Ein neues Jahrzehnt beginnt

Der letzte Tag in diesem Jahrzehnt hat begonnen. Eine Stunde nach der anderen vergeht und schon bald stehen wir alle da: im neuen Jahr, im neuen Jahrzehnt. Jeder, keiner kann dem entfliehen und kann zurückbleiben. Wir alle müssen einen Schritt weitergehen. Die Zeit treibt uns voran. Ob es uns gefällt oder nicht. 

Ob du wohl mit Freude und Frieden in das neue Jahr gehst. Ob du mit Sorgen und Lasten beschwert dich gerade so hinüberschleppst? Ob du nicht weißt, wie es mit deiner Krankheit weitergehen wird, mit deinem rebellischen Kind, mit deiner unsicheren Arbeit? Ob du dich sehnst nach Ruhe und Zeiten der Entspannung, endlich mal in einen sicheren Hafen kommen, Wurzeln schlagen, sesshaft werden, ankommen? 

Oder beginnst du deine Flügel aufzuspannen, um in neue Länder, neue Welten, neue Orte aufzubrechen. Spannst du die Flügel auf voller Erwartung und Vorfreude. Vielleicht kommt ein neues Baby, wirst du zum ersten Mal Mama oder Papa. Ein neues Leben beginnt, für das Baby und für dich…. 

Oder bist du zaghaft und vorsichtig, langsam nur bewegst du dich, weil du nicht weißt, was da kommt. So viel Neues, so viel Unbekanntes. Du willst doch eigentlich bleiben, wo du bist. 

Oder bist du es müde, dein kleines, beschauliches Leben, immer derselbe Trott, der gleiche Alltag, die Arbeit, die immer wieder kehrt, die Freude auf den Urlaub und wenn er vorbei ist, beginnt alles wieder von vorne. Du willst diesem Leben entfliehen, du weißt nur nicht wohin. Du kannst nicht weg, weil da so viel ist, was dich festhält. Der Job, das Haus, der Angehörige, der gepflegt werden will, die Kinder… 

Wenn ich eines über das Leben gelernt habe, dann, dass es dynamisch ist. Es ist voller Überraschungen, ein ständiges auf und ab. Die Zukunft ist für alle ungewiss, sie mag noch so gut geplant sein. Aber: Unser Leben und alles, was damit zusammenhängt, liegt in der Hand des allmächtigen Gottes, der souverän über allem steht, der weder Raum noch Zeit kennt. Für ihn kommt nichts überraschend.

Wie nun gehen wir in dieses neue Jahr? Egal, wo du gerade mit deinem Herzen  stehst, eines steht fest:

„Das nächste Jahr wird ein Augenblick nach dem anderen sein,

In dem Gott die Dinge zu deinem allerbesten mitwirken lassen wird.“ 

(„This next year will be one Moment after another of God working things out for your ultimate good“) 

Wir treiben nicht in einem sinnlosen Strudel, der uns nach Belieben hoch oder runter zieht, wir leben nicht in Zeiten, in denen nichts mehr sicher ist. Nein, eines ist sicher und daran dürfen wir uns festklammern wie ein ertrinkender am Rettungsring: wir sind sicher und geborgen in Gottes guten Händen. Wir ein Adler seine Schwingen unter seinen Jungen ausbreitet, so sind die Arme unserem liebenden Vaters im Himmel unter uns.

In diesem Sinne: Ein gesegnetes und frohes neues Jahr euch allen!!

10 Fragen für das neue Jahr

Den folgenden Artikel habe ich der Webseite desiringgod.org entnommen und auf deutsch übersetzt. Ich denke, er bietet eine sehr gute Hilfe im Übergang ins neue Jahr über das eigene geistliche Leben nachzudenken.


Selbst diejenigen, die Gott am treuesten sind, müssen gelegentlich innehalten und über die Richtung ihres Lebens nachdenken. Es ist so einfach, von einer geschäftigen Woche zur nächsten zu springen, ohne jemals darüber nachzudenken, wohin wir gehen und wohin wir gehen sollten.

Einmal, als das Volk Gottes in seiner Beziehung zu ihm nachlässig geworden war, tadelte der Herr es durch den Propheten Haggai: „Betrachte deine Wege!“ (Haggai 1: 5). Er forderte sie auf, über einige der Dinge nachzudenken, die mit ihnen geschehen, und ihre schlampige Geistlichkeit im Lichte dessen zu bewerten, was Gott ihnen gesagt hatte.

Zehn Fragen

Der Beginn eines neuen Jahres ist eine ideale Zeit, um anzuhalten, aufzublicken und uns zu orientieren. Eine großartige Zeit für uns, „über unsere Wege nachzudenken“. Zu diesem Zweck sind hier einige Fragen, die wir uns im Gebet und in der Gegenwart Gottes stellen sollten

1.Was kannst du dieses Jahr tun, um deine Freude an Gott zu steigern?

Unsere Freude an Gott kommt in erster Linie durch die Gnadenmittel, die er uns gegeben hat. Er hat versprochen, uns durch Mittel wie sein Wort, sein Gebet und die Gemeinde am unmittelbarsten und beständigsten zu segnen. Ein konkreter Vorschlag, den ich dir unterbreiten möchte, wäre, neben deiner täglichen Lektüre auch eine Meditation über die Schrift aufzunehmen. Es ist besser, weniger zu lesen - wenn nötig - und sich dennoch als Ergebnis der Meditation an etwas zu erinnern, als mehr zu lesen und sich an nichts zu erinnern.

2. Was ist ein unmögliches Gebet, das du beten kannst?

Es gibt mehr als ein Dutzend Aussagen „Aber Gott“ in der Schrift, wie in Römer 5: 8, in denen es heißt: „Aber Gott zeigt seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist, als wir noch Sünder waren.“ Menschenunmögliches wurden von „Aber Gott“ verwandelt (Epheser 2: 1–7). Was ist ein "Aber Gott" -Gebet, für das du im kommenden Jahr beten kannst?

3. Was ist das Wichtigste, was du tun kannst, um dein Familienleben zu verbessern?

Wenn deine Familie keine Familienandacht praktiziert, ist der Anfang die beste Empfehlung, die ich aussprechen kann. Es sind nur zehn Minuten am Tag, einfach die Bibel lesen, beten und gemeinsam singen - eine Sache, die keiner Vorbereitung bedarf - ist alles, was es braucht.

4. In welcher geistlichen Disziplin möchtest du dieses Jahr am meisten Fortschritte machen?

Möchtest du dich auf eine persönliche geistliche Übung konzentrieren, (das heißt, eine, die du alleine für dich durchziehst) oder möchtest du dir eher eine andere geistliche Übung vornehmen, die du mit anderen Gläubigen praktiziert? Sobald du dich entschieden hast, bestimme den nächsten Schritt und wann du ihn gehen willst.

5. Was ist die größte Zeitverschwendung in deinem Leben und wie kannst du die Zeit besser nutzen?

Sozialen Medien? Fernsehen? Videospiele? Sport? Sonstige Hobbys? Es passiert so schnell, dass eines von diesen Dingen zu viel von unserem Herzen und unserer Zeit in Anspruch nimmt. Musst du vielleicht umkehren? Der Versuch, von alleine aufzuhören, ist wahrscheinlich nicht die Antwort. Aktives Ersetzen durch etwas Besseres hilft uns dabei, „die Zeit optimal zu nutzen, weil die Tage böse sind“ (Epheser 5,16).

6. Was ist der hilfreichste neue Weg, um deine Gemeinde zu stärken?

Während wir oft betonen, dass einzelne Gläubige der Leib Christi sind (1. Korinther 6,15), sagt das Neue Testament tatsächlich viel häufter, dass die Gemeinde der Leib Christi ist (Epheser 5,23). Wir dürfen nicht zulassen, dass unsere häufige Betonung unserer persönlichen Beziehung zu Christus die Bedeutung unseres Dienstes an Jesus durch seinen Leib herabsetzt. Wie kann deine Gemeinde dieses Jahr durch dich gestärkt werden? Durchs Dienen, Geben oder Beten?

7. Für wessen Rettung wirst du dieses Jahr am innigsten beten?

Wenn wir häufig und leidenschaftlich für die Erlösung eines Menschen beten, sind wir sensibler für die Möglichkeit, das Evangelium mit ihm oder ihr zu teilen. Wirst du dich verpflichten, in diesem neuen Jahr jeden Tag für mindestens eine Person um die Erlösung zu beten

8. Was ist der wichtigste Weg, durch den du mit Gottes Gnade, das das neue Jahr vom alten Unterscheiden wird?

Offensichtlich regiert Gottes Souveränität über alle Dinge, und wir können nicht viel dagegen tun, was er in unser Leben bringt. Andererseits gibt er uns unter seiner Souveränität ein gewisses Maß an Verantwortung in vielen Bereichen des Lebens. In welchem ​​von diesen würdest du am liebsten eine Veränderung gegenüber dem letzten Jahr sehen? Möglicherweise findest du deine Antwort auf diese Frage in einer deiner Antworten oben. Auf welche von ihnen lenkt der Heilige Geist am dringendsten deine Aufmerksamkeit

9.Was könntest du tun, um dein Gebetsleben in diesem Jahr zu verbessern?

Für viele mag es so einfach sein, eine Zeit ausschließlich für das Gebet zu bestimmen, anstatt nur Gebete unterwegs zu beten. Für andere mag es sein, die einfache, biblische Praxis des Betens anHand der Bibel zu erlernen

10. Was kannst du in diesem Jahr alles unternehmen, was auch in zehn Jahren wichtig sein wird? In der Ewigkeit?

Kurzfristige Termine tendieren dazu, unsere Aufmerksamkeit zu dominieren. Geschäftigkeit und Müdigkeit beschränken unsere Vision oft nur darauf, heute durchzukommen. Lass dich jedoch nicht von der Tyrannei der Dringenden von etwas ablenken, das du vernachlässigst und das auf lange Sicht enorme Auswirkungen auf deine Seele, deine Familie oder deine Gemeinde haben würde.

Betrachte dein neues Jahr

Der Wert vieler dieser Fragen liegt nicht in ihrer Tiefe, sondern in der einfachen Tatsache, dass du ein Thema oder eine Verpflichtung in den Fokus rückst. Wenn du beispielsweise nur das Ziel verfolgst, eine Person in diesem Jahr zu ermutigen, kannst du sich eher daran erinnern, diese Person zu ermutigen, als wenn du dir dieses Ziel nicht gesetzt hättest.

Wenn du diese Fragen hilfreich fandest, möchtest du sie möglicherweise an einem Ort ablegen - auf deinem Telefon, Computer, Kalender oder an jedem Ort, an dem Sie Erinnerungen anbringen. Dort kannst du sie häufig überprüfen.

Ich hoffe, dieser Artikel wird dir helfen, „über deine Wege nachzudenken“, Pläne und Ziele zu schmieden und dieses neue Jahr mit biblischer Sorgfalt zu leben. Aber in allen Dingen wollen wir uns auch an unsere Abhängigkeit von unserem König erinnern, der sagte: "Außer mir kannst du nichts tun" (Johannes 15: 5).

Das Krippenspiel und der Junge, der störte

In diesem Jahr kam ich mal wieder in den Genuss, ein gut eingeübtes deutsches Krippenspiel zu sehen an einem Heiligabend Gottesdienst. So viele Kinder und sogar meine unter ihnen, die mit ihren schönen Stimmen tolle Lieder sangen, alle fein gemacht und mit super auswendig gelernten Texten. Sie haben es wirklich toll gemacht. 

Im Hintergrund standen zwei Jungen. Ich denke, es waren Brüder. Der große stand vor dem kleinen. Von meinem Platz an der Seite konnte ich sie gut sehen. Der kleinere ärgerte seinen großen Bruder, der bemüht war, bei den Liedern mitzusingen. Immer wieder stieß er ihn von hinten. Irgendwie eine komische Situation. Der ältere blieb standhaft und erduldete diese Schikane scheinbar ungerührt, fast. (Wer weiß, was es hinterher für einen Ärger gab.)

Ich saß nun da und irgendwie musste ich schmunzeln und es war, als wenn Jesus mit zu flüsterte: Für genau solche bin ich gekommen. In diese dunkle und dreckige Welt. Nicht nur zu denen die alles richtig machen und nach außen super aussehen. Ich bin in diese Welt geboren worden, um Sünder zu rufen, Außenseiter, Störenfriede. Oh Mann, ja, genau das ist die Botschaft von Weihnachten, dachte ich. 

Und ich dachte an all unsere anvertrauten Menschen in unserer Stadt in Albanien. Oh, einige können einen so nerven, und ärgern, wenn sie einen zum gefühlt 100sten mal anlügen. Es ist manchmal so mühsam. Der Armut begegnen, dem Leid und der inneren und äußeren Kälte. Ich wünsche mir manchmal, dass es alles so ein sauberes Spiel ist, das Leben. Dass jeder seinen Text ordentlich und ohne Fehler spricht. Weiß, wann er dran ist und ja nicht ungeplant dazwischen platzt. Dass alle schön aussehen und gut riechen, dass keiner stört. Keiner nervt. Jeder seinen Platz kennt. Alles geordnet abläuft. 

Aber so ist die Welt und so ist mein Leben nicht. Und in so eine Welt ist Jesus nicht hineingeboren worden. Was er vorfand, war alles andere als perfekt. Es war die über alles erlösungsbedürftige Welt. Und wir! Wir alle. Wir alle sind mehr wie dieser nervige, störende Junge. - Mann, genau für dich ist Jesus geboren! 

Mein Herz erfüllte sich mit Freude. Und der Junge hörte dann auf, seinen Bruder zu ärgern...

Unsere Gebetskarte 2019

Weil wir uns als Familie immer wieder verändern, möchten wir dass diese Veränderungen auch in unseren Gebetskarten zum Ausdruck kommen.

Deswegen haben wir vor kurzem eine neue Gebetskarte erstellt. Sie erscheint nun mal in einem anderen Design. Hochformat und Schwarzweiß.

Die Gebetskarte soll unseren Freunden in Deutschland helfen, dass sie uns nicht vergessen und auch für uns beten.

Wir werden diese Gebetskarte in verschiedenen Gemeinden auslegen, und natürlich auch persönlich übergeben. Wenn du zu den Menschen gehörst, die wir höchstwahrscheinlich nicht treffen werden und die sonst auch keine Möglichkeit hat unsere Gebetskarte irgendwo mitzunehmen, dann senden wir dir gerne eine zu.

Füll doch ganz einfach das folgende Bestellformular aus.

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Ein toller Blog für Mütter

Eine Freundin hat mich zuletzt auf einen tollen Blog aufmerksam gemacht. Er heißt „mamaabba“. Er wird von einer wunderbaren Frau namens Antschana betrieben. In ihrer Vorstellung schreibt sie folgendes:

„Mein Vertrauen ist in Gott. ER ist die Quelle meines Lebens.
Ich habe auf sehr viele Fragen keine Antworten, für viele Probleme keine Lösungen.
Aber ich kann von dem erzählen, was Gott in meinem Leben getan hat und euch damit hinweisen auf Jesus, der die Antwort auf alles ist.
Und ich möchte euch Mut machen auch von dem zu erzählen, was ihr mit Gott erlebt!
Die großen und die kleinen Geschichten, die lustigen und traurigen, die mit Happyend und die ohne Ende.
Wir brauchen einander.
Unsere Geschichten trösten, machen Mut und zeigen, wie Gott mit jedem einzelnen von uns seine ganz einzigartige Geschichte schreibt!
Deswegen habe ich mama♥abba gegründet:
damit wir uns gegenseitig ermutigen, inspirieren und von Jesus erzählen.
Jesus liebt uns mit allem. ER liebt nicht nur deine Gebete, sondern auch deine Deko-Ideen, dein Herz für deine Kinder, deine Kochkünste oder deine Nähprojekte.
Und all deine Begabungen und Talente hat ER dir nicht nur für dich gegeben, sondern auch damit du andere damit bereicherst!“

Das tolle an diesem Blog ist, dass dort mehrere Frauen zu Wort kommen. Dadurch bin ich schon auf so einige christliche, deutschsprachige Blogs gestoßen, die ich echt interessant und gut finde. Mir war nicht bewusst, dass es auch in Deutschland so einiges gibt, da ich mehr auf englischsprachigen Blogs unterwegs bin.

Heute wurde übrigens auch ein Artikel von mir veröffentlicht. Schaut doch gerne mal vorbei und schmökert etwas auf der Seite. Vielleicht entdeckst auch du etwas Neues für dich, was dich ermutigt und inspiriert.

Ich danke Antschana von Herzen für diesen Dienst, den sie an uns Frauen, Müttern und Nachfolgerinnen Jesu tut!

Heimatlosigkeit

Ich lese in meiner Bibellese gerade die Geschichte von David. Zu den Stellen in den Samuelbüchern sind auch immer die passenden Psalme angegeben, die David in bestimmten Situationen seines Lebens geschrieben hat.

Davids Heimatlosigkeit

David hatte es sehr schwer. Seit König Saul David wegen seiner Eifersucht fast getötet hätte, ist dieser auf der Flucht. Er führte ein höchst unstetes Leben für viele Jahre. Hier war er nicht willkommen, dort musste er fliehen, dann kam wieder Saul mit seiner Armee, um ihn zu töten. Er flüchtete in die Berge, in die Wüste, in Städte und Höhlen. Er lebte in ständiger Angst vor seinem Verfolger, vor Menschen, die ihm Böses wollten, obwohl er völlig unschuldig war.

Heute las ich Psalm 56. Dieses Lied schrieb David zu Beginn seiner Flucht. Er kam in eine Stadt und war in Gefahr, dem dortigen König ausgeliefert zu werden, da er erkannt wurde. Er bekam Angst und dann die Idee, sich verrückt zu stellen. Er stellte sich wie ein Wahnsinniger und das rettete ihm das Leben. (Ideen muss man haben!)
Daraufhin schrieb er diesen wunderschönen Psalm.

An einer Stelle kam ich beim Lesen ins Stocken:

„Meine Heimatlosigkeit hast du abgemessen. Gieße meine Tränen in deinen Schlauch. Stehen sie nicht in deinem Verzeichnis?“ (Vers 9)

Heimatlosigkeit. Seit wir vor sechs Jahren ausgereist sind, hat sich die Bedeutung dieses Wortes für mich verändert. David war ganz am Anfang seiner Zeit auf der Flucht. Er musste Hals über Kopf fliehen. Er hat alles zurückgelassen und eine höchst ungewisse Zukunft lag vor ihm. Er fühlte sich plötzlich heimatlos.

Meine Heimatlosigkeit

Bei mir kam dieses Gefühl nicht plötzlich. Es kam schleichend, aber immer mehr.
So sehr wir hier unser Zuhause haben und uns meistens wohlfühlen und am richtigen Platz - hier in Albanien ist nicht unsere Heimat. Die Menschen kommen woanders her. Sie denken zutiefst anders, sie handeln anders, sie reden anders, sie fühlen anders. Wir versuchen, so gut wir können, einer von ihnen zu werden. Aber wir sind es nicht und werden es nie werden. Das ist ernüchternd.

Im gleichen Moment wird die Zeit, die wir getrennt von unserer deutschen Heimat leben, immer länger. Damit tritt automatisch ein gewisser Entfremdungsprozess ein. Wir freuen uns auf Deutschland und wir lieben unsere Familie und Freunde. Wir lieben so vieles in Deutschland. Und doch ist es irgendwie nur ein Land, in das wir zu Gast kommen. Wir haben uns verändert. Dort hat sich vieles verändert.

Die Menschen beschäftigen ganz andere Dinge wie uns hier in Albanien. Die Gesprächsthemen sind oft Welten entfernt von denen hier. Der Wohlstand hat eine ganz andere Dimension. Eigentlich kommt man ja in sein Zuhause, aber man spürt immer wieder, dass man nicht mehr wirklich dort zuhause ist. Es ist komisch und manchmal auch nicht leicht zu benennen oder zu erklären. Ich denke, dass es etwas ist, das tief in der Seele passiert ist und passiert. Dieses Gefühl: hier gehöre ich nicht dazu, aber dort irgendwie auch nicht mehr.

Was Heimatlosigkeit mit dir macht

Dieses Gefühl kennt jeder, so denke ich, der länger im Ausland gelebt hat. Und ehrlich gesagt ist es kein schönes Gefühl. Deshalb redet David auch im nächsten Moment von seinen Tränen. Von seiner Traurigkeit. Es tut weh. Es führt in Einsamkeit und sich nicht verstanden fühlen. Hier nicht und dort nicht. Wo gehöre ich hin? Wer bin ich eigentlich noch? Das sind Fragen, die Tränen produzieren können.

Aber Gott sieht diese Tränen. Er sieht diese Traurigkeit. Er sieht diese Heimatlosigkeit und den Schmerz, der damit kommt.
Er sieht das Herz und er versteht es. Er ist der Herzenskenner (Apg 1,24).

Wo ist unsere Heimat eigentlich?

Ich glaube auch, dass jeder, der dieses Gefühl kennt (vielleicht muss man auch nicht im Ausland leben, um das zu fühlen, vielleicht reicht schon ein Wechsel des Bundeslandes…;) besser verstehen kann, was es heißt,

Eine Heimat zu haben, das ist etwas schönes und kostbares. Ich denke, eines Tages wird auch Deutschland wieder in gewisser Weise zu unserer Heimat werden.
Aber ich möchte nicht dieses tiefe innere Gefühl verlieren für
die bessere, himmlische Heimat,
das bessere, ewige Bürgerrecht,
den besseren, bleibenden Besitz.
Es ist all das, was uns unser Vater versprochen hat zu geben.
Die Heimat, die wir suchen und auf die hin wir leben.
Den Ort, den Jesus für uns bereitet, an dem wir zuhause sind. Wirklich zuhause.
An dem keine Tränen mehr gezählt werden, weil es sie nicht mehr gibt.
An dem wir uns nicht unverstanden und fehl am Platz fühlen. Warum?

Weil Jesus an diesem Ort ist. Weil Gottes Herrlichkeit da ist. Weil wir dafür geschaffen wurden und unruhig und heimatlos auf dieser Erde waren, bis wir diese ewige Heimat gefunden haben.

Davids Heimatlosigkeit - Gott hat sie gesehen und David durchgetragen.
Meine Heimatlosigkeit hier - Gott sieht sie. Und Gott gebraucht sie, um meinem Herzen Großartiges zu lehren, auch durch so manche Träne hindurch.

Photo by Marco López on Unsplash

Das erste Weihnachten in Deutschland

Wir leben nun schon seit sechs Jahren in Albanien. In all diesen Jahren sind wir nicht für Weihnachten nach Deutschland gegangen. Letztens wurde mir bewusst, dass unsere Kinder alle eigentlich noch kein Weihnachten in Deutschland erlebt haben.

Gideon war noch sehr klein an seinen zwei Weihnachtsfesten in Deutschland und die anderen drei haben schlichtweg noch keinen Dezember in Deutschland verbracht. Es wird also echt spannend für sie. Was werden sie zu all der schönen Beleuchtung überall sagen? Zu den vielen geschmückten Fenstern und Gärten, der Weihnachtsmusik überall, den großen Weihnachtsmärkten und den schönen Weihnachtsgottesdiensten? Wie werden sie diese gespannte Vorfreude erleben und Heiligabend mit Dannys ganzer Familie unter einem großen und echten Weihnachtsbaum?

Hier in Krume deutet noch nichts auf Weihnachten hin. Irgendwann wird auch hier in kleinem Maße Beleuchtung angebracht. Die Albaner lieben bunte, blinkende Lichter. Und ja, unsere Kinder mittlerweile auch. Nur ihre Mama nicht so, deshalb haben es bunte Lichter noch nicht bis zu uns geschafft, dafür aber blinkende. 🙂

Bisher konnten wir unser eigenes, selbstbestimmtes Weihnachten hier feiern. Und ehrlich gesagt fand und finde ich das sehr gut. Wir bestimmen, welche Tradition wir als Familie haben wollen und welche nicht. Da ist kein Druck von außen. Kein Vergleichen mit anderen. Kein Geschenkestress oder ähnliches. Unsere Kinder sind mit wenig zufrieden und freuen sich daran. Das schätze ich bei meinen Kindern sehr. Aber klar, sie sehen es auch nicht anders. Im Vergleich zu den Kindern hier haben sie ja sehr viel.

Ich bin jedenfalls gespannt. Ich freue mich, ihnen unsere deutschen Traditionen näher zu bringen und sie sie sehen und anfassen können. Wir hoffen sehr, dass es eine sehr gute Erfahrung für unsere Kinder (und uns nach sechs Jahren) wird.

Die Frage nach dem eitlen Gott

Wusstest du eigentlich, dass Gott eitel ist? Unser Gott will geliebt, geehrt und angebetet werden. Dass Gott überhaupt solche Forderungen stellt, ist für viele Menschen ein großes Problem. Es hat für sie wenig göttliches, sondern sie bringen Gottes Einstellung eher in Verbindung mit Gefühlen wie Eitelkeit, Machtgier und Geltungsbedürfnis. 

C.S. Lewis, ein bekannter christlicher Autor, (besonders bekannt als Autor der "Chroniken von Narnia") war lange Zeit seines Lebens Agnostiker. Er hatte ebenso mit dem oben beschriebenen Gottesverständnis seine Probleme. 

Der Stein des Anstoßes

In seinem Buch “Gespräch mit Gott” - Gedanken zu den Psalmen geht er auf diesen Punkt ein. Besonders die Dichter im Buch der Psalmen fordern ihre Leser immer wieder zum Gottes Lob auf. Hier folgen nun einige Auszüge aus dem Buch.  C.S. Lewis erklärt, wie wir die Aufforderung zum Lob Gottes richtig verstehen können. 

Als ich mich dem Gottesglauben zu nähern begann und auch noch geraume Zeit, nachdem er mir geschenkt worden, war mir die Forderung, welche von allen religiösen Leuten so lautstark erhoben wird, dass wir nämlich Gott „preisen“ sollten, ein Stein des Anstoßes; und noch viel mehr der Hinweis, dass Gott selbst es verlange. 

Wir alle verachten einen Menschen, der von uns dauernd seiner Tugendhaftigkeit , seiner Intelligenz oder seiner Liebenswürdigkeit versichert werden will, noch vielmehr verachten wir die Schar um jeden Dikator, jeden Millionär und jede Berühmtheit, die diesem Ansinnen entspricht. 

So drohte sich in mir ein ebenso lächerliches wie abstoßendes Bild von Gott und seinen Verehrten zu formen. Besonders die Psalmen machten mir in dieser Hinsicht zu schaffen.

Lewis führt dann anhand er Psalmen aus, wie oft die Psalmschreiber andere zum Lob Gottes auffordern. Damit hatte er richtig seine Probleme, dass Gott ein Recht darauf hat, dass wir ihn loben. Er sagt dann weiter:

Das Recht gelobt zu werden

Ich finde noch immer, Recht sei ein ungeschickter Ausdruck. Vielleicht macht man sich die Sache am leichtesten klar, wenn man mit leblosen Gegenständen beginnt, welche gar kein Recht haben können. Was meinen wir, wenn wir ein Bild bewundernswert nennen? Wir meinen bestimmt nicht, es werde bewundert. Der Sinn, in dem das Bild Bewunderung "verdient" ist vielmehr der folgende:

Bewunderung ist davor die richtige, angemessene oder passende Antwort; Bewunderung ist daran nicht verschleudert; und wer nicht bewundert, ist stumpf, fühllos und schadet sich selbst: ihm entgeht etwas. 

 Auf diese Weise lässt ich von vielen Dingen in der Natur und Kunst sagen, sie verdienten oder heischten Bewunderung. Von dieser Seite her, die vielen ehrfurchtslos vorkommen mag, habe ich am ehehsten Zugang zu dem Gegendstand gefunden, Gott »fordere« Lob. 

Er ist der Gegenstand, den zu bewundern (oder wenn sie lieber wollen, wertzuschätzen) nichts anderes heißt als Wachsein, die wirklich Welt betreten haben; ihn nicht zu schätzen, bedeutet den Verlust der größten möglichen Erfahrung und am Ende einen totalen Verlust. Die unerfüllten und halben Leben derer die unmusikalisch sind, nie verliebt waren, keine wahre Freundschaft gekannt haben, sich nichts aus einem guten Buche machen, das Gefühl der Morgenluft auf den Wangen nie genossen haben, dem Fussballspiel keine Freude abgewinnen (zu denen gehöre ich), sind davon schwache Abbilder.

Lob ist das Ergebnis von Freude

Doch das selbstverständlichste - sei es am Gotteslob oder an jedem andern Rühmen - entging mir seltsamerweise. Ich stellte mir das Preisen als Kompliment, als Beifall oder Ehrbezeugung vor. Ich hatte nie bemerkt, dass jede Freude unmittelbar in Lob überfließt...

 Die Welt hallt von Lobpreis: Liebende preisen die Dame ihres Herzens, Leser ihren Lieblingsdichter, Wanderer die Landschaft, Spieler ihr Lieblingsspiel - Wetter, Weine, Gerichte, Schauspieler, Motoren, Pferde, Schulen, Länder, Persönlichkeiten der Geschichte, Kinder, Blumen, Berge, selten Brifemakren, seltene Käfer, manchmal sogar Politiker oder Gelehrte; alles wird gepriesen. Es war mir entgangen, dass die demütigsten und gleichzeitig ausgewogensten und umfassendsten Geister am meisten loben, während es am wenigsten die Sonderlinge, Eigenbrötler und Unzufriedenen tun. 

 Um einzusehen, was die Lehre (Gott zu loben) eigentlich besagt, müssen wir uns in einer vollkommenen Liebesbeziehung zu Gott vorstellen - trunken, eingetaucht und aufgelöst in einem Entzücken, welches, weit davon entfernt als unmittelbares und daher fast unerträgliches Glück in uns verschlossen zu bleiben, vielmehr unaufhörlich in mühelosem und vollkommenem Ausdruck wieder von uns ausströmt wobei unsere Freude und der Lobpreis, worin sie sich befreit und äussert, ebenso wenig getrennt werden können wir der Glanz, der in einen Spiegel fällt, und der Glanz, den er verbreitet. 

 Der schottische Katechismus sagt: Das wichtigste Ziel des Menchen sei Gott zu preisen und sich auf immer an ihm zu freuen. Aber einmal werden wir erfahren, dass diese zwei Dinge eins sind. Volle Freude heißt Rühmen. Mit dem Befehl ihn zu rühmen, lädt Gott uns zur Freude an ihm ein.(Zitat Ende) 

Zusammenfassung

Abschließend halten wir fest: Wir Menschen sind echte Anbeter. Wie Lewis es sagt, hallt die Welt von Lobpreis. Das ist einerseits das besondere an uns Menschen, dass wir fähig sind zur Bewunderung. Andererseits ist es aber auch fatal, dass wir dabei DEN vergessen zu bewundern, der uns die Fähigkeit dazu gegeben hat.

Wenn so viele Dinge hier auf Erden von uns angebetet, bewundert und geliebt werden, wieviel mehr Ehre und Anbetung hat dann der verdient, der all diese Dinge wie den Sex, das Essen, überhaupt allen Genuss, die Natur, die Fähigkeit zu lieben, geschaffen hat. 

Gott als Schöpfer, hat alles Recht von seinen Geschöpfen Achtung und Anbetung zu erwarten. Sie gebührt ihm einfach. Und darüber hinaus finden wir Menschen gerade im Lob Gottes am meisten Erfüllung. Das Lob Gottes führt uns zur tiefsten Freude und zur echten Bestimmung unserer menschlichen Existenz. Darum ist es richtig und gut, dass Gott diese Eitelkeit und Machtgier und sein Geltungsbedürfnis in der Weise zum Ausdruck bringt, dass er Lob, Verehrung, Liebe und Gehorsam von seinen Geschöpfen fordert. Ich will sie ihm geben. 

Eine Predigt zum Thema: Wo ist Gott bei einem Erdbeben?

Im März 2011 bebte vor Japan die Erde. Vielleicht erinnerst du dich. Die Folge war eine gewaltige Flutwelle, die sehr viele Menschenleben kostete und eine Atomkatastrophe verursachte.

Die große Frage damals war: Wo war Gott? Und die gleiche Frage gilt auch heute, wo ein Erdbeben die Stadt Durres an der Küste von Albanien erschütterte.

Ich hielt im März 2011, 9 Tage nach dem Erdbeben, eine Predigt zu dem Thema. Ich nannte sie: Wo war Gott in Japan?

Die Thematik passt heute genauso. Deswegen möchte ich gerne diese Predigt mit dir teilen.

Photo by Andrew Buchanan on Unsplash

Das Erdbeben in Albanien und was es mit dir und mir zu tun hat...

Heute um ca. 4 Uhr morgens hat Albanien das stärkste Erdbeben seit einigen Jahrzehnten erschüttert.

Das Erdbeben in Albanien

Seit wir in Albanien leben, haben wir immer mal wieder kleinere Erschütterungen gespürt. Auch wenn es nicht viel war, hatte ich doch immer so ein komisches Gefühl in mir. Da passiert etwas und du hast absolut keine Kontrolle darüber. Einfach alles um dich wackelt und zittert. Man schaut sich um und wartet, dass es vorbei geht. Alles, was sonst doch so fest und sicher steht, ist auf einmal gar nicht mehr so sicher und fest.

Heute Nacht lagen wir in unserem Bett. Henry schlief sehr unruhig und wir waren öfter wach wegen ihm. Dann plötzlich wackelte die Erde. Wir spürten es so deutlich wie noch nie zuvor. Eine ganz Weile ging es so. Es schepperte etwas, ein Bilderrahmen fiel von der Wand, die Bücher auf unserem Regal bewegten sich und eines fiel mit einem Knall zu Boden und riss die Lampe mit. Ein kurzer Impuls in mir sagte: wir müssen raus. Und als ich es Danny gesagt hatte, da war es wieder ruhig. Das wackeln war zu Ende.

Als ich um sechs Uhr dann zu unseren Nachbarn von unten ging, hatten sie schon die Nachrichten an und erzählten von den Zerstörungen in Durres und anderen Städten.
Ich bin froh, dass bei uns nichts passiert ist und gleichzeitig tut es mir sehr leid für die Menschen, die viel verloren haben.

Die Schule fiel heute landesweit aus. Wohl aus Angst vor Nachbeben. Unsere Kinder haben sich natürlich darüber gefreut.

Was das Beben in mir ausgelöst hat

Mir geht es schon noch nach, dieses komische Gefühl, plötzlich keinen festen Boden mehr unter den Füßen haben zu können. Hilflos einer großen und mächtigen Naturgewalt ausgeliefert zu sein. Von jetzt auf gleich, urplötzlich, kann alles anders sein. Könnte dein Leben zu Ende sein. Könntest du alles verlieren. Von jetzt auf gleich könnte das, was am Tag zuvor noch groß und wichtig erschien, komplett an Bedeutung verlieren. Irgendwie erschreckend.

Erdbeben ganz anderer Art

Mir ist bewusst, dass es dafür nicht ein Erdbeben braucht. Keines der Art, wie wir es letzte Nacht erlebt haben. Vielleicht hast du vor kurzem ein Erdbeben ganz anderer Art erlebt. Deine gesamte Welt wackelt. Nichts scheint mehr fest und sicher. Vielleicht ist es eine Krankheit, eine neue Diagnose oder auch der Kampf mit den immer währenden Schmerzen.

Vielleicht ist es ein Kind, das ganz andere Wege geht, wie du es dir gewünscht hättest, vielleicht ist ein lieber Mensch gestorben, vielleicht ist deine Arbeit unsicher, deine Ehe am bröckeln. Vielleicht erlebst du am laufenden Band Nachbeben und weißt gar nicht mehr genau, wo du dich noch festhalten kannst. Vielleicht wackelt dein Bild von dir selbst, vielleicht hasst du dich selber für etwas, was du getan oder nicht getan hast. Vielleicht stehst du vor dem Trümmerhaufen einer Beziehung und du hast keine Ahnung, wie du daraus wieder etwas neues bauen kannst.

In unserem Leben gibt es Beben ganz unterschiedlicher Art. Und ich bin mir sicher, dass jeder schon mal eines erlebt hat, oder erleben wird. Die Stärke mag variieren, aber der Effekt in uns ist ähnlich: nichts ist so, wie es vorher war. Sicherheiten schwinden. Die Zukunft vernebelt sich. Ich bin am Boden und kenn den nächsten Schritt nicht mehr.

Mein persönliches Beben

Ich selbst habe das am 29. Februar 2012 erlebt. Ich saß mit meinem kleinen Sohn Gideon, gerade mal fünf Monate alt, im Wartezimmer eines Radiologen in Freiburg. Danny hatte einige Symptome, die er abklären wollte. Dafür ließ er ein MRT seines Kopfes machen. Wir warteten. Innerlich dachte ich immer wieder: nein, das kann nicht sein. Dannys Onkel und Tante hatten bzw. haben MS, sein Bruder hat es, nein, das kann doch nicht sein, dass er es auch hat. Ich schob diese Gedanken weg.

Doch dann wurden wir ins Zimmer gerufen. Auf einem großen Monitor sahen wir die Bilder von Dannys Kopf. Gideon saß etwas unruhig auf meinem Schoß, als uns der Arzt ehrlich und irgendwie auch traurig sagen musste, dass die weißen Flecken nichts gutes bedeuten und auf MS schließen lassen. Unter mir bebte es. Ich verstand kaum noch, was geredet wurde. Mein Mann also auch MS krank? Alles war plötzlich anders.

Als wir in die Sonne nach draußen traten, vor der Tür, hob Danny seine Arme und lobte Gott. Ich konnte das in diesem Moment nicht...

In mir zerbrachen meine Lebensträume. Der Traum von einer großen Familie. Der Traum vom Leben im Ausland im Dienst für den Herrn. Wollte Gott das etwa alles nicht mehr für mich? Meine Sicherheiten schwanden dahin. Wird Danny je mit seinem Sohn Fußball spielen können, wie lange wird er uns versorgen können?

In der darauf folgenden Zeit allerdings erlebte ich Gottes Hilfe und Zuspruch. Und ich durfte über die Jahre einen gewissen Frieden finden. Gott war treu und wir sind seinen Weg für uns weiter gegangen. Ins Ausland. In eine große Familie. Im Glauben und Vertrauen auf ihn!

Wo bebt es bei dir?

Ich weiß nicht, wo du gerade stehst. Fühlst du dich wackelig auf den Beinen, unsicher und verlassen von Gott? Ist deine Zukunft nur ein einziger dichter Nebel vor deinen Augen? Siehst du den nächsten Schritt nicht? Hast du Angst und überwältigt dich ein Sorgenheer, manchmal des nachts, wie uns das Erdbeben zuletzt und du bist machtlos dagegen?

Doch dann kommt Gott ins Spiel

Dann will ich dir laut einen Vers zurufen! Es ist ein Satz, ganz am Ende der fünf Bücher Mose. Was für eine Geschichte lag hinter dem Volk Israel, was für eine Tragöde, was für Treubrüche und was für Wunder haben sie doch erlebt. Aber Gott war seinen ungehorsamen Kindern immer treu gewesen, auch wenn sie ihn bis ans Äußerste getrieben hatten.
Was steht nun hier, am Ende der langen Wüstenwanderung?

Eine Zuflucht ist der Gott der Urzeit,
Und unter dir sind ewige Arme.

(5. Mose 33, 27)

Gott ist der gleiche von Ewigkeit.
Er ist unsere Zuflucht!
Er ist unser sicherer Ort!
Er ist unsere Burg und unser Schild.
Bei ihm dürfen wir uns immer bergen!
Wenn alles wankt, er steht fest!

Seine ewigen, liebenden Vaterarme sind unter dir. Immer. Unerschütterlich.
Wenn du fällst, du fällst in sie.
Den ganzen Weg, bis in unser verheißenes Land,
sind seine Arme unter dir und tragen dich.

Fasse Mut!
Eine Zuflucht ist dir der Gott der Urzeit!
Unter dir sind seine ewigen Arme! Immer!

Photo by Yves Moret on Unsplash

Das Gebot zur Freude

Heute hörte ich in einer Predigt, wie John Piper über seinen Vater sagte: 2Mein Vater war der freudevollste Mensch, den ich je getroffen habe." Bill Piper ist seit einigen Jahren verstorben, aber diese Aussage brachte mich ins Nachdenken.

Was würde mein Sohn über mich sagen?

Könnte er von seinem Vater sagen, dass er voller Freude ist? Ich meine, ich beanspruche ja nicht, dass ich gleich der Mensch mit der aller größten Freude bin. Aber ehrlich gesagt habe ich meine Zweifel, ob mein Sohn das Wort Freude überhaupt mit mir in Verbindung bringen würde.

Und dann hörte ich noch vor einigen Tagen eine Predigt von John Piper, wo er das Thema Freude an Gott entfaltete und ich war ernsthaft überführt. Ich gebe zu: Ich strebe zur Zeit nicht nach der Freude in Gott, wie ich es sollte.

Dabei ist es doch unsere Pflicht, die uneingeschränkte und ewige Freude an Gott anzustreben. Die Bibel gebietet es uns sogar. Es ist kein Vorschlag, und auch keine Option. Es ist ein Befehl.

Was die Bibel sagt

Psalm 37: 4: „Habe deine Lust am HERRN.“

Psalm 32:11: „Freuet euch des HERRN und seid fröhlich, ihr Gerechten, und jauchzet, alle ihr Frommen!“

Psalm 67: 4: "Es sollen sich freuen und jubeln die Völkerschaften; denn du wirst die Völker richten in Geradheit, und die Völkerschaften auf der Erde - du wirst sie leiten."

Psalm 100: 1–2: „Jauchzt dem HERRN, alle Welt! Dient dem HERRN mit Freuden! Kommt vor sein Angesicht mit Jubel! “

Philipper 4: 4: „Freut euch im Herrn allezeit! Wiederum will ich sagen: Freut euch! "

Matthäus 5: 11–12: „Glückselig seid ihr, wenn sie euch schmähen und verfolgen und alles Böse lügnerisch[3] gegen euch reden werden um meinetwillen. 12 Freut euch und jubelt, denn euer Lohn ist groß in den Himmeln; denn ebenso haben sie die Propheten verfolgt, die vor euch waren. “

1 Peter 4: 12–13: „Geliebte, lasst euch durch das Feuer der Verfolgung unter euch, das euch zur Prüfung geschieht, nicht befremden, als begegne euch etwas Fremdes; sondern freut euch, insoweit ihr der Leiden des Christus teilhaftig seid, damit ihr euch auch in der Offenbarung seiner Herrlichkeit jubelnd freut! "

Römer 12:12, 15: „In Hoffnung freut euch; in Bedrängnis harrt aus; im Gebet haltet an… Freut euch mit den sich Freuenden, weint mit den Weinenden! “

Die große Frage ist: Ist das wirklich das, was wir tun sollen, nach Freude streben? Fordert die Bibel nicht viel mehr, dass wir gehorsam sein sollen? Aber dazu würde John Piper sagen, dass das eine, das andere gar nicht aufhebt. Nach Freude streben ist eine Art, Gehorsam zu leben.

Und der andere Einwand ist: Gefühle kann man nicht einfordern. Das ist unmöglich. Wir können Gefühle nicht machen. Wir haben keine unmittelbare Kontrolle über unsere Gefühle oder Neigungen. Sie können also nicht befohlen werden.

Wie Gott Gefühle einfordert

John Piper liefert dann eine Reihe von Forderungen Gottes, in welchen er auf unsere Gefühle abzielt.

Wünsche sind verboten und geboten.

2.Mose 20:17: „Du sollst nicht begehren.“ Begehren ist ein Wunsch, den wir nicht haben sollten. Und Gott sagt: "Hör auf, dieses Gefühl zu haben - dieses Verlangen."

1.Petrus 2: 2: „seid wie neugeborene Kinder, begierig nach der vernünftigen, unverfälschten Milch.“

Zufriedenheit ist geboten.

Hebräer 13: 5: „Sei zufrieden mit dem, was du hast.“ Zufriedenheit ist ein Gefühl. Es ist befohlen.

Ernsthafte, von Herzen kommende Liebe wird geboten.

1.Petrus 1:22: „Liebt einander anhaltend, aus reinem Herzen!“ Ernsthaft und von Herzen zu lieben ist ein Gefühl.

Hoffnung ist geboten.

Psalm 42: 5: "Hoffe auf Gott."

1.Petrus 1:13: „setzt eure Hoffnung ganz auf die Gnade, die euch dargeboten wird in der Offenbarung Jesu Christi.“

Furcht ist geboten.

Lukas 12: 5: „Fürchtet den, der, nachdem er getötet hat, Macht hat, in die Hölle zu werfen.“

Friede ist geboten.

Kolosser 3:15: „Und der Friede Christi, [...] regiere in euren Herzen; “

Eifer ist geboten.

Römer 12:11: „Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Seid brennend im Geist. Dient dem Herrn.“

Trauer ist geboten.

Römer 12,15: „Weint mit den Weinenden.“ (siehe auch Jakobus 4,9).

Freundlichkeit ist geboten.

Epheser 4,32: „Geht vielmehr freundlich miteinander um, seid mitfühlend und vergebt einander“

Dankbarkeit ist geboten

Kolosser 3:15: „Seid dankbar.“

Piper sagt dann abschließend: Es ist also nicht ungewöhnlich, wenn Gott uns befiehlt, dass wir uns an ihm erfreuen sollen. Er hat das Recht, alles zu befehlen, was wir tun sollen, unabhängig davon, ob wir die moralische Fähigkeit dazu haben oder nicht.

Und gerade deswegen bin ich auch so angesprochen. Wenn Gott das von mir fordert, dann will ich doch von ganzem Herzen auch so leben.

Ja, ich will diese echte, tiefgehende, überfließende Freude an Gott erleben und ich will, dass andere Menschen mich als einen Menschen voller Freude beschreiben.

Ich empfehle dir die ganze Predigt mal anzuschauen. Der Punkt, den ich hier oben ausgeführt habe, ist nur eine von 7 Gründen, warum wir uns freuen sollen.

Wie ist Gott und was bedeutet das für mich?

Den folgenden Artikel habe ich dem Ebook "The Disciple Maker Starter" von der Seite Saturate entnommen und übersetzt

Eigentlich sind wir alle Theologen. Jede Haltung, jeder Gedanke und jede Handlung in unserem Leben ist ein Ausfluss von dem, was wir über Gott denken. Unser tägliche Kampf mit Angst, der Drang Dinge zu kontrollieren, das Streben nach Anerkennung und Befriedigung können zurück verfolgt werden zu dem, wie wir in unseren Herzen glauben, dass Gott ist.

Dabei müssen wir festhalten: Das Evangelium und Jüngerschaft beginnen nicht mit uns und was wir tun müssen. Es fängt auch nicht damit an, was Gott tut. Es beginnt mit seinem Charakter und wie Er ist.

Die folgenden 4 Aussagen (4Gs) über Gott sind unheimlich hilfreich um eine Verbindung herzustellen zwischen Gottes Charakter und dem was wir glauben.

Gott ist gut, deswegen muss ich nirgendwo anders nach Befriedigung suchen.

Das bedeutet, dass Gott unsere Bedürfnisse stillt. Wir müssen nicht nach anderen Dingen Ausschau halten und meinen, Geld, Ruhm, Sex, Alkohol, Drogen, Religion oder irgendwelche soziale Anliegen könnten uns zufrieden stellen.Wir sind frei seine guten Gaben zu genießen, in dem wissen, dass er am Ende allein uns genügt. Er allein ist gut.

Gott ist groß, deswegen muss ich nicht alles kontrollieren.

Das bedeutet, Gott ist souverän. Er ist allmächtig. Er allein hat die Kontrolle. Daher muss ich nicht alles kontrollieren. Wir müssen uns nicht stressen oder Sorgen machen. Wir sind frei in seiner Macht zu ruhen, den er ist groß.

Gott ist glorreich, deswegen muss ich andere nicht fürchten.

Das bedeutet dass Gott alles im Universum überragt. Daher müssen wir andere Menschen oder Ereignisse nicht fürchten. Ausserdem verstehen wir, dass es nicht um uns geht. Wir sind frei unserem eigenen Ich zu sterben in dem Wissen, dass er glorreich ist.

Gott ist gnädig, deswegen muss ich mich nicht beweisen.

Das bedeutet, dass Gott auf uns schaut durch das Opfer von Jesus. Er gibt uns nicht was wir verdienen. Er gibt es uns genau das, was wir nicht verdienen: Vergebung. Daher müssen wir uns nicht mit anderen messen um uns oder Gott etwas zu beweisen. Wir sind frei andere zu lieben und ohne frommen Anstrich zu leben, weil er gnädig ist.

Kleine Anmerkung von mir:

Schreib dir diese 4 Aussagen über Gott doch mal auf einen Zettel und nimm sie mit in deinen Alltag. Versuche über die 4 Gs nachzudenken und bitte Gott dir zu helfen, sie in verschiedenen Alltagssituationen anzuwenden.