World Changers

Ich weiß nicht, ob du das kennst: manchmal mache ich mir ernsthaft Gedanken, was wohl aus meinen Kindern wird. Wenn ich mir die Welt so anschaue, dann möchte in mir eine Angst hochkommen. Was wird alles auf sie zukommen? Wieviel hat sich allein in den letzten 20 Jahren verändert, was wird wohl in den nächsten 20 alles umgewälzt werden? 

Dann sehe ich meine Kinder und mache mir Gedanken wegen ihrem Verhalten. Ich frage mich, warum sie nur so reagieren, warum sie so oft streiten müssen, warum sie  nicht verlieren können,  warum sie keine Lust zum lesen haben usw. Ich mache mir Sorgen über ihre Zukunft. Besonders was unseren Ältesten anbelangt komme ich immer wieder an das Ende meiner Weisheit und manchmal auch Nerven.

Da ist vor einigen Monaten dann ein T-Shirt im Schrank meines Sohnes gelandet. 

Ein schönes, dunkelblaues auf dem ein Schriftzug ist. Kurz, aber deutlich steht da:  “world changers“.

Ich liebe dieses Shirt an meinem Sohn. Nicht nur, weil es ihm farblich echt sehr gut steht, sondern vielmehr deshalb, weil es mich an etwas erinnert, was ich inmitten meiner ängstlichen Muttergedanken immer wieder in mein Bewusstsein rufen muss und will:

Gott kann aus meinem Kind einen Weltveränderer machen. Gott kann und will mein Kind benutzen, um diese Welt zum positiven zu verändern, indem es das Licht des Evangeliums in die Dunkelheit trägt. All das scheint mir jetzt in dem alltäglich einerlei und allerlei, den Schwierigkeiten und Stolpersteinen oft so weit weg. Mein Kind, gerade auch das, welches immer wieder aneckt, das mir Kopfzerbrechen macht, das Probleme hervorruft, das undankbar und weinerlich ist, genau das kann und will unser souveräner Herr gebrauchen, um diese Welt zu verändern. 

Ich möchte das im Blick behalten (nicht nur, wenn das Shirt getragen wird). Und ich will mehr dafür beten, dass das wahr wird. Gott kann so viel wunderbares machen auch und gerade mit den Kindern, die uns heute noch so oft das Leben schwer machen und viele „Probleme“ die Sicht darauf versperren wollen, was Gott tun kann. Es ist mein größtes Gebet für meine Kinder, dass Gott aus ihnen etwas macht, das ihn verherrlicht! Denn ich weiß sicher, dass das der Weg ist, um das eigene größtmögliche Glück auf dieser Erde zu finden. Ich bete, dass meine Kinder diese Welt verändern. Und das ist kein romantischer Wunsch, von dem jeder weiß, dass er eh nicht in Erfüllung geht. Ich meine damit nicht, dass sie die ganze Welt verändern werden. Aber die Welt einzelner Menschen, indem sie sie lieben und zu Jesus führen. Indem sie Verantwortung übernehmen und aufstehen bei Ungerechtigkeit. Indem sie die Welt um sich heller machen durch ihr Leben. Das ist mein Gebet!

Ich will allen Eltern Mut machen, vor allem denen, die auch ein Kind haben, das sie regelmäßig an den Rand der Verzweiflung bringt: Vergesst nicht, dass durch Gottes Kraft genau aus diesem Kind ein “World changer“ werden kann. Und beginnen wir, dafür zu hoffen und darum inniglich zu beten. 

An dich, vielgeliebte Mama, die du Jesus vertraust

Heute ist es mal wieder so weit. Es ist Muttertag! Überall auf der Welt wird die Mutter gefeiert und das zu Recht, wie ich finde. Seit ich selbst Mama sein darf, merke ich, was es doch für eine herausfordernde und zugleich schöne Berufung ist. Wohl kaum etwas anderes bringt soviel Freude und soviel Leid zugleich. 

Ob du eine frische Mama bist und dieses Jahr deinen ersten Muttertag als Mama feierst und dein Herz vor Freude und Glück überströmt...

Ob du eine Mama bist mit vielen kleinen Kindern und nicht weißt, wie du morgen überhaupt aus dem Bett kommen sollst vor lauter Müdigkeit und Erschöpfung...

Ob du eine Mama bist mit Teenagern, die dich fordern, die ihre eigenen Wege finden und gehen, Wege, die du nicht so gut findest...

Ob du eine Mama bist, die ihr kleines viel zu früh verabschieden musste, bevor sie es überhaupt sehen konnte...

Ob du eine Mama bist, die voller Freude den kommenden Tag entgegenlacht...

Oder ob du eine Mama bist, die vor Tränen und Schmerz nicht den nächsten Schritt vor Augen sieht...

Ob du eine Mama bist, die ihre eigene Mama verloren hat und trauert...

Egal welche Mama du bist, diese Worte sind für dich. Für dich, Mama, die du deine einzige Hoffnung und deine ganze Kraft von Jesus erwartest. Dies hier ist für dich!

Daniels atemberaubende Begegnung mit Jesus 

Kennst du den Prophet Daniel? Und weißt du, dass er, wie ich finde, eine der schönsten Begegnungen mit Jesus hatte? 

Daniel stand am Ufer eines Flusses, als er aufsah und einen Mann erblickte. Die Beschreibung gleicht der aus Offenbarung 1:

Da steht Jesus. Verherrlicht. Wunderschön. Leuchtend. Voller Macht.

Allein Daniel kann ihn sehen.  Alle anderen spüren nur diese machtvolle Präsenz des Schöpfers, Gott allmächtig, dass sie weglaufen müssen und sich verstecken, voller Frucht. 

Doch Daniel, er sieht! Und er hört Worte wie von einer großen Volksmenge. Er allein sieht und alle Kraft weicht von ihm. 

Er wird bleich und keine Kraft blieb in ihm. Bei dem Klang der Worte Jesu fällt er zu Boden und ist wie betäubt.

Keiner kann gerade stehen bleiben, wenn der herrliche Jesus vor ihm steht. Das Gesicht zur Erde, kraftlos, betäubt, gelähmt.

Doch dann berührt ihn eine Hand.  Sie rüttelt ihn wach, richtet ihn auf und Daniel bleibt auf Knien stehen und er, (war es Gabriel?), er spricht zu ihm:

Daniel, du vielgeliebter Mann!

Ich bin jetzt zu dir gesandt, 

höre auf meine Worte. 

Steh an dem Platz, an dem du bist, ich rede zu dir.

Voller Furcht erhebt sich Daniel, er ist voller Zittern.

Dann dieses Wort, in Vollmacht von Gott geredet:

Fürchte dich nicht, Daniel!

Seit dem Tag, an dem du Weisheit suchtest und

dich gedemütigt hast vor deinem Gott,

Von diesem Augenblick an wurdest du erhört.

Nichts konnte mich aufhalten, zu dir zu kommen. 

Der Engel berührt Daniels Lippen, damit er reden kann. 

Demütig bekennt er seine Kraftlosigkeit, seine Wehen, die ihn überfallen haben. Wie kann es sein, dass er mit dem Herrn reden kann. Da ist keine Kraft und kein Odem in ihm übrig.

Da rührt der Engel ihn wieder an und stärkt Daniel. Und er spricht:

Fürchte dich nicht! Du vielgeliebter Mann! Friede sei mit dir! Sei stark, ja, sei stark!

Und als er noch redet, wird er stark. Und bereit in Seiner Kraft zu dienen,  sagt Daniel:

Mein Herr möge reden! Denn du hast mich gestärkt.

(Frei nach Daniel 10,4-19; dass die erste Erscheinung Jesus ist, wird von vielen Auslegern so gesehen und das der Mann, der mit Daniel redet ein Engel, am wahrscheinlichsten Gabriel ist, wird auch angenommen.)

Diese Begebenheit hat mich zutiefst berührt. So sehr, dass ich auf dem Sofa saß und mir Tränen kamen. Meine kleine Tochter kam und fragte: „Mama, warum du weinen?“ 

Es gibt Tränen der Trauer und Tränen der Überwältigung. 

Wisst ihr, was mich überwältigt?  Es ist dieses Wort der Liebe und der Stärke. Es ist diese Berührung und dieser Zuspruch.

Du bist vielgeliebt!

Weißt du, liebe Mama, dass du in Jesus eine Vielgeliebte bist!

Nicht nur geliebt, sondern viel geliebt. Ohne Maßen geliebt. Bis in den Tod geliebt.

Weißt du, dass diese Worte auch an dich gerichtet sind. 

Rahel, du Vielgeliebte. Du heiß und innig Geliebte.

Vielleicht fällt es dir, wie auch mir, manchmal schwer, diese Liebe anzunehmen und zu erfassen. Vielleicht machst du deinen Wert und dein Geliebtsein abhängig von deiner Leistung, die du aufbringst. Du liebst viele, aber fühlst dich überhaupt nicht vielgeliebt. Geht es dir, wie mir so oft?

Dann höre diese Worte, jetzt, und setze deinen Namen ein und höre die Stimme die zu dir sagt: „… du vielgeliebte Frau!“ 

Bleib stehen oder sitzen und schließe deine Augen und sehe Jesus, der dir diese Worte sagt. Leise und voller Liebe. 

Du bist vielgeliebt von Gott! Das allein ist deine Identität, darin liegt dein unschätzbarer Wert. Von Gott geliebt. Das musst du jeden Tag hören:

Du, die du viele liebst, bist vielgeliebt!

Sein Wort gilt dir

So wie der Engel zu Daniel gesandt ist, um ihm Verständnis zu geben, so wurde das Wort selbst, Jesus, zu uns gesandt. Durch seinen Geist schenkt er uns Erkenntnis. 

Und du tust gut daran, auf sein Wort zu hören an dem Ort, an dem du stehst. 

Achte auf Gottes Wort, liebe Schwester, liebe Mama, denn es ist dein Leben und deine Quelle, es ist deine Weisheit und deine Stärke, dein Halt und dein sicherer Felsen.

Ende Mai werde ich es geschafft haben. In neun Monaten hab ich Gottes Wort durchgelesen. Ich bin eine Mama mit vier Kindern. Und es ist wirklich möglich. Und ich kann dir nicht sagen, welcher Segen es war und ist. Gottes Wort, alles ist von ihm eingegeben und nützlich, uns zu unterweisen. „Sie hilft uns, unsere Schuld einzusehen, wieder auf den richtigen Weg zu kommen und so zu leben, wie es Gott gefällt. So werden wir reife Christen und als Diener Gottes fähig, in jeder Beziehung Gutes zu tun.“ (2.Timotheus 3,16+17)

Lass Gottes gutes Wort in deinen Alltag als Mama hineinsprechen. Nimm dir Zeit dafür, auch wenn anderes warten muss. Mach es zu einer Priorität. Und suche dir nicht immer wieder deine Lieblingspassagen aus. Lese das ganze Wort Gottes. Fülle dein Denken damit. Ringe damit, wundere dich, reg dich auf, grabe tiefer, schau dahinter, lass es zu dir sprechen, ob beim abwaschen oder putzen, beim stillen oder Sport machen. Wir brauchen so sehr Gottes Weisheit, seine Zusagen, seine Verheißungen, seine Heilsgeschichte, die zu unserer geworden ist. Wir können es uns nicht leisten, ohne all das zu leben und zu kämpfen. 

Gott hört und erhört dich

Es gibt wohl kaum schönere Aussagen in der Bibel über die Erhörung von Gebet, wie im Danielbuch. Schon ein Kapitel zuvor kommt der Engel Gabriel zu Daniel und sagt zu ihm:

„Am Anfang deines Flehens ist ein Wort ergangen und ich bin gekommen, um es dir mitzuteilen.“ Warum? „Denn du bist ein Vielgeliebter.“ (Daniel 9,23)

Und hier nun kommt der Engel wieder unter Widerstand zu ihm, direkt, nachdem Daniel sich vor Gott demütigte und Verständnis suchte. Seine Worte wurden erhört und es wurde direkt gehandelt.

Ich weiß, das klingt schön, aber so oft empfinden wir das nicht so. 

Das Kind wacht immer noch gefühlte hundert mal in der Nacht auf und bringt uns um den so dringend gebrauchten Schlaf. Noch immer hat es der Sohn nicht gelernt, dankbar an den Tisch zu kommen. Und immer wieder diese Eifersucht. Noch immer glaubt der Mann nicht an Jesus und mein unheilbar krankes Kind wird nicht geheilt. Wieder muss ich den Schmerz einer Fehlgeburt erleben, obwohl ich mir doch so sehr noch ein Kind wünsche. Immer noch geht mein Kind krumme Wege und entfernt sich immer weiter von Gott und seinen Wegen. Immer noch kämpfe ich mit Unzufriedenheit und Neid, mit Selbstsucht und Ungeduld. 

Wie oft hast du wohl schon gebetet und scheinbar hat sich nichts getan. Vielleicht bist du schon müde geworden. Vielleicht hat sich in dir ein gewisser Sarkasmus (dahinter steht der Feind!) entwickelt, der dir einflüstert: Dein Gebet macht doch sowieso keinen Unterschied. 

Nein, lass dir, liebe müde und enttäuschte Mama, nicht diese Lügen einflüstern. Stelle dich dagegen mit dem Schild des Glaubens, der alle feurigen Pfeile des Bösen auslöschen kann. (Epheser 6,16)

Unser Glauben verspricht uns: Dein Vater weiß, was du brauchst, noch bevor du ihn bittest. Noch bevor du überhaupt Worte formulierst, weiß er darum. (Matthäus 6,8)

Und alles, was du den Vater bittest in Jesu Namen, das wird er dir geben. (Johannes 15,16)

Ja, es stimmt, viele unserer Gebete beantwortet Gott anders, als wir es wünschen, anders, als wir in unserer beschränkten menschlichen Perspektive es für das beste halten. Kannst du es wagen, ja, es ist ein Wagnis des Glaubens, an dem Geheimnis festzuhalten, dass Gott alle Dinge zu unserem Besten plant,von Anbeginn der Zeit? Das soll kein dumpfer, oberflächlicher Tröster sein. Ich bin überzeugt und habe es schon erlebt, dass darin, in Gottes über allem stehenden Souveränität, mein tiefster innerer Frieden verborgen liegt. Diesen wünsche ich dir über allem! 

Was auch immer dein Gebet gerade ist, ob klein oder groß, wisse und vertraue darauf, dass dein allmächtiger Vater im Himmel dich hört und erhört, weil du vielgeliebt bist von Jesus!

Gott gibt dir neue Kraft 

Ich glaube, jede Mama kennt dieses Gefühl der Kraftlosigkeit. Wahrscheinlich nicht so ausgeprägt, wie Daniel es hier erlebt, aber ganz ehrlich: ich hätte nicht gedacht, dass mich das Muttersein so an meine körperlichen und damit auch nervlichen Grenzen bringen würde. In den knapp neun Jahren als Mama kann ich mich nicht an viele Nächte erinnern, in denen ich durchschlafen konnte. Dieser 24 Stunden Einsatz, rund um die Uhr, am Wochenende, im Urlaub, auch dann, wenn ich mich total müde fühle, mich nur noch aufs Sofa legen will, Füße hoch, gutes Buch her… dann sind sie da, meine kleinen Geschenke Gottes (die mir leider nur zu oft nicht so erscheinen). 

Dann sind da diese anstrengenden Phasen, die nie zu enden scheinen, Trotz und Bock, nein und doch, aber und warum ich? Naja, vielleicht kennst du diese Wörter auch. 

Oder da ist das Kind, das dein Kind ist und doch ist es dir fremd, irgendwie so unverständlich in seiner Art, du studierst und lernst nur langsam, wie dieses Kind am besten zu „handhaben“ ist. Aber es kann dich in den Wahnsinn treiben. Und auf die Knie und ins Bad, wo du in Tränen ausbrichst und absolut nicht mehr weiter weißt. Ich war da. Ich kenne diese einsamen Momente, in denen man die Welt und sich selbst und das Kind und überhaupt Gott nicht mehr versteht. 

Warum gerade ich? Warum bin gerade ich mit so einem herausfordernden Kind „beschenkt“? Könnte nicht alles glatt laufen? So, wie in meinem Erziehungsratgeber? Oder wie bei den Kindern meiner Freunde? Warum läuft nur bei uns alles anders?

Nun, ich habe meistens durch Ehrlichkeit meinerseits herausgefunden, dass fast jede Familie ein Kind hat, das besonders viel Kraft kostet und dass auch in anderen Familien nicht alles so glatt läuft und dass die braven Kinder am Kaffeetisch, die von einem anderen Stern zu sein scheinen, tatsächlich auch streiten können.

Trotz all dem: Mutter sein ist ein Geschenk. Jedes Kind ist ein Geschenk speziell von Gott, mit Liebe genau an dich adressiert. Gott weiß, was wir brauchen.

 Ja, meine Kinder haben mich eines gelehrt: Ich brauche Gottes Kraft! Ich brauche Gottes Gnade! Ich brauche Gottes Befähigung. Ich brauche Gottes Liebe, ausgeschüttet in mein Herz, damit ich in der Lage bin, zu lieben.

Nichts können wir, wenn nicht Gottes Kraft uns dazu befähigt. Davon bin ich überzeugt. Wir brauchen seine Stärke und das schöne ist, er will sie uns geben. 

Stärke kommt, indem wir Jesus berühren. Heilung kommt, wenn wir Jesus berühren. Hoffnung kommt, wenn wir Jesus berühren. 

Wenn wir es nur schaffen, immer wieder innezuhalten, Jesus vor uns zu sehen und ihn zu hören:

Fürchte dich nicht. Du vielgeliebte Frau. Friede sei mit dir. 

Sei stark, ja, sei stark.

Und als er redete, wurde mir Stärke zuteil. So berichtet Daniel, und so habe ich es schon oft erleben dürfen. Es gäbe noch so viel dazu zu schreiben. Aber ich will es nun mal hier bei belassen: Lass dich täglich von Jesus stärken für den Auftrag, den er dir gegeben hat! 

So wünsche ich dir heute und an jedem Tag des Jahres (es ist ja irgendwie immer ein Muttertag), dass du erlebst, was in Psalm 84 so wunderbar steht (leicht abgewandelt):

Glücklich die Mutter, deren Stärke in dir ist,

In deren Herz gebahnte Wege sind!

Sie geht durch das Tränental und macht es zu einem Quellort.

Ja, mit Segnungen bedeckt es der Frühregen.

Sie geht von Kraft zu Kraft. 

Sie erscheint vor Gott in Zion. 

Woran man erkennt, dass unsere Kinder in Albanien aufwachsen

Es gibt immer wieder so Situationen in Alltag, die mich zum schmunzeln bringen. Es sind Dinge, die meine Kinder tun oder sagen, die mir klar zeigen: meine Kinder sind deutsch, ja, aber sie verbringen eine entscheidende Phase ihrer Kindheit in einer anderen Kultur, in Albanien, in einem Land, einem Umfeld, in dem vieles sehr anders ist, als wir gewohnt sind. Ja, wir erziehen sie auf „deutsche“ oder besser auf „christliche“ Art und Weise (das versuchen wir jedenfalls mit Gottes Hilfe). Und dennoch werden sie geprägt. Und das ist mir manchmal gar nicht so bewusst. 

Viel könnte man dazu schreiben, hier wollte ich allerdings nur einige Begebenheiten erzählen, die mich echt zum Lachen gebracht haben und auch euch zeigen können, von welchem Weltbild unsere Kinder umgeben sind und was in ihrem Alltag normal ist.

„Warum redest du mit einem Mann?“

Als wir in Deutschland waren und ich mich nach einem Gottesdienst mit einem Freund unterhalten habe (sicher habe ich ihn auch zur Begrüßung umarmt), fragte mich Livia im Anschluss etwas aufgebracht: „Mama, wer ist der Mann, mit dem du da gesprochen hast?“ (Sie sagte das in so einer besorgten Weise, dass ich lachen musste und ihr dann erklärt habe, dass man einfach auch andere Männer als gute Freunde haben kann…) - Hintergrund dazu ist, dass wir hier in einer extrem getrennten Frauen und Männer Welt leben. Ich rede nicht viel und intensiv mit anderen Männern hier und das beobachten meine Kinder natürlich. Daher ist es verständlich, dass Livia das auffällt…

„Mama, eine Frau am Steuer!“

Auch in Deutschland: Gideon schaut aus dem Fenster, als wir mit dem Auto unterwegs sind und stößt voller Verwunderung aus: „Da fährt eine Frau mit dem Autos! Und da auch! Mama, warum fahren hier so viele Frauen Auto?“ noch dazu kam, dass viele der Frauen mit schönen, dicken Autos fuhren. -

Tatsächlich fuhren bis vor kurzem noch sehr wenige Frauen hier mit dem Auto. Das hat sich im letzten Jahr etwas geändert. Immer mehr Frauen machen jetzt Führerschein. Aber Autos sind eine absolute Männer Domäne hier und das Statussymbol schlechthin. Unser Gideon lässt sich auch sehr von tollen und vor allem schnellen Autos faszinieren. Und ich habe gemerkt, dass sogar Henry schon zu Autos läuft (ihm ist es allerdings egal, wie sie aussehen) und darauf zeigt. 

„Juchu, Strom ist da!“

Jemima möchte bei unserer albanischen Oma etwas Fernsehen. Bevor sie voller Freude runter läuft, kommt sie in die Küche und schaut auf die leuchtenden Zahlen auf unserem Ofen. „Strom ist da!“, freut sie sich und weg ist sie. „Stromausfall“ ist ein sehr alltägliches Wort bei uns. Unsere Kinder sind es schon sehr gewohnt und sind in keinster Weise mehr überrascht, wenn es plötzlich völlig dunkel wird. 

„Darf ich mir meine Frau selber aussuchen?“

Abends im Bett hat man ja bekanntlich die tiefsten Gespräche mit den Kindern. So lag ich letztens bei Gideon im Bett und wir unterhielten uns. Er fragte mich dann: „Mama, darf ich mir meine Frau selber aussuchen oder nicht?“Ja, ich musste innerlich schmunzeln, aber es zeigt, wie sehr Gideon von der Kultur hier geprägt ist.

Hier wird man nämlich in der Regel noch verheiratet. D.h. die Eltern arrangieren die Verbindung zwischen Mann und Frau. Ein normales kennenlernen ist normalerweise nicht möglich. So oft wir unseren Kindern natürlich erzählt haben, dass sie ihren Ehepartner selber aussuchen dürfen (Jemima möchte Gideon heiraten und Livia den Papa und Gideon die Mama… 😉 und wir auch dafür beten, dass sie jemand tolles finden, so sind sie doch so von ihrem Umfeld beeinflusst, dass das manchmal in den Hintergrund rückt… 

„Und jetzt ordentlich posieren, bitte!“

Am Sonntag haben wir einen kleinen Ausflug gemacht. Auf einem der vielen alten Bunkern aus kommunistischer Zeit kann man tolle Fotos machen. Ich bin immer wieder total überrascht, wie gekonnt Livia (und immer mehr auch Jemima) posieren kann. Hände in die Hüfte, ein seitlicher Blick von unten hoch, ein Bein vor, die Hüfte elegant auf die Seite, ein Kussmund und vieles mehr. Da ist wirklich ein kleines Modell an ihr verloren gegangen. Es ist manchmal schwer, diesen inneren Drang, sich so in Pose zu bringen, zu unterdrücken, wenn wir z.b. ein „natürliches“ Familienfoto machen wollen. Da sehen wir immer wieder eine Livia mit Händen in der Hüfte und einem aufgesetzten Lächeln… 

Auch das spiegelt zutiefst die albanische Kultur hier wieder. Auf Fotos posiert man extrem (in unseren Augen) und versucht sich möglichst ins allerbeste Licht zu rücken. Die vielen verschiedenen Filter, die es jetzt gibt, sind hier überaus beliebt, v.a. die, die das Gesicht wie das einer Schaufensterpuppe erscheinen lässt. 

Livia spielt viel mit ihren Freundinnen und sieht hier und da Musikvideos (da hier ja der Fernseher so gut wie immer läuft) und das färbt auch ab…

„Kindergeburtstage!“

Ein großer Vorteil ist es, dass wir hier nicht so unter dem Druck des Vergleichens mit anderen stehen. Also, jedenfalls nicht so wie in Deutschland. Das fällt mir besonders auch bei Festen auf. Was ich aus Deutschland teilweise höre, das macht mir schon fast Angst. Kindergeburtstage sind bis ins kleinste Detail geplante Events, die möglichst mindestens genauso toll und aufwendig sind, wie die der Freunde in der Schule. (Ist vielleicht etwas übertrieben…)

Hier werden Geburtstage eher nicht gefeiert. Geschenke haben viele Kinder noch nie in ihrem Leben bekommen. Daher versuchen wir die Geburtstage unserer Kinder schön, aber auch bescheiden zu gestalten. Ich finde es schön zu sehen, wie unsere Kinder auch mit wenig und kleinen Geschenken zufrieden und glücklich sind.

Zu Mimas Geburtstag haben wir ein Spiel gespielt als wir spazieren gingen. Wir sammelten alle Getränkedosen vom Straßenrand (und das sind extrem viele, da das leider hier völlig normal ist, einfach den Müll aus dem Auto zu schmeißen, egal, wo man ist…), warfen sie auf die Straße und machten uns einen Spaß, die rollenden Dosen plattzutreten (wenn sie nicht schneller waren…:) dann packten wir alle zusammen und schenkten sie einer uns bekannten Frau, die sie verkauft und etwas Geld dafür bekommt… ich musste mir nichts großes ausdenken, aber es machte so einen Spaß. Dabei haben wir noch die Natur gereinigt und einer Frau geholfen. 

Es gäbe noch so einige Dinge, die so anders sind im Leben unserer Kinder. Ich hoffe und bete, dass ihre Kindheit in Albanien ihnen in richtig guter Erinnerung bleibt und für sie ein Schatz wird, der sie für ihr ganzes Leben begleitet. 

Jetzt ist die Zeit, um „Die Chroniken von Narnia“ vorzulesen!

Ich weiß, wie wichtig es ist, Kindern Bücher vorzulesen. Vor allem auch in der Zeit, in der sie selber beginnen zu lesen. Ich habe nun zwei von diesen Kindern, erste und zweite Klasse. Dann habe ich aber auch noch zwei süße kleine Feger, die es mir manchmal nicht so einfach machen, mich mit den beiden Großen hinzusetzen und zu lesen. 

Aber da wir jetzt viel Zeit drin verbringen „müssen“, habe ich beschlossen, ihnen die Narnia Bücher von C.S. Lewis vorzulesen. Ein lieber Freund hat uns vor einigen Jahren alle 7 Bände geschenkt. Jetzt, so spürte ich, ist die Zeit, sie vorzulesen. Für meine Kinder und ja, auch für mich selbst. Ich habe sie nämlich auch noch nie gelesen. 

Eines Tages werden wir die Zeit des lock downs nicht nur mir negativen Dingen assoziieren sondern damit: da haben wir die tollen Narnia Bücher gelesen!

Das Buch „Der König von Narnia“ haben wir nun schon fast durch, nicht, ohne die ein oder andere Träne zu vergießen. Lewis Sprache ist auf der einen Seite so einfach und doch so wunderschön bildhaft. Ich liebe es, ihn zu lesen und vorzulesen. Dazu noch die Parallelen zu Jesus und dem Geschehen in der Welt. Es ist genial und toll, darüber mit den Kindern ins Gespräch zu kommen. 

Nun habe ich ein Kind, dem es sehr schwer fällt, länger still zu sitzen, wenn er „nur“ zuhören muss. Das andere ist das Gegenteil. Es hängt gerade zu an meinen Lippen und saugt alles auf. Wenn ich frage, soll ich noch weiter lesen, höre ich ein eindeutiges ja und nein. 

Ich habe mir nun überlegt, dass ich mein eher unruhiges Kind sich beschäftigen lasse, während ich lese. Meistens mit malen oder ausmalen. Das hilft beim zuhören. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch das stillsitzen und aufmerksam zuhören trainieren. Dafür ist jetzt die richtige Zeit.

Also, wenn dir für deine Grundschulkinder (oder auch ältere), oder auch für dich, noch ein (oder eben mehrere) fehlt, dann empfehle ich dir sehr, zu den Narnia Büchern von C.S.Lewis zu greifen. 

Photo by Chris Bair on Unsplash

Toller Ferienspaß von Kindern für Kinder

Wir kennen die Cramers schon recht lange. Damals hatten sie noch keine Kinder, wir waren nicht verheiratet und wir haben gemeinsam die Jugend geleitet. 

In dem Jahr, als wir dann geheiratet haben, waren wir gemeinsam in Norwegen auf einer Jugendfreizeit und damals war Lea ein Krabbelkind. Nun, die Zeit vergeht. Mittlerweile haben wir zusammen 8 Kinder und die kleine Lea ist inzwischen 12. 

Mich hat die Energie der Cramers immer fasziniert, ihre Organisation und was sie nicht alles auf die Beine gestellt haben. Das hat anscheinend auch auf ihre Kinder abgefärbt. Jedenfalls haben sie sich überlegt, einen online Ferienspaß zu machen, d.h. an jedem Tag gibt es etwas anderes. Bastelarbeiten, backen, tanzen, Witze etc. Ich finde es wirklich sehr süß gemacht und eine wirklich tolle Idee. Das besondere finde ich, dass es wirklich von den Kindern kommt und sie die Dinge erklären und machen. 

Vielleicht ist es auch etwas für dich und deine Kinder oder Enkelkinder oder… 

Schau doch dort mal vorbei. Es braucht zwar eine Anmeldung, aber das funktioniert problemlos. Klicke einfach auf den Link und zu gelangst zur Anmeldung.

ONLINE FERIENSPASS

Wie du den christlichen Glauben lehren und lernen kannst

Wieviel wissen unsere Kinder noch über den christlichen Glauben? Diese Frage möchte ich mir und anderen Eltern stellen. Sind wir noch bestrebt unseren Kindern ein ausgeprägtes biblisches Verständnis des christlichen Glaubens zu vermitteln?

Teilst du mit mir die Ansicht, dass biblischer Analphabetismus in den Gemeinden mehr und mehr um sich greift? Das bedeutet, dass viele ihre Bibel und die Grundlagen christliche Lehre nicht mehr kennen. Ich möchte provokativ fragen: Wer bekommt heute noch die 10 Gebote in der richtigen Reihefolge aufgezählt?

Doch damit unser Glaube Bestand hat und unsere Kinder glaubensmäßig gefestigt sind, müssen wir eine Kehrtwende vornehmen. Gerade in einer Zeit, die dem christlichen Glauben mehr und mehr feindlich gegenübersteht, müssen wir und unsere Kinder die alten christlichen Lehren mit aller Macht festhalten.

Die Verantwortung zu Hause

Joanne Jung beschreibt in ihrem Buch "The Lost Discipline of Conversation", deutlich, wo wir ansetzen müssen um diesem geistlichen Verfall zu begegnen.

Eine große Verantwortung für das geistliche Wachstum von Kindern liegt zu Hause bei den Eltern. Elternsein beinhaltet Kinder in den Wegen Gott zu unterrichten.

Und sie sagt weiter:

Die Familie ist Gottes primäre Lerngemeinschaft. Elternsein ist eine wesentliche und ehrenvolle Berufung, wie es auch die Verantwortung für die nächste Generation ist, sie in göttlicher Weise zu beinflussen.

Doch, die Frage ist: Wie kann das geschehen? Wie können Eltern ihre Kinder unterweisen im christlichen Glauben?

Natürlich könnte man hier die altbekannte Familienandacht nennen, (was ich an anderer Stelle tun werde), aber heute geht es mir um etwas anderes.

Hast du schon mal von dem Wort Katechismus gehört?

Die Methode des Katechismus

Die sogenannte Katechese ist eine alte Tradition in der Kirche, in welcher die Gläubigen in den Grundlagen des Glaubens unterrichtet wurden. Meistens bestand die Katechese(=Unterweisung) in der Form eines Katechismus, einer Liste von Fragen und Antworten, in welchen die Grundlagen des christlichen Glaubens gelernt und oft auch auswendig gelernt wurden.

In der Geschichte der Kirche wurden unterschiedliche Katechismen gebraucht. Die bekanntesten darunter sind der Westminster Katechismus, der Heidelberger Katechismus und unter den Evangelischen sind Luthers Kleiner und großer Katechismus bekannt.

J.I.Packer fasst die Bedeutung und Wichtigkeit der Unterweisung in folgendem Zitat gut zusammen.

Der christliche Glaube muss sowohl gut und weise gelehrt und gut und richtig gelernt werden!

Grounded in the Gospel: Building Believers the Old-Fashioned Way, Baker Books, 2010

Ein verlässlicher Katechismus, der sich über die Jahrhunderte bewährt hat, liefert eine sehr gute Grundlage für uns und unsere Kinder, um den christlichen Glauben in einer guten, biblischen Art und Weise zu lernen.

Doch was ist nun der nächste Schritt?

Welchen Katechismus würde ich jetzt für dich und deine Familie empfehlen?

Der New City Katechismus

Dieser Katechismus, verfasst von Tim Keller und ins Deutsche übersetzt von Evangelium21, ist eine sehr gute moderne Version der alten Katechismen. Er greift genau die alten Fragen auf. Im New City Katechismus sind exakt 52 Fragen und Antworten enthalten, um sie in einem Jahr durchzugehen.

Wir als Familie tun genau dies, und ich möchte auch dir als Eltern Mut machen, damit anzufangen, deine Kinder in den Grundlagen des christlichen Glaubens zu unterweisen. Sehr gut eignet sich dafür eine der gemeinsamen täglichen Essenszeiten.

Schau dich mal auf der Webseite des New City Katechismus um. Dort findest du alle Informationen, die du brauchst.

Auf der Webseite findest du zum Beispiel Hinweise auf eine App für dein Smartphone.

Die Mobile App

In dieser schicken App kannst du direkt auf die Fragen und Antworten zugreifen. In dem folgenden Instagram-Clip gewinnst du einen kleinen Einblick.

Lade die App kostenlos im Appstore für das iPhone oder dein Android-Handy.

Die Buch-Variante

Weil viele Eltern jedoch ein Handyverbot am Esstisch haben, bietet es sich auch an, den Katechismus als Buch zu bestellen.

In beiden Versionen, App oder Buch, kannst du zwischen der Erwachsenen und Kindervariante wählen. Das bedeutet, die Kinder lernen nur den wesentlichen Teil einer Antwort. In der App kann man es so einstellen, dass nur die Kinderantwort erscheint. Im Buch ist die Kinderantwort hervorgehoben. Für die Erwachsenen sind jeweils noch sehr hilfreiche Zusätze enthalten.

Ein letzter Hinweis

Ich habe mich vor allem an Eltern gewandt, aber natürlich möchte ich auch dich ansprechen, wenn deine Kinder schon aus dem Haus sind, du keine hast, oder Single bist. Jeder soll die Grundlagen des christlichen Glaubens lernen. Falls du es als Leser ohne Kinder bis hierher geschafft hast, dann möchte ich dich persönlich herausfordern. Gebrauche die App und lies am Anfang oder Ende des Tages eine der Fragen und verinnerliche sie.aaa^hzktwe

Gott spricht

So spricht der HERR: Tretet hin an die Wege und schaut und fragt nach den Wegen der Vorzeit, welches der gute Weg sei, und wandelt darin, so werdet ihr Ruhe finden für eure Seele! Aber sie sprachen: Wir wollen's nicht tun!

Jeremia 6,16

Wollen wir zu einer Generation gehören, die nach den Wegen der Vorzeit fragt? Wollen wir durch ein tieferes Verständnis des christlichen Glaubens Ruhe finden für unsere Seelen, dann lasst uns den christlichen Glauben lehren und lernen. Ein Katechismus ist die beste Art dies zu tun.

Photo by Debby Hudson on Unsplash

Jesus begegnen an einem ganz normalen Mama-Chaos-Tag

Heute Morgen bin ich aufgewacht und wollte am liebsten die Decke über mich ziehen und einfach abtauchen. Ich spürte in mir keine Kraft und ehrlich gesagt auch keine Lust auf diesen Tag. Die Nacht war richtig schlecht. Die Uhr zeigte noch nicht 1 Uhr und wir waren sicher schon 6x ins Kinderzimmer gelaufen, weil entweder Jemima oder Henry etwas hatten. Um halb sechs war die Nacht dann vorbei. 

Wenig später hörte ich die Stimmen der beiden großen. Nach einer Weile kamen sie zu uns und beschwerten sich über den jeweils anderen. Das will ich wirklich nicht um kurz vor sechs hören…

Ich stehe auf, es wird laut, Henry stellt alles mögliche an, Gideon fährt mit lautem Motorengeräusch als Bugatti durch unsere kleine Wohnung. Ahhh!!!! 

Ich sehe dreckige Schuhe und Jacken, einen Wäschekorb der irgendwie, soviel ich auch wasche, immer voll ist. Alle Spiegel sind voll getapst, obwohl ich sie doch erst geputzt hatte. Naja, eins kommt aufs andere. Ich sehne mich plötzlich nach Ruhe. Ich will doch einfach ruhig und friedlich in den Tag starten. Will meine Bibel lesen. Will ruhig beten. Will dann gelassen und mit viel Liebe und Geduld meinen vier lebendigen Kindern begegnen. Und meinem Mann natürlich auch…

Ich merke, wie sich in mir eine trübe Stimmung anschleicht. Obwohl der Tag wunderschön zu werde scheint, der Himmel blau und wolkenlos, in mir bahnt sich ein Sturm an. Ein Sturm von negativen Gedanken, von Undankbarkeit und Unfrieden über meine momentane Situation, Unzufriedenheit mit meinen Kindern, Zweifel, ob ich hier richtig bin. Naja, das ganze Programm eben. 

Ich werfe die erste Waschmaschine an. Dann kommt Jemima und hat es nicht mehr rechtzeitig zur Toilette geschafft. Wäsche über Wäsche. Dann klettert Henry zum 10 x die Küche hoch und macht den CD Player aus. Die beiden Großen habe ich mittlerweile erfolgreich zum Unterricht verabschiedet. (Da seit Montag Corona auch offiziell in Albanien gelandet ist, wurden gleich darauf alle Schulen und sonstige Einrichtungen bis 23.3. geschlossen. Wir machen nun deutsch und Mathe Unterricht zuhause weiter…)

Ich setze mich an den vollen Frühstückstisch, viel Geschirr, das gespült werden will. Ich schaue raus in den blauen Himmel. Ich bin entmutigt. Irgendwie antriebslos heute. Es fällt mir heute einfach echt schwer, eine Mama von vier Kindern zu sein und in Albanien zu leben. Meine Gedanken gehen zu meinen albanischen Freundinnen. Immer bin ich diejenige, die anruft, besucht, schreibt. Da ist so wenig Initiative von ihnen. Kaum eine kommt mich besuchen. Irgendwie bin ich es heute müde, immer die Initiatorin zu sein. Ich bin es müde, immer wieder in Umstände zu kommen, die mich bedrücken, die depressiv und menschlich hoffnungslos aussehen. Wo ist Gott in all der Not? Wie kann ich ihn immer wieder dorthin bringen, wo die Dunkelheit herrscht?

Ich weiß, dass Ich heute Ruhe brauche. Sobald Henry im Bett liegt und Mima ruhig spielt, hole ich mein Bibel und mein Tagebuch. Ich schreibe mir erstmal, meine ganzen Emotionen von der Seele. Das tut gut und macht mich frei. Und ich bringe sie Gott. Er kennt und durchforscht mein Herz. Und er liebt mich trotzdem!

Ich lese Psalm 42. Er ist heute dran. Und wie so oft, passt er genau!

„Was bist du so aufgelöst, meine Seele, und stöhnst in mir? Harre auf Gott! - denn ich werde ihn noch preisen für das Heil seines Angesichts. Mein Gott, aufgelöst in mir ist meine Seele; darum denke ich an dich…“

Ich finde mich nur zu gut wieder in diesen mir so bekannten Versen. Ja, auf Gott schauen, sein Angesicht suchen und an ihn denken, das brauchst du jetzt, meine Seele!

Ich komme dann zum Philipperbrief. Ich weiß, dass genau dieser nur so vor Freude trotz schwieriger Umstände strotzt. Mhmm, ob ich das jetzt vertrage? 

Aber ich lese los. In Kapitel 2 bleibe ich stehen. Diese Worte leuchten heraus und stupsen meine Seele freundlich an:

Tut alles ohne Murren und Zweifel, damit ihr tadellos und lauter seid, unbescholtene Kinder Gottes, inmitten eines verkehrten Geschlechts, unter dem ihr leuchtet wie Himmelslichter in der Welt. (Vers 15)

Tut alles! Alles. Wirklich alles. Alles beinhaltet auch mein normales Tag zu Tag leben und überleben. Ohne Murren, auch innerlichem Murren. Und zweifeln. Wow! 

Wie ist das möglich?

In dem Vers heißt es weiter: „indem ihr das Wort des Lebens festhaltet.“

Man könnte wohl auch sagen: indem ihr Jesus festhaltet. Oder vielleicht könnte man auch sagen: indem ihr von Jesus festgehalten werdet (das ist nämlich die Tatsache, das Fundament, damit wir festhalten können). Seine Gnade ist da, sein Blick ruht auf mir. Seine Liebe ist immer gleich. 

Ich glaube, es ist nur menschlich, dass wir verleitet werden durch verschiedene Umstände (oder auch einfach nur durch unser trotzig und verzagt Ding, das Herz heißt), uns in einen Strudel des Murrens, des Zweifelns, des unzufrieden seins gezogen zu werden. Doch was mache ich dann damit? 

Oh Herr, vergib mir.

Du hast mich so reich beschenkt mit allen guten Dingen. 

Ich bin so gesegnet von dir.

Und doch geht mein Blick so oft nur auf die Dinge,

Die nicht so funktionieren,

Wie ich es gerne möchte. 

Eigentlich will ich es nicht, 

Aber plötzlich wird alles so grau und kalt in mir.

Meine Nerven sind dünn

Und mein Herz wird hart,

Meine inneren Augen für die Schönheit

Sind geschlossen,

Ich kann dich nicht sehen in all dem Chaos.

Oh Herr,

Öffne meine Augen wieder für dich,

Für dein Wort, für deine Wahrheit, 

Für deine Schönheit und die Schönheit,

Die du in mein Leben gelegt hast, 

Auch wenn es noch so chaotisch und laut ist.

Öffne mein Herz. Mache es weit.

Führe mich in die Weite und stelle mich auf festen Grund.

Jetzt, mitten in allem Gewühl. 

Lass mich die Augen schließen und dich sehen!

Wie du mich liebst und hältst,

Wie du mich begnadigst und mir hilfst.

Wie du mich durch und durch kennst,

Wie du mich verstehst und mich ermutigst:

„Fasse Mut, und mache weiter. 

Tu es in meiner Kraft ohne Murren und Zweifel.

Du bist dadurch ein Licht in dieser dunklen Welt um dich herum.

Ein leuchtender Stern.“

Oh Herr, so fühle ich mich oft nicht. Ich, ein Stern?

Leuchtend, wenn ich doch alles so trist empfinde?

Ich verstehe, Jesus,

nicht ich leuchte, 

sondern immer, 

immer nur du durch mich!

Nur du, nur du in allem!

Photo by Yuris Alhumaydy on Unsplash

Ein inspirierender Podcast für Mütter: RISENMOTHERHOOD

Ich bin immer wieder auf der Suche nach guten, evangeliumszentrierten Blogs für Frauen und Mütter. Es gibt so viel gutes in den weiten Welten des Internets, aber ich weiß nichts davon. (Das ist sicher auch gut so, da mich die Menge von all dem erschlagen würde und ich vor lauter guten Ideen und Gedanken gar nicht mehr wüsste, wo ich anfangen soll…)

Aber es gibt doch ein paar Perlen, die ich schon gefunden habe und die mich immer wieder inspirieren, ermutigen und herausfordern. 

So z.B. der Blog „risenmotherhood“. Wie der Name schon sagt, ist er (leider) in Englisch. Dahinter stehen vor allem zwei Frauen, Schwägerinnen, Laura Wifler und Emily Jensen. Ihre Vision für ihre Arbeit ist folgende:

Risen Motherhood® exists to encourage, equip, and challenge moms to apply the gospel to their everyday lives.

übersetzt bedeutet das: Risenmotherhood existiert, um Mütter zu ermutigen, auszurüsten und herauszufordern, das Evangelium in ihrem alltäglichen Leben anzuwenden.

Ist das nicht eine schöne Vision. Ich wünsche es mir sehr, dass mein Alltag mehr den Geruch des Evangeliums, der Gnade in Jesus, bekommt annimmt. Vor allem der Podcast, von welchem jeden Mittwoch eine neue Folge herauskommt, ist, wie ich finde, sehr hilfreich, ermutigend und herausfordernd zugleich. 

„Every Wednesday, we release a new episode of the Risen Motherhood podcast. On the show we discuss relevant topics to everyday motherhood through the lens of the gospel. From potty training or cooking dinner, to miscarriage or PPD, no topic is off limits. Each episode is about 20 minutes, so you can fit it into your day when you're washing dishes, folding laundry or driving to work.“

Neben dem Podcast gibt es auf der Webseite noch verschiedene praktische Hilfsmittel zum Bibelstudium, sowie auch eine Reihe toller Artikel.

Sehr zu empfehlen ist die Folge des Podcasts von letzter Woche.

EP 151 Motherhood - When we can`t see the outcome

Wenn du des englischen einigermaßen mächtig bist, dann schau doch mal auf dem Blog vorbei. Es lohnt sich.

RISENMOTHERHOOD.COM

Ein toller Blog für Mütter

Eine Freundin hat mich zuletzt auf einen tollen Blog aufmerksam gemacht. Er heißt „mamaabba“. Er wird von einer wunderbaren Frau namens Antschana betrieben. In ihrer Vorstellung schreibt sie folgendes:

„Mein Vertrauen ist in Gott. ER ist die Quelle meines Lebens.
Ich habe auf sehr viele Fragen keine Antworten, für viele Probleme keine Lösungen.
Aber ich kann von dem erzählen, was Gott in meinem Leben getan hat und euch damit hinweisen auf Jesus, der die Antwort auf alles ist.
Und ich möchte euch Mut machen auch von dem zu erzählen, was ihr mit Gott erlebt!
Die großen und die kleinen Geschichten, die lustigen und traurigen, die mit Happyend und die ohne Ende.
Wir brauchen einander.
Unsere Geschichten trösten, machen Mut und zeigen, wie Gott mit jedem einzelnen von uns seine ganz einzigartige Geschichte schreibt!
Deswegen habe ich mama♥abba gegründet:
damit wir uns gegenseitig ermutigen, inspirieren und von Jesus erzählen.
Jesus liebt uns mit allem. ER liebt nicht nur deine Gebete, sondern auch deine Deko-Ideen, dein Herz für deine Kinder, deine Kochkünste oder deine Nähprojekte.
Und all deine Begabungen und Talente hat ER dir nicht nur für dich gegeben, sondern auch damit du andere damit bereicherst!“

Das tolle an diesem Blog ist, dass dort mehrere Frauen zu Wort kommen. Dadurch bin ich schon auf so einige christliche, deutschsprachige Blogs gestoßen, die ich echt interessant und gut finde. Mir war nicht bewusst, dass es auch in Deutschland so einiges gibt, da ich mehr auf englischsprachigen Blogs unterwegs bin.

Heute wurde übrigens auch ein Artikel von mir veröffentlicht. Schaut doch gerne mal vorbei und schmökert etwas auf der Seite. Vielleicht entdeckst auch du etwas Neues für dich, was dich ermutigt und inspiriert.

Ich danke Antschana von Herzen für diesen Dienst, den sie an uns Frauen, Müttern und Nachfolgerinnen Jesu tut!

Das erste Weihnachten in Deutschland

Wir leben nun schon seit sechs Jahren in Albanien. In all diesen Jahren sind wir nicht für Weihnachten nach Deutschland gegangen. Letztens wurde mir bewusst, dass unsere Kinder alle eigentlich noch kein Weihnachten in Deutschland erlebt haben.

Gideon war noch sehr klein an seinen zwei Weihnachtsfesten in Deutschland und die anderen drei haben schlichtweg noch keinen Dezember in Deutschland verbracht. Es wird also echt spannend für sie. Was werden sie zu all der schönen Beleuchtung überall sagen? Zu den vielen geschmückten Fenstern und Gärten, der Weihnachtsmusik überall, den großen Weihnachtsmärkten und den schönen Weihnachtsgottesdiensten? Wie werden sie diese gespannte Vorfreude erleben und Heiligabend mit Dannys ganzer Familie unter einem großen und echten Weihnachtsbaum?

Hier in Krume deutet noch nichts auf Weihnachten hin. Irgendwann wird auch hier in kleinem Maße Beleuchtung angebracht. Die Albaner lieben bunte, blinkende Lichter. Und ja, unsere Kinder mittlerweile auch. Nur ihre Mama nicht so, deshalb haben es bunte Lichter noch nicht bis zu uns geschafft, dafür aber blinkende. 🙂

Bisher konnten wir unser eigenes, selbstbestimmtes Weihnachten hier feiern. Und ehrlich gesagt fand und finde ich das sehr gut. Wir bestimmen, welche Tradition wir als Familie haben wollen und welche nicht. Da ist kein Druck von außen. Kein Vergleichen mit anderen. Kein Geschenkestress oder ähnliches. Unsere Kinder sind mit wenig zufrieden und freuen sich daran. Das schätze ich bei meinen Kindern sehr. Aber klar, sie sehen es auch nicht anders. Im Vergleich zu den Kindern hier haben sie ja sehr viel.

Ich bin jedenfalls gespannt. Ich freue mich, ihnen unsere deutschen Traditionen näher zu bringen und sie sie sehen und anfassen können. Wir hoffen sehr, dass es eine sehr gute Erfahrung für unsere Kinder (und uns nach sechs Jahren) wird.

Gott vertrauen in den schlaflosen Nächten des Mutterseins

Kurz nachdem Danny für zwei Wochen aufgebrochen war, schickte er mit einen Artikel. Die Autorin war mir schon durch ein tolles Buch für Mütter bekannt. (Falls du dieses Buch noch nicht hast, dann kaufe es, oder lass es dir schenken, oder studiere es gemeinsam mit anderen Müttern...)

Die Überschrift des Artikels sprach mich direkt an: „Trusting god in the sleepless nights of motherhood“ (Gott vertrauen in den schlaflosen Nächten des mutterseins). Allein der Gedanke daran, dass ich nicht die einzige Mama bin, die bis zu zehnmal in der Nacht zu irgendeinen der vier Kinder muss, die dreimal stillt, unzählige Male den Schnuller wieder andockt und dadurch wirklich nur in kurzen Abständen in kurze Kurzschlafphasen mit komischen Träumen kommt- allein dieser Gedanke tröstete mich. Da sind noch andere Mamas, die sich so manche Nacht um die Ohren schlagen. Das weiß man ja eigentlich schon, aber in langen einsamen Nächten, da fühlt man sich manchmal wie die einzige auf der Welt, der kein Schlaf gegönnt ist... einfach komisch. Nebenbei: was mir echt geholfen hat, nachts nicht so viel „Stress“ zu empfinden und mich nicht aufzuregen war es, dass ich keine Uhr mehr sehe. Der Wecker mit den großen roten Zahlen drauf hatte mich so getrieben und mich so wütend gemacht, wenn ich bemerkt hatte, dass ich keine Stunde am Stück schlafen konnte, dass ich ihn kurzerhand weg getan habe und nun in der Nacht nicht mehr weiß, wie spät es ist, und wie oft ich wach werde zähle ich auch nicht mehr...

Als ich den Artikel las, da ging mir das Herz auf, wie es einem aufgeht, wenn man denkt: genau so empfinde ich auch. Da ist jemand, der versteht mich, der durchlebt ähnliches und der hat einen guten Weg aus der Misere.

Sara schreibt, dass die Zeit, in der sie zu wenig Schlaf kam, eine der schwersten in ihrem Leben war. Sie schreibt von ihrem ersten Kind und wie es schlecht schlief und oft aufwachte und sie nicht zu ihrem Schlaf kam, den sie so dringend brauchte. Sie fühlte sich so hilflos. Was sollte sie machen?
Sie bettelte Gott an, ihr Schlaf zu schenken. „Weißt du nicht, dass ich das brauche?“ „Wie kann ich tun, zu was du mich berufen hast, wenn ich nicht schlafen kann?“ - oh Ich kenne diese Fragen...
„Eine Mutter zu sein war schwer genug. Wie konnte ich es sein ohne Schlaf?“

Es ist interessant, was sie dann schreibt:

„Es ist wahr, wir brauchen Schlaf. Schlaf ist eine gute Gabe Gottes. Gott nimmt unsere körperlichen Bedürfnisse nicht auf die leichte Schulter. Er ist derjenige, der uns mit diesen Bedürfnissen geschaffen hat, und er freut sich darüber, sie zu erfüllen. Aber, wie es mit vielen guten Gaben ist, die unsere Bedürfnisse erfüllen, wurde mir dieses zu einem Götzen. Mein Herz erklärte Gott: Ich kann deiner Fürsorge für mich nicht trauen, bevor ich nicht genug Schlaf habe. - Meine Hoffnung lag in der Gabe und nicht im Geber.

Sara hat auch in den schwierigen Tagen, und gerade dann, Gottes Gnade in so vielerlei Art erlebt. Wir haben ein Versprechen von Gott:

„Ja, die Gnadenerweise des Herrn sind nicht zu Ende, ja, sein Erbarmen hört nicht auf, es ist jeden Morgen neu. Groß ist deine Treue. Mein Anteil ist der Herr, sagt meine Seele, darum will ich auf ihn hoffen.“

Toll, dass dort „jeden Morgen“ steht, da das oft die schwierigste Zeit ist nach schlechten Nächten. Seine Gnade wird uns genau dann am meisten zuteil. Vielleicht fühlen wir uns nicht jeden Morgen „neu“, aber Gottes Gnade ist es!

Dann schreibt Sara noch etwas, was ich auch absolut bejahen kann:

„Wenn alles gut läuft, ist es einfach für uns zu sagen, dass wir Gott vertrauen. Wir haben nicht mal realisiert, dass wir Bedingungen an ihn knüpfen, bis diese Bedingungen geprüft werden. Meine schlaflosen Nächte offenbarten mir, dass ich eigentlich dachte: Gott kann mir durch den Tag helfen (solange ich einen guten Schlaf in der Nacht bekomme). Und als er mir dann den Schlaf nahm, nahm er gnädigerweise diese Bedingungen weg. Er zeigte mir, dass er genug ist.

Vertrauen wir Gott, dass er uns ausrüstet für die Aufgaben, zu denen er uns ruft? Als er mich berief, eine Mama zu sein und mir meine Marschbefehle gab, da musste ich ihm nicht auch eine Liste mit seinen Marschbefehlen aushändigen: ‚Du muss mir Schlaf geben, körperliche Kraft, Energie, Klarheit im Denken und emotionale Stabilität. Dann kann ich das tun.‘ Anstatt dessen sollte ich sagen: ‚Alles, was ich brauche, bist du!‘“

Ja, das ist so wahr. Ich dachte auch öfter: mit so einer miserablen Nacht, wie soll ich und die Kinder da den nächsten Tag heil überstehen. Aber von diesem Denken hat mich Gott echt schon fast befreit. Ich möchte ihm vertrauen! Er gibt, was nötig ist, wenn wir ihn darum bitten.

Photo by Mink Mingle on Unsplash

Ein paar hilfreiche Gedanken zum Urlaub mit Kindern

In der letzten Woche waren wir im Urlaub im Nachbarland Montenegro. Wir hatten uns sehr auf den Urlaub gefreut, mal hier raus zu kommen und abzuschalten. Schön war auch, dass Dannys Eltern mit dabei waren. Wir haben die Zeit sehr genossen. Das Wetter war traumhaft und wir konnten auch unsere albanischen Freunde erfreuen, indem wir schön braun geworden sind. (Das ist für viele hier das wichtigste, was man im Urlaub machen soll: braun werden 🙂

Dennoch ist Urlaub mit vier noch recht kleinen Kindern auch nicht mehr der Urlaub, den wir noch ohne Kinder hatten, das ist ja klar. Den ganzen Tag tun und lassen, was man möchte, Fehlanzeige. Sich lange in die Sonne legen und ein Buch lesen, naja, vielleicht ein paar Minuten mal, bis eines der Kinder ruft und dir unbedingt etwas zeigen muss. (Es gab aber auch durchaus mal Zeiten, in denen wir uns gegenseitig die Kinder abnahmen und tatsächlich Ruhe auch für ein paar Stunden da war. Ich habe immerhin geschafft, ein Buch durchzulesen.)

Am ersten Tag besuchten wir eine schöne Stadt, in der die Altstadt noch gut erhalten ist. Wir schlenderten durch die Straßen und dann musste unsere kleinste mal ganz dringend. Wir hatten sie gerade die Woche vorher trocken bekommen und ich wusste, dass ich jetzt sehr schnell eine Toilette finden musste. Meine andere Tochter kam auch noch dazu. Wir fanden Gott sei dank eine in einem Eiscafé. Direkt neben der Truhe mit Eis war eine kleine Tür zur Toilette. So stand ich da, zwischen Eis und Toilette, fragte immer wieder, ob sie nicht bald fertig wären. Ne, beide hatten ein großes Geschäft zu erledigen und ich war nur dankbar, dass das an den dafür vorgesehenen Ort ging und nicht, wie schon manchmal zuvor, ins Höschen. Ich stand und stand. Die Kellner kamen und gingen. Ich lächelte. Und drängte. Aber es kam nicht so schnell, wie es sollte.

Dann kam auch noch mein Großer. Insgesamt stand ich sicher 20 Minuten an dieser Tür, neben dem Eis. Etwas verlegen, so lange die Toilette zu blockieren und innerlich doch lachend: ja, das heißt es auch, Mama zu sein. In Situationen zu stehen, naja, die man sich nicht unbedingt aussuchen würde.

Da wir so lange Zeit auf der Toilette verbrachten und der Rest der Truppe geduldig warten musste, war dann leider keine Zeit mehr, mir einen schönen neuen Schal auszusuchen. Aber auch ok.

Was mir ganz zu Beginn des Urlaubes geholfen hatte, und an was ich oft denken musste, war ein Satz von Ann Voskamp:

„The greatest living always happens through the giveness.“

(Das großartigste Leben passiert immer dann, wenn wir (uns) geben.)

Für mich hieß das ganz praktisch, dass ich in diesem Urlaub nicht mit aller Macht versuchen will, mir möglichst viel freie Zeit freizuschaufeln und den Dienst an meiner Familie als nebensächlich und nicht so wertvoll zu sehen. Gerade wenn ich diene und gebe, dann geschieht Großes in mir und mein Herz kann mit viel Freude und Glück erfüllt werden. Ich muss es aber wollen und meine Einstellung überprüfen.

Es heißt aber sicher auch nicht, dass wir immer nur geben sollen und uns selbst vergessen dabei. Aber den Dienst, den Gott uns in Form unserer Familie auch im Urlaub gibt, diesen Dienst mit Freude tun, weil das wahrhaft großes Leben ist.

Nun, diese Gedanken sind dir und mir vielleicht auch nicht wirklich neu, aber mir haben sie geholfen, diese Zeit nochmal mehr zu genießen und Glück nicht nur in der Zeit allein, sondern v.a. auch in der Zeit mit den Kindern zu empfinden.