Neuanfang - Noah und das Evangelium

In diesem Jahr habe ich wieder mit einem Bibelleseplan begonnen, bei dem ich durch die ganze Bibel in einem Jahr lese. (Hier haben wir von diesem Plan geschrieben…) 

So begann ich wieder ganz am Anfang, im 1.Buch Mose. Und dann kam ich zu der so bekannten Geschichte von Noah und der Sintflut. Was für eine vertraute Geschichte, wie oft hab ich die wohl gelesen, wie viele Bilder dazu gemalt, wie oft sie selbst anderen erzählt oder Predigten dazu gehört.

Doch wie es mit Gottes Wort so ist, es spricht immer wieder neu und auf faszinierende Art zu einem Herzen, das offen ist, Gottes Stimme zu hören. Denn die Bibel ist das, was Gott zu uns sagen will…

So las ich von diesem atemberaubenden Moment, als Noah mit seiner Familie und allen Tieren aus der Arche trat, nach vielen und  langen Tagen in Dunkelheit und Ungewissheit. Alles war neu gemacht von Gott. Alles alte, hässliche, sündhafte, gewalttätige - alles war ertrunken in den Fluten der Tränen Gottes. 

Was für ein Neuanfang! Wie wenn ein Blatt mit 1000 Fehlern verbrannt wird und ein komplett neues, weißes Blatt vor dir liegt. Du darfst von neuem beginnen!

Noah trat heraus und atmete sicher tief durch, endlich wieder reine Luft, die nicht nach Mist stinkt. Sein Blick zum strahlend blauen Himmel. Alle Bäume und Pflanzen hatten neue, grüne Blätter und Triebe. Blumen in allen Farben.

Voller Dankbarkeit bringt er Gott ein Dankopfer dar, dem Gott, der aus Gnade sein Leben und das seiner Familie gerettet hatte. Und der Rauch war ein Wohlgeruch vor Gott. Und dieser verspricht, nie wieder gleiches zu tun und die Erde und alles, was auf ihr ist, zu vernichten. Doch genau hier musste ich innehalten… 

Dachte Gott, dass jetzt alles besser wird? Dass dieser Neuanfang mit dieser Welt neue, gottesfürchtige, liebe Menschen hervorbringen wird? Verspricht er deshalb, es nicht mehr zu tun? Hat er Hoffnung in diese Familie Noahs?

Nun ja, weit gefehlt. Obwohl alles mehr oder weniger „neu“ war - da waren immer noch Menschen. Und da war das menschliche Herz, dieses durch und durch verdorbene, trotzig und verzagt Ding. Das überlebte auch diesen radikalen Schnitt. 

„Und der Herr sprach in seinem Herzen: nicht noch einmal will ich den Erdboden verfluchen wegen des Menschen; denn das Sinnen des menschlichen Herzens ist böse von seiner Jugend an; und nicht noch einmal will ich alles Lebendige schlagen, wie ich getan habe. Von nun an, alle Tage der Erde, sollen nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht.“ (1.Mose 9,21-22)

Gott sah nicht vom Himmel und dachte: So, jetzt wird alles wieder gut! Jetzt versuchen wir es nochmal von vorne. Sicher wird jetzt alles viel besser werden…

Nein, Gottes Urteil klingt hart und ist doch gleichzeitig so wahr: 

Der Mensch ist seit dem Sündenfall verdorben und keine 1000 Sintfluten würde dieses unheilbar kranke Herz heilen können. Das weiß Gott nur zu gut. Ja, es ist ein gewisser Neuanfang, aber die Schlechtigkeit der Menschen zeigt sich nach wenigen Tagen wieder. 

Gott weiß, dass es für dieses Herz des Menschen nur ein Heilmittel gibt. Das wusste er schon damals, als er diesen vermeintlich neuen Anfang sah. Das bewegt mich sehr. Gott lässt keine Sintflut mehr kommen, weil es die Menschen schon schaffen werden, sich gut zu verhalten. Oh nein. Unsere Welt würde gar nicht mehr auftauchen bei all seiner Sündhaftigkeit. Im Gegenteil: Gott begründet es genau anders herum. Der Mensch wird es nicht schaffen. Es wird immer weiter bergab gehen. 

Gott hat eine andere Lösung und nur diese wird ein für allemal funktionieren:

nicht die Welt wird zum Tod verurteilt, sondern Gottes eigener Sohn wird verurteilt. Und Er wird die Flut des Zornes Gottes über jede Sünde über sich ergehen lassen, als Er am Kreuz stirbt. Das absolut reine und sündlose Herz Jesu würde dieses gebrochene und ständig von Sünde umworbene Herz der Menschen - mein Herz und dein Herz - erlösen, freikaufen, losbinden und fähig machen, nach dem guten und ehrbaren zu Sinnen. 

Das ist das wunderbare Evangelium, welches schon bei Noah durchklingt. Seit Jesu Tod und Auferstehung beginnt dieser Neuanfang immer und immer wieder. Da, wo Menschen ihr verwundetes, gebrochenes Herz diesem liebenden Retter hinhalten und es von ihm heilen lassen. Hier beginnt die wahrhaft neue Kreatur. Das wahrhaft neue Leben. Der wahrhaftige Neuanfang der voller Hoffnung ist bis in alle Ewigkeit...

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Das Geheimnis eines überreichen Lebens

Was kommt dir in den Sinn, wenn du diesen Titel liest? Ein überreiches Leben, wer will es nicht? Nicht nur ein reiches, sondern ein überreiches?

Doch was bedeutet es, überreich zu sein? Heißt es, viel zu besitzen? Ein Haus mit schönem Garten in einer attraktiven Lage? Ein sehr gut bezahlten und vor allem krisensicheren Job haben, der es mir ermöglicht, viermal im Jahr in den Urlaub zu fahren? Ein Bankkonto und Versicherungen zu haben, die mir Sicherheit geben im Hinblick auf das Alter und die Zukunft? Vorgesorgt zu haben für alle möglichen Eventualitäten?

Würdest du dich als einen überreichen Mensch bezeichnen? 

Vielleicht ist für dich der Reichtum nicht in all diesen Dingen gelegen. Eher in einer guten Gesundheit, glücklichen und wohlgeraten Kindern, deiner Familie, deinem Glauben, deinem positiven Blick aufs Leben überhaupt. - Ja, all das ist Reichtum. Und all das macht uns reich. 

Doch meine Frage bleibt noch immer bestehen. Was ist ein überreicher Mensch? Und vor allem: Wen bezeichnet die Bibel als überreich?

Ich lese im Moment meinen Lieblingsbrief von Paulus (naja, ich habe einige Lieblingsbriefe): den 2. Korintherbrief. Je mehr ich ihn zur Zeit studiere, desto mehr wächst wieder meine Liebe und Faszination für diesen außergewöhnlichen Brief. 

Und heute blieb ich besonders hängen an einem Wort: überreich. 

Es kommt im 8. und 9. Kapitel des Öfteren vor. Dieses „über“. Mehr als genug. 

Überschwang (8,2)

Überreich (8,2)

Überreich (8,7)

Überströmend (8,7)

Überreichlich (9,8)

Überreich (9,8)

Überreich (9,12)

Überragend (9,14)

Doch von was redet Paulus in diesen zwei Kapiteln? Was macht überreich? Was lässt ihn so in dieses „extrem“ verfallen?

Er redet vom Geben! 

Nicht vom anhäufen, sich aneignen, sich versichern, sich absichern. 

Nicht vom nehmen und sparen. 

Nicht vom Verständnis dieser Welt, was Reichtum ist.  

Es ist revolutionär: Du wirst überreich, indem du überreichlich gibst!

Es ist ein Geheimnis. Ein Geheimnis, das immer wieder in diesem Brief vorkommt. 

Das Geheimnis des Reichtums in Jesus! Der Schätze im Himmel! Des Lebens, das Gott verherrlicht und andere zum Lob und dank Gottes anspornt. 

Das Geheimnis eines Lebens, das überreich, ausgefüllt und lohnend ist. 

Nicht in den Augen dieser Welt. Sondern im Angesicht Gottes. 

Das Geheimnis, das zu allererst Jesus Christus in diese Welt gebracht hat und uns gleichsam lehrt:

„Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, dass er, da er reich war, um euretwillen arm wurde, damit ihr durch seine Armut reich wurdet.“ (8,9)

Und Paulus, der Nachahmer Jesu sagt ein paar Verse zuvor:

„Als Arme, aber viele reich machend, als nichts habend und doch alles besitzend.“ (6,10)

In Kapitel 8 nun berichtet Paulus von den Gemeinden in Mazedonien, die genau das getan haben. Nicht nur im geistlichen Sinn, sondern hier sehr eindrücklich im materiellen Sinn. 

Es ist aus der Gnade Gottes geschehen, die ihnen geschenkt wurde, dass sie in viel Bedrängnis und in großer Armut doch bereit waren, überschwänglich zu geben. Und das nicht aus Zwang oder missmutig, sondern im Überschwang ihrer Freude. Es bedeutet für sie Gnade, dass sie geben dürfen. Und sie geben nicht nur soviel sie konnten, sondern darüber hinaus. „Über ihr Vermögen“, so heißt es da. Wieder ein „über“ in diesem Text. Sie mussten sogar Zureden und Überreden, dass Paulus die Gabe annahm. Doch Geben, das haben diese eifrigen Christen verstanden, bedeutet Segen, bedeutet Gehorsam, bedeutet Lobpreis Gottes und zeigt ihre Liebe zu Gott und den Menschen. 

„Einen fröhlichen Geber hat Gott lieb.“ - Bin ich so ein fröhlicher Geber, wie Paulus ihn hier beschreibt. Zeichne ich mich aus durch Großzügigkeit? Habe ich tief in meinem Herzen begriffen, dass es in diesem Leben als Christ nicht darum geht, Dinge anzuhäufen, mir anzueignen, auf mich zu schauen, sondern darum, weiterzugeben, nicht festzuhalten, mich lösen und großzügig sein? Auch und gerade mit meinem Besitz, meinem Geld? 

Wir sind ja selbst davon „abhängig“, dass Menschen uns unterstützen, uns geben, damit wir hier leben und arbeiten können. Aber das heißt nicht, dass mir dieser Aufruf nicht auch gilt. Denn es ist ein Geheimnis, dass geben nicht bedeutet, dass man ein Opfer gibt, weil es eben nicht anders geht. Sondern indem ich gebe, werde ich überreich beschenkt, werde ich gesegnet, es ist ein Gnadenwerk. Es ist ein Geheimnis. Der Geber ist der Beschenkte. Und Gott ist der, der die Ehre und den Dank bekommt. Allen wird geholfen! Alle werden gesegnet. Doch vor allem der Geber!

Ich will zutiefst diesen Lebensstil des Gebens leben. Ich weiß und spüre es, dass es das richtige ist. Doch so viel in dieser Welt will einen eher davon abhalten. Die Vernunft: du musst doch auch an dich und deine Kinder denken. Und an dein Alter. Und wenn etwas unvorhersehbares geschieht und und und. 

Doch worin unterscheiden wir uns dann von dieser Welt und ihrer Denkweise? 

Wir sind ein Brief Christi (2.Kor 3,3), Diener des neuen Bundes (2.Kor 3,6), neue Kreaturen (2.Kor 5,17), Gesandte an Christi statt (2.Kor 5,20) und Diener Gottes (2.Kor 6,4). Wir leben nicht mehr uns selbst, sondern dem, der für uns gestorben und auferstanden ist (2.Kor 5,15). 

Unser Leben und unser Geben muss sich so radikal unterscheiden von denen, denen der Gott der Welt den Sinn verblendet hat, damit sie den Lichtglanz des Evangeliums von der Herrlichkeit des Christus nicht sehen (2.Kor 4,4).

Doch uns ist diese Lichtglanz in unseren Herzen aufgeleuchtet. - Wie können wir da noch für uns leben?

Ich wünsche mir so sehr, dass wir als Christen ein radikal anderen Umgang mit unserem Besitz und unserem Geld leben. Ich weiß, geben ist nicht nur auf materielles bezogen, viel wichtiger ist ja auch das geben von Zeit und Liebe und Anteilnahme. Aber Paulus schreibt hier explizit, dass das Geben von Geld die Echtheit der Liebe bezeugt. Und da sicher erst einmal unserer Liebe zu Gott aber dann auch zu unseren Geschwistern. 

„Wenn es ums Geld geht, dann hört die Liebe auf.“ - das ist ein bekannter Satz. Bekannt für diese Welt, in der wir leben. 

Nach Paulus müsste es heißen:

„Wenn es ums Geld geht, dann beginnt die Liebe erst richtig.“ 

Wir leben in unsicheren Zeiten. Unser bisheriger Wohlstand ist bedroht. Wie wird alles werden? Kann ich überhaupt noch weitergeben? Oder nicht doch lieber zurücklegen soviel es geht, man kann ja nie wissen? 

Und bitte versteht mich nicht falsch. Das soll in kleinster Weise ein versteckter Aufruf sein, uns zu unterstützen. Ich spreche für dich und mich. Lasst uns gerade in dieser unsicheren Zeit ein Zeichen setzen und großzügig sein. Nicht festhalten, was wir nicht festhalten können. Gerade jetzt lasst uns mindestens noch ein Patenkind unterstützen in einem armen Land. Gerade jetzt Missionare unterstützen und Gemeinden helfen. 

„Denn einen fröhlichen Geber liebt Gott. Gott aber vermag euch jede Gnade überreichlich zu geben, damit ihr in allem allezeit alle Genüge habt und überreich seid zu jedem guten Werk.“ (2.Kor 9,7+8)

Gewinne, indem du verlierst

Du zählst dich zu den Nachfolgern von Jesus?
Du denkst, du bist gut mit Jesus unterwegs?
Du meinst, du erfüllst alle Anforderungen, die Jesus an dich stellt?

Dann lass mich dir eine Frage stellen.

Wie sehr hängst du an deinem Leben?

Deine Liebe zu Jesus, deine Nachfolge und dein Bekenntnis lassen sich an dieser einen Frage messen.

Wie sehr hängst du an deinem Leben?

Ich meine nicht das Leben, das endet wenn du stirbst. Ich meine das Leben, das du lebst. Ich meine all die Dinge, die dein Leben erfüllen. Das Streben nach Glück, Anerkennung, Liebe, Geborgenheit oder Spaß.

Jeder hat so ein Leben, das gefüllt ist mit Dingen, die uns wichtig sind, die uns Wert vermitteln, durch die wir uns angenommen fühlen.

Doch die Frage die ich dir stellen will ist:

Wie viel sind dir all diese Dinge wert?

Wie sehr liebst du sie und wie sehr hälst du an ihnen fest?

Jesus sagte:

Wer sein Leben liebt, wird es verlieren. Wer aber sein Leben verliert um meinetwillen, der wird es finden.

Also noch einmal. Es geht hier nicht darum, dass du für Jesus dein Leben lässt. Das gehört vielleicht für manche dazu, aber wahrscheinlich gehörst du nicht zu dieser Sorte von Nachfolgern. Vielmehr geht es um die Einstellung, die wir zum Leben haben.

Jesus sagt: Hängst du an deinem Leben und all den schönen Dingen, die dein Leben ausmachen? Dann erwartet dich als Ergebnis folgendes: Eines Tages werden dir diese Dinge genommen werden. Es bleibt nichts zurück. Du stehst am Ende als Verlierer da.

Bist du aber bereit dieses Leben zu verlieren oder loszulassen, wirst du eine anderes Leben finden. Ein Leben, das dich wirklich erfüllt. Du wirst vielleicht zum ersten Mal zum wahren Leben durchdringen, zum Leben das Jesus dir gibt.

Was Jesus fordert ist radikal. Was wir dagegen leben, ist alles andere als das.

Jesus will von uns die völlige Hingabe von allem, was uns Wert und Bedeutung verschafft. Alles was unserem Leben einen vermeintlichen Sinn gibt, alles Schöne und Angenehme, sollen wir loslassen um Jesus zu empfangen und für ihn zu Leben.

Doch was meint Jesus damit?

Möchte Jesus unser angenehmes Leben zerstören? Oder möchte er uns den Spaß am Leben nehmen?

Nein Jesus hat viel bessere Absichten.

Er weiß, dass nichts in dieser Welt uns bleibend erfüllen wird.
Er weiß, dass wir am Ende als Verlierer dastehen, wenn wir dieses Leben mehr geliebt haben als ihn.

Und genau davor will Jesus dich bewahren.

Und so stelle ich dir noch einmal abschließend drei Fragen:

  1. Woran hängst du, wenn du an dein Leben denkst?
  2. Was ist dir so wichtig, dass du denkst, du könntest nicht ohne ES leben?
  3. Was sind die Aspekte in deinem Leben, die du liebst und die dein Leben erfüllen?

Jesus will vor allem dein Herz erreichen, wenn er dich mit solch einer radikalen Forderung konfrontiert. Jesus verlangt keineswegs von dir, dass du nun dein Leben auf den Kopf stellst und alle angenehmen und schönen, dir wichtigen Dinge daraus verbannst.

Er will dich dafür gewinnen, dass du bereit bist, dein Leben zu lassen.
Er will dich und dich bekommt er nur, wenn du loslässt von dem Leben, das dich hält.

Jesus hat für jeden seiner Nachfolger einen ganz speziellen Plan. Ich weiß nicht, wie dieser Plan in deinem Fall aussieht. Ich weiß nur, diesen Plan kann Jesus nur umsetzen, wenn du dazu bereit bist.

Es liegt an dir. Bist du dazu bereit, für Jesus dein Leben zu lassen, um ihn zu finden und für ihn zu leben?

Hierin ist das wahre Leben zu finden.

Gottes wunderbare Geschichte

Seit Ostern treffen wir uns nun regelmäßig im Familienzentrum zum Gottesdienst. 
Es kommen zwischen 20 und 40 Besucher, alles Menschen aus Krume. Das ist toll. Wir merken, dass Gott etwas tut und Herzen von Menschen drängt, dort hinzugehen. 

Danny hat in seinen Botschaften begonnen, die Geschichte Gottes zu erzählen. Die Bibel erzählt sie uns von Anfang an. Immer wieder wird wiederholt und immer wieder wird auf den hingewiesen, der Zentrum der Geschichte Gottes mit den Menschen ist: Jesus!

Ich muss sagen, dass ich immer wieder total gesegnet und berührt bin. Da ist die einfache Geschichte Gottes, diese wunderbare, schreckliche, schöne, ermutigende, bestürzende und doch zu aller meist Hoffnung machende Geschichte. Da sind wir Menschen. Von Anfang an, mit der ersten Sünde gefallen und hoffnungslos in unserer eigenen Schlechtigkeit gefangen. Da ist der Gott, der Geduld hat, der uns nachgeht, der uns trotz alle liebt und noch loslässt. Der richtet und seinen Bund mit uns Menschen aufrichtet. Ein Gott, der sich im Leben einzelner, sündiger Menschen verherrlicht. Ein Gott, der uns Menschen liebt und der immer noch seine Geschichte schreibt. 

Nun sitzen wir hier in dieser Stadt am Rande von Albanien. Eine kleine und vergessene Stadt. Die Menschen hier sind fast alle Muslime. Wenige, sehr wenige, haben je von dieser Geschichte Gottes gehört. Und sitzen wir hier gemeinsam unter Gottes Wort. Alle hören aufmerksam zu. Und ich höre mit meinen Ohren und meinem Herzen. Ich will hören wie sie. Zum allerersten Mal. Ich will fasziniert sein und tief berührt von dieser Geschichte Gottes! Immer wieder neu. Auch wenn ich sie schon so oft gehört habe. 

Und wir beten, dass genau diese Geschichte Gottes, die noch nicht zu Ende ist, unsere Freunde hier verändert. Sie sollen Teil werden von dieser unglaublichen Rettungsgeschichte Gottes!

Das Nr.1 Lebensprinzip für jeden Tag

Von welchem Prinzip wirst du bestimmt, wenn du an deinen Alltag denkst? Ist es nicht so, dass jeder von uns ein Leben zu leben hat, mit verschiedenen Herausforderungen. Wir alle haben jeden Tag neu mit Aufgaben und Anforderungen zu tun, die das Leben an uns stellt.

Doch wer fragt schon danach, mit welch einer Einstellung wir all den Herausforderungen begegnen?

Wir leben unser Leben und lassen uns leiten von unseren eigenen Plänen und Gedanken. Wir vertrauen unserer Weisheit und unserer Erfahrung und hoffen, dass am Ende etwas Gutes bei heraus kommt.

Dabei hat Gott so viel bessere Pläne für uns. Jesus sagte, dass wir nichts ohne ihn tun können. Doch wir leben so, als könnten wir viel ohne ihn tun.

Heute morgen las ich einen sehr bekannten Spruch in der Bibel. Und mir wurde mal wieder bewusst, nach welchem Prinzip ich eigentlich mein Leben führen sollte. Mir wurde auch klar, dass kein Nachfolger Jesu ohne dieses Prinzip auskommt.

Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand! Spr.3,5

Ich hoffe sehr, dass du diesen Vers schon kennst. Aber vielleicht geht es dir wie mir. Wir vergessen danach zu leben und brauchen deswegen immer wieder eine Erinnerung daran. Deswegen beachte doch folgende Dinge.

1. Vertraue Jesus von ganzem Herzen.

Das Wort, dass hier für 'Vertrauen' verwendet wird ist, ist im Hebräischen ein sehr ausdrucksstarkes Wort. Wenn wir Jesus vertrauen, werfen wir uns vollständig auf ihn. Wir sind ihm total ergeben. Es geht hier also um mehr als eine halbherzige Nachfolge, bei der wir zwar an Jesus glauben, aber in unserem Alltag vertrauen wir mehr uns selbst, als ihm.

Darf ich dir hiermit Mut machen: Jesus lebt und er wird dich nicht enttäuschen. Deswegen vertraue ihm mit allem was du hast, in allen Bereichen deines Lebens.

Jeder von uns könnte bestimmt eine lange Liste von Bereichen anführen, in denen wir Jesus vertrauen sollten.

Wo bist du heute oder in dieser Woche herausgefordert Jesus zu vertrauen?
Liegt vor dir vielleicht eine besonders herausfordernde Zeit, dann vertraue Jesus von ganzem Herzen.
Fragst du dich, wie du ein möglichst fruchtbares Leben führen kannst, dann vertraue Jesus von ganzem Herzen.

2. Vertraue nicht deinen eigenen Fähigkeiten.

Das Prinzip besagt weiterhin, dass wir nicht auf unseren Verstand vertrauen sollen. Natürlich ist unser Verstand auch wichtig und du solltest ihn auf keinen Fall ausschalten. Aber wir stehen in der Gefahr die Herausforderungen und Aufgaben, die Jesus vor uns legt, aus eigener Kraft und Anstrengung zu bewältigen.

Sich auf den Verstand zu verlassen, bedeutet auf die eigenen Fähigkeiten zu setzen und mit "Selbstvertrauen" das Leben zu leben. Doch statt mehr Selbstvertrauen, brauchen wir mehr Gottvertrauen. Statt mehr aus eigener Kraft zu tun, müssen wir mehr aus der Kraft Gottes leben.

In welchem Bereich deines Lebens, hast du dich bisher mehr auf dich verlassen als auf Jesus?

3. Mach dein Vertrauen sichtbar.

Auf diesen Punkt stieß ich durch den Sprüche-Kommentar von Ray Ortlund. Er schreibt dort, dass unser Vertrauen sichtbar werden sollte, in dem wir bereit sind Risiken einzugehen.

Wann kam es zum letzten Mal vor, dass du deine Zukunft um seinetwillen aufs Spiel gesetzt hast - sozial, finanziell, oder beruflich? Wann kam es zum letzten Mal vor, dass sich dein Leben ganz offensichtlich unterschieden hat vom Leben eines Menschen, der Jesus nicht vertraut? Wenn du niemals einen ungläubigen Freund überrascht durch die Opfer, die du für Jesus bringst, liegt es vielleicht daran, dass du für den gleichen irdischen Lohn lebst wie er.(Proverbs - Wisdom that Works, S. 65)

Gibt es irgendeinen Bereich in deinem Leben, in dem andere erkennen können, dass du Jesus vertraust? Ich mache dir Mut mal darüber nachzudenken.

4. Nimm Jesus mit in deinen Alltag.

Dieses Vertrauen, das wir ausüben bleibt nicht in an der Stelle, an der wir morgens unsere Stille Zeit verbracht haben. Nein, dieses Vertrauen in Jesus sollte uns durch den ganzen Tag begleiten. Der folgende Vers 6 beschreibt dies schön:

sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen,

oder wie es in der Guten-Nachricht-Übersetzung heißt:

Denk an ihn bei allem, was du tust;

Fakt ist: Jesus ist ständig um uns herum am Werk. Und er will uns mit in sein Wirken hinein nehmen. Wir müssen nur noch entdecken, wo Jesus am Werk ist und uns daran beteiligen.

Wir gehen so oft unsere eigenen Wege. Wir machen unsere eigenen Pläne. Dabei haben wir in Jesus einen Herrn an unserer Seite, der sich in unserem Leben offenbaren will. Wir müssen nur Augen haben um ihn und sein Wirken zu sehen.

Bitte Jesus doch jeden Tag neu um geöffnete Augen, durch die du ihn und sein Wirken erkennen kannst.

5. Erlebe wie er dir den Weg weist.

Diese Verheißung ist dir sicher. Auch wenn du für manch ein Problem noch keinen Ausweg siehst, so darfst du doch wissen: Jesus wird dir einen guten Weg zeigen. In der Elberfelderübersetzung kommt gut heraus was das bedeutet.

dann ebnet er selbst deine Pfade.

Wir müssen nur Jesus Herr werden lassen, über unser ganzes Leben und wir werden merken, wie er in unser Leben kommt und uns den richtigen Weg zeigt. Es ist ein Weg, der nicht immer einfach ist, aber es ist sein Weg, auf dem am Ende alle Dinge zu unserem Besten dienen werden.

Willst du dich von diesem Prinzip leiten lassen?

Willst du dem Herrn vertrauen mit deinem ganzem Herzen, jeden Tag neu?

Jesus wirbt um dein ganzes Vertrauen. Ihm geht es vor allem darum, dass du ihm alle Bereiche deines Lebens überlässt. Dann und nur dann kann er dich gebrauchen um den Dienst zu erfüllen, den er dir gegeben hat.

Wo musst du dich ganz neu entscheiden, Jesus zu vertrauen?

Frage: Was hälst du von diesem Lebensprinzip? Welche Erfahrungen hast du schon darin gemacht Jesus zu vertrauen? Was siehst du als eine große Herausforderung an, Jesus zu vertrauen?

[Dieser Artikel erschien zuerst auf meinem derzeit inaktiven Blog nachfolgen.de]

Das Beitragsbild habe ich bei unsplash gefunden. Es ist von Annie Spratt

Der provozierende Jesus und die Herausforderung an uns

In den letzten Tagen und Wochen habe ich viel im Markus Evangelium gelesen. An einem Tag habe ich es ganz am Stück gelesen. Dabei sind mir Dinge aufgefallen, die mir noch nie so bewusst waren.

Etwas davon ist Folgendes:

Jesus ist so anders! Er handelt so anders, als von ihm erwartet wird. Und das in den Augen der Menschen damals nicht unbedingt im positiven Sinn. Es beginnt sofort im ersten Kapitel.

Ein paar Beispiele:

Jesus zieht sich allein zurück, als es noch dunkel war und entzieht sich somit den Erwartungen der Menschen, immer zu ihren Diensten stehen zu müssen. (1,35)

Jesus berührt einen Aussätzigen. Das hat niemand getan. (1,41)

Jesus vergibt Sünden und geht damit sofort auf Konfrontation mit der geistlichen Elite. Damit macht er sich selbst zu Gott- was er ja ist. (2,5)

Jesus isst und hat Gemeinschaft mit Zöllnern und Sündern. Er sitzt bei den Ausgestoßenen, mit denen sonst niemand etwas zu tun haben will. (2,17)

Jesus und seine Jünger fasten nicht. Fasten was ein Zeichen großer Geistlichkeit. (2,18)

Die Jünger tun "Unerlaubtes" an dem so heiligen Sabbat. (2,23)

Jesus heilt am Sabbat. Eine nicht erlaubte Tätigkeit am Sabbat. (3,5)

All das führt schon in Kapitel 3 dazu, dass die Pharisäer und Herodianer darüber Rat halten, wie sie Jesus umbringen können. (3,6)

Als ich das so las, da war ich fast etwas erschlagen von dem, was Jesus da tut.

Warum tust du das, Jesus? Hättest du nicht ein bisschen sanfter starten können. Erstmal Vertrauen bauen, Beziehung schaffen. Lass sie doch erstmal sehen, was für guter "Mensch" du bist, dann werden dich alle lieben. Dann werden sie dich vielleicht eher annehmen. Warum so radikal? Warum so hart? Warum so konfrontativ?

Ja, warum hat Jesus nicht so gehandelt? Warum so anders, warum so "provozierend" für viele?

Markus erzählt die Geschichte von Jesus wie in einem "Rush". Sooft lesen wir "sogleich", "sobald"- Jesus hat nicht viel Zeit die Maßstäbe seines neuen Reiches, des Reiches Gottes bekannt zu machen. Und diese, letztendlich das Evangelium, sind so radikal anders, wie das übliche. Ständig hat Jesus große Volksmengen um sich. Viele Tausende Menschen, die angezogen werden von diesem Wunderheiler, diesem besonderen Menschen. Diesem Mann, der so anders ist wie alles, was sie gesehen haben, der so anders redet, wie alle andere. Sie verwundern sich, sind entsetzt über diese neue Lehre mit Vollmacht (1,27) und Erstaunen mit großem Entsetzen. Sie suchen ihn, drängen ihn und folgen ihn, sie lassen ihn nicht in Ruhe. Und er?

Er sieht die große Volksmenge und wurde innerlich bewegt über sie, denn sie waren wie Schafe, die keinen Hirten haben. (6,34)

Jesus! Erstmal nur erkannt und gewürdigt in seinem eigentlich Sein von den Dämonen. Sie wissen nur zu gut, wer dieser Jesus ist: der Heilige Gottes, der Sohn Gottes!

Jesus, Sohn Gottes!  Was willst du mich lehren? Was willst du von uns als deinen Nachfolgern?

Sind wir oft zu angepasst? Zu vorhersehbar? Zu lauwarm?

Wollen wir lieber keinem zu nahe treten, keinen verschrecken, keinen provozieren?

Und verlieren wir als deine Nachfolger die Botschaft des Evangeliums? Verlieren wir unser Salz in unserer Rede und in unserem Leben? Machen wir überhaupt noch einen Unterschied in dieser Welt, in unserer Gesellschaft?

Haben wir den Blick verloren dafür, dass Menschen verloren gehen? Dass Menschen sterben, jetzt, ohne dich? Sind wir viel zu bequem geworden? Wagen wir noch etwas, auch mit der Folge, dass Menschen uns nicht annehmen und lieben?

Jesus. Lehre uns, was es heißt, deinem Vorbild zu folgen. Lehre uns zu lieben und zu sehen, dass ein angepasstes Leben und eine Zunge, die nicht das Evangelium verkündet nicht von wirklicher Liebe getrieben ist.

Wenn Jesus für dich betet

Stell dir vor, du sitzt in deinem Zimmer und bist verzweifelt. Dein Glaube wird gerade richtig auf die Probe gestellt. Du bist mal wieder in Sünde gefallen und du fragst dich, wie du diese Sünde je überwinden wirst. Oder du leidest an einer Krankheit, die dir den Mut nehmen will. Oder es sind andere Dinge, die deinen Glauben ins Wanken bringen, die dich entmutigen. Du fühlst dich allein und irgendwie hilflos…

Doch welchen Unterschied würde es machen, wenn du wüsstest, dass Jesus im Nachbarzimmer auf den Knien steht und für dich und deinen Glauben zu seinem Vater betet?

Das würde doch alles verändern, oder nicht…

Der schottische Pastor Robert Murray M`Cheyne sagte es mal treffend: “Wenn ich hören könnte, wie Christus im Nebenzimmer für mich betet, dann würde ich mich selbst vor einer Million Feinden nicht fürchten. Aber die Entfernung macht eigentlich keinen Unterschied. Christus betet für mich.”

Wahrscheinlich hast du schon mal davon gehört, dass Jesus als Fürsprecher für uns eintritt. Aber wie sehr bist du ermutigt durch diese Wahrheit? Ist es nicht so, dass wir diese Aufgabe Jesu völlig übersehen. Wir glauben, dass er gelebt hat, dass er für uns gestorben ist, dass er auferstanden ist und zum Vater gegangen ist. Aber wir denken wenig darüber nach, dass Christus jetzt für uns als Fürsprecher eintritt.

Mark Jones sagt in seinem Buch “Knowing Christ”, dass wir das Fürbitteamt Jesu nicht ignorieren dürfen.

Und weil ich selbst durch diese wunderbare Wahrheit ermutigt wurde, möchte ich dir ein paar Gedanken dazu weitergeben.

Das Priesteramt Jesu

Das ewige Fürbitteamt Jesu ist untrennbar verbunden mit seiner Rolle als der bessere Hohepriester, wie der Schreiber des Hebräerbriefes ihn nennt. Im Alten Testament war es der Hohepriester, der für sein Volk eintrat. Auf seiner Brustplatte waren alle zwölf Stämme Israels namentlich genannt. Jesus ist der bessere Hohepriester, von dem gesagt wird:

Dieser aber hat, weil er ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum. Daher kann er auch für immer selig machen, die durch ihn zu Gott kommen; denn er lebt für immer und bittet für sie. Denn einen solchen Hohenpriester mussten wir auch haben, der heilig, unschuldig, unbefleckt, von den Sündern geschieden und höher ist als der Himmel. Hebr 7,25-26

Denn Christus ist nicht eingegangen in das Heiligtum, das mit Händen gemacht und nur ein Abbild des wahren Heiligtums ist, sondern in den Himmel selbst, um jetzt für uns vor dem Angesicht Gottes zu erscheinen. Hebr 9,24

Diese zwei Stellen stehen nur beispielhaft für einige andere Stellen, aus denen wir ersehen können, dass Jesus für uns betet.

Doch welche ermutigenden Aspekte dieser Gedanke beinhaltet, das möchte ich dir kurz in folgenden Punkten entfalten.

1.Jesus kann mit dir mitfühlen

Diesen Gedanken erwähnt der Hebräerbriefschreiber in Kapitel 2,17-18.

Daher musste er in allem seinen Brüdern gleich werden, damit er barmherzig würde und ein treuer Hoherpriester vor Gott, zu sühnen die Sünden des Volkes. Denn worin er selber gelitten hat und versucht worden ist, kann er helfen denen, die versucht werden.

Damit Jesus mitfühlen und barmherzig mit uns sein kann, musste er einer von uns werden. Jesus lebte als Mensch hier auf dieser Erde, um zu verstehen was es heißt Teil der gefallenen Schöpfung zu sein, mit allem was dazugehört. Jesus wurde versucht. Jesus trauerte, er litt und er war einsam und er machte viele andere Dinge durch, die unser Leben so schwer machen.

Er hat alles durchgemacht, was wir auch durchmachen und er versteht uns und kann uns helfen.

2.Jesus kennt deine Herausforderungen

Als Jesus am letzten Abend mit seinen Jüngern zusammen saß, da wusste Jesus schon von der Herausforderung, der Petrus sich einige Stunden später gegenüber sah, als er Jesus verleugnete. Jesus wusste, was Petrus bevorstand und Jesus hatte schon für ihn gebetet.

Simon, Simon, der Satan hat sich erbeten, euch schütteln zu dürfen wie den Weizen im Sieb. Ich aber habe für dich gebetet, dass du deinen Glauben nicht verlierst. Lukas 21,31
Ist das nicht ein interessanter Gedanke. Auf uns übertragen heißt das: Jesus weiß jetzt was in der Zukunft an Herausforderungen und Versuchungen vor dir liegt, und er hat schon im Voraus gebetet, dass du bewahrt wirst in alldem.

3.Jesus ist für dich da, wenn du in Sünde fällst

Der Apostel Johannes schreibt in seinem ersten Brief, von der Realität der Sünde im Leben eines Christen. Er sagt: Das fortwährende Leben in Sünde ist ein Widerspruch für jeden, der sich als Nachfolger Jesu bezeichnet. Er anerkennt aber auch, dass wir als Christen sündigen. Und sein einziger Ausweg aus diesem Dilemma ist folgender:

Und wenn jemand doch eine Sünde begeht, haben wir einen Anwalt, der beim Vater für uns eintritt: Jesus Christus, den Gerechten. 1.Joh 2,1

Wir versagen alle. Doch eines müssen wir immer wissen. Der Ankläger möchte uns verklagen, aber Jesus ist da und tritt für uns ein. Gibt es einen ermutigenderen Gedanken im Kampf gegen Sünde?

4.Jesus hört nicht auf für dich zu beten.

Schaue ich auf meine Treue im Gebet für andere, dann stehe ich beschämt da. Aber in Jesus haben wir einen Retter, der für immer lebt und dessen einzige Aufgabe jetzt darin besteht für uns einzutreten. So lesen wir in Hebräer 7,25, wie oben schon erwähnt.

Er, der ewig lebt, wird nie aufhören, für sie einzutreten.

Bist du untreu, so bleibt Jesus treu. Vergisst du Jesus, er vergisst dich nicht. Bist du verzweifelt, verzagt und ohne Hoffnung. Jesus hört nicht auf für dich zu beten.

5. Jesus freut sich auf dich.

Eigentlich fällt es mir schwer, mir dies vorzustellen. Aber es ist so: Jesus hat in seinem Gebet in Johannes 17 seinem Vater einen ganz speziellen Wunsch zum Ausdruck gebracht.

Vater, ich will, dass die, die du mir gegeben hast, dort sind, wo ich bin. Sie sollen bei mir sein, damit sie meine Herrlichkeit sehen – die Herrlichkeit, die du mir gabst, weil du mich schon vor der Erschaffung der Welt geliebt hast. Joh 17,24

Schon in Johannes 14 sprach Jesus darüber, dass er hingeht um für seine Jünger, also auch für dich und mich einen Platz vorzubereiten. Er will dich bei ihm haben, weil du ihm wertvoll bist. Und weil du ihm wertvoll bist, freut er sich auf dich.

Fazit:

Die Lehre von dem Fürbitteamt Jesu, wird viel zu wenig beachtet. Dass Jesus für uns betet, ist eine der köstlichsten und mutmachendsten Wahrheiten überhaupt. Nimm dir doch einen kurzen Moment Zeit und bitte Jesus dir zu zeigen, was das für dich bedeutet. Ich möchte für mich persönlich ganz viel Mut und Zuversicht aus dieser Tatsache ziehen.

7 überwältigende Zusagen Gottes, die mir Kraft geben, wenn ich schwach bin

Ich muss mich leider damit abfinden, dass Schwachheit mein Leben bestimmt. Das wird leider auch in Zukunft so sein, wenn Gott nicht ein Wunder tut. Die chronische Erschöpfung die mich plagt ist eines der Symptome meiner MS-Erkrankung.

Bislang bin ich gut damit zurecht gekommen. Die Menschen in Krume bescheinigen mir sogar, dass sie mich immer voller Kraft und Energie erleben. Darüber freue ich mich, aber oft geht es mir nicht so.

Gerade in diesen Tagen, fühle ich wie eine große Welle der Müdigkeit über mich schwappt, gegen die ich mich kaum wehren kann. Ich fühle mich überwältigt und niedergedrückt von einer ungekannten Schwachheit.

Als ich gestern Abend in meiner Verzweiflung vor Gott stand, da sprach Gott zu mir. Deutlich, tröstend und voller Erbarmen. So wie ich von Müdigkeit überwältigt vor ihm stand, so wurde ich überwältigt von den Zusagen Gottes aus einem bestimmten Vers. Dieser Vers gehört wohl zu den bekanntesten und beliebtesten Versen der Bibel.

Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit. Jesaja 41,10

Zerlegen wir diesen Text in seine einzelnen Teile, dann haben wir hier 7 Aussagen Gottes, die ER jedem zuspricht, der sich in seiner Verzweiflung, Angst, Not oder Schwachheit an IHN wendet.

1.Fürchte dich nicht

Diese Aufforderung ist eine der meist genannte Aufforderungen in der Bibel. 67 Mal finden wir exakt diesen Ausspruch in der Lutherbibel. Gott spricht zu seinem Volk und zu seinen Kindern. Und er fordert sie auf, sich nicht zu fürchten. Gott weiß, dass wir in der Gefahr stehen uns vor dem zu fürchten, was uns zu groß, zu ungewiss, zu mächtig erscheint. Aber er sagt: Hab keine Angst.

Jesus forderte seine Jünger auch dazu auf, sich nicht zu fürchten. Interessant ist, welchen Grund er dafür nennt, dass wir uns nicht fürchten sollen.

Denkt doch einmal an die Spatzen! Fünf Spatzen kosten nicht mehr als zwei Groschen, und doch vergisst Gott keinen einzigen von ihnen. Und bei euch sind sogar die Haare auf dem Kopf alle gezählt. Seid darum ohne Furcht! Ihr seid mehr wert als eine noch so große Menge Spatzen. Lukas 12,6.7

Jesus sagt: Weil Gott der absolut souveräne Herrscher ist, der in seiner Vorsehung alle Dinge unter seiner Kontrolle hat, deswegen brauchen wir uns nicht zu fürchten.

Es sind für mich nicht, wie für das Volk Israel, die Amalekiter, oder die Babylonier, vor denen ich mich fürchte. Es ist auch nicht die drohende Verfolgung, von der Jesus sprach, die mir Angst macht. Mein Feind ist die Schwachheit, die mich plagt. Ich stehe in der Gefahr mich zu fürchten, vor der ungewissen Zukunft.

Aber Gott sagt mir: Hab keine Angst. Ich habe alles unter Kontrolle. Du kannst mir vertrauen. Ich werde es gut machen. Und das gleiche sagt er auch dir.

2. Ich bin mit dir

Manchmal fühle ich mich alleine mit dem was ich zu tragen habe. Da ist keiner der versteht wie es mir geht. Da ist keiner der mitfühlen kann. Das ist das tragische an jedem Leid. Wir müssen es allein durchmachen.

Und gerade für solche Momente ist dieses Wort Gottes. Ja, es war ursprünglich an das Volk Israel gerichtet, das sich in der babylonischen Gefangenschaft befand. Der weite Weg einer Rückkehr nach Israel lag vor ihnen.

Vor mir und dir liegt auch noch ein weiter Weg, mit ungewissen und vielleicht beschwerlichen Etappen. Es liegen Tage vor uns, die alles von uns abverlangen, Tage an denen wir verzweifeln, Tage an denen wir einsam sind und keine Kraft mehr haben weiter zu gehen.

Genau in solch eine Situation spricht Gott: Ich bin mit dir. Du gehst nicht alleine diesen Weg. Ich bin da.

Welch ein Trost.

3. Weiche nicht

Diese Aufforderung ist ein wenig zu vergleichen mit der ersten. Fürchte dich nicht. Aber hier liegt der Fokus noch mehr auf der Tatsache, dass wir tapfer in den Herausforderungen und Kämpfen bestehen und nicht zurückweichen.

Das Leben als Nachfolger Jesu ist ein Kampf. Paulus nennt es einen guten Kampf, den er gekämpft hat. Wir kämpfen an vielen Fronten, in der Ehe kämpfen wir um eine christuszentierte, selbstlose Hingabe an den anderen. In der Erziehung kämpfen wir darum, Veränderung in den Herzen unserer Kinder zu erreichen. Aber wir kämpfen auch mit körperlichen Beschwerden, die uns den Mut und die Freude an Gott rauben wollen.

Nicht zu weichen bedeutet, sich in diesem Kampf nicht von den Umständen die Freude an Gott rauben zu lassen.

4. Ich bin dein Gott

In dieser Zusage definiert Gott noch einmal, wer er für uns ist. Ich vergesse das leider viel zu oft. Da sind so viele Götzen, denen sich mein Herz zuwenden will. Aber Gott spricht zu mir und dir. Ich bin dein Gott. Alle anderen scheinbaren Götter und die Versprechen, die sie uns machen, lassen uns am Ende leer zurück.

Wir sind geschaffen um in Gott unseren Halt und all unser Glück zu finden. Er will derjenige sein, der die tiefsten Sehnsüchte unserer Seele stillt. Er will uns mit einer echten, tiefen Freude erfüllen. Eine Freude, die nichts in dieser Welt uns geben kann.

Und jeden Tag müssen wir uns neu diese Frage stellen: Wer ist mein Gott und wo finde ich Halt? Wo finde ich echte und bleibende Freude?

In meiner Schwachheit will ich nirgendwo anders halt finden, als in dieser Tatsache: Er selbst, Gott, der Vater, Sohn und Heilige Geist, ist alles, worauf ich hoffe.

5. Ich stärke dich

Dieses Wort wendet sich an jeden Verzagten und Schwachen, an jeden der mut- und kraftlos ist. Der allmächtige Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, spricht diese Worte. Schon in Kapitel 40 lasen wir diese Worte.

Er gibt den Müden Kraft und die Schwachen macht er stark.

Manchmal wünschte ich mir dieser Vers würde bedeuten, dass ich mit neuer körperlicher Kraft ausgestattet werde. Das habe ich auch schon erlebt. Aber wenn diese Aussage Gottes wahr sein soll, auch in meiner fortschreitenden Schwachheit, dann muss es mehr bedeuten, als körperliche Stärke zu bekommen.

Wenn Gott unsere Stärke ist, wie es so oft in den Psalmen heißt und wenn er uns stärkt, dann werden wir  vor allem geistlich gestärkt. Wir werden stark an dem inneren Menschen(vgl Eph 3,16) und wir werden geistlich von Tag zu Tag erneuert, wenn auch der Körper an Kraft verliert (vgl 2.Kor 4,16).

Ich will mehr in dieser Realität leben, dass Gott meine Stärke ist, auch wenn ich schwach bin. Und sagte er nicht auch, dass seine Kraft in den Schwachen mächtig ist?

6. Ich helfe dir auch

Stell dir vor, wie der lebendige Gott, dir diese Worte in dein Ohr flüstert. Vielleicht in einem Moment wo du schwach und hilflos bist und um Hilfe schreist. Ja, es stimmt manchmal erscheint es uns, als wenn Gott weit weg ist. Wir sind scheinbar allein mit dem was wir zu tragen haben.

Und doch können wir in dieser Zusage Halt finden. Gott hat zugesagt uns zu helfen. Die Psalmen sind voll von Glaubensaussagen, die dies bezeugen. Gott ist meine Hilfe. Manchmal vergessen wir das: Aber dann müssen wir ein Gespräch mit uns selbst führen, wie es der Psalmist in Psalm 42 tat. Der zu sich selbst sprach:

Warum bist du so bedrückt, meine Seele? Warum stöhnst du so verzweifelt? Warte nur zuversichtlich auf Gott! Denn ganz gewiss werde ich ihm noch dafür danken, dass er mir sein Angesicht wieder zuwendet und mir hilft. Psalm 42,6

Gott hat es zugesagt und daran müssen wir festhalten. Manchmal müssen wir warten, bis die Hilfe kommt. Aber wir dürfen niemals aufhören zu hoffen. Denn die Hilfe kommt bestimmt.

7. Ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit

Wenn ich keinen Halt mehr finde, dann ist Gott da. Er hält mich. Die rechte Hand seiner Gerechtigkeit beschreibt nichts anderes als Gottes Handeln, das immer gerecht ist. Ob Gott das Volk in die Gefangenschaft führt oder wieder zurück nach Jerusalem. Er ist es, der das Volk in seiner Hand hält.

Und so ist es auch in meinen Leben. Egal was mir zustößt, wie ungerecht es mir auch erscheinen mag, es kommt von meinem Gott, dem Gott der Gerechtigkeit. Und ich bin in seiner Hand. Und seine Hand ist stark genug mich zu halten, wie tief ich auch falle.

Ja, darin will ich Halt finden. Gott ist es der mich hält.

Ein Gebet:

Oh, du ewiger Gott, du bist der lebendige, der allmächtige Gott, dessen Worte niemals vergehen. Du hälst deine Zusagen sein. Du sprachst diese Worte damals zum Volk Israel und du sprichst sie heute zu mir. Ich danke dir, dass du mich siehst und dass du mitfühlst, mit meiner Schwachheit.  Ich bitte dich, dass du mir jeden Tag neu den Glauben gibst an dieser Zusage festzuhalten. Ich brauche dein Wirken, damit diese Worte real für mich erfahrbar sind. Danke dir von ganzem Herzen, dass du mir durch die Hingabe deines Sohnes Jesus Christus gezeigt hast, dass ich dir vertrauen kann. Ich will es tun und damit rechnen, dass du mir alles gibst was ich brauche. Amen

Die Herrlichkeit Christi - das wundersame Allheilmittel

Was würdest du sagen, wenn ich dir erzählen würde von einem Allheilmittel, das alle deine geistlichen Probleme lösen kann? Heutzutage hört man nicht mehr viel von diesem Mittel in modernen christlichen Büchern. Self-Help-Bücher sind das was heute auf dem Markt angeboten und gelesen wird.

Doch um einen Ausweg aus geistlicher Erschöpfung und Niedergeschlagenheit zu finden, müssen wir dem eigentlichen Problem auf den Grund gehen und ein richtiges Heilmittel finden.

John Owen(1616-1683) war ein Autor, der genau das getan hat. Er verstand es wie kein anderer, die Probleme des menschlichen Herzens zu analysieren und den Ursachen auf den Grund zu gehen. In seinen Büchern seziert er präzise wie ein Chirurg das menschliche Herz und legt alles offen.

Wenn der Schmerz unendlich groß ist...

Owen musste einige sehr schwierige Dinge in seinem Leben durchmachen. Doch das allerschwerste war, dass er alle seine 11 Kinder beerdigen musste, dazu auch seine Frau. Nach dem Tod von 10 Kindern schrieb er diese Worte:

ein angemessenes Bedenken der Herrlichkeit Christi wird die Seele heilen und zur Ruhe bringen - Es wird die Gedanken und Herzen der Gläubigen über alle Probleme des Lebens erheben, und ist das souveräne Gegenmittel, welches alles Gift, das in ihnen ist, austreibt; welches sonst ihre Seelen verwirrt und versklavt."

Hier schreibt einer, der unendlich getroffen ist von bitterem Leid. Wie leicht wäre es zu verzweifeln im Angesicht von so viel Not. Doch Owen findet für sich und alle anderen ein Heilmittel, dass hilft, wenn alle andere Hilfe nutzlos ist. Es ist der Blick auf Jesus, was er ist und was er vollbracht hat.

Wenn du geistlich ausgelaugt bist..

In einem anderen Abschnitt schreibt Owen:

Gibt es irgendjemanden unter uns, der den Zerfall von Gnade im eigenen Leben erlebt - Leblosigkeit, Kälte, Lauheit, und eine Art von geistliche Dummheit und Sinnlosigkeit haben sich breit gemacht? … Eines sollten wir uns bewusst sein, es gibt keinen besseren Weg zur Heilung und Rettung, ja, keinen anderen Weg als allein diesen - nämlich, den Empfang einer neuen Sicht auf die Herrlichkeit Christi, durch Glauben, und ein stetiges bleiben darin. Beständiges Bedenken von Christus und seiner Herrlichkeit, die verändernde Kraft derselben vorantreiben bis zur Erweckung von aller Gnade, dies ist die einzige Hilfe in solch einem Fall.

Nichts wird helfen aus dem geistlichen Tief herauszukommen. Erst wenn du neu erkennst, wie herrlich Jesus ist, wirst du neue Belebung erleben für dein geistliches Leben.

Wirst du dieses Heilmittel wählen um der geistlichen Schwachheit zu begegnen, die dich im Moment plagt? Wirst du auf Christus schauen und bei ihm Hilfe empfangen, um jedes Problem durchzustehen, wie groß es auch sein mag?

Ich will es tun…

[Die Zitate und den Hauptgedanken habe ich aus dem Buch "Rejoicing in Christ" von Michael Reeves entnommen.]

26 herausforderende Verhaltsensweisen, die das miteinander von Christen bestimmen sollten

Ganz sicher sind dir auch schon mal beim Bibellesen die Verse aufgefallen, die vom richtigen Umgang miteinander sprechen. All diese Verse zeichnet das Wort "einander" aus. Bevor wir heute in ein klärendes Gespräch mit unserem Teammitglied gingen, haben wir uns diese Verse angeschaut um zu prüfen, ob wir in irgendeiner Weise schuldig geworden sind am anderen.

Der Anspruch, den Gottes Wort an Nachfolger Jesu hat ist wirklich herausfordernd.

Jedes Beziehungsproblem hat darin seinen Ursprung. Wir haben es verpasst den Anspruch, den Gott an uns hat, zu erfüllen. Ob es Probleme in der Gemeinde, oder in der Ehe sind. Immer geht es darum, dass wir nicht so miteinander umgegangen sind, wie Gottes von uns fordert.

Der einzige Weg zur Heilung von Beziehungen ist die Prüfung des eigenen Verhaltens. Wenn uns bewusst wird, dass wir uns verfehlt haben, bleibt uns nur die aufrichtige Buße und die Bitte um Vergebung vor Gott und den Menschen.  Jede Anklage des anderen, jedes "Splitter suchen" im Auge des anderen führt nur zur Verbitterung und zerbrochenen, unheilbaren Beziehungen.

Bitte prüfe dich doch mal selbst, ob du diese Erwartungen Gottes an dich in der richtigen Weise erfüllt hast, sei es in der Gemeinde, im Hauskreis, oder in der Familie.

Hier ist die Liste von Gottes Erwartungen an uns Christen.

  1. Haltet Frieden untereinander. (Mk 9,50)
  2. Liebt einander, wie auch Christus uns geliebt hat. (Joh 13,34)
  3. In Bruderliebe seid herzlich zueinander (Röm 12,10)
  4. Ehrt einander (Röm 12,10)
  5. Seid eines Sinnes, habt ein gemeinsames Ziel (Röm 12,16)
  6. Richtet einander nicht (Röm 14,13)
  7. Nehmt einander an, wie der Herr euch angenommen hat. (Röm 15,7)
  8. Helft einander mit seelsorgerlichem Rat, ermahnt einander (Röm 15,14)
  9. Unterrichtet einander in der Lehre Christi (Kol 3,16)
  10. Zeigt einander den richtigen Weg (Kol 3,16)
  11. Ermutigt einander (Hebr 10,25)
  12. Dient einander (Gal 5,13)
  13. Helft einander, eure Lasten zu tragen (Gal 6,2)
  14. Ertragt einander in Demut (Eph 4,2)
  15. Seid freundlich und mitfühlend zueinander (Eph 4,32)
  16. Vergebt einander (Eph 4,32; Kol 3,13)
  17. Ordnet euch einander unter aus Ehrfurcht vor Christus (Eph 5,21)
  18. Belügt einander nicht (Kol 3,9)
  19. Tröstet einander (1.Thess 4,18)
  20. Helft einander im Glauben weiter (1.Thess 5,11)
  21. Redet nicht schlecht übereinander (Jak 4,11)
  22. Klagt und jammert nicht übereinander (Jak 5,9)
  23. Bekennt einander eure Sünden (Jak 5,16)
  24. Betet füreinander (Jak 5,16)
  25. Dient einander mit den euch von Gott gegebenen Gaben (1.Petr 4,10)
  26. Habt Gemeinschaft miteinander (1.Joh 1,7)

Diese Liste füge ich dir hier auch als PDF-Dokument ein. Du kannst sie ausdrucken und in deine Bibel legen um dich immer wieder zu erinnern, an das was Gott von uns erwartet.

Welchen Halt ich in der Souveränität Gottes finde

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Vor einigen Tagen habe ich einen Vortrag von Johannes Hart zum Thema Leid gehört. Ein Teammitglied schickte mir den Link, weil sie den Vortrag gut fand. Die Aussagen Hartls widersprachen so sehr meinem Glauben an Gott und warum es Leid in dieser Welt gibt. Vielleicht gehörst du auch zu denen, die wie Hartl daran glauben, dass nicht alles was in dieser Welt passiert Gottes Wille ist.  Denkst du auch Gott will immer heilen? Ich leide an einer medizinisch unheilbaren Krankheit, von der ich noch nicht geheilt wurde. Aber ich stehe nicht mit ungelösten Fragen, vor einem großen Rätsel. Was mich hält, erzähle ich dir in folgendem Artikel.

Was tust du, wenn dein Kind geboren wird, mit schwersten Behinderungen? Wie beständig ist dein Glaube in solch einer Situation?

Wie erträgst du es, wenn Jahre später bei deiner Frau und Mutter von 8 Kindern Krebs diagnostiziert wird und du sie nach einem langen Kampf zu Grabe tragen musst? Und hättest du nicht endgültig genug, wenn Monate später auch noch dein geliebtes behindertes Kind von Gott abberufen wird?

So erging es R.C.Sproul Junior, selbst Theologe und Sohn eines sehr bekannten Theologen in Amerika. In der Lehre dieses Mannes gehört der Glaube an die Souveränität Gottes zu den zentralen Themen.

Doch dieser Glaube an Gottes Allmacht und an seine Güte und dass er alles unter Kontrolle habe, wurde im Anblick solch eines Leides, schwer auf die Probe gestellt.

Leid ist leider eine Realität in dieser Welt, die niemand leugnen kann. Kinder sterben im Mutterleib oder werden geboren mit Behinderungen. Krankheiten treten auf vielfältige Weise in unser Leben. Menschen leiden und Menschen sterben.

Und in all diesen Leidsituationen sind wir versucht zu fragen: Gott wo bist du?

Und hinzu kommt die kritische Frage: Wie kann ein guter Gott dieses Leid zu lassen?

Kritiker des christlichen Glaubens würden sagen: "Gott ist gut oder allmächtig. Beides zugleich kann er nicht sein. Entweder ist Gott gut und er will dieses ganze Leid nicht, aber er ist nicht allmächtig, sonst würde es etwas unternehmen. Oder er ist allmächtig und lässt dies alles geschehen, weil er nicht gut ist."

Aber so können wir als Glaubende nicht an dieses Thema herangehen. Wir wollen an Gottes Güte und an seine Allmacht glauben.

In Anbetracht des Leides sind wir dennoch versucht zu fragen:

Ist Gott wirklich gut? Hat Gott wirklich die Kontrolle? Ist Gott wirklich souverän?

Die Frage nach der Souveränität Gottes ist also mit der Frage des Leides verknüpft, wie keine andere.

Wie bringen zusammen, dass ein souveräner Gott all dieses Leid zulässt.

Der falsche Ansatz

Wir könnten sagen: Gott will dieses Leid nicht. Er will keine Missbildungen und Krankheiten. Gott will immer heilen. Wenn Menschen leiden, dann liegt das nicht an Gott. Er will, dass es uns gut geht. Für alles Leid in dieser Welt ist Satan, der Feind Gottes verantwortlich.

Aber dem möchte ich eine Gegenfrage gegenüberstellen: Ist Gott also ein ohnmächtiger Gott, dessen Hände gebunden sind? Er würde gerne etwas unternehmen gegen all dieses Leid, aber er ist machtlos gegen das Treiben Satans.

Ärgert Gott sich darüber, dass er die Natur nicht unter Kontrolle hat, weil mal wieder irgendwo eine Naturkatastrophe auf dieser Erde unsägliches Leid verursacht? Ist Gott entsetzt über Unfälle und andere Unglücke die passieren?

Viele Menschen haben ihren Frieden damit gefunden, an solch einen Gott zu glauben. Dadurch können sie das Böse in dieser Welt mit dem guten Gott vereinen.

Allerdings hat dieser Gott nichts mit dem Gott der Bibel zu tun. In der Bibel sehen wir einen Gott beschrieben, der absolut souverän ist. Doch was bedeutet das?

Die Souveränität Gottes erklärt

Zuerst halten wir fest: Gott ist allwissend. Das heißt, er weiß schon vorher, dass Dinge geschehen, bevor sie geschehen. Gott weiß also auch um Leid, das Menschen erleben werden. Und obwohl er die Macht hat, das Leid zu verhindern, tut er es doch nicht. Damit ist es letztendlich Gott, der das Leid geschehen lässt.

Weil wir an die Allmacht Gottes glauben, sollten wir auch daran glauben, dass Gott die absolute Kontrolle hat, über alles was hier auf Erden geschieht. Diese Tatsache wird beschrieben als die Souveränität Gottes.

Nichts, aber auch wirklich gar nichts geschieht, wenn Gott es nicht will.

Diese Macht Gottes erstreckt sich über alle Bereiche der geschaffenen Welt.

Gott herrscht souverän über alle Ereignisse der Geschichte. Gott lenkt und führt alles nach seinem souveränen Plan. Dies können wir besonders an der Geschichte mit dem Volk Israel erkennen.

Gott ist auch souverän über die Natur. Er kontrolliert das Wetter und die Auswirkungen von Naturkatastrophen unter liegen seiner souveränen Kontrolle.(Hiob 38) Auch die Tierwelt wird von Gott beherrscht. Kein Vogel fällt vom Himmel, ohne dass Gott es will.(Mt 10,29)

Gott herrscht auch über den Menschen. Er bestimmt wann ein Mensch geboren wird und er ist es, der das Leben wieder beendet.(Ps 104,29) Über alle Details des menschlichen Lebens hat Gott die Kontrolle. Selbst die Zahl der Haare auf dem Kopf des Menschen sind ihm bekannt und keines fällt heraus, ohne dass Gott es will.(Mt 10,30)

Gott hat auch die Kontrolle über alle Prozesse im menschlichen Körper, denn er ist der Schöpfer. Die Organe funktionieren weil Gott es so will, und wenn Zellen mutieren und zu Krebszellen werden, unterliegt das ebenso Gottes Kontrolle. Wenn sich Entzündungsherde in meinem Gehirn bilden, geschieht das, weil Gott es so will.

Gott ist ebenso souverän über die Erfindung und die Wirkung von Medikamenten gegen eben diese Krankheiten, die seiner Kontrolle unterliegen.

Gott ist auch souverän über den Willen des Menschen. Er kontrolliert Kaiser und Könige. Diktatoren und Politiker und alle handeln nur so, wie Gott es will.(2.Mose 4,21; Spr 16,9, Spr 21,1; Röm 13,1)

Zuletzt hat Gott sogar Macht über den Teufel. Der Teufel hat nur so viel Macht, wie sie ihm von Gott gegeben ist. Niemals handelt der Teufel gegen Gottes Willen.(Lk 22,31; 2.Kor 12,7; Hiob 2,6.7)

Die Souveränität Gottes erlebt

Das Buch Hiob stellt uns am deutlichsten die Souveränität Gottes vor Augen. In diesem Buch lesen wir von dem Mann Hiob, der bitter leiden muss. Wir bekommen vom Autor einen Blick hinter die Kulissen gewährt. Dort sehen wir wie Gott mit dem Teufel in einem Wettstreit liegen. Gott gibt Satan die Erlaubnis Hiob anzutasten und Leiden zu lassen.

Nachdem Hiob alles genommen wurde, seine 10 Kinder und all seine Viehherden, kommt er in seiner Trauer dahin zu sagen:

Der HERR hat gegeben, der Herr hat genommen. Der Name des Herrn sei gelobt.(1,21)

Obwohl diese Aussage scheinbar an Gotteslästerung grenzt, sagt der Autor des Hiobbuches. Hiob sündigte nicht, als er Gott für sein Leid verantwortlich gemacht hat. Nachdem Hiob auch körperlich schwer zu leiden hatte und seine Frau ihn auffordert Gott zu fluchen, kommt Hiob wieder zu dem Bekenntnis.

Haben wir das Gute von Gott angenommen, sollen wir da nicht auch das Böse von ihm annehmen.(2,10)

In weiteren Verlauf der Geschichte sehen wir einen Mann, der nicht versteht, warum er so leiden muss. Aber Hiob zweifelt niemals an der souveränen Herrschaft Gottes über sein Leid. Am Ende des Buches lesen wir von der Begegnung zwischen Gott und Hiob. Hiob bekommt keine Erklärung für sein Leid. Sondern Gott tritt ihm entgegen und stellt ihm unzählige Fragen. All diese Fragen haben nur ein Ziel: Hiob und alle nachfolgenden Generationen von Menschen sollen begreifen, dass Gott absolut souverän ist.

Am Ende des Buches lesen wir dann noch einmal, dass das Leid, von Gott gekommen ist.

Sie bezeigten ihm ihr Mitleid und trösteten ihn wegen all des Unglücks, das der Herr über ihn gebracht hatte.(42,11)

Das Buch Hiob ist geschrieben, damit wir Vertrauen haben in Gottes souveräne Herrschaft. Er ist Gott. Er regiert. Und er ist uns keiner Rechenschaft schuldig. In der Geschichte von Hiob sehen wir, wie Gott das Schicksal von Hiob wendet. Dies bedeutet aber nicht, dass Gott bei jedem seiner Kinder so handeln muss. Gott ist Gott und er entscheidet, wieviel und wie lange der Mensch zu leiden hat.

und deswegen finde ich Halt, denn...

1. Ich weiß: Nichts passiert ohne dass Gott es will. Ich bin nicht ein Opfer von Satans bösen Plänen gegen mich. Ich bin auch nicht den Naturgesetzen oder sonstigen Zufällen ausgeliefert, wenn mir schlechte Dinge passieren. Alles was um mich herum geschieht, weil Gottes souveräner Plan es so vorgesehen hat. Das schafft in mir einen tiefen Frieden.

2. Ich kann vertrauen. Wenn der Schmerz groß ist, muss ich mir nicht einreden: "Gott will das Leid nicht. Er will, dass es mir gut geht." Ich vertraue auf Gottes Güte, die so viel weiter geht, als ich es mir vorstellen kann. Selbst das Leid, dass Gott in meinem Leben zulässt, sind ein Zeichen dieser Güte.

3. Ich brauche keine Erklärungen. - Weil ich der unendlichen Weisheit und Güte Gottes vertraue, brauche ich auch keine Erklärungen für mein Leid. Ich ordne mich unter und ertrage die Bitterkeit des Leides, weil es aus der gütigen Hand Gottes kommt.

4. Ich weiß Gott meint es gut. - Gott hat für mich immer nur das Beste im Sinn. Daran ändert auch das Leid nichts, das in mein Leben tritt. Daran halte ich fest.

Abschließend füge ich ein Zitat von John Piper ein. Er hat mir wie kein anderer die Lehre der Souveränität Gottes nahe gebracht.

Die wichtigste Sache die ein sich neigendes Schiff in einem Sturm braucht, ist der Ballast von Gottes guter Souveränität, nicht die Entlastung dieser tiefen und kostbaren Wahrheit. Was das Hereinbrechen von Katastrophen erträglich macht ist nicht die Tatsache, dass Gott unseren Schock teilt, sondern dass seine bitteren Vorsehungen beladen sind mit dem Geschenk der Liebe.

Lieber Leser, manche Gedanken über Gott, die ich gerade ausgebreitet haben, mögen dir schrecklich erscheinen, wenn du sie zum ersten Mal hörst. Aber ich mache dir Mut, dich in der Bibel diesem Gott zu nähern, der alles unter Kontrolle hat. Wenn das Leid über dich kommt, brauchst dieses robustes Verständnis von Gottes Souveränität.

Frage: Kannst du verstehen, warum ich Halt finde in solch einem Gott? Teilst du meine Meinung oder siehst du in der Bibel einen anderen Gott beschrieben? Ich würde mich freuen von dir zu hören.