Video - Unser Dienst in Krume und unser Aufruf an dich

Heute möchten wir dir etwas besonderes vorstellen.

Weil wir dringend Mitarbeiter suchen, haben wir ein Video erstellt, in dem wir unsere Arbeit vorstellen und um Mitarbeiter werben. (Siehe unten)

Vielleicht befindest du dich gerade nicht in einer Lebensphase, wo es für dich dran ist, an eine Mitarbeit in unserem Team zu denken. Aber dieses Video ist nicht nur gedacht für potenzielle Mitarbeiter, sondern für jeden, der mal einen kleinen Einblick in unseren Dienst haben will.

Deswegen schau dir dieses Video bitte an und lass dich mit hinein nehmen in unsere Arbeit. Vielleicht kennst du ausserdem jemanden, dem du es weiterleiten kannst.

Bete bitte mit, dass durch das Video Herzen bewegt werden und wir Mitarbeiter gewinnen.

Eine geistliche Höhenerfahrung und mein Weg zurück ins Gewühl

Am Ende dieser vollen Woche (Leiterschaftsschulung) stehe ich auf einem Berg und schaue aufs Meer und auf die Stadt. Es dringen verschiedene Geräusche an mein Ohr. Da sind Sirenen, ein Stadionsprecher, der die Zuhörer aufheizt. Klatschen. Motorengeräusche verschiedenster Art. Hupen. Das Meer dagegen  erscheint wie eine glasklare Platte, leise, kaum wahrnehmbare Schwingungen.

Ich sitze nun da, im Schatten eines Baumes und denke über die vergangene Woche nach.
Ich habe viel gehört. Tolles, exzellentes Werkzeug in der Hand eines Leiters mitbekommen.
Ich habe mehr von Gott gehört, seinem Herz und seiner Liebe zu uns und meinem Herz und dem Geist Jesu, der in mir lebt.
Wir haben viel gelacht und geweint, gebetet und einander stärkend die Hände auf den Rücken gelegt.
Ich habe viele neue und beeindruckende Kinder Gottes kennen gelernt, die sich überall auf dieser Welt einsetzen, damit Menschen von Jesus hören. Wir alle zusammen haben mehr als 400 Jahre auf dem "Feld" verbracht. Geballte Erfahrung. Geballte Weisheit. Geballte Liebe und Fürsorge und Verständnis füreinander.

Geballte Gegenwart Gottes in der Zeit der Anbetung, im Brot Brechen, im Beten.
So schön, so gesegnet, so bereichernd.
Am liebsten sollte es nicht enden...

So stehe ich auf dem Berg. Hier oben ist es ruhig. Es ist schön. Natur umgibt mich. Mein Blick geht in die Weite, streift über das endlose Meer in die Endlosigkeit.

Da kommt mir eine ganze Geschichte in den Sinn. War nicht auch Jesus mit seinen drei Freunden auf einem Berg? In der Abgeschiedenheit durften seine drei engsten Mitarbeiter seine Herrlichkeit sehen. Kleider, weißer wie alles, was es auf dieser Welt gibt, Jesus verherrlicht in mitten der zwei großen Propheten Mose und Elia.
Petrus kann nicht anders. Am liebsten möchte er dort, auf dem Berg der Verklärung bleiben. So herrlich, so friedlich, so, wie es sein soll ist es dort.
Er möchte gerne Hütten bauen. Dabei weiß er nicht, was er sagt. Dennoch. Es ist sein spontaner Impuls. Hier ist es gut. Hier ist alles so, wie es sein sollte. Hier berührt der Himmel im wahrsten Sinne des Wortes die Erde.

Ich muss an mich denken und meine Empfindungen. Ja, manchmal würde ich an solch guten und "heiligen" Orten auch am liebsten bleiben. Würde mich der Welt und deren Anforderungen entziehen und mit lieben Geschwistern für immer Gott anbeten.

Doch der Traum ist schnell ausgeträumt. Da kommt die Wolke und umhüllt die Jünger und eine Stimme sagt: "Das ist mein lieber Sohn. Hört auf ihn!"
Und Jesus weiß genau, was zu tun ist. Er nimmt seine Jünger und verlässt den ruhigen, heiligen Ort. Schritt für Schritt geht er den Berg hinunter. Die Stimmen werden lauter, die Geräusche deutlicher, die Menschen sichtbarer.
Die Menschen, ständig um Jesus herum, mit ihren Fragen, Herausforderungen und Forderungen, Erwartungen und Provokationen. Die Menschen mir ihren Lasten, ihren Krankheiten, ihrem Unglauben.
Jesus steht wieder mittendrin. Im Gewühl. Stechender Geruch, permanente Fragen, drängende Bitten.  Und immer wieder dieser Unglaube!

Doch es ist Jesu Auftrag. Genau dort soll er sein. Diese Zeit der Verherrlichung auf dem Berg hatte seinen Platz. Aber es geht wieder runter. Runter zum Lärm und zum Gestank.

"Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben als Lösegeld für viele hinzugeben." (Markus 10,45)

Ich bin eine Nachfolgerin Jesu. Darum folge ich ihm und steige den Berg Schritt für Schritt hinunter - neu gestärkt für den Auftrag, den Jesus mir gegeben hat - mitten ins Gewühl!

Mein Traum von einem Leben für Gott in Haiti und was draus geworden ist

Im Moment lese ich ein Buch (Kisses From Katie) über eine junge Frau, Katie, die nach ihrer Schule nach Uganda ging. Ihre Liebe zu dem Land und den Leuten war so groß, dass sie blieb und mittlerweile Mutter von 14 Kindern ist. (Davon ein leibliches).
Wenn ich diese Worte lese, dann sehe ich mich zurückversetzt in meine Zeit in Haiti. Es kommt mir vor wie ein Spiegel meiner Zeit dort. So gut kann ich all ihre Gefühle nachvollziehen, die Liebe und Freude, die das Herz zum übersprudeln bringen, trotz großer Armut und Not.

Ich sehe die 19 jährige Soeur Rachelle (so würde ich in Haiti genannt) inmitten der vielen kleinen, schmutzigen, strahlenden Kindern. Immer sofort umringt, angefasst, geküsst, geliebt.
Ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Ich kenne es nur zu gut. Ich habe noch den Geruch in der Nase, höre die Geräusche aus dem Dorf, wenn sich früh am Morgen das Leben regte. Ich spüre meine tiefe Zufriedenheit und Freude, die ich in diesem Land empfand.

Ich sehe die 19 jährige junge Frau. Eine Frau, ebenso wie Katie, mit großen Träumen. Sogar ein Gelände hatte ich schon im Blick für das Kinderdorf. Eine altes, stillgelegtes Fabrikgelände der ehemaligen Diktatur. Ich sehe mich noch mit einem Freund über den Zaun klettern und ich höre uns träumen über das, was wir für Haitis arme, elternlose Kinder machen wollen. Im Traum sind die alten Gebäude fröhlich bunte Häuser aus denen Kinderlachen dringt. Ich, Mutter von Hunderten Kindern.

Ich weiß, dass ich mich damals auch hätte anders entscheiden können. Ich könnte jetzt in Haiti leben. Und ich bin sicher, Gott hätte es gesegnet.
Doch ich habe mich anders entschieden. Und es war gut so. Es war richtig. Ich bin sehr glücklich mit einem tollen Mann verheiratet, habe drei super süße Kinder und darf in einem erfüllenden Dienst für Jesus in Albanien stehen. Ich bin sehr dankbar.

Dennoch ruft Katie und ihre Geschichte etwas in mir wach, was einst sehr lebendig und mein Traum in mir war. Katie verkörpert und lebt das, was ich ebenso empfinde und spüre und wovon ich zutiefst überzeugt bin: Ich kann nicht die ganze Welt verändern, aber ich kann die Welt einzelner Menschen verändern. Wir haben nur den Auftrag zu lieben. Gottes Liebe zu empfangen und verschwenderisch weiterzugeben.

Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass Gott mir diese Liebe für alle Menschen geben kann. Ich dachte, die Haitianer seien die Menschen, die Gott für mich ausgesucht hat, sie zu lieben. Meine Liebe zu ihnen war aus vollem Herzen, voller Leidenschaft, ohne Unterschiede.
Doch so eine Liebe hat er mir auch für unsere Menschen in Albanien gegeben.

Liebe die Menschen, die Gott um dich stellt, leidenschaftlich und verschwenderisch. Sie sind dir anvertraut. Bete um Liebe und ich verspreche dir: Gott gibt kein Geschenk lieber als dieses. Liebe, Liebe, Liebe! Nichts verändert mehr wie das. Und vor allem verändert es dich selbst.

Haiti, meine Kinder dort, mein Traum, die 19-jährige Rachelle. Es ist Vergangenheit, 13 Jahre her. Damals kamen die Blauhelme in ein von Diktatur gebeuteltes Land. 2004. Entführungen, Morde, Überfälle waren an der Tagesordnung. Heute lese ich in der Zeitung, dass die Blauhelme abziehen. Es hat sich viel verändert seit damals. In Haiti und in mir. Gott segne dieses Land. Gott segne Menschen wie Katie. Und Gott berufe mehr junge Menschen, die sich voll und ganz hingeben für den Gott, der die Welt so liebte, dass er seinen einzigen Sohn gab. Aus Liebe!

Solus Christum und der lange Weg dorthin

Schon seit einiger Zeit habe ich das Vorrecht, zwei Frauen auf ihrem Weg mit Jesus zu begleiten. Es hat damit angefangen, dass ich sie auf einem Spaziergang kennenlernte und wir über unzählige türkische Kaffee und viele Gespräche eine Freundschaft aufbauten.
An einem Besuch zu Neujahr betete ich für die Frauen. Das tat ich auch zuvor schon, aber dieses mal wirkte Gott ein Wunder und die eine der beiden wurde von einem körperlichen Leiden geheilt. Auch so ging es ihr nach diesem Gebet viel besser. Das erzählte sie mir einige Zeit später. Sie hatte ein strahlen in den Augen, als wir in ihrem Garten standen und wusste, dass es mit Jesus etwas auf sich haben muss. (Ich hatte in Jesu Namen gebetet).

Auf ihren Wunsch hin, begann ich mit den beiden Schwägerinnen, in der Bibel zu lesen.
Einige Zeit darauf wurde auch die andere von chronischen Kopfschmerzen geheilt. Einfach nach einem einfachen Gebet im Namen Jesu. Das hat in ihr ein viel größeres Interesse geweckt und ist für sie ein Beweis, dass Jesus lebt und Kraft hat.

Nun sind wir schon seit einigen Monaten, ja schon Jahren, dabei, gemeinsam die Bibel zu lesen. Es ist immer wieder ein Abenteuer. Nie weiß ich genau, was mich erwartet.
Was ist passiert, wer kommt noch zu Besuch, welche Fragen haben sie, welches Thema ist dran. Ich finde es sehr schön, immer wieder offen hinzugehen, etwas vorbereitet zu haben und dennoch offen zu sein, wie Gott führt.

Dabei wird mir eines immer bewusster:

Soli Christum - dahin ist es ein weiter Weg.
Bis das Herz erkennt: Jesus allein genügt, das ist hat einfach.

Ein paar Beispiele:

An einem Treffen erzählt mir die eine, dass sie zu einem Fest bei einem "heiligen" war. Der hat gegen Geld besondere Anliegen gebetet. An dem Ort, an dem er sich befindet, hört Gott wohl besonders gut. Wir sprachen darüber und Gott hat ihnen offenbart, dass es nicht nötig ist, so einen "Mittler" zu haben an einem besonderen Ort, sondern dass wir zu ihm reden können durch Jesus, wer und wo immer wir auch gerade sind. Seit diesem Gespräch geht sie nicht mehr mit, auch wenn ihre Familie weiterhin geht.

Zu einem bestimmten Fest werden bei uns Zweige an die Türen gehängt und das Baby mit Wasser bespritzt. Irgendwie wissen sie auch, dass es eigentlich komisch ist, so etwas zu tun, um sich zu schützen. Aber dennoch können sie sich davon nicht einfach lossagen.  Es sind Traditionen und ein Aberglaube, der sich schon seit Jahrhunderten bestimmt weiter verbreitet hat und der von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Es bedeutet viel für sie, davon zu lassen. Zu sagen: ich glaube jetzt, dass allein der Glaube an Jesus mir Schutz gibt. Er hat mein Leben in seiner Hand. Ich brauche keine bösen Geister mehr zu  fürchten.

In der Zeit des Ramadans kam ich in ihr Haus und war schon irgendwie vorbereitet, dass sie auch fasten würden. Und tatsächlich. Nicht die ganze Zeit, aber doch ein paar Tage wollten sie fasten. Ich fragte sie nach dem Hintergedanken dabei. Fasten an sich ist ja nichts schlimmes. Wir tun das ja auch.
Aber bei ihnen war da doch der Gedanke: vielleicht gefalle ich Gott dann besser, wenn ich es tue. Oder vielleicht ist ja doch richtig, was der Islam sagt.

Mir ist es immer wichtig, nicht in sich die Tat zu beurteilen, sondern zu fragen, was der Hintergedanke dabei ist, bzw. inwieweit ist mein Herz daran beteiligt und was macht es mit mir?

So auch, als ich gefragt wurde, ob es ok ist, dass der Koran oben im Küchenbüffet steht.
Ich fragte nach seiner Bedeutung. Er steht da nur, damit die Kinder ihn nicht kaputt machen. Sie lesen ihn nicht. Es hat auch keine religiöse Bedeutung.
Tatsache ist sicher, dass der Koran immer an einem erhöhten Ort aufbewahrt wird, einfach um ihn als heiliges Buch zu würdigen.

Gefreut hat mich, dass sie wiederum die Bibel in ihrem Schlafzimmer neben sich hat. Am Abend, wenn es ruhig geworden ist, liest sie darin. Die Bibel nah an ihrem Herzen!

Soli Christum!
Es geht kein Weg drum herum. Der Weg muss dort hin führen mit den Menschen, die wir begleiten. Der Weg kann lang sein, aber er soll immer wieder das Ziel im Blick haben:

Soli Christum! Allein Jesus genügt. Er genügt uns als einziger Mittler, er genügt uns als Schutz, er genügt uns als Opfer, durch das wir Wohlgefallen vor Gott finden. Er und sein Wort, die Bibel ist genug. Die einzige Offenbarung. Es braucht nicht mehr.

Ich denke, jeder von uns kennt diese Gedanken, die uns weg bringen wollen von: Jesus allein! Er allein genügt! Es ist eine Botschaft, die ich und die wir alle immer wieder hören und uns sagen müssen. Auch wenn wir nicht in Aberglaube gefangen sind, so war doch schon von Anfang der Gemeinde an die Versuchung da: Ja, Jesus, aber auch... .
Ja sicher, Jesus allein, aber doch auch...

Es ist ein Kampf, ja. Es ist ein immer wieder kehrendes fragen:
Wo hinein lege ich mein Vertrauen? In Jesus allein, oder doch in meine eigene Stärke und mein Vermögen?
Wo finde ich meine Sicherheit? Vielleicht doch eher in meinem Bankkonto, meinem Haus, meiner Rentenversicherung.
Meinen Schutz? Wo finde ich meine Gerechtigkeit vor Gott? Vielleicht doch darin, dass ich kein schlechter Mensch bin und mich aus eigener Kraft versuche, gerecht zu stellen?
Ist die Bibel allein Gottes Wort? Ist Jesus das Wort, das Leben bringt, oder gibt es da doch auch noch viele andere Offenbarungen?

Für mich ist es immer wieder eine Herausforderung, wenn ich in den Treffen mit meinen beiden Freundinnen bin, mich selbst zu hinterfragen, ob auch in meinem Leben Soli Christum herrscht und wenn nicht, dass ich mein Herz prüfe und mich wieder auf den Weg des völligen Vertrauens auf ihn bewege. Ein spannender und schöner und so wichtiger Weg!

Gedanken zum Geburtstag unseres tapferen Helden

Vorgestern wurde unser Gideon sechs Jahre alt!

Sechs Jahre. Schon?
Und dennoch kann ich mich kaum an das Leben vor den Kindern erinnern.
Zu dicht, zu intensiv, zu voll waren diese letzten Jahre.
Voll schöner Momente. Voller Staunen und Lachen. Voller Liebe und Zärtlichkeit, Nähe und Wärme. Aber auch voller Herausforderung.

Gideon. Unser erstes Kind. Der erste Enkel meiner Eltern.
Gideon, unser kleiner Held.
Das soll er sein und das soll er immer mehr werden.

Sein junges Leben war schon voller Veränderungen. Diese machten ihm manchmal sehr zu schaffen.
Doch jetzt ist unser kleiner Held ein kleiner Deutscher und zugleich ein kleiner Albaner.
Fließend in deutsch und in albanisch. Vertraut mit dem Leben hier und dort.
Welten-wechsler immer wieder. Immer wieder neu herausgefordert sich anzupassen.

Hier ein kleiner Lebenslauf unseres Helden:

Geboren am 15.10.2011 in Freiburg
Drei Monate nach seiner Geburt macht seine Mama ihr Staatsexamen als Hebamme
Juli 2012 Umzug nach Swisttal
Februar bis Mai 2013 Umzug nach Meinersen (zum Kandidatenkurs von F)
Juni 2013 Umzug nach Swisttal
August 2013 Gideon wird großer Bruder von Livia
Oktober 2013 Umzug in die andere Welt: Albanien
Ein Jahr Kulturstress, dann ein neues Zuhause erkämpft
März 2016 Gideon wird großer Bruder von Jemima
Oktober 2016 Start im Kindergarten in unserer Stadt
September 2017 Start mit der deutschen Vorschule

Unser Gideon, der kleine Held. Wohl keine Person auf dieser Erde hat mich mehr herausgefordert, mich ganz auf Jesu Gnade zu verlassen. Und das ist eine gute Sache, für die ich jetzt im Nachhinein dankbar bin.

Und mehr denn je ist es mein Gebet, dass unser kleiner Held wächst. Nicht nur an Jahren und Größe, sondern dass er zu Jesus hin wächst. Dass er sieht, so wie Gideon einst im Kampf gegen die Midianiter:

Ich brauche nichts als Gott an meiner Seite um das Böse zu bekämpfen.
Das Böse zuallererst in mir und dann auch in dieser Welt.

Mein Gebet ist es, dass er sich trotz so mancher Einschränkung in unserem Land entfaltet, seine Stärken entdeckt und fördert und Jesus auch seine Schwächen verwandelt in Stärke.

Ich bete, dass er ein Held wird für Jesus. Für sein Reich. Der seine Herrlichkeit auf dieser Erde ausbreitet wie einst der andere Gideon.

Gideon, wir lieben dich und wir beten für dich. Gott segne dich in deinem neuen Lebensjahr. In allem Wechsel, in allem Anders sein, im allem Fremden, in aller Veränderung ist der mit dir, der dich nie verlässt, sich nie verändert und dich immer liebt!! Jesus ist an deiner Seite. Sei gegrüßt, der Herr ist mit dir, du tapferer Held!

Wenn Ermutigung sich breit macht und was mich an vielen Tagen freut

Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel geschrieben, der ähnlich klang wie dieser. Allerdings sprach dieser von Entmutigung, während der, den ich jetzt schreiben will von dem Gegenteil spricht. Ermutigung!

Ich bin ermutigt. Es geht mir gut. Ich bin erwartungsvoll.
Als Reaktion auf diesen besagten Artikel und auch auf unseren letzten Rundbrief hin haben wir so viele liebe und ermutigende Rückmeldungen bekommen. Viele haben uns Bibelworte geschrieben, manche lang, andere kürzer. Aber es kommt nicht auf die Länge an. All diese Rückmeldungen haben meinen Rücken und meinen Glauben gestärkt und ich bin sehr dankbar dafür. In den letzten Wochen konnte ich die Auswirkungen von Gebet so sehr spüren. Frieden und Ruhe im Herzen und eine tiefe Freude darüber, Gott hier dienen zu dürfen.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal allen danke sagen, die sich aufgemacht haben, uns in Worten zu ermutigen. Und danke an alle, die gebetet haben und es weiterhin tun! Das trägt uns durch. Danke!

"Wir bitten unseren Herrn Jesus Christus
Und Gott, unseren Vater,
Der uns seine Liebe erwiesen
Und uns in seiner Gnade
Eine nie versiegende Ermutigung
Und eine sichere Hoffnung geschenkt hat,
Euch in eurem innersten zu ermutigen
Und euch die nötige Kraft für
Jede gute Tat und jedes gute Wort zu geben."

2. Thessalonicher 2,16-17

Wie zerbrechliche Gefäße

Dieser Artikel wurde ursprünglich geschrieben für ein Gemeindeblatt. Wir dachten, er eignet sich auch zur Veröffentlichung auf unserem Blog.

Im Oktober werden es nun vier Jahre, dass wir in Albanien leben. In diesen Jahren hat sich viel verändert. Die Größe unserer Familie, das Äußere der Stadt, die Zusammensetzung unseres Teams, unsere Aufgaben und nicht zuletzt auch wir selbst.
Nur eines ist beständig geblieben und hat uns durch die Jahre getragen: unser treuer, gnädiger Gott!

Immer wieder hab ich in diesen Jahren Menschen getroffen, die voller Achtung waren, vor dem, was wir tun. "Also, ich könnte das wirklich nicht!" - bekomme ich manchmal zu hören. Ich stehe dann ehrlich gesagt immer etwas beschämt da. Und aus meinem Inneren möchte eine Stimme laut rufen: "Ich kann es auch nicht!"

Das Leben hier ist natürlich mit einigen Herausforderungen verbunden. Im Winter ist es kalt und eng, manchmal trostlos und ohne viele Lichter und Abwechslung. Ich habe Heimweh nach meiner Familie, meinen Freunden, nach einem Schwimmbad und nach Austausch mit anderen Müttern. Es ist eine Herausforderung die so andere Kultur hier verstehen, akzeptieren und lieben zu lernen.

Ich kann es auch nicht! Ich kann von mir aus nicht das tun, was ich gerade tue. Und ehrlich gesagt: Ich muss es auch nicht! Das ist das Geheimnis des Glaubens! Das Geheimnis des Lebens mit Jesus! Er lebt in und durch mich!

In 2.Korinther 4,7 schreibt Paulus etwas, was mich in den letzten Monaten zutiefst berührt hat:

"Wir allerdings sind für diesen kostbaren Schatz, der uns anvertraut ist, nur wie zerbrechliche Gefäße, denn es soll deutlich werden, dass die alles überragende Kraft, die in unserem Leben wirksam ist, Gottes Kraft ist und nicht aus uns selbst kommt?"

Ich bin nur ein zerbrechliches Gefäß. Und so fühle ich mich auch oft. Ich bin oft schwach und machtlos. Aber das will ich nicht. Ich will die Kontrolle haben und will immer stark sein. Wer möchte schon freiwillig schwach sein, gar zerbrechlich?
Und dennoch:
Gott hat in uns sein Geheimnis gelegt! Wir kennen und lieben das Evangelium! Je länger ich hier lebe, desto mehr ist in mir das Drängen, mit den Menschen genau darüber zu reden. Mir ist diese kostbare Botschaft anvertraut - damit Gottes Kraft in meiner Schwachheit sichtbar und wirksam wird! Es geht in allem nur um seine Verherrlichung!

Vielleicht schaust du auf uns und denkst, wir sind besonders starke Christen. Ich würde sagen, das sind wir nicht, wir sind nur gehorsam in dem, was Gott uns sagt. Und das ist so befreiend. Ein zerbrechliches Gefäß oder ein "irdenes", wie Luther es übersetzte, hat die Eigenschaft, mehr Licht nach außen zu transportieren und leuchten zu lassen, wie eines aus Stahl.
So soll durch unsere Schwachheit das Evangelium umso heller aus uns heraus leuchten. So wie nicht meine, sondern Jesu Kraft durch mich wirkt.

Vor einiger Zeit war ich bei meiner Freundin, mit der ich Bibel lese und bete. Bisher hatte ich meistens gebetet, einfach weil sie es nicht kennt und meint, ich könnte es besser (und das in meinem albanisch ;).
Diesmal hatte ich mir bewusst vorgenommen, auch von meinen Nöten zu erzählen und sie um Gebet zu bitten. Sobald ich erzählt hatte, nahm sie meine Hand und betete herzinniglich für meine Anliegen. Ihr erstes lautes Gebet in ihren Worten zu Jesus! Und das, weil ich bewusst meine Schwachheit gezeigt habe.

Lasst uns nicht davor zurückschrecken, Schwachheit zu zeigen. Dass Jesus dann dadurch scheint und wirkt, das ist alles, was wir als seine Nachfolger zulassen müssen.

12 Fragen für eine geistliche Bestandsaufnahme

Geht es dir nicht auch manchmal so, dass du dein Leben in der Nachfolge einfach so dahin lebst? Irgendwie ist alles einfach zur Routine geworden. Du funktionierst nur noch in den geordneten Bahnen eines guten Christen.

Aber so muss es nicht sein.

Doch was können wir dagegen tun?

Ich schlage vor, dass wir bewusster leben. Dass wir in gewisser Weise unser geistliches Leben reflektieren. Jeder der in einem Bereich seines Lebens vorankommen will, sollte hin und wieder sein eigenes Tun und Ergehen bedenken.

Hier habe ich 12 Fragen für dich, die dir helfen dein geistliches Leben zu reflektieren. (Ich habe sie mal irgendwo aufgeschnappt. Sie sind also nicht von mir. Der Urheber ist mir unbekannt.)

1. Ist Gott, durch seinen Geist, offensichtlich am Werk in meinem Leben?

2. Welche Anzeichen für sein Wirken sind sichtbar?

3. Gibt es Hindernisse in Bezug auf sein Wirken?

4. Welche Anzeichen für geistliches Wachstum sind in meinem Leben erkennbar?

5. Erlebe ich regelmäßig Gebetserhörungen?

6. Habe ich einen klaren Blick für die Richtung, in die mich Gott in meinem Leben führen will?

7. Welche konkreten Schritte gehe ich, um Jesus noch besser kennen zu lernen?

8. Wie sind meine momentanen Erfahrungen im Hinblick auf ein wirksames Zeugnis?

9. In welchen Bereichen zeigt sich mein kontinuierlicher Gehorsam?

10. Wird meine Liebe für den Herrn und den Nächsten größer? 

11. Was tue ich, um ein noch hingegebenerer Nachfolger Jesu zu werden?

12. Wie kann ich andere in diesen Prozessen unterstützen? 

Ehrlich gesagt fällt mir gleich beim ersten oberflächlichen Blick auf diese Fragen auf, dass ich in vielen Bereichen Mängel habe.

Was tue ich nun? Soll ich jetzt trauern, oder soll ich mich besonders anstrengen?

Das sei ferne, würde Paulus sagen. Der einzige Weg mit diesen Fragen richtig umzugehen ist: Wir müssen erkennen, dass wir all diese Bereiche nicht aus eigener Kraft angehen können.

Die einzige Hoffnung, die uns bleibt ist das Streben nach Jesus und dem Wirken des Heiligen Geistes in uns.

Wie es Paulus so schön sagte:

Es ist also nicht etwa so, dass ich das ´alles` schon erreicht hätte und schon am Ziel wäre. Aber ich setze alles daran, ans Ziel zu kommen und von diesen Dingen Besitz zu ergreifen, nachdem Jesus Christus von mir Besitz ergriffen hat.

Zahlen bekommen Gesichter

Dieser Artikel stammt von unserer Teamkollegin Alex. Sie schreibt auf dem Blog Alex4Alb.

Man bekommt viele Infos durch die Medien über Flüchtlinge, ihre Situation, ihr Leben. Was davon stimmt überhaupt oder wo werden wir von den Medien manipuliert? Dann sitzt vielleicht einer von ihnen eines Tages vor dir. Du verstehst seine Sprache nicht, denkst dir, dass er ja gar nicht so arm aussieht, wie die Kinder in Afrika, die du immer innerlich vor Augen  hast, mit aufgeblähten Bäuchen vor Hunger. Und dann ist da der Hintergedanke, dass du nachher mal nach schauen musst, ob dein Portemonnaie noch in deiner Tasche ist.

Ich möchte dir einen realistischen Eindruck geben, wie die Situation vor Ort ist, wo einige dieser Menschen her kommen, wo also die Quelle der Probleme liegt.

Die Geschichte von Agim

Ich erzähle dir die Geschichte von Agim (Name fiktiv). Jeden Tag wächst er damit auf, dass sein Vater keine Arbeit findet, dass das Geld immer knapp ist. Einen Tag kann er mal hier helfen, den anderen da. Dann wird ein neues Gebäude gebaut, dort bekommt er etwas mehr Geld. Aber davon müssen zuerst mal die Medikamente für die Oma bezahlt werden, die Schulbücher und Hefte für die Kinder, dann das Holz für den Winter, jeden Monat Strom, Wasser und Miete und dann noch das Milchpulver für den kleinen Bruder, der jetzt 2 Monate alt ist und keine Muttermilch bekommen kann.

Alle mühen sich ab

Er sieht, wie auch die Menschen, die einen normalen Job haben, sich finanziell abmühen. Alle sind immer am Limit. Sowohl die Leute, die auf dem Dorf leben und mit Obst, Gemüse, Milch, Eiern und Fleisch über die Runden kommen, als auch die Lehrerin, die eigentlich gut verdient, aber 10 Jahre lang den Kredit von ihrer Hüft-Op abbezahlen muss, weil sie ohne diese Op nicht mehr hätte laufen können. Manche schaffen es so gerade eben ihren Kindern eine Ausbildung zu finanzieren – was nützt diese, wenn sie danach keinen Job finden? Der Staat ist dabei auch keine Hilfe, eine gute Arbeit bekommst du nur, wenn du in der entsprechenden Partei bist.

Der Ausweg ins Ausland

Die einzigen, denen es gut geht, die eine gute Ausbildung machen können und die sich auch Autos oder OPs leisten können, sind die Familien, die viele Kinder im Ausland haben. In England, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Belgien, Italien. Von dort wird alles bezahlt.

In dieser Umgebung und mit diesen Eindrücken wächst Agim auf. Als er älter wird hat er nur noch einen einzigen Wunsch: Möglichst schnell ins Ausland, um dort Geld zu verdienen, für sich und für die Familie, die hier lebt, für seine Eltern, die so hart kämpfen, für seine Geschwister, denen er ein besseres Leben wünscht.

Als ältester Sohn fühlt er diese Verantwortung auf sich. Und auch für sich selbst wünscht er sich einfach hier weg zu kommen, raus aus der depressiven Stimmung, ein besseres, einfacheres und schöneres Leben haben zu können. Das scheint der einzige Ausweg. Also verläßt er auf illegalem Wege das Land. Ca. 500-1000 Euro kostet es, um illegal nach Deutschland zu kommen. Nach England ist es teurer. Er ist eigentlich noch ein Kind und trägt eine höhere Verantwortung als viele Erwachsene.

Dort angekommen fühlt er sich sehr alleine. Der Start ist nicht einfach. Eine neue Sprache, neue Menschen, eine völlig andere Kultur. Aber einige kümmern sich wenigstens um ihn. Und besorgen ihm Geld, das er dann z.B. schon mal der Familie schicken kann. Mit ihnen dreht er ein paar harmlose Dinge, er will ja dazu gehören und das Geld ist lebensnotwendig. Und schließlich läßt man ja bei ihm zuhause auch mal 5 gerade sein, wenn man gute Kontakte hat. Irgendwann kommt er aus dieser Spirale nicht mehr raus. Dabei hatte er doch so auf ein besseres Leben gehofft.

Es muss nicht immer so sein, aber wir erleben hier, dass Zahlen, von denen man gehört hat und hört nicht nur Zahlen sind, sondern Menschen sind, mit einer individuellen Geschichte, die oft traurig macht und hoffnungslos ist.

Bitte betet für Albanien!

Au Backe! Die liebe Not der Albaner mit ihren Zähnen

Es ist mir schon von Anfang an aufgefallen: kleine Kinder, gerade mal vier Jahre haben schon kaputte Zähne. Schwarze Flecken, Stücke abgebrochen, ganze Zähne fehlen.
Alle meine Freundinnen, junge Frauen, haben schon mehrere Zähne verloren. Manche konnten sich dann leisten, diese zu ersetzen, andere leben mit großen Zahnlücken und damit verbunden: Großen Einschränkungen im Essen.

Der schlimme Zustand

Unsere Lernhelferin erzählte, dass in den zwei Wochen leben auf dem Dorf drei Zähne gezogen wurden. Alle drei von Mitgliedern der Familie. In zwei Wochen.

Vor ein paar Tagen war ich bei meiner Nachbarin. Ihre 10 jährige Tochter hat einen entzündeten Backenzahn und eine sehr geschwollene Backe. Der entzündete Zahn ist auch noch ein Bleibender! Au Backe! Die einzige Lösung des Zahnarztes: Den Zahn zieh ich dir!
Ja und dann? Dann fehlt diesem Mädel ihr Leben lang ein Zahn?

Als ich mit meiner Freundin, Mutter von vier Kindern, über Zahnpflege spreche, ist sie ganz erstaunt, dass ich schon Jemima die Zähne putze. Sie dachte, man fängt damit an, wenn das Kind drei Jahre alt ist...

Ich sehe in die strahlenden Gesichter der Kinder in Livias Kindergartengruppe und sehe so viele Zähne, die durchlöchert sind mit Karies.

Es ist sicher eine Tatsache, dass unser Zahnpflegesystem in Deutschland außergewöhnlich ist. In den allermeisten Ländern der Erde können es sich die Menschen schlicht nicht leisten, ihre Zähne angemessen zu pflegen. Sprich, Zahnbürste und Zahnpasta gibt es nicht, geschweige denn genug Geld, um regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen. Selbst hier habe ich schon Kinder erlebt, die die von mir geschenkte Zahnbürste anschauen, als hätten sie so etwas noch nie gesehen.

Und was tun??

Dennoch, ich denke, dass bei uns hier sehr viel an der mangelnden Aufklärung liegt.
Denn viele, sehr viele, der vorhandenen Zahnprobleme könnten ganz leicht durch regelmäßiges Zähneputzen verhindert werden. Ich versuche daher oft darauf hinzuweisen, oder verschenke auch großzügig Zahnbürsten.

Eine weitere Idee, die ich hatte, war folgende:
Ich kann mich noch gut an meine Kindergarten Zeit erinnern und daran, dass ein Zahnarzt mit einem Gebiss kam und uns ausführlich gezeigt hat, wie das mit dem Zähne putzen so geht.
Als wir letztes Jahr die Lieferung mit Spielzeug bekamen, war da auch eine Kiste mit vielen Kinderzahnbürsten und Pasta, sicher Altbestand eines Kindergartens, dabei. Aber super- besser als gar nichts!
So entstand in mir der Wunsch, auch so eine Aufklärung im Kindergarten zu machen und den Kindern jeweils eine Zahnpasta und eine Zahnbürste zu schenken.

Ein befreundeter Zahnarzt aus Deutschland hat uns diesbezüglich einiges gesponsert.
Jetzt liegt es an mir, aufzubrechen und gegen das Zahnsterben hier in Krume anzugehen. 😉