Wie Gott unser Gebet erhört und was ich daraus lernen möchte

Im Mai heiratet Dannys Bruder. Es ist eine große Feier geplant. Es wird voraussichtlich die letzte Hochzeit im Hause Fröse sein. Da wir im Sommer zur Geburt unseres vierten Kindes nach Deutschland kommen werden, stand für mich innerlich schnell fest, dass es zu viel wird, nun auch noch im Mai nach Deutschland zu gehen. Das hatte vor allem finanzielle Gründe.

So schlug ich Danny vor, dass er allein dorthin fliegt und ich mit den Kindern hier in Albanien bleibe. Ich war überzeugt, dass das die richtige Entscheidung ist, auch wenn es mir innerlich schon sehr leid tat, dass wir als ganze Familie nicht bei dem großen Fest dabei sein könnten. Aber der Flugpreis schreckte mich ab.

Dennoch, vor einiger Zeit schaute Danny einfach mal die Flugpreise für uns alle an. In meinen Augen sehr viel Geld. Aber ich war innerlich gedrungen, diese Sache doch noch mal vor Gott zu bringen. Wir wollten nochmal, eigentlich erstmalig ernsthaft dafür beten, ob es nicht vielleicht doch dran wäre, zu der Hochzeit zu fliegen. Ich wollte eine klare Antwort von Gott.

Wenn uns nur jemand finanziell etwas helfen würde, das wäre für mich eine große Ermutigung, es doch zu machen, so dachte ich. Aber wir wollten auf keinen Fall jemanden fragen oder irgendetwas unternehmen. Wir wollten einfach nur beten und sehen, was Gott tut.

Am nächsten Tag dann erzählte mir Danny, dass wir auf unserem Privatkonto eine völlig überraschende Überweisung hatten, die zwei Drittel des Flugpreises deckte. Ich war platt. Sollte das wirklich die Antwort Gottes sein? Das konnte doch kein Zufall sein?

Der Absender der Spende (die ganz bewusst für uns persönlich sein sollte) war nicht ganz ersichtlich. Doch wie ich später herausfand, war sie von jemandem, der uns schon länger eben diese Spende zugesagt hatte. Wir wussten darum, doch sie kam genau an diesem besagten Tag an. Und sie überzeugte mich.

Nun haben wir Flüge gebucht im Mai für eine Woche. So können wir auch einige anstehende Arzttermine wahrnehmen und können v.a. die Familie wiedersehen und mit ihnen feiern.

Mir hat diese Geschichte wieder einmal gezeigt, dass wir Gott wirklich wegen allem bitten dürfen. Auch solche Dinge. Letztendlich ein Luxus. Aber Gott ist so gut und gönnt uns das. Er möchte uns beschenken. Das vergesse ich viel zu oft. Ich hake viele Dinge so rational in meinem Kopf ab und erwäge gar nicht, ernsthaft dafür zu beten. Ich möchte das mehr tun und ich möchte mutiger werden in meinen Fragen an Gott. Auch in ganz anderen Bereichen des Lebens. Und ich möchte lernen, Gott mehr in alle Fragen hineinzunehmen und seine Antwort zu erwarten.

Sei auch du ermutigt, Gott zu fragen, ihn um Antwort zu bitten, und auch Dinge, die in deinem Kopf immer schon feststanden oder unverrückbar schienen, zu überdenken und sie Gott neu hinzulegen. Dabei denke ich an viel wichtigere Dinge, als die Frage, ob man zu einer Hochzeit fliegt, oder nicht...

Warum es sich lohnt hier zu sein

Es sind diese besonderen, unerwarteten Momente. Momente, die Gott schenkt wie aus dem nichts. Ungeplant. Und doch so erbeten.
Es sind diese Momente, die mir zeigen, warum ich eigentlich hier bin und dieses verrückte Leben lebe, das ich lebe.

Einer dieser Momente war gestern.

Wir waren gerade dabei, die Nachmittagsbesuche zu planen. Es sind die Tage nach Neujahr, an denen man hier gewöhnlich viele Besuche macht. Wir nutzen diese Zeit auch und ziehen uns einem regelrechten Besuchsmarathon unter. Jemand zu besuchen ist für diese Person ein Zeichen für Respekt. Für uns willkommene Gelegenheiten, viele Menschen in ihren Häusern anzutreffen und auch mal als ganze Familie loszuziehen.
Nun, unser geplanter Besuch war noch nicht zu Hause. So wollte ich noch schnell bei den Nachbarn vorbei schauen. Die Frau lädt mich oft ein und zeigt auch eine Offenheit für das Evangelium.

Als ich das Tor aufmachte, wusste ich nicht, ob ich kehrtmachen soll. Vor der Tür standen sehr viele Paar Schuhe, was auf sehr viele Besucher schließen lässt.
Doch dann kam mich die Nachbarin auch schon begrüßen. Ein zurück gab es nicht mehr. Nun, ich hatte gedacht, mit ihr in Ruhe reden zu können. Doch nicht jetzt.

Ich trat in den kleinen, dunkeln, wohlbeheizten Raum. Hier saßen 12 Leute auf Sofa und Stühlen. Alle standen auf und jedem gab ich die Hand und wünschte ein frohes neues Jahr. "Das ist die Deutsche." Hörte ich in einer Ecke tuscheln. Ich kannte kaum einen in dem Raum. Nach der Reihe wurde ich von jedem nach meinem Wohlbefinden, dem meiner Familie und meiner Familie in Deutschland gefragt. Ich stellte alle Fragen natürlich höflich zurück. (An dieses Prozedere muss man sich am Anfang hier sehr wohl gewöhnen.)

Nach einigem hin und her, was wir hier machen etc. kam dann auch die Sprache auf Gott. Wie so oft hörte ich auch hier den Satz: "Es gibt nur einen Gott. Es ist doch alles das gleiche. Wir in Albanien kommen mit den anderen Religionen sehr gut zurecht." Einer der Männer ergriff das Wort. Es war ihm nicht peinlich, mit mir zu reden. In der Öffentlichkeit wäre es undenkbar. Doch in dem geschützten Haus konnte er und ich ganz offen und frei reden.

Ich sagte: "Es stimmt wohl, dass es nur einen Gott gibt. Aber die wichtigste Frage ist wohl, wie wir zu diesem heiligen Gott gelangen können." Zustimmung bei den Zuhörern.
Ich ging erst auf ihren Glauben ein. Der Weg der Muslime, gefallen vor Gott zu finden. Auch sie glauben daran, dass Blut fließen muss zur Vergebung der Sünden.

Nach einer Weile erzählte ich von dem Gott, der selbst auf diese Erde kam, was wir auch an Weihnachten gefeiert haben. Ein Gott, der weiß, dass wir von uns aus nicht in seine Nähe kommen können, kommt zu uns. In Jesus!

Er hat ein für alle mal mit seinem Blut die Sühnung geschaffen für unsere Sünden. Daher müssen wir nicht immer wieder opfern. Jesus hat dieses Opfer gebracht. Sein Blut wurde vergossen, um mich rein zu waschen und Gott wohlgefällig zu machen.

Es ist Stille im Raum. Alle Augen schauen mich an. Einer der Männer schaut ungläubig aber doch aufmerksam und fragt den anderen, der engagiert im Gespräch ist. Dieser erklärt in seinen eigenen Worten nochmal das, was ich gerade gesagt hatte und meinte, ich habe es doch sehr gut erklärt. Es kann nichts besseres passieren, als dass Hörer in eigenen Worten das Evangelium erklären und es direkt anderen weitergeben, obwohl sie es selber ja noch gar nicht glauben.

Es ist eine kleine Goldstunde. Eine besondere. Eine Gelegenheit, Menschen, die es noch nie gehört haben zu erzählen.  Ihnen von dem vollkommenen Werk Jesu zu erzählen. Viele große Augen, Stille und Interesse - das kommt nicht so oft alles auf einmal vor.

Je mehr ich über diesen kurzen "Zwischenbesuch" nachdenke, desto mehr staune ich über Gottes Wirken. Er wollte, dass ich genau zu diesem Zeitpunkt in dieses Haus gehe. Mir war seine Führung am Anfang nicht bewusst. Ich dachte eher, es ist unangebracht. Aber er hat daraus eine Lichtstunde gemacht. Das Evangelium kam in diesen Minuten in diesen dunklen Raum und sprach zu all diesen Menschen, jung und alt. Mein Gebet ist, dass es auch in den Herzen dieser Menschen hell wird.

Solche Momente meine ich. Solche Momente, die mir zeigen, dass es sich lohnt, hier zu sein. Sie sagen mir: Rahel, es ist gut, dass du hier bist. Wer sonst bringt diesen Menschen die beste Botschaft der Welt?

5 gute Gründe warum du Missionsbiografien lesen solltest

Zu Weihnachten habe ich mir die Autobiografie von John G. Paton geschenkt. David Platt schreibt in seinem Buch "Keine Kompromisse " über Paton und mir wurde klar, dass ich mehr über diesen Mann erfahren will. Paton hat in seinem langen Leben viel mit Gott erlebt, besonders als er ausreiste, um auf den Neuen Hebriden als Missionar zu arbeiten. Am Ende seines Lebens nahm er sich die Zeit, seine Erlebnisse mit Gott  aufzuschreiben. Daraus entstand dann seine Autobiografie.

Ich bin schon ganz gespannt darauf diese Biografie zu lesen. Anfang nächsten Jahres werde ich damit anfangen. Nachdem, was ich über das Buch gehört habe, hat es das Potenzial mein Leben und meinen Dienst bleibend zu verändern.

Und weil ich mich so über diese neue Biografie freue, dachte ich, dass ich mal kurz ein paar Gründe aufschreibe, warum auch du immer mal wieder Missionsbiografien lesen solltest. Hier sind sie.

1. Du wirst herausgefordert.

Missionsbiografien sind Heldengeschichten. Doch mit ihnen verhält es sich anders, wie mit all den anderen Geschichten über Kriegs-, Action- oder Fantasyhelden. Wenn du die Geschichte eines Missionars liest, dann liest du eine Geschichte, die dich herausfordert, eben solch ein Held zu sein und zu werden.

Du kannst genauso losziehen und Abenteuer mit Gott erleben und dich von ihm gebrauchen lassen. Wenn du siehst, wie die Helden von Missionsbiografien in aller Einfachheit Gott vertraut haben, dann kannst du es ihnen nachmachen. Alles was du über Missionare in Biografien liest, kannst du auch erleben, wenn du dich der Herausforderung stellst und losziehst, um Menschen für Jesus zu gewinnen.

2. Du wirst geistlich gestärkt.

Wenn du liest, wie diese Männer und Frauen Gottes mit Jesus gelebt haben, empfängst du selbst Ermutigung und Stärkung für dein eigenes geistliches Leben. Du bekommst Einblicke in das Gebetsleben der Menschen. Du siehst, wie sehr sie Gottes Wort geliebt haben und daraus ihre Kraft für den Dienst bezogen haben. Du siehst, mit welch einer Liebe und Leidenschaft sie den Menschen Jesus bezeugt haben. Alles was du an positivem Beispiel im Leben der Missionare entdeckst, wird dich selbst stärken und ermutigen.

3. Du lernst aus bitteren Leiderfahrungen.

In unserer modernen Zeit ist das Thema Leid für Missionare nur noch bedingt ein sehr relevantes Thema. Doch dies war vor einigen Jahren noch ganz anders. Hudson Tayler und John Paton haben beide Frauen und Kinder auf dem Missionsfeld verloren. David Brainerd war viele Jahre seines Dienstes an Tuberkulose erkrankt und tat trotzdem einen unermüdlichen und wertvollen Dienst. Und Elisabeth Eliott ging zu dem Indianerstamm, der ihren Mann Jim Eliott und seine vier Kollegen umgebracht hatte. Das Leben in der Mission war ein Leben voller Leid. Dies zu lesen wird dir helfen, mit dem Leid in deinem Leben besser umzugehen und Gott darin zu vertrauen.

4. Du lernst Gott besser kennen.

Der eigentliche Held in den Missionsbiografien ist Gott, der durch seine Gnade den Dienst der Missionare erst möglich macht. In allen Erzählungen von Missionaren geht es vor allem um Gott und sein Wirken. Zuerst natürlich geht es um das Wirken Gottes im Leben des Missionars. Dann aber auch um Gottes Wirken in den Umständen, in Zeichen und Wundern und vor allem im Wirken an den Herzen der Verlorenen, zu denen der Missionar gesandt ist. Jede Biografie wird dir andere Facetten von Gottes Wirken aufzeigen und du wirst Gott dadurch besser kennen und lieben lernen.

5. Du lernst verschiedene Lektionen zum Thema Mission/Missionar.

Die Bandbreite der Themen ist vielfältig. Natürlich fängt es an mit der Lektion: Wie geschieht die Berufung in die Mission? Andere Lektionen sind der Start einer Arbeit in einer Pioniermission, strategische Überlegungen, sowie Kontextualisierung und Gemeindebau in einer anderen Kultur. Über all diese Themen bekommst du viele hilfreiche Informationen.

Das waren mal fünf Gründe, warum es gut ist, Missionsbiografien zu lesen.

Damit du auch weißt, mit welchem Buch du anfangen kannst, habe ich hier mal 5 Tips für Bücher, mit denen du starten kannst.

Jim Eliott - Im Schatten des Allmächtigen - Diese Biografie basiert auf den Tagebüchern von Jim Eliott. Man bekommt einen sehr guten Einblick in das Leben eines jungen Mannes, der mit ganzer Hingabe für Jesus lebt. Ich halte dieses Buch für eine Pflichtlektüre für jeden jungen Christen.

 

Elisabeth Eliott - Durchs Tor der Herrlichkeit - Dieses Buch beschreibt das Wirken von Jim Eliott aus der Sicht seiner Frau. Elisabeth Eliott hat viele Bücher geschrieben, die alle sehr lesenswert sind. Dieses gehört auch dazu.

 

Hudson Taylor - Ein Mann der Gott vertraute - Weil Hudson Taylor wohl der bekannteste Missionar ist, sollte man diese Biografie über ihn kennen. Darin ist sein ganzer Dienst beschrieben mit allen Herausforderungen, Siegen und Niederschlägen.

 

David Brainerd - Tagebuch eines Indianermissionars - Dieses Buch hat seit der Veröffentlichung unzählige Generationen von angehenden Missionaren geprägt. Brainerd war ein Mann, der nichts mehr liebte, als Zeit mit Gott zu verbringen und aus dieser Beziehung tat er einen gesegneten Dienst.

 

Adoniram Judson - Leiden für die Ewigkeit - Judson war der erste amerikanische Missionar überhaupt. Er ging ins buddhistische Burma. Trotz allen Höhen und Tiefen durfte er eine segensreiche Arbeit vollbringen.

 

Die Biografie-Reihe von John Piper - In 4 Bänden hat John Piper herausragende Figuren der Kirchengeschichte in Kurzbiografien beschrieben. Sie sind sehr lesenswert. Die 4 Bände gibt es zu einem vergünstigten Preis beim CLV-Verlag.

Was uns die Wüste lehrt

Schon vor einigen Jahren haben wir uns die DVD Reihe "Planet Erde" zugelegt. Seit wir nun bei unseren Nachbarn zu Besuch waren und da zufällig eine Tierdoku lief und unsere Kinder so fasziniert von dem sich langsam in die Luft bewegenden Wal waren, seit dem wusste ich, dass ich meinen Kindern die Faszination dieser Erde zeigen will.

So schauen wir nun immer mal wieder am Abend eine Episode an. Die Kinder verstehen noch lang nicht alles, Gideon fragt bei jeder Zahl, die er hört wie hoch, lang, oder weit das ist. Aber dennoch, diese Zeit, in der wir in Meeres-, Wüsten-, Tiefsee- oder Dschungelwelten abtauchen ist für mich wie ein Gottesdienst. Eine Anbetungszeit!
Wie wahnsinnig schön und durchdacht Gott alles geschaffen hat. Immer wieder weise ich meine Kinder darauf hin, dass Gott das alles so gemacht hat. Er war es!

Heute nun, als es um die Wüste und das Leben darin ging, da sprach eine Sache besonders zu meinem Herzen:
Es gibt Samen in der Wüste, der selbst nach 30 Jahren Trockenzeit, nach 30 Jahren Schlummern im Boden, mit dem Einfall des Regens plötzlich aufgeht. Nach 30 Jahren! Same, der aufgeht. Der blüht und grünt. Same, den man nicht gesehen hat. Bei Berührung mit Wasser geht er auf.

Mir kamen dazu gleich mehrere Gedanken.
Heute las ich eine Gebetsmail von Freunden, die gerade in Indonesien eine richtige Erweckung erleben. Da geschieht so viel. Heilungen, Befreiung von okkulten Mächten, Hinwendung zu Jesus, Mobilisierung von Gläubigen, um ihre eigenen Leute zu erreichen. So viel Schönes geschieht. So viel Wundervolles. Ich freue mich darüber.

Und dennoch denke ich auch unwillkürlich: warum geschieht das nicht bei uns? Machen wir etwas falsch? Müssen wir mehr erwarten, beten, usw. Warum geschieht hier, im Vergleich zu dem, was in Indonesien und anderen Teilen der Welt passiert, so wenig?

Vielleicht ist es dieses Bild des Samens in der Wüste.
Diese Freunde leben nun schon seit 15 Jahren in diesem Land. Erst seit dem letzten Jahr erleben sie diese Durchbrüche. Davor haben sie gesät und durchgehalten. Nicht aufgegeben. Weitergemacht, trotz wenig sichtbarem "Erfolg".

Doch dann kam der Regen. Der Regen vom Himmel, von Gott.
Er kam mit seinem Zeitplan, zu seiner Zeit, nicht zu unserer. Den Regen haben wir nicht unter Kontrolle.
Aber der Same. Er lag da. Versteckt unter dem Sand. Viel Samen. Bereit, um zu seiner Zeit aufzugehen. Nicht zu unserer. Bereit, zu wachsen und zur Blüte zu kommen. Teilweise auch nach 30 Jahren. Nach so vielen, langen Jahren.

Vielleicht ist es hier auch so. Wir streuen den Samen. Er bleibt liegen. Wir wissen nicht, was aus ihm geschieht. Wir wissen nur, wir müssen viel streuen. Und wir müssen Geduld haben. Die Wüste lehrt uns: auch was tot aussieht, es sieht nur nach außen so aus. Das Potenzial zum Leben ist da. Es braucht nur Regen. Geistlich gesagt: es braucht den belebenden Geist Gottes, der aus totgeglaubten Leben macht. Genau das ist es, was geschieht, wenn ein Mensch an Jesus glaubt und wiedergeboren wird.

Das wollen wir hier sehen! Danach verlangen wir. Dafür beten wir. Doch Gott hat seine Zeit. Wir wollen in Geduld weitermachen und säen und darauf vertrauen, was in Galater 6,9 steht:

"Lasst uns aber im Gutestun nicht müde werden!
Denn zur bestimmten Zeit werden wir ernten,
Wenn wir nicht ermatten."

Der Funken der Unzufriedenheit

Ich merke, wie mich unruhige Gedanken innerlich unzufrieden machen. Es sind die Gedanken, die immer mal wieder aufflackern wie ein Feuer, entstehend aus einem kleinen Funken, das die Gewalt hat, mein Inneres in Brand, Schmerz und Enge zu versetzen. Das befreite Atmen fällt schwer. Es wird noch mehr zum Brennen gebracht, indem ich mich mit anderen vergleiche. Diese schreckliche Seuche.

Das tue ich v.a. im Bezug auf meine Kinder. Immer wieder ist es der gleiche Kreislauf. Ich mache mir Sorgen um sie. Bekommen sie hier das, was sie brauchen? Können sie hier genug gefördert werden (dabei beeinflusst mich unser deutsches Denken und Leben).
Dann versuche ich zu denken, dass das Leben meiner Kinder keinen Schaden nimmt, nur weil sie nicht zum Fußballverein oder zum Reiten gehen können.
Dennoch, diese Sorge, dass meinen Kindern etwas Grundlegendes vorenthalten wird, verfolgt mich. (Dabei denke ich aber auch an den allergrößten Teil der Kinder auf der Welt, die nicht im entferntesten so gut und behütet aufwachsen wie meine - wieder die Frage, mit wem oder was vergleiche ich…).

Zu manchen Zeiten fällt nun dieser kleine Funke auf trockenen Boden und es entsteht ein größerer Brand. Manchmal erlischt er schnell und ohne großen Schaden.

Jetzt stöberte ich in unserem Blog. Ich mache das nicht so oft, aber ich wusste, dass ich genau zu dem Thema schon geschrieben hatte. Und ich suchte diese sechs Sätze, die ich mir jetzt ausdrucken und aufhängen will. Und ich fand sie unter der Überschrift “Das Geheimnis der Zufriedenheit”.
Ich mache dir Mut, sie ebenfalls auszudrucken und an einer gut sichtbaren Stelle aufzuhängen.

  1. Erlaube es dir nie, dich über irgendetwas zu beklagen, sogar nicht über das Wetter.
  2. Sehe dich nie in anderen Umständen oder an einem anderen Ort.
  3. Vergleiche nie dein Los mit dem anderer.
  4. Erlaube es dir nie zu wünschen, dass dies oder das anders gewesen wäre.
  5. Verliere dich nie im Morgen. Denke daran, dass das Morgen Gott gehört und nicht uns.
  6. Wähle dankbar zu sein für genau das, was du hast und für genau den Ort, an dem du gerade bist.

Wow. Das sind mal herausfordernde Sätze! Mein Verstand will mir sagen, dass es unmöglich ist, diese zu befolgen. Aber mein Herz flüstert leise: Du verlierst nichts, wenn du es versuchst. Versuche es, um meinetwillen…

Das Gleichnis von der planlosen Biene

Als wir den Film von Lilias Trotter anschauten, ist mir eines ihrer Bilder und Gleichnisse besonders tief ins Herz gefallen.

Lilias befindet sich gerade in einer schwierigen Zeit, Rückschläge wollen sie entmutigen.
Da schreibt sei eines Morgens (ich übersetze):

"Eine Biene tröstete mich sehr heute morgen betreffend der Unbeständigkeit (könnte auch Flüchtigkeit, Schwachheit, Planlosigkeit bedeuten), die mir in unserer Arbeit zu schaffen macht. Es scheint so unendlich viel zu tun zu sein, dass nichts gründlich getan wird. Wenn die Arbeit mehr konzentriert wäre, wie es in der bildenden oder medizinischen Mission sein muss, dann wäre da weniger davon - aber wir scheinen Seelen nur zu berühren um sie dann wieder gehen zu lassen.

Und das war es, was die Biene tat, im Bild gesagt. Sie schwebte zwischen einigen Brombeerbüschen, berührte die Blüten nur hier und da in einer sehr provisorischen Weise, doch völlig unbewusst, Leben-Leben-Leben wurde bei jeder Berührung hinterlassen, ... Wir müssen nur darauf achten, dass wir beladen sind, wie die Biene, mit möglichem Leben. Es ist Gott und seine Ewigkeit, die die Arbeit tun. Dennoch braucht er seine wandernden, ziellosen Bienen."

(“A bee comforted me very much this morning concerning the desultoriness that troubles me in our work. There seems so infinitely much to be done, that nothing gets done thoroughly. If work were more concentrated, as it must be in educational or medical missions, there would be less of this – but we seem only to touch souls and leave them. And that was what the bee was doing, figuratively speaking. He was hovering among some blackberry sprays, just touching the flowers here and there in a very tentative way, yet all unconsciously, life-life-life was left behind at every touch, as the miracle-working pollen grains were transferred to the place where they could set the unseen spring working. We have only to see to it that we are surcharged, like the bees, with potential life. It is God and His eternity that will do the work. Yet He needs His wandering desultory bees.” Diary 9 July 1907)

Mir kommt unsere Arbeit auch manchmal so vor. Es gibt so viel zu tun. So viele Menschen, die wir erreichen wollen. Hier und da hinterlassen wir etwas, haben aber keine Zeit und Kapazität dem weiter zu gehen. Wir können nur so wenig Beziehungen wirklich intensiv führen, einfach weil die Zeit so beschränkt ist.

So komme ich mir auch vor wie eine Biene, die umher schwirrt und mal hier mal da etwas lässt. Aber wie wundervoll: dadurch kann Leben-Leben-Leben hinterlassen werden. Ein kleiner Same reicht aus, um Leben entstehen zu lassen. Manchmal sind es kleine Begegnungen, Berührungen mit Menschen, einfache Worte, unsere Herzlichkeit und Liebe, die etwas in Bewegung setzen, das zu Leben führt.

Wie tröstlich, zu wissen, dass es Gott ist, der wirkt, der das hauptsächliche im Menschen wirkt. Ohne sein Wirken kommt kein Leben zustande!
Das nimmt uns die Verantwortung von den Schultern, die wir uns aber allzuoft aufladen.

Gott gebraucht jede unserer Taten, unser Sein, um Menschen zu berühren. Die Voraussetzung ist, dass wir mit diesem Leben, das Gott schaffen will, selber beladen sind. Das heißt erfüllt von ihm, seinem Wort, seiner Liebe, voll Kraft durch seinen Geist.

Was es mir bedeutet alleine mit Gott zu sein

In der Vorbereitung auf einen Tag der Stille habe ich mir folgenden älteren Artikel herausgesucht, den ich mal auf meinem früheren Blog nachfolgen.de veröffentlicht habe.

Kennst du das?

Du lebst dein Leben. Es gibt so viele Dinge zu tun. Du bist geradezu überwältigt von all den Pflichten, die auf dir liegen.

Als Folge davon lebst du sozusagen im "Überlebe-Modus". Deine Beziehung zu Gott ist nicht das, was sie sein könnte. Du bist dir seiner Liebe bewusst, aber Gott scheint irgendwie weit weg in deinem Alltag. Dir ist klar, dass du Gott brauchst, um all die Dinge unter die Füße zu kriegen. Und doch bringst du es nicht fertig, dich intensiv auf Gott auszurichten.

An solch einem Punkt befinde ich mich derzeit.

Ich weiß, ich bin nicht allein in dieser Welt mit einem Leben, das herausfordernd ist. Dir geht es vielleicht ähnlich. Und gerade Jesus hatte ein solch volles Leben.

Das Beispiel Jesu

Jeden Tag war er unterwegs und hatte Leute um sich, die etwas von ihm wollten. Dazu kam die Truppe der 12 Jünger, in die Jesus besonders viel investierte.

Doch bei all den vielen Dingen, die bei Jesus jeden Tag anstanden, verlor er seinen Auftrag nicht aus den Augen. Er wusste, diesen Auftrag konnte er nur erfüllen durch eine enge Beziehung zu seinem Vater. Jesus war absolut abhängig davon, die Kraft für seinen Dienst aus einer lebendigen Beziehung zu Gott zu empfangen.

Wir lesen immer wieder, wie Jesus sich deshalb zurückzog, um diese Beziehung zu pflegen und sich auf Gott auszurichten.

Da wurde Jesus vom Geist in die Wüste geführt, damit er von dem Teufel versucht würde. (Mt 4,1)

Und am Morgen, noch vor Tage, stand er auf und ging hinaus. Und er ging an eine einsame Stätte und betete dort. (Mk 1,35)

Und als er das Volk hatte gehen lassen, stieg er allein auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war er dort allein. (Mt 14,23)

Wir können davon ausgehen, dass dies nicht die einzigen Begebenheiten waren, in denen sich Jesus allein zurückgezogen hat.

In meinen Augen bezog Jesus seine ganze Kraft für den Dienst aus diesen Zeiten allein mit Gott.

Wenn also Jesus schon so abhängig war, wie viel mehr dann du und ich?

Eines steht fest: Für mich und meinen Dienst ist eine lebendige Beziehung zu Gott das Allerwichtigste. Ich brauche Zeit mit Gott, allein.

Tag der Stille

Deswegen lege ich heute einen Tag der Stille ein. Mein Ziel ist es, allein mit Gott zu sein, um ihm zu begegnen und neu mit Kraft ausgerüstet zu werden.

Ich werde am Morgen einen zweistündigen Spaziergang in der Natur machen. Dabei lasse ich mich einfach treiben. Es ist so wichtig, erstmal den Kopf frei zu bekommen.

Später suche ich mir ein gemütliches, ruhiges Café in dem ich mir dann Zeit nehme, die Bibel zu lesen. Ich werde erstmal einfach nur lesen und mir dann vom Heiligen Geist einen Text zeigen lassen, über den ich intensiver nachdenken soll.

Am Ende will ich intensiv Gottes Handeln in meinem Leben reflektieren.

Das Gebet um geistliche Offenbarung

Hier bin ich sehr vom Wirken des Heiligen Geistes abhängig. Folgende Dinge sind mir wichtig (diese Punkte habe ich in einem Vortrag von Jeff Vanderstelt entdeckt):

Ich bete darum, dass der Heilige Geist mir die Wahrheit über Jesus Christus in jedem Bereich offenbart, in dem ich bislang ignorant gewesen bin. 

Ich bete darum, dass der Heilige Geist mir jeden Bereich meines Lebens offenbart, in dem Jesus nicht herrscht und regiert. 

Ich bete um geistliche Offenbarung, um jede Art von Rebellion gegenüber Gott zu erkennen. Ich will wissen, in welchen Bereichen ich Gott entfremdet bin.

Wie sieht es mir dir aus?

Du bist vielleicht kein vollzeitlicher Mitarbeiter im Reich Gottes, so dass du einfach mal einen Tag frei machen kannst. Aber wahrscheinlich bist du nur an fünf Tagen der Woche in der Schule, an der Uni oder auf der Arbeit.

Das Wochenende eignet sich sehr gut, um eine ausgedehnte Zeit allein mit Gott zu haben. Ich mache dir Mut, dir mal bewusst Zeit zu nehmen, um allein mit Gott zu sein. Es muss ja nicht gleich ein ganzer Tag sein. Fang doch mal mit einem ausgedehnten Spaziergang an.

Wir alle brauchen Zeit, allein mit Gott. Ob wir Schüler, Studenten, Arbeitnehmer, Hausfrau und Mutter oder sonst etwas sind.

Jeder muss einen Weg finden, Kraft zu tanken aus der Beziehung zu Gott.

Frage: Wie schwer fällt es dir, solche Zeiten allein mit Gott zu haben? Hast du selbst schon erlebt, wie solche Zeiten dich mit neuer Kraft erfüllt haben?

Gott handelt

Dies ist ein Lied, das mich zuletzt in unserm Teamtreffen sehr angesprochen hat. Ich hatte es schon oft in Englisch gehört, aber der Text war mir dabei nie so ins Herz gefallen, wie nun der deutsche Text. Möge er auch dein Herz ermutigen, auf Jesus zu vertrauen! Das Lied ist aus dem neuen Liederbuch "Seht unseren Gott" von Evangelium21. Wir können dieses Liederbuch sehr empfehlen, weil darin eine ausgewogene Mischung als älteren und neueren Liedern zu finden ist.

Gott handelt, dass ich staunen muss,
Mit wunderbarer Kraft.
Er lenkt den Weg des weiten Meers,
Beherrscht den Sturm mit Macht.
Weit hinter dem, was Menschen sehn,
Regiert er diese Welt.
Ja, er führt seine Pläne aus,
Ganz wie es ihm gefällt.

Mein Gott, ich trau auf dich.
Nur dir vertraue ich.

Komm fasse wieder neuen Mut,
Die Wolken über dir,
Sind angefüllt mit Segensflut,
Die auf dich kommen wird.
Bewerte nichts nach Augenschein,
Vielmehr vertraue ihm!
Denn hinter allem, was geschieht,
Sein guter Wille steht.

Mein Gott, ich trau auf dich.
Nur dir vertraue ich.

Auch wenn um mich alles zerbricht,
Weiß ich, mein Gott, verlässt mich nicht.
Ich trau auf dich.

Gott bringt uns nicht sofort ans Ziel.
Er führt uns Schritt für Schritt.
Auch das, was erst sehr schwer erscheint,
Wirkt doch zum Guten mit.
Vertraue Gott und glaube ihm
Und zweifle doch nicht mehr!
Gott kommt zum Ziel zu seiner Zeit,
Dann wirst du es verstehn.

Mein Gott, ich trau auch dich.
Nur dir vertraue ich.

Die deutsche Lied-Version gibt es leider nicht auf youtube, aber die englische Version kannst du dir gerne anschauen, um die Melodie ein wenig nachzuempfinden.

Mein Traum von einem Leben für Gott in Haiti und was draus geworden ist

Im Moment lese ich ein Buch (Kisses From Katie) über eine junge Frau, Katie, die nach ihrer Schule nach Uganda ging. Ihre Liebe zu dem Land und den Leuten war so groß, dass sie blieb und mittlerweile Mutter von 14 Kindern ist. (Davon ein leibliches).
Wenn ich diese Worte lese, dann sehe ich mich zurückversetzt in meine Zeit in Haiti. Es kommt mir vor wie ein Spiegel meiner Zeit dort. So gut kann ich all ihre Gefühle nachvollziehen, die Liebe und Freude, die das Herz zum übersprudeln bringen, trotz großer Armut und Not.

Ich sehe die 19 jährige Soeur Rachelle (so würde ich in Haiti genannt) inmitten der vielen kleinen, schmutzigen, strahlenden Kindern. Immer sofort umringt, angefasst, geküsst, geliebt.
Ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Ich kenne es nur zu gut. Ich habe noch den Geruch in der Nase, höre die Geräusche aus dem Dorf, wenn sich früh am Morgen das Leben regte. Ich spüre meine tiefe Zufriedenheit und Freude, die ich in diesem Land empfand.

Ich sehe die 19 jährige junge Frau. Eine Frau, ebenso wie Katie, mit großen Träumen. Sogar ein Gelände hatte ich schon im Blick für das Kinderdorf. Eine altes, stillgelegtes Fabrikgelände der ehemaligen Diktatur. Ich sehe mich noch mit einem Freund über den Zaun klettern und ich höre uns träumen über das, was wir für Haitis arme, elternlose Kinder machen wollen. Im Traum sind die alten Gebäude fröhlich bunte Häuser aus denen Kinderlachen dringt. Ich, Mutter von Hunderten Kindern.

Ich weiß, dass ich mich damals auch hätte anders entscheiden können. Ich könnte jetzt in Haiti leben. Und ich bin sicher, Gott hätte es gesegnet.
Doch ich habe mich anders entschieden. Und es war gut so. Es war richtig. Ich bin sehr glücklich mit einem tollen Mann verheiratet, habe drei super süße Kinder und darf in einem erfüllenden Dienst für Jesus in Albanien stehen. Ich bin sehr dankbar.

Dennoch ruft Katie und ihre Geschichte etwas in mir wach, was einst sehr lebendig und mein Traum in mir war. Katie verkörpert und lebt das, was ich ebenso empfinde und spüre und wovon ich zutiefst überzeugt bin: Ich kann nicht die ganze Welt verändern, aber ich kann die Welt einzelner Menschen verändern. Wir haben nur den Auftrag zu lieben. Gottes Liebe zu empfangen und verschwenderisch weiterzugeben.

Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass Gott mir diese Liebe für alle Menschen geben kann. Ich dachte, die Haitianer seien die Menschen, die Gott für mich ausgesucht hat, sie zu lieben. Meine Liebe zu ihnen war aus vollem Herzen, voller Leidenschaft, ohne Unterschiede.
Doch so eine Liebe hat er mir auch für unsere Menschen in Albanien gegeben.

Liebe die Menschen, die Gott um dich stellt, leidenschaftlich und verschwenderisch. Sie sind dir anvertraut. Bete um Liebe und ich verspreche dir: Gott gibt kein Geschenk lieber als dieses. Liebe, Liebe, Liebe! Nichts verändert mehr wie das. Und vor allem verändert es dich selbst.

Haiti, meine Kinder dort, mein Traum, die 19-jährige Rachelle. Es ist Vergangenheit, 13 Jahre her. Damals kamen die Blauhelme in ein von Diktatur gebeuteltes Land. 2004. Entführungen, Morde, Überfälle waren an der Tagesordnung. Heute lese ich in der Zeitung, dass die Blauhelme abziehen. Es hat sich viel verändert seit damals. In Haiti und in mir. Gott segne dieses Land. Gott segne Menschen wie Katie. Und Gott berufe mehr junge Menschen, die sich voll und ganz hingeben für den Gott, der die Welt so liebte, dass er seinen einzigen Sohn gab. Aus Liebe!

Wenn Ermutigung sich breit macht und was mich an vielen Tagen freut

Vor einiger Zeit habe ich einen Artikel geschrieben, der ähnlich klang wie dieser. Allerdings sprach dieser von Entmutigung, während der, den ich jetzt schreiben will von dem Gegenteil spricht. Ermutigung!

Ich bin ermutigt. Es geht mir gut. Ich bin erwartungsvoll.
Als Reaktion auf diesen besagten Artikel und auch auf unseren letzten Rundbrief hin haben wir so viele liebe und ermutigende Rückmeldungen bekommen. Viele haben uns Bibelworte geschrieben, manche lang, andere kürzer. Aber es kommt nicht auf die Länge an. All diese Rückmeldungen haben meinen Rücken und meinen Glauben gestärkt und ich bin sehr dankbar dafür. In den letzten Wochen konnte ich die Auswirkungen von Gebet so sehr spüren. Frieden und Ruhe im Herzen und eine tiefe Freude darüber, Gott hier dienen zu dürfen.

Ich möchte an dieser Stelle nochmal allen danke sagen, die sich aufgemacht haben, uns in Worten zu ermutigen. Und danke an alle, die gebetet haben und es weiterhin tun! Das trägt uns durch. Danke!

"Wir bitten unseren Herrn Jesus Christus
Und Gott, unseren Vater,
Der uns seine Liebe erwiesen
Und uns in seiner Gnade
Eine nie versiegende Ermutigung
Und eine sichere Hoffnung geschenkt hat,
Euch in eurem innersten zu ermutigen
Und euch die nötige Kraft für
Jede gute Tat und jedes gute Wort zu geben."

2. Thessalonicher 2,16-17

Das Nr.1 Lebensprinzip für jeden Tag

Von welchem Prinzip wirst du bestimmt, wenn du an deinen Alltag denkst? Ist es nicht so, dass jeder von uns ein Leben zu leben hat, mit verschiedenen Herausforderungen. Wir alle haben jeden Tag neu mit Aufgaben und Anforderungen zu tun, die das Leben an uns stellt.

Doch wer fragt schon danach, mit welch einer Einstellung wir all den Herausforderungen begegnen?

Wir leben unser Leben und lassen uns leiten von unseren eigenen Plänen und Gedanken. Wir vertrauen unserer Weisheit und unserer Erfahrung und hoffen, dass am Ende etwas Gutes bei heraus kommt.

Dabei hat Gott so viel bessere Pläne für uns. Jesus sagte, dass wir nichts ohne ihn tun können. Doch wir leben so, als könnten wir viel ohne ihn tun.

Heute morgen las ich einen sehr bekannten Spruch in der Bibel. Und mir wurde mal wieder bewusst, nach welchem Prinzip ich eigentlich mein Leben führen sollte. Mir wurde auch klar, dass kein Nachfolger Jesu ohne dieses Prinzip auskommt.

Vertraue auf den HERRN mit deinem ganzen Herzen und stütze dich nicht auf deinen Verstand! Spr.3,5

Ich hoffe sehr, dass du diesen Vers schon kennst. Aber vielleicht geht es dir wie mir. Wir vergessen danach zu leben und brauchen deswegen immer wieder eine Erinnerung daran. Deswegen beachte doch folgende Dinge.

1. Vertraue Jesus von ganzem Herzen.

Das Wort, dass hier für 'Vertrauen' verwendet wird ist, ist im Hebräischen ein sehr ausdrucksstarkes Wort. Wenn wir Jesus vertrauen, werfen wir uns vollständig auf ihn. Wir sind ihm total ergeben. Es geht hier also um mehr als eine halbherzige Nachfolge, bei der wir zwar an Jesus glauben, aber in unserem Alltag vertrauen wir mehr uns selbst, als ihm.

Darf ich dir hiermit Mut machen: Jesus lebt und er wird dich nicht enttäuschen. Deswegen vertraue ihm mit allem was du hast, in allen Bereichen deines Lebens.

Jeder von uns könnte bestimmt eine lange Liste von Bereichen anführen, in denen wir Jesus vertrauen sollten.

Wo bist du heute oder in dieser Woche herausgefordert Jesus zu vertrauen?
Liegt vor dir vielleicht eine besonders herausfordernde Zeit, dann vertraue Jesus von ganzem Herzen.
Fragst du dich, wie du ein möglichst fruchtbares Leben führen kannst, dann vertraue Jesus von ganzem Herzen.

2. Vertraue nicht deinen eigenen Fähigkeiten.

Das Prinzip besagt weiterhin, dass wir nicht auf unseren Verstand vertrauen sollen. Natürlich ist unser Verstand auch wichtig und du solltest ihn auf keinen Fall ausschalten. Aber wir stehen in der Gefahr die Herausforderungen und Aufgaben, die Jesus vor uns legt, aus eigener Kraft und Anstrengung zu bewältigen.

Sich auf den Verstand zu verlassen, bedeutet auf die eigenen Fähigkeiten zu setzen und mit "Selbstvertrauen" das Leben zu leben. Doch statt mehr Selbstvertrauen, brauchen wir mehr Gottvertrauen. Statt mehr aus eigener Kraft zu tun, müssen wir mehr aus der Kraft Gottes leben.

In welchem Bereich deines Lebens, hast du dich bisher mehr auf dich verlassen als auf Jesus?

3. Mach dein Vertrauen sichtbar.

Auf diesen Punkt stieß ich durch den Sprüche-Kommentar von Ray Ortlund. Er schreibt dort, dass unser Vertrauen sichtbar werden sollte, in dem wir bereit sind Risiken einzugehen.

Wann kam es zum letzten Mal vor, dass du deine Zukunft um seinetwillen aufs Spiel gesetzt hast - sozial, finanziell, oder beruflich? Wann kam es zum letzten Mal vor, dass sich dein Leben ganz offensichtlich unterschieden hat vom Leben eines Menschen, der Jesus nicht vertraut? Wenn du niemals einen ungläubigen Freund überrascht durch die Opfer, die du für Jesus bringst, liegt es vielleicht daran, dass du für den gleichen irdischen Lohn lebst wie er.(Proverbs - Wisdom that Works, S. 65)

Gibt es irgendeinen Bereich in deinem Leben, in dem andere erkennen können, dass du Jesus vertraust? Ich mache dir Mut mal darüber nachzudenken.

4. Nimm Jesus mit in deinen Alltag.

Dieses Vertrauen, das wir ausüben bleibt nicht in an der Stelle, an der wir morgens unsere Stille Zeit verbracht haben. Nein, dieses Vertrauen in Jesus sollte uns durch den ganzen Tag begleiten. Der folgende Vers 6 beschreibt dies schön:

sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen,

oder wie es in der Guten-Nachricht-Übersetzung heißt:

Denk an ihn bei allem, was du tust;

Fakt ist: Jesus ist ständig um uns herum am Werk. Und er will uns mit in sein Wirken hinein nehmen. Wir müssen nur noch entdecken, wo Jesus am Werk ist und uns daran beteiligen.

Wir gehen so oft unsere eigenen Wege. Wir machen unsere eigenen Pläne. Dabei haben wir in Jesus einen Herrn an unserer Seite, der sich in unserem Leben offenbaren will. Wir müssen nur Augen haben um ihn und sein Wirken zu sehen.

Bitte Jesus doch jeden Tag neu um geöffnete Augen, durch die du ihn und sein Wirken erkennen kannst.

5. Erlebe wie er dir den Weg weist.

Diese Verheißung ist dir sicher. Auch wenn du für manch ein Problem noch keinen Ausweg siehst, so darfst du doch wissen: Jesus wird dir einen guten Weg zeigen. In der Elberfelderübersetzung kommt gut heraus was das bedeutet.

dann ebnet er selbst deine Pfade.

Wir müssen nur Jesus Herr werden lassen, über unser ganzes Leben und wir werden merken, wie er in unser Leben kommt und uns den richtigen Weg zeigt. Es ist ein Weg, der nicht immer einfach ist, aber es ist sein Weg, auf dem am Ende alle Dinge zu unserem Besten dienen werden.

Willst du dich von diesem Prinzip leiten lassen?

Willst du dem Herrn vertrauen mit deinem ganzem Herzen, jeden Tag neu?

Jesus wirbt um dein ganzes Vertrauen. Ihm geht es vor allem darum, dass du ihm alle Bereiche deines Lebens überlässt. Dann und nur dann kann er dich gebrauchen um den Dienst zu erfüllen, den er dir gegeben hat.

Wo musst du dich ganz neu entscheiden, Jesus zu vertrauen?

Frage: Was hälst du von diesem Lebensprinzip? Welche Erfahrungen hast du schon darin gemacht Jesus zu vertrauen? Was siehst du als eine große Herausforderung an, Jesus zu vertrauen?

[Dieser Artikel erschien zuerst auf meinem derzeit inaktiven Blog nachfolgen.de]

Das Beitragsbild habe ich bei unsplash gefunden. Es ist von Annie Spratt

Was ein einfaches Tischlied bewirken kann

Einmal war ich zum Essen bei meinen zwei Freundinnen eingeladen, mit denen ich auch die Bibel zusammen lese und bete. Vor dem Essen fragte ich, ob wir ein Danklied singen könnten. Mit meinen Kindern zusammen sang ich das bekannte "Thank you Lord for giving us food". Bisher haben wir leider noch kein albanisches Tischlied kennengelernt oder geschrieben.

Als wir so sangen, schauten uns alle ganz groß an. Sie waren tief bewegt. Eine meiner Freundinnen hatte sogar Tränen in den Augen. Es war doch nur ein Tischlied. Gar nichts besonderes. Und meine Stimme ist nun auch wieder nicht so zu Tränen rührend.
Was hat sie so bewegt, fragte ich mich. Sie wollten es nochmal hören.

Dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen.
Diese Menschen hier hatten noch nie so ein Lied zu Gottes Ehre gehört. Sie kennen ihre traditionellen Lieder, aber die sind nicht wirklich zum mitsingen. Und auch ganz anders.

Plötzlich musste ich daran denken, was Lieder auch mit mir machen und was für ein wichtiger Bestandteil meines Glaubenslebens gerade Lieder sind.
Wie oft hat mich Lobpreis schon aufgebaut und ermutigt, mich in Gottes Gegenwart geführt und auch zu Tränen gerührt.

Diese Frauen und ihre Kinder spürten etwas genau von dem.  Von der Macht der Anbetung in Form von Liedern. In Form dieses einfachen Liedes.

Und ich wusste auf einmal, was ein nächster Schritt für diese Frauen ist: ihnen Lieder beibringen und mit ihnen singen.

Bevor wir nach Deutschland gegangen sind, hab ich mit unserer Praktikantin Nadine einige albanische Lobpreislieder auf das Handy meiner Freundin aufgenommen. Diese können sie immer wieder anhören und auf diese Weise lernen.
Nun bin ich gespannt, wie weit sie gekommen sind und wie diese Lieder ihr Herz berührt haben.

Ich bin immer wieder begeistert, wie Gott mich führt und auf neue Dinge stößt, auf die ich selber nicht gekommen wäre. Oft durch ganz kleine, alltägliche Dinge, die aber für andere alles andere als alltäglich sind.