Wenn die Wellen über dich einbrechen

Ich fühle mich heute extrem müde. Eigentlich sollte man meinen, dass man am Morgen noch frisch und voller Tatendrang ist, aber nicht ich. Nicht heute. Die Nacht war mal wieder viel zu oft unterbrochen, entweder von Kindern oder den mich auffressenden Mücken, die mir meine Beine schon zu einer einzigen Fleckenlandschaft gebissen haben. Und dann ist unser Jüngster im Moment auch noch immer zwischen fünf und halb sechs wach und damit ist dann meistens meine Nachtruhe auch zu Ende. 

Heute wollte ich mein Kissen über mich ziehen und einfach weiterschlafen. Lasst mich bitte in Ruhe, Kinder. Ich habe Kopfschmerzen und bin noch nicht bereit für einen neuen Tag. Ich habe noch nicht genug Kraft und Nerven, um diesen Tag gut zu leben.

So jedenfalls sagt es mir die Stimme in meinem Inneren. Aber Kinder sind erbarmungslos, schonungslos. Sie verstehen nicht, was Mama hat, um halb sechs Uhr morgens, es doch schon hell ist und der Hahn schon zum gefühlt hundertsten Mal gekräht hat. Sie springen auf mir herum, erzählen mir von ihren kleinen Streitereien, von denen ich doch noch gar nichts wissen wollte. Nicht um halb sechs...

Naja, ich stehe auf. Das Leben muss weitergehen. Immer weitergehen. Eine Pause ist einem als Mama mit vier kleinen Kindern nicht oft gegönnt. 

Später habe ich zwischen all den Kindern, meinen eigenen und den Nachbarskindern, die in unserem Haus ein und aus gehen, mal ein paar Momente Ruhe. Ich kann es kaum glauben, es ist still. So gehe ich zwischen all meinen zu erledigenden Aufgaben auf den Balkon, schlage meine Bibel auf und lese. Ich bin bei Psalm 18. Ich liebe diesen Psalm. Besonders zwei Verse rühren etwas in meinem Inneren an.

Er griff aus der Höhe,
Erfasste mich,
Zog mich heraus aus großen Wassern. (17)

Er führte mich heraus ins Weite,
Er befreite mich,
Weil er Gefallen an mir hatte. (20)

Ich merke, wie ich mich oftmals eingeengt fühle. Diese ständige „Rufbereitschaft“ als Mutter von vier Kindern, immer da sein müssen von morgens früh, den ganzen Tag und auch in der Nacht. Streit schlichten, putzen, waschen, wickeln, trösten, spielen, kochen usw. Jede Mama weiß nur zu gut, wovon ich spreche. Die Liste nimmt nie ein Ende. 

Ich fühle mich manchmal dabei so verloren. Wo bin ich in dem ganzen? Wo sind meine Bedürfnisse? Dieses „Mutter- Dasein“ kommt mir oft vor wie das Schwimmen in Wellen. Mal bin ich oben auf, genieße es in vollen Zügen, freue mich über kleine Erfolge und kann viel lachen. Dann gibt es aber wieder Zeiten, da verlassen mich meine Kräfte, mein Mut, meine Freude, meine Vision. Ich mache mir Sorgen. Es ist, wie wenn mich die Wellen tiefer ziehen, ich schlucke und strample und kann kaum über Wasser bleiben. Manchmal fühle ich mich beinahe am ertrinken. Ich lasse mich runter ziehen, lasse die Wellen über mich kommen. Ich lasse mich überrollen von Selbstmitleid. 

Doch was passiert dann? Es ist Hilfe in Sicht! Ja, sie ist da, die ganze Zeit! Ich muss mich nicht alleine abstrampeln und versuchen über Wasser zu bleiben:

Gott ergreift mich aus der Höhe. 
Er zieht mich vollkommen heraus aus allem.
Er zieht mich nicht nur heraus, er führt mich ins Weite. 
Er befreit mich, weil er mich liebt.

Weite, dieses Wort hat eine große Bedeutung für mich:
Freiheit, Luft zum Atmen, viel Licht, durchatmen und zur Ruhe finden. 
Das Gegenteil eben von Enge - wie ich mich des Öfteren mal fühle.
Ich sehne mich nach dieser Weite!
Ich will, dass Gott mich immer wieder mitten im Trubel des Alltags herauszieht und meine Füße auf festen Grund stellt. Ich meine Identität und meinen Halt in ihm finde!
Und mein Blick in die Weite geht, in die Freiheit, zur der Christus mich befreit hat.

Diese Gedanken haben meinen Tag heute gerettet!

Photo by Tim Marshall on Unsplash

Muttersein heißt leiden

Da ist er wieder, der Tag der Mütter. Muttertag. Glückwünsche und Blumen, selbstgebastelte schöne Dinge von den Kindern, Frühstück am Bett, keine Arbeit in der Küche. Es ist ein Tag, an dem die Sonne scheint und die Welt in Ordnung scheint.

So viel Liebe, so viel Anerkennung, so viel Gutes. Und ja, es ist so schön, eine Mama zu sein. Es ist ein Geschenk Gottes. Es ist eine Ehre. Es ist ein Privileg, Herzen zu hüten und zu prägen. 
Aber es ist auch eine große Aufgabe und nicht jeder „Mama-Tag“ ist ein Sonnentag. Da sind diese vielen ganz alltäglichen und monotonen Tage. Die Tage, die vor lauter Lärm und Chaos und Geschrei kaum zu finden sind. Tage, die uns verzweifeln lassen. An unseren Kindern, der nie enden wollenden Hausarbeit und zuletzt an uns selbst. 

So oft gut gemeint und so oft versagt. So oft mit guten Vorsätzen gestartet und auf dem harten Boden der eigenen Unfähigkeit gelandet. Mein Versagen, mein Unzulänglichkeit, meine Grenzen. Ich will eine so gute Mama sein. Ich will die Mama sein, die an diesem Muttertag im Licht und Glanz gefeiert wird. Doch bin ich das? 

Meine Herzensfreundin Ann Voskamp hat mein Herz berührt, in dem was sie schrieb:

Being willing to suffer, this makes you a mother. 

Being willing to suffer the pain of never-ending labor and delivery, suffer the pain of discipline and the pain of disappointment, suffer the pain of not being all that you wished you were, suffer the pain of the limitation of your love, suffer because of someone, suffer for someone, suffer with someone.

(Bereit sein zu leiden, das macht dich zu einer Mutter.Bereit sein, den Schmerz der nie enden wollenden Wehen und der Entbindung zu ertragen, den Schmerz der Disziplin und den Schmerz der Enttäuschung zu ertragen, den Schmerz zu ertragen, nicht all das zu sein, was Du dir gewünscht hast, den Schmerz der Begrenzung Ihrer Liebe zu ertragen, wegen jemanden zu leiden, für jemanden zu leiden, mit jemandem leiden.)


Hier ist keine Beschönigung, keine glänzende Zuckerglasur über mich als Mama. Mutter sein heißt, neben all dem wunderschönen, was es beinhaltet, auch das: mit der Geburt sind die Wehen nicht vorbei. Sie gehen weiter. Jede Phase, die zu Ende geht und deren Ende herbei gesehnt wurde (manchmal) wird gefolgt von einer neuen, vielleicht einer noch herausfordernderen. Mutter sein heißt zu leiden. Je mehr wir lieben, desto mehr leiden wir. Desto verletzlicher sind wir. Desto weicher ist unser Herz, desto mehr leiden wir mit. 

Aber da ist Gnade. Da ist Befreiung von Schuld. Da ist der Neuanfang. Da ist Hilfe. Da ist Freiheit und Freude. Da ist ein Retter. Da ist ein Beistand. Da ist Freude mitten im Kampf. Da ist Kraft und die Adlerflügel, die mich auf neue Höhen tragen. Da ist Friede mitten im Sturm, da ist Hoffnung, weil der Gott der Hoffnung mit uns Müttern ist! 

Weil Jesus mit uns ist! Weil er uns sieht und liebt und schützt. Weil er uns hält - Mütter getragen von den ewigen, starken Armen eines ewig treuen Gott.

Photo by Peter Bucks on Unsplash

Was ich von der Mutter von Thomas Edison lernen will

Thomas Edison ist einer der berühmtesten Erfinder. Mit über 1000 Patenten, darunter die Kohlefaden-Glühbirne mit dem Edison-Gewinde, sucht er seinesgleichen. Als ich eine sehr kurze Biografie seines Lebens las, beeindruckte mich aber nicht unbedingt dieser überragende Mensch, sondern eine Person, die keiner kennt: seine Mutter.

Aus dem Buch „So viel Freude, so viel Wut“ von Nora Imlau möchte ich kurz zitieren:

„Faul und verdorben“ - das waren die Worte, mit denen Lehrer und Schulleiter den kleinen Thomas beschrieben. Denn der Junge war unruhig und zappelig, wissbegierig und willensstark. Er litt immens unter der Lautstärke und der Unruhe in dem kleinen Schulhaus, in dem 38 Kinder verschiedener Altersstufen zusammen unterrichtet wurden, und nervte seinen Lehrer mit seinen ständigen Zwischenfragen. „Ein schwieriges Kind, nicht wert, weiter hier unterrichtet zu werden“, lautete das harte Urteil nur zwölf Wochen noch seiner Einschulung, das Thomas, damals sieben Jahre alt, tief verletzt und in Tränen aufgelöst nach Hauses rennen ließ. Doch seine Mutter, selbst Lehrerin von Beruf, ließ das nicht auf sich sitzen. Sie schnappte sich ihren kleinen Sohn und ging postwendend zum Schulhaus zurück, wo sie dem Lehrer eine wütende Standpauke hielt: er habe ja keine Ahnung, ihr Sohn sei schlauer als der Lehrer selbst, und die Welt werde schon noch sehen, was für ein kluger kleiner Geist ihr Thomas sei. Von diesem Moment an unterrichtete Nancy Edison ihren Sohn zu Hause und ließ sich dabei von seinen breitgefächerten Interessen leiten: er konnte sich für Lyrik ebenso begeistern wie für Technik. Mit zwölf Jahren gründete er seine erste eigene kleine Zeitung, mit 15 lernte er zu telegraphieren, und mit Anfang zwanzig hängte er seinen Bürojob an den Nagel, um Erfinder zu werden. ...

Nach dem Geheimnis seines Erfolges gefragt, sagte Edison, es sei der unerschütterliche Glaube seiner Mutter an ihn gewesen, der ihn immer angetrieben habe.“ (S. 85f)

Ich muss sagen, das mich diese Geschichte sehr berührt hat. Da ist eine Mutter, die allen anderen Meinungen zum Trotz zu ihrem besonderen (vielleicht manchmal auch nervigen, herausfordernden, anstrengenden) Jungen steht. Sie lässt sich nicht beirren, sie lässt sich nicht einschüchtern, sie verteidigt ihr Kind und sieht auch hinter manchem schwierigen Verhalten das große Potential. Sie sieht das, was andere, Außenstehende oft nicht sehen können. Sie kennt ihren Jungen, und sie weiß, dass so viel mehr in ihm steckt, wie die Lehrer begreifen. Und sie geht einen mutigen Schritt. 

Ob ihre Reaktion und ihre Unterhaltung mit dem Lehrer nun der Weisheit letzter Schluss waren, das weiß ich nicht. Aber anscheinend war sie der Wind, der ihren Sohn zu Unglaublichem beflügelte: ihre Loyalität, ihre Liebe und Stärke, ihr Glauben in ihren Sohn und seine von Gott gegebenen Fähigkeiten. All das, so sagt Edison selber, sei der Grund seines Erfolges. Seine Mutter hatte fest an ihn geglaubt. 

Ich habe auch einen Sohn, der besonders ist. Und der mich manchmal verzweifeln lässt, aber in dem ich auch so viel Potenzial sehe. Für manche Außenstehenden ist er vielleicht laut, weinerlich, intensiv in seinen Gefühlen, immer am Rand „zu kippen“, zappelig und vieles mehr. Und ja, manchmal sehe ich auch nur diese Dinge und weiß nicht weiter. Aber ich will wie Nancy Edison an ihn glauben. Ich will das Gute in ihm wecken, will ihn ermutigen und bestärken in dem, was er gut kann, will mich uneingeschränkt hinter ihn stellen und ihn verteidigen. Ich will daran glauben, dass Gott großes mit ihm vorhat, dass in ihm Fähigkeiten schlummern, die großartig sind. Ich möchte, dass auch er eines Tages zurückschaut und sagen kann:
Meine Mama stand immer hinter mir. Sie hat an mich geglaubt und an das, was Gott durch mich tun kann, genauso, wie ich bin. Sie hat mich stark gemacht zu werden, was ich jetzt bin.

Photo by Johannes Plenio on Unsplash

Tu das, wovor du dich fürchtest!

Einmal mehr habe ich gelernt, dass vieles gar nicht so schlimm ist, wie man befürchtet. 
Das, wovor man Angst hat, was man sich in seinen schlaflosen Nächten ausmalt, die lieben Sorgen und Befürchtungen, in den allermeisten Fällen werden sie nie eintreten. 

Ich durfte das zuletzt auch wieder lernen. In einem ziemlich banalen Fall. Es ging um Mimas Schnuller. Eltern mit Schnullerkindern können sicher nachvollziehen, wie sehr manche Kinder an ihrem Schnulli hängen. Wenn man ihn auf einer längeren Fahrt ausversehen vergisst, dann ist Holland in Not. Mehr noch. Mama kann verzweifeln. Ich spreche aus Erfahrung. Unsere Mima nun hing sehr an ihrem Schnuller. Sie brauchte ihn auf jeden Fall zum schlafen, zum sich zu beruhigen, als kleinen Seelentröster. Ich konnte mir kaum vorstellen, wie ihr Leben ohne dieses geliebte kleine Plastikteil weitergehen sollte. Und entsprechend fürchtete ich den Tag, den unser Zahnarzt uns baldmöglichst ans Herz legte, den Tag, an dem die Schnuller plötzlich nicht mehr da sein würden. 

Ich schaute in meinen Kalender. Wann sind da so ungefähr zwei Wochen, in denen nichts großes ansteht, keine lange Fahrt, keine Übernachtung woanders, keine wichtige Veranstaltung... Wann ist die richtige Zeit, wann werden meine Nerven stark genug sein für nächtliche Schreianfälle und lange Abende mit sich im Bett wälzenden Kind, immer wieder herzzerreißend rufend: „Nulli haben!“. Wann werde ich genug Kraft haben, um das neben all der Belastung, die sowieso schon da ist, auszuhalten?

Nun, die Wahrheit ist, diese Zeit gab es schlicht nicht in meinem Kalender. Ich konnte sie einfach nicht finden. Und so verschob sich das, was ich schon längst angehen wollte immer weiter noch hinten. Ich wusste, dass ich es machen muss, aber eine innere Stimme sagte mir: „Ne, lass mal lieber noch ne Weile, wer weiß, was danach dann auf dich zukommt.“ 

Doch dann kam der heroische Tag. Der Tag an dem ich, ganz ohne in den Kalender zu schauen, sagte: „Heute sagen wir dem Schnulli Tschüs und werfen ihn in den Fluss!“ und dann feiern wir ein kleines Fest zu Ehren der mutigen Mima (oder doch der mutigen Mama - na, vielleicht für beide...)
Und das taten wir. Es war sicher ein lustiger Anblick, wie die ganze Familie Fröse zum nahegelegenen Fluss pilgerte, Mima mit der Dose mit ihren Schnullern drin, die beiden Großen ganz aufgeregt und stolz auf ihre kleine Schwester. Dann geschah es. Alle Schnuller landeten nach mehreren Versuchen doch sicher auf nimmer Wiedersehen in dem Strom des Wassers und wir konnten nur noch winken ...

Um es nun kurz zu machen: Jemima hat ihren Schnuller nur sehr kurz vermisst und hat dann ohne weitergelebt, als hätte sie nie einen gehabt. Ich habe gestaunt. Und ich habe gelernt: Tue das, wovor du dich scheust, was du vor dich herschiebst, vielleicht schon seit Wochen und Monaten. Tue es jetzt! Gehe es an! Es wird ziemlich sicher nicht so schlimm, wie du befürchtest.

Ein toller Kinderkalender

Wir hatten es immer sehr auf dem Herzen, mit unseren Kindern schon früh zu beginnen, Bibelverse auswendig zu lernen. Wir starteten unterschiedliche Anläufe, aber keiner war so richtig erfolgreich. Welche Verse sollten wir lernen, wann war eine gute Zeit sie zu lernen, welches kleine Belohnungssystem können wir einführen usw. 

Zu Weihnachten schenkten wir Gideon dann einen kleinen Kalender. Er ist vom Dillenburger Verlag und heißt „Die helle Straße“. Ich kenne diesen Kalender noch aus meiner Kindheit und freute mich, dass es ihn immer noch gibt. Da Gideon kleine Zettel liebt, haben wir uns für den Abreißkalender entschieden. Man kann ihn aber auch in Buchform bekommen. Der Kalender hängt nun in der Küche direkt an Gideons Sitzplatz am Tisch. 

An jedem Tag reißt er nun das Blatt ab und wir lesen gemeinsam den Vers für den Tag. Auf der anderen Seite steht dann noch eine kleine Ausführung dazu. Dabei gibt es ganz unterschiedliche Themen. Mal geht es um Tiere, mal um Kinder in anderen Ländern mal um eine Fortsetzungsgeschichte. Es ist so kurz gehalten, dass man es locker auch noch vor dem Frühstück (sogar an einem Schultag) lesen kann. Manchmal ergibt es sich, dass wir noch darüber mehr reden. Oder wir greifen das Thema am Abend in der Andacht wieder auf. 

Einmal war das Thema, dass Gott der Töpfer und wir der Ton sind. Da hatte ich schon ein Nachmittagsprogramm für die Kinder: Ich schaute auf Vimeo ein tolles Video von einer Töpferin an, wie sie aus einem Klumpen ein schönes Gefäß formte und anschließend durften die Kinder selbst noch töpfern (hab schon seit langer Zeit noch ein Stück Modelliermasse liegen gehabt). So konnte ich die Idee auf dem Kalender nehmen und noch weiter den Kindern Dinge beibringen, über Gott und das Leben. 

Aber was hat das nun mit dem Auswendiglernen zu tun? Nun, in jeder Woche gibt es einen neuen Lernvers. Den wiederholen wir auch jeden Tag. Wenn die Kinder ihn dann gut aufsagen können, dann bekommen sie Einen kleinen Aufkleber in einer Tabelle, die ich gebastelt und in der Küche aufgehängt habe. Da ist dann noch ein Umschlag, in dem die Kinder den Vers selbst abschreiben und noch anmalen. So können wir immer wieder einen ziehen und die Verse wiederholen. 

Bisher sind die Kids echt noch sehr gut dabei und es macht ihnen Spaß.
Neben dem Umschlag habe ich eine Karte geklebt, auf der „Schatz:Kiste“ steht. Genau das ist es nämlich. Diese Verse, Wort Gottes, soll für unsere Kinder wie eine Schatzkiste für ihr Leben werden. 

Ich kann nun allen, die mit ihren Kindern Verse auswendig lernen wollen und ein kleines Andachtsbuch suchen, diesen Kalender empfehlen. Legt diesen Schatz in eure Kinder, wenn sie noch klein sind. Es ist ein Schatz fürs Leben!

Mutterglück mit Gott im Blick - eine Buchempfehlung

Ich hatte schon seit längerer Zeit dieses Buch "Mutterglück mit Gott im Blick" bei mir liegen. Eine gute Freundin hatte es mir empfohlen und ich habe es darauf hin auch gleich bestellt. Da dann auch noch jemand zu Besuch kam, der es mitbringen konnte, hatte ich es schnell hier. (Amazon liefert ja leider nicht nach Albanien... 😉

Irgendwie blieb es dann aber doch länger unbeachtet liegen. Vielleicht war es der etwas schwerfällige Titel, der mich etwas abschreckte. Ich weiß auch nicht. Äußerlich ist das Buch eigentlich sehr schön aufgemacht, mit verschiedenen Bildern, sehr übersichtlich strukturiert, ansprechendes Format. 

Doch dann kam der Tag, an dem ich begann, es zu lesen. Und ich muss sagen, es hat mich sehr angesprochen. Es lag nun über einige Wochen neben meiner Bibel und meinem Tagebuch und ich sog die Worte in mich auf. Genau so etwas brauchte ich. Ich fand mich in den Schilderungen aus dem Alltag einer Mutter schnell wieder, wie sicher jede Mutter mit mehr als zwei Kindern. Ich denke, was mich besonders ansprach, war der klare Grund, auf dem die Autorin, Sara Wallace, ihre ganzen Gedanken und Tipps aufbaute: das Evangelium!

Ich möchte nun nicht im einzelnen auf alles eingehen. Ich möchte dieses Buch einfach nur allen Müttern sehr stark empfehlen. Eigentlich finde ich, wäre es auch etwas für Väter. So schade, dass es auf dem Markt viel mehr für Mütter gibt. Am Ende eines jeden Kapitels befinden sich noch Fragen zum Vertiefen und Reflektieren. Ich denke, dass man dieses Buch auch sehr gut in einer kleinen Gruppe mit anderen Müttern lesen könnte und sich dann darüber austauschen kann. Das würde ich nur zu gern einmal machen. 

Hier ein paar Kostproben aus dem Buch:

Wir sind körperlich, emotional und geistig ausgelaugt. Der Teufel weiß, dass der straffe Tagesablauf einer Mutter ihr nur wenig Zeit für tiefe theologische Gedanken lässt. Lass die wundervollen Wahrheiten der Erlösung an die Stelle der unaufhörlich meckernden Stimme treten, die dich immer wieder an deine Listen erinnert. Besinne dich darauf, dass in Christus die bedeutendste Liste  - die Liste deiner Sünden - getilgt wurde. Wir haben die vollkommene Erfolgsbilanz Christi vorzuweisen, ganz egal, wie weit wir mit unseren Haushaltsaufgaben zurückliegen. (S. 49)

Meine „stille Zeit“ ist nicht besonders still. Aber das ist okay. (S.65)

Ich kann die beschämenden Momente des Versagens nutzen, um meine Kinder aus Jesus hinzuweisen. (S.74)

Meine Kinder wurden mit einem Problem geboren und haben keine Ahnung, wie sie damit umgehen sollen. (S.85)

Es macht mir solche Freude, meinen Kindern zu sagen: „Siehst du? Deshalb brauchen wir Jesus.“ (S.86)

Wenn deine Kinder also das nächste mal sündigen:
* Bleibe gefasst.
* Bedenke: Was sie tun, ist absolut erwartungsgemäß.
* Mache ihnen klar, dass ihre Sünde nicht beschönigt, aber vergeben werden kann: durch Jesus. (S.88)

Das Evangelium soll jeden Tag in mein Herz strömen und die Liebe zu Jesus neu entfachen. (S.122)

Naja, wenn ich das Buch so durchblättere dann denke ich, dass ich es eigentlich grad nochmal lesen sollte, damit ich die Wahrheiten verinnerlichen kann. Und vielleicht frage ich eine liebe Freundin, ob sie es mit mir liest und wir uns austauschen können. Das geht ja dank der modernen Medien sehr gut... 🙂

Was mir mein Tagebuch vor Augen hielt

Vor ein paar Tagen blätterte ich in meinem Tagebuch vom letzten Jahr. Gerade bin ich wieder in dieser Zeit, in der ich bewusst Abschied nehmen muss von den warmen und hellen Tagen, Tagen voller Licht und freudigen Kinderstimmen auf der Straße. Die Tage werden kürzer und dunkler, der große Berg hinter unserem Haus verfärbt sich wieder und wird bald in braun dastehen und es wird ungemütlich kalt in der Wohnung. Eine Zeit die zugegebener Weise nicht so einfach ist. 

Naja, jedenfalls wollte ich sehen, welche Gedanken ich letztes Jahr hatte und was mir half. Dabei stieß ich allerdings auf etwas anderes. Etwas, das mich sehr ermutigt hat und mir gleichzeitig auch die Augen geöffnet hat.

Ich schrieb so ungefähr vor einem Jahr, dass ich mir Sorgen mache um Gideon, weil er keine Jungs zum spielen hat. Damals spielten unsere Kinder fast ausschließlich mit den beiden Nachbarmädels. Jetzt, ein Jahr später, kommen Jungs aus unserem Viertel zum Tor und rufen nach Gideon. Oder die beiden Nachbarjungs rufen herüber und wollen mit Gideon spielen. Jetzt kann ich Gideon kaum bremsen, raus zu gehen zu seinen Freunden. Jetzt spielt er Ball auf der Straße, fährt begeistert Fahrrad und zieht mit den Jungs um die Häuser. Das wäre letztes Jahr noch nicht denkbar gewesen. Dass er sogar allein mit den Nachbarskindern in die Schule hier gehen wird, das war unvorstellbar für mich. Damals, vor gerade mal einem Jahr. 

Irgendwie hat mir das die Augen geöffnet. Es hat mich zum einen dankbar gemacht. Dankbar dafür, dass Gott meine Gebete hört. Dass er meine Ängste und Sorgen sieht und sie zu seiner Zeit beantwortet und zunichte macht. 

Als ich gestern mit der Mutter von Gideon’s bestem Freund, seinem Nachbarn, sprach, wurde mir erst bewusst, was Gott getan hat: eigentlich wäre der Juri schon letztes Jahr in die Schule gekommen. Doch sein Geburtstag wurde zu spät registriert (er ist im August geboren, wurde aber erst im April registriert) und darum musste er noch ein Jahr mit der Einschulung warten. Ein Jahr warten hieß, dass er nun zusammen mit Gideon gehen kann. Es heißt, dass Gideon seinen besten Freund an seiner Seite hat, wenn er in die Schule geht. Wie gnädig von Gott! Gott selbst denkt an meine Kinder und kümmert sich um sie! Schon vor sieben Jahren dachte er an uns und daran, dass Gideon einen Freund brauchen wird und ließ seine Eltern diesen „Fehler“ begehen. (So stell ich mir das jedenfalls vor. 😉

Auch wurde mir einmal mehr die Augen geöffnet für mein menschliches Herz, das leider immer noch nicht genug auf den Herrn vertraut. Warum? Damals machte ich mir Sorgen, dass Gideon zu wenig Freunde hat. Jetzt hat er viele und er ist unterwegs mit ihnen und eine neue Sorge macht sich breit: machen sie auch keine Dummheiten? Ist er sicher? Was machen sie, wenn ich sie nicht sehe? Es ist wohl der typische Loslassprozess, den jede Mutter durchlaufen muss. Das Kind wird immer mehr selbstständig und löst sich rein äußerlich auch immer weiter von zu Hause. Und schon beginnen neue Gedanken und Sorgen. Das ist alles so plötzlich passiert und ich muss da erst hinterher kommen. 

Sorgen werden immer wieder neue aufkommen, was unsere Kinder anbelangt. Die alten werden durch neue ersetzt. Es wird wohl nie eine Zeit geben, in der ich sagen werde: alles ist in bester Ordnung mit meinen vier Kindern. Auf der einen Seite erschreckt mich dieser Gedanke. Auf der anderen Seite treibt er mich näher zu Jesus. Denn der einzige Ausweg ist dieser: 
            

Du aber, Rahel, vertrau auf den Herrn und tu Gutes! (Psalm 37,3)

Ich kann mich nur zu dem Herrn flüchten und wissen:  Er kümmert sich um meine Kinder (und um alles andere) und ich darf ruhig sein. Ich weiß, dass ich dieses Vertrauen, gerade in Bezug auf meine Kinder, mehr und mehr lernen muss. Die abgeben an Gott, wissen, dass meine Kinder nicht mir gehören, dass Gott sie in seinen liebenden Händen hält, dass er sie liebt und mir und ihnen helfen wird. All das muss sich tief in meinem Herzen verankern.

Vor einem Jahr schrieb ich einen Artikel von einer Frau die sagte, im Rückblick auf ihre Erziehung würde sie sagen, dass sie Gott hätte mehr vertrauen sollen, weil er vertrauenswürdig ist. Er hat sich über die Jahrtausende als solcher erwiesen, er wird es auch in meinem und im Leben meiner Kinder sein! 

Und ebenso kümmert er sich um dich und um all deine Sorgen im Moment. Vertraue auf ihn!

Ich will doch nur das Beste für meine Kinder

Seit zwei Wochen geht unser Gideon in die lokale Schule. Es ist eine große Schule und er ist der einzige Ausländer dort. Seit feststeht, dass er dorthin zum Teil gehen wird, bin ich am beten. Für ihn und ich denke noch mehr für mich. Für ihn, weil ich weiß, dass es ihm schwerfällt in fremden Umgebungen mit fremden Menschen allein zu bleiben. Und für mich, nun, ich weiß, welche Gefühle in mir hochkommen, wenn ich die Andersartigkeit der Schule, des Unterrichtes, der  Pädagogik usw. sehe und erlebe. 

Ich bin eine Mama. Und eine Mama möchte immer das Beste für ihre Kinder. Ich kenne Deutschland und die Möglichkeiten dort. Ich kenne die Schulen und den kreativen Unterricht gerade in der Grundschule. Ich höre von Freundinnen und ihren Kindern. Von tollen christlichen Schulen. Von sehr gut ausgebildeten Lehrern und gutausgestatteten Schulen (ich weiß, auch nicht überall...). Von Schulen, in denen man im Sportunterricht auch wirklich Sport macht.

Und nun bin ich hier im Hinterland von Albanien. Und da sind meine Kinder mit uns. Und hier müssen sie in den Kindergarten und in die Schule. So haben wir uns jedenfalls entschieden. Ich weiß, dass es eine gute Entscheidung ist aus mehreren Gründen, ich weiß aber auch, dass ich innerlich einen kleinen Kampf ausfechten muss. Da ist die Liebe zu meinen Kindern und mein großer Wunsch, ihnen das Beste zu geben und zu ermöglichen, und da sind die Gegebenheiten hier.

Ich bin innerlich zerrissen und das Gefühl, dass ich meinen Kindern etwas Gutes vorenthalte, indem wir hier sind, das kommt gerade am Anfang so eines neuen Abschnittes in mir auf. Ich hatte genau das gleiche auch damals, als die Kinder in den Kindergarten kamen - jetzt ist das normal und die Kinder sind und waren glücklich da. Doch dieses Gefühl hat die Kraft mir Freude zu rauben, mir meine Bestimmung hier zu verschleiern und mich ernsthaft ins Fragen zu bringen: lohnt sich das alles dafür?

Ich schaue auf meinen großen Jungen. Er verändert sich. Er sitzt vor dem Spiegel und kämmt sich, schmiert sich Haargel in die Haare und lässt sie von seinem Freund frisieren (das hätte er vorher nicht gemacht :). Er ist einer von allen. Er will später mal ein ganz bestimmtes Auto fahren, so wie alle anderen. Er ist eifrig dabei, seinen Schulranzen zu packen, seine Hefte mit Glitzerpapier einzuschlagen, auf dem Fußballer abgebildet sind, er freut sich an seinen Stiften und Büchern und an der neuen Aufgabe, so scheint es jedenfalls. Ich freue mich darüber. Er kennt Schule ja auch nicht anders. 

Und ich will mich einfach mit ihm freuen. Will wertschätzen, was es hier gibt und wie es hier gemacht wird und will nicht vergleichen mit einer ganz anderen Welt, die Deutschland einfach ist.

Und ich will vertrauen. Ich will vertrauen darauf, dass Gott uns hier hingestellt hat. Und dass es gut ist, hier zu sein. Und dass es auch gut ist für unsere Kinder, die so anders aufwachsen, als die meisten deutschen Kinder. Ich will Gott vertrauen, dass er auch mit meinen Kindern die besten Absichten hat und ihnen das Leben hier zu ihrem Besten dient. Hätte ich dieses Vertrauen nicht, könnte ich hier einpacken und gehen. 

Doch wir sind sicher, dass Gott noch einen Auftrag hat für uns an diesem Ort. Und so leben wir hier. Alle sechs. Und es ist einfach schön zu sehen, wie fröhlich und doch so anders normal unsere Kinder hier aufwachsen dürfen. 

Und dieses schwere Gefühl des: „Ich enthalte meinen Kindern Gutes vor“, das verblasst so langsam wieder... und die innere Unruhe weicht einem tiefen inneren Frieden.

Wer festen Herzens ist, dem bewahrst du Frieden; denn er verlässt sich auf dich. Darum verlasst euch auf den HERRN immerdar; denn Gott der HERR ist ein Fels ewiglich. 

Jesaja 26,3-4

10 Zitate aus dem Buch „Du und ich in Ewigkeit“ von Francis und Lisa Chan

Heute blicken wir auf 10 Jahre Ehe zurück. Wir sind begeistert über das, was Gott in diesen Jahren gewirkt hat. Wir haben fast vier Kinder (im Juli:) und dürfen schon seit fast fünf Jahren gemeinsam hier in Albanien Gott dienen. Das ist ein Vorrecht! Und ein Geschenk!Noch größer ist das Geschenk in unserer Zeit, in der so viele Ehen geschieden werden, dass wir immer noch zusammen sind, einander lieben und wertschätzen und durch dick und dünn gemeinsam mit Jesus gehen dürfen. Dafür ihm alle Ehre!

Bücher haben in unserer Ehe eine wichtige Rolle gespielt.
Ein Buch, dass uns als Ehepaar in den letzten Jahren unserer Ehe sehr angesprochen hat, ist das von Francis und Lisa Chan. Wir hatten auch die Gelegenheit, es mit zwei jungen Paaren gemeinsam zu lesen und es hat uns sehr herausgefordert und unsere Ehe und uns persönlich sehr bereichert.

Hier möchte ich 10 Zitate weiter geben und ich hoffe, dass sie auch dich und deine bestehende Ehe bereichern und herausfordern. Und wenn du noch nicht verheiratet bist, dass seien Sie dir eine Inspiration für spätere Zeiten... 😉

In meinem über 20-jährigen Bild als Pastor bin ich zu dem Schluss gekommen, dass die meisten Probleme in der Ehe gar keine Eheprobleme sind. Es sind Probleme mit Gott. Sie lassen sich darauf zurückführen, dass einer der Partner- oder beide - ein schlechtes Verhältnis zu Gott oder ein falsches Verständnis von ihm hat. Ein wahrheitsgetreues Gottesbild eine Grundvoraussetzung für eine gesunde Ehe. (20)

Wenn wir unseren Blick nicht auf Gott heften, dann verbringen wir unsere Zeit damit, geringeres anzustarren, nämlich uns selbst.
Diesen Fehler machen viele Paare. Sie verbringen viel Zeit damit, auf sich selbst und den Partner zu sehen, aber sie nehmen sich wenig Zeit, um unverwandt auf Gott zu schauen. (25)

Jesus macht deutlich, dass er den ersten Platz in unserem Leben einnehmen will. (...)
Es ist nicht so, dass wir ihn ein wenig mehr lieben sollen als unserer Familie; nein, unsere Liebe für ihn soll einer ganz anderen Kategorie angehören. Er steht weit über uns und deshalb soll auch unsere Liebe zu ihm weit über unserer Liebe zu anderen stehen. (33)

Zu viele Christen beschränken sich darauf, ein wenig moralischer zu erscheinen als die Menschen um sie herum. Aber der Unterschied zwischen einem wahren Christen und einem Nichtchristen hat mit feinen moralischen Abstufungen nichts zu tun, es geht um den Unterschied ob man lebt oder tot ist! (50)

Lisa und ich sind beide davon überzeugt, dass in der Demut Jesu der Schlüssel zu einer gesunden Ehe liegt, mehr als in irgendeinem anderen seiner Wesenszüge. Wenn es das erklärte Ziel zweier Menschen ist, genauso demütig zu sein wie Christus, wird sich alles andere von allein fügen. Es ist wirklich so einfach. Auseinandersetzungen eskalieren, wenn es uns wichtiger ist, recht zu haben als Christus ähnlich zu sein. In der Hitze des Gefechts lässt man sich leicht blenden. Schnell ist man an dem Punkt, an dem man nur noch gewinnen will, selbst wenn man dafür sündigen muss. Gewöhnlich hat sich derjenige, der am Ende als Sieger dasteht, auch weniger wie Christus verhalten. (...) Was zählt mehr: einen Streit zu gewinnen oder den Beispiel Christi zu folgen? Selbst mitten in einer heftigen Auseinandersetzung sollten wir uns fragen, ob wir gerade wie Jesus handeln. (72f)

Gemeinsam in der Schlacht zu sein bewahrt uns davor, uns gegenseitig zu bekriegen. Diejenigen, die den Heiligen Geist in sich haben, spüren eine Sehnsucht, in den Kampf zu ziehen. Wir wollen gebraucht werden. Wir wollen Teil seiner göttlichen Mission sein. (105)

Wir verbringen viel zu viel Zeit damit, auf das Vergängliche zu schauen. Und genau das möchte der Satan bei Ihnen erreichen: dass Sie die Wirklichkeit ignorieren, die Ewigkeit ignorieren, dass Sie an den Dingen zweifeln, von denen Gott sagt, dass sie wahr und wichtig sind. Der Teufel bombardiert Sie mit vergänglichen Angelegenheiten. Er versucht Sie dahin zu bringen, dass Sie Dinge lieben, die keinen Bestand haben. Wie gut gelingt ihm das bei Ihnen? (147)

So möchte ich gern sein! Eine starke Frau, die in Gottes Verheißungen verankert ist. Aber es beginnt damit, dass man tiefe Wurzeln in Gottes Wort schlägt. Es wird nicht dadurch geschehen, dass man für sich selbst eintritt, Aufmerksamkeit fordert und für sich selbst kämpft. Es wird geschehen, wenn man fest in Christus bleibt, die eigene Aufmerksamkeit auf ihn richtet und für seine Ehe kämpft. (161)

Lassen sie keinen Tag vergehen, ohne mit Ihren Kindern über den Himmel zu sprechen. Das Wichtigste, was Sie Ihre Kindern vermitteln können, ist, wie sie Entscheidungen mit einer an die Ewigkeit orientierten Denkweise treffen. (187)

Gott hat Ihnen Kinder anvertraut, damit Sie sie zu Jüngern machen, die in alle Welt gehen und Menschen zu Jüngern machen. Der Auftrag Jesu ist zu wichtig, um ihn wegen unserer Unsicherheit, unserer Sehnsucht nach Geborgenheit und unserer Ängste zu vertun. (200)

Gedanken zu 10 Jahren Ehe mit meinem Mann

Es ist nicht zu glauben, wie die Zeit vergeht! Nun bin ich tatsächlich schon zehn Jahre mit Danny verheiratet. Der 24. Mai 2008 liegt zehn Jahre zurück. Früher schienen mir Paare, die so lange verheiratet sind und neben all der Herausforderungen noch glücklich und verliebt zu sein schienen immer als sehr bewundernswert. Ich hatte Achtung vor ihnen. Und ich habe es immer noch, gehöre ich doch jetzt auch zu ihnen.

Wenn ich zurückschaue, kann ich nur staunen über Gottes Wege in unserem Leben. Manches ist sicher anders gekommen, wie wir es uns gewünscht hatten. Dannys MS Diagnose nach drei Jahren Ehe kam überraschend und genau dann, als wir unsere Pläne, ins Ausland zu gehen, intensivierten. Doch Gott hat uns dennoch gesandt und ich bin so dankbar dafür.

Auch dass jetzt unser viertes Kind in meinem Bauch strampelt, ist für mich ein Gnadengeschenk Gottes. Wir hatten gerade mal ein 4 Monate alten Jungen, als die Diagnose kam und innerlich begrub ich meinen Wunsch nach einer großen Familie. Vier Kinder waren immer mein Traum gewesen. Und jetzt bekomme ich sie tatsächlich. Von Gott ganz klar geschenkt. Zwei Jungen und zwei Mädchen.

Gott hat uns immer wieder überrascht. Mit tollen Freunden, die wir jetzt in vielen Teilen Deutschlands haben, Menschen, die hinter uns und unserem Dienst stehen. Mit diesem Ort, an dem wir nun schon seit fast fünf Jahren leben (nirgends waren wir während unserer Ehe länger...). Einem Ort, den wir uns selbst vielleicht nicht ausgesucht hätten, aber den Gott nun tief mit unserem Herzen verflochten hat.

Es ist ein Privileg, manchmal auch eine Herausforderung, diesen Dienst hier gemeinsam tun zu dürfen. Natürlich ist es manchmal auch nicht so leicht, aber die allermeiste Zeit ist es einfach nur schön, am gleichen Ziel zu arbeiten, zu teilen, gemeinsam zu kämpfen, zu siegen und manchmal auch zu verlieren. Gemeinsam für Jesus Menschen zu gewinnen, zu beten, zu ringen, das ganze Leben danach ausrichten zu können.

Ich bin sehr dankbar für meinen Mann und meine Familie. Sicher konnte ich vor zehn Jahren noch nicht erahnen, wo Gott uns hinführen würde. Aber ich bin so dankbar, einen Mann zu haben, der trotz mancher Schwierigkeit am Auftrag dran bleibt. Einen Mann, der mir jeden Morgen das Frühstück macht, der den Kindern zum einschlafen C.S. Lewis vorliest, der mir ein Vorbild ist in seinem Vertrauen auf die guten Wege Gottes, der mich anspornt, der mich liebt und schön findet, so wie ich bin, der nicht müde wird, seinen Gott zu suchen und zu finden, der bereit ist und den Mut hat, noch ein viertes Kind zu bekommen.
Ich bin dankbar, dass Gott mir diesen, meinen Mann gegeben hat. Ich bin eine reich beschenkte Frau. Das sehe ich natürlich auch besonders, wenn ich mich mit den Frauen hier vergleiche. Ich habe einen besonderen Mann. Leider ist mir das nicht immer vor Augen, sondern eher die Dinge, die einen manchmal nerven, vor allem an stressigen Tagen.

Aber an diesem Tag heute will ich einfach nur dankbar sein. Ich will zurückblicken und mich über diese zehn Jahre Ehe freuen. Darüber freuen, dass wir noch immer glücklich verheiratet sind und gespannt in unsere Zukunft schauen, die Gott in seinen liebenden und treu sorgenden Händen hält!

Sachen gibt`s

Nachdem ich mich in den letzten Wochen wirklich Wacker gehalten habe, kam jetzt doch alles anders. Von was rede ich?

Nun, von unserem nächsten Baby. Der Bauch wächst und auch die Freude auf unser 4. Kind. Mit uns freut sich natürlich auch Krume. Auf die erwartungsvolle Frage hin, was es denn wird, hab ich die letzten Wochen immer damit geantwortet, dass Gott uns, wie es aussieht, noch ein Mädchen schenkt. Wir haben ja schon zwei und nur einen Jungen. Da hätten mir doch alle sehr einen weiteren Jungen gewünscht. Und überhaupt zählen in der Gesellschaft die Jungen einfach mehr. Heute morgen stand ein Mann in der Tür und hat fast beschwörend mir einen Jungen gewünscht, als ob das das einzige Glück ist.

Ich muss sagen, dass mich das manchmal genervt hat und ich voller Freude und stolz erzählt habe, noch ein Mädchen zu bekommen. Ich wollte bewusst einen Gegenpol zu dieser Einstellung der Menschen hier bilden.

Jetzt waren wir in Deutschland und ich bei meiner Ärztin, die ein gutes Ultraschallgerät hat. Und da wurde doch glatt aus dem Mädchen eindeutig ein kleiner Junge. Ich konnte es kaum glauben. Die ganzen Wochen ging ich von einem Mädchen aus, hab fast alle noch vorhandenen Jungen Klamotten weggegeben und endlich hatten wir uns (fast) auf einen Mädchennamen geeinigt. Nun sieht alles anders aus. Natürlich freuen wir uns sehr auch über einen Jungen! Natürlich wird manches wieder etwas komplizierter.

Aber ganz sicher ist, dass sich ganz Krume mit uns freut. Nochmal werde ich von vielen beglückwünscht. Ehrlich gesagt finde ich es komisch. Aber ich kenne ja mittlerweile meine Leute und die Kultur hier. So freue ich mich eben mit ihnen mit, aber nicht, ohne nochmal ganz deutlich zu sagen, dass wir uns auch sehr auf ein Mädchen gefreut hatten. 🙂

Ein Ausflug ins Grüne

Wir freuen uns, dass der Winter vorbei ist. In den vergangenen Monaten hatten wir als Familie wenig Möglichkeiten, schöne Dinge zu erleben. Unser Leben beschränkte sich zumeist auf unsere kleine Wohnung, in welcher wir meistens nur die Küche geheizt hatten.

Doch nun ist der Frühling da und alle Mühen des Winters sind vergessen. Wir dürfen uns jetzt erfreuen an der immer grüner werdenden Natur. Die Obstbäume stehen in voller Blütenpracht und überall erwacht das Leben.

Am Sonntag nutzten wir das schöne Wetter, um mal rauszukommen aus unserem kleinen Städtchen. Wir fuhren ins Grüne. Nicht weit von unserem Ort fanden wir eine verlassene Siedlung von Häusern. Am Hang gelegen und umgeben von allerlei grünen Wiesen erschien uns die Gegend fast wie das Auenland des kleinen Hobbit.

Natürlich nahmen wir dabei auch mal wieder die Gelegenheit wahr, ein paar Fotos von der Natur und unserer Familie zu machen. Einen kleinen Auszug der Bilder seht ihr hier.