will Gott dich auch an einen anderen Ort bringen, an dem du ihm dienen sollst.

Bist du vielleicht bequem geworden, mit deinem Haus, deiner Gemeinde, deiner Familie und lebst nur in deinem „Zelt“? Vielleicht hast du völlig vergessen, mal wieder vor das Zelt zu treten, um zu sehen, ob dich dein Gott weiter führen möchte?

Das heißt auch nicht immer ein Wohnplatzwechsel, aber vielleicht eine neue Arbeit, eine neue Aufgabe, einen neuen Dienst. Hast du vergessen, auf Ihn zu schauen? Ihn, der dich herausfordern möchte, ein Leben ganz unter seiner Herrschaft zu leben? Ein Leben in seinem Dienst?

Es ist eine Herausforderung für uns alle!

Und es ist ein Vorrecht für uns alle!
Wie wundervoll ist es doch zu wissen, dass wir so eine gute Führung haben. Wie ruhig kann ich sein in dem Wissen, dass Gottes Gegenwart mit uns geht und dass er uns zeigen wird, wann wir weiter ziehen sollen. Weiter zu einem neuen Auftrag, einen neuen Dienst für ihn.

Ich wünsche dir auch sehr solch ein spannendes Leben, mit ständigem Blick auf Ihn!

Wie ermutigende Worte uns herausfordern weiterzumachen

Eine der schönsten Dinge beim Führen eines Blogs sind die positiven Rückmeldungen, die man bekommt.

Wir haben die letzten 3 Monate nichts gepostet und man muss sich ehrlich gesagt wieder aufraffen, in einen guten Rhythmus  rein zu kommen.

Weil wir aber wissen, dass viele Menschen unseren Blog mit Gewinn lesen, möchten wir auf jeden Fall damit weitermachen.

Um uns selbst Mut zu machen und dir mal einen kleinen Einblick zu geben in die unterschiedlichen Rückmeldungen auf unseren Blog, haben wir mal eine kleine Auswahl ermutigender Zuschriften zusammen gestellt. (Wir möchten uns dadurch nicht selbst loben, sondern vielmehr den Blick auf die lieben Menschen richten, die sich die Mühe gemacht haben, uns zu schreiben.)

Robert schreibt:
Ich habe durch Zufall eure Internetseite entdeckt und einiges im Blog gelesen und bin tief beeindruckt von euch und eure Überzeugung und dem Projekt in Albanien. […] Mein Beweggrund euch zu schreiben ist euch einfach meinen Respekt auszusprechen und euch Glück und Zufriedenheit zu wünschen.
Eure tiefe Überzeugung und Einsatz dafür bewundere ich. Nach nur vielleicht einer Stunde auf eurer Internetseite habe ich verstanden, dass trotz der ganzen Schwierigkeiten in Albanien, ihr mehr erreicht habt im Leben als viele andere Menschen.

Damaris schreibt:
Ihr Lieben!
Gerade habe ich mal wieder eure wertvollen Beiträge auf eurer Internetseite gelesen. Und auch wenn ich euch nicht persönlich kenne, fühle ich mich mit euch verbunden und schätze euren Dienst den ihr in Albanien tut, sehr. Danke für die Ermutigung euch zu ermutigen.:) Ich denke oft an euch und bete auch für euch wenn mir gerade beim Lesen etwas auffällt. Aber ich traue mich oft nicht zu schreiben. Aber jetzt bekommt ihr eine Nachricht 😉

Christine schreibt:
Und ich möchte Euch sagen, dass Ihr den besten Rundbrief/Blog habt, den ich kenne !!!
Man ist wirklich wunderbar in Eure Arbeit, in Euer Land/Stadt mit hinein genommen, echt super 🙂

Kathrin schreibt:
[…] Ich bin total ermutigt von euren Beiträgen und von dem einfachen, festen Glauben an Jesus und die Bibel. Dafür will ich euch danken und den Herrn loben! […] Ich bin unfassbar ermutigt von der Ehrlichkeit, die ihr an den Tag legt und von der Mühe, die ihr euch macht für den Herrn und euren Nächsten. Danke!!!

Joachim schreibt:
Habe Euren Blog link von einer Freundin bekommen und wollte Euch nur mal eben sagen: echt gut gemacht, beeindruckend!

Simon schreibt:
Ich lese regelmäßig euren spannenden Blog und finde es echt genial, dass ihr in Albanien seid und dass ihr euch dort von Gott gebrauchen lasst

Ulrike schreibt:
Danke, dass ihr sooo fleißig schreibt und so unglaublich kreativ seid in eurer Art uns an eurem Leben teilhaben zu lassen. Es ist immer wieder gut zu lesen und “wirklich mit hinein genommen zu sein” in eure neue Welt. In die Ängste und Sorgen, aber auch die wunderbaren und wundersamen Erlebnisse, die ihr schon in diesem einen Jahr dort in Krume haben dürft.

Bärbel schreibt:
Danke für eure Mails und Blogs. Ich habe sie in eurem Deutschlandaufenthalt vermisst :).

Kathrin schreibt:
Vielen Dank euch für euren Blog und die Gebetsmails, sie helfen mir echt! Es ist so ermutigend, von euch und eurem Vertrauen auf Gott zu hören und davon, was Gott durch euch bewirkt…und auch die Tatsache, dass ihr eure Herausforderungen und Nöte mit uns teilt, macht mir immer wieder bewusst, dass Gott uns nicht immer am Leiden vorbei führt, aber hindurch!
[…] Ich preise Gott für seinen Weg mit euch und dass ihr ihm nachfolgt und so große Ermutiger und Vorbilder für mich seid!
Danke euch für euren Einsatz und all die Opfer, die ihr gebracht habt und täglich bringt, um Gott mit eurem Leben zu verherrlichen und den Menschen zu dienen. Ich wünsche euch ganz viel Kraft und Glauben, weiterzumachen und euch am Herrn zu freuen, Gemeinschaft mit ihm zu verbringen und Weisheit, den Menschen im Sinne Jesu zu begegnen.

Ist das nicht ermutigend. Die meisten von diesen Menschen haben wir noch nie persönlich getroffen.

Ein Fotoshooting von uns als Familie

Während unseres Deutschlandaufenthaltes haben wir eine Menge Bilder geschossen. Dabei sind ein paar richtig schöne Aufnahmen entstanden. Am vorletzten Tag konnten wir noch mal meine Schwester Juli Esau dafür gewinnen, von uns ein paar Fotos zu machen. Wir waren dazu in einer nahegelegenen Kiesgrube. Der Boden war von dem vielen Regen der vergangenen Tage noch völlig schlammig. Aber wir fanden eine Wiese, die sich als Location zum Fotos machen eignete. Die untergehende Sonne sorgte dann für das besonders schöne Licht. Doch schau selbst und sieh, wie es uns geht.

 

5 wertvolle Lektionen zum Umgang mit der Zeit aus Psalm 39

In unserer Familie haben wir die Tradition, dem Geburtstagskind zum Geburtstag den entsprechenden Psalm zu lesen. Ich feiere heute meinen 39.Geburtstag. Also lesen wir den 39.Psalm.

Seit zwei Tagen bin ich mit meiner Familie wieder in Albanien. Ein neuer Dienstabschnitt beginnt. Ich bin wieder zurück an dem Ort, wo Gott mich hingestellt hat. Hinter mir liegen fast 4 Jahre Leben und Dienst in Albanien. Und hinter mir liegen 39 Jahre Leben auf dieser Erde. Es sind gelebte Jahre, Monate, Stunden und Minuten. Keine von ihnen kommt jemals zurück. Sie sind dahin.

Wieviel Zeit mir noch auf dieser Erde bleibt, das weiß ich nicht. Wieviel Jahre ich hier noch in Krume wirken kann, das liegt allein in Gottes Hand.

Doch das ist nicht wichtig. Viel wichtiger ist, dass ich in der Zeit, die mir bleibt, mit meinem ganzem Herzen Gott liebe und zu seiner Ehre lebe.

Mein heutiger Geburtstagspsalm 39 bietet mir einige wichtige Lehren zu diesem Thema:

Lass mich begreifen, Herr, dass mein Leben begrenzt ist und meine Erdentage kurz bemessen sind! Lass mich erkennen, wie vergänglich ich bin! 6 Meine Lebenszeit gleicht in deinen Augen nur einer Handbreite, meine Zeit auf dieser Erde ist vor dir wie ein Nichts. Der Mensch ist nur ein Hauch, selbst wenn er noch so kraftvoll dazustehen scheint.// 7 Wie ein Schatten geht der Mensch ´über die Erde`,um sinnlose Dinge machen die Leute viel Lärm. Sie häufen Besitz auf, aber letztendlich weiß niemand, für wen. 8 Worauf soll ich denn nun meine Hoffnung setzen, Herr? Mein Warten und Hoffen gilt allein dir! (Neue Genfer Übersetzung)

Hier folgen die 5 Lehren aus dem Abschnitt:

1. Meine Zeit ist begrenzt.

Der Psalmist hat nur einen Wunsch. Er bittet Gott um eine klare Erkenntnis darüber, dass sein Leben begrenzt ist. Auch Mose betete in Psalm 90 das gleiche, als er sagte: “Lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.”

Die Erkenntnis darüber, dass unsere Zeit begrenzt ist, sollte uns dahin führen, diese nicht zu vergeuden, sondern achtsam mit ihr umzugehen.

Wenn ich deshalb an meinen Dienst denke, dann will ich darauf achten, dass meine Zeit hier in Krume begrenzt ist. Dies soll mich dahin führen, dass ich die Menschen mit aller Kraft liebe, ihnen diene und ihnen das Evangelium von Jesus Christus bringe.

Auch in Gebetszeiten für die Menschen, zu denen Gott mich gesandt hat, will ich mehr Zeit investieren. Am Ende meines Dienstes werde ich vielleicht einiges Bedauern, aber ganz sicher nicht, dass ich zu viel gebetet habe.

2. Mein Leben liegt in Gottes Hand.

Diese trostvolle Wahrheit finden wir auch in Psalm 139 beschrieben. Alle Tage meines Lebens sind gezählt. Gott kennt jeden einzelnen dieser Tage. Das tut so gut zu wissen.

Vor Gott ist mein Leben wie nichts und doch kennt er alle Details meines Lebens. Und nicht nur das: Er liebt mich so sehr, dass er sogar seinen Sohn gesandt hat, um mich zu seinem Kind zu machen.

3. Mein Leben kann schnell vorbei sein.

Sich dieser Wahrheit bewusst zu sein, ist nicht leicht. Ich lebe oft so, als wenn ich davon ausgenommen bin. Aber nicht umsonst lesen wir davon, dass unser Leben wie ein Hauch ist, wie ein Dampf, der eine kurze Zeit bleibt und dann verschwindet. Gott allein kennt den Tag, an dem ich sterbe. Jeder Tag könnte mein letzter sein.

Doch wie würde ich leben, wenn ich wüsste, heute wäre mein letzter Tag? Ich würde mir die Kostbarkeit des Tages vor Augen halten und mich ganz Gott und den Menschen hingeben. Weil jeder Tag der letzte sein kann, sollte ich demnach auch so leben, als wäre es so, oder nicht?

4. Besitz und andere Dinge bringen am Ende nichts.

Der Vergänglichkeit des Lebens stellt der Psalmist dann die Vergänglichkeit und Sinnlosigkeit von Besitz und anderen Dingen gegenüber.(V.7) Interessant ist, dass es auch damals schon die gleichen Probleme von Materialismus und dem Anhäufen von sinnlosen Dingen gab.

Ich will darauf achten, dass ich mich nicht zu sehr an irdische Dinge hänge. Die Sorgen, die mich beschäftigen, sollen auf Gottes Reich und die Ausbreitung desselben gerichtet sein.

5. Gott ist meine Hoffnung.

Im Anblick der Vergänglichkeit des Lebens stellt der Psalmist Gott die Frage: “Worauf soll ich denn nun meine Hoffnung setzen, Herr? Mein Warten und Hoffen gilt allein dir! ”(V.8)

Er sagt damit: Gott, wenn meine Zeit begrenzt ist und wenn mein Leben in deiner Hand liegt und du allein weißt, wann es enden wird, dann will ich mich ganz auf dich werfen. Ich will mit dir und deiner Hilfe rechnen. Ich bitte dich, hilf mir, so zu leben, dass ich meine Zeit sinnvoll nutze. Hilf mir zu verstehen, wie vergänglich das Leben ist, damit ich jeden Tag so lebe, als wäre es mein letzter.

Ich wünsche mir sehr, dass mir diese 5 Lehren in meinem neuen Lebensjahr vor Augen sind. Sie sollen mir helfen, ein Leben zu leben, dass Sinn macht in den Augen meines Schöpfers. Und das gleiche wünsche ich dir auch.