Heute war wieder Kindertreffen

Jeden Donnerstag findet bei uns von 15 bis 16:30 Uhr ein Kindertreffen statt. Es kommen bis zu 20 Kinder. Du müsstet mal erleben, wie diese Kinder immer angestürmt kommen. Ganz anders als in Deutschland, wo die Kinder eher gelangweilt und begeisterungslos zu den Kinderstunden kommen.

Bei uns kommt es einem jedes Mal so vor, als käme eine Horde von Elefanten die Treppe hoch, auch wenn es nur 6 oder 7 Kinder sind.

Rahel macht dieses Treffen nun gemeinsam mit Gilberta. Bärbel hat sich zurückgezogen, um andere Schwerpunkte zu setzen. Das bedeutet für Rahel ganz schön viel Aufwand. Ich bin so stolz auf Rahel. Immer wieder überlegt sie sich Bastelarbeiten und erzählt neu die Geschichten aus der Bibel. Sie erweist den Kindern Liebe, die sich oft gar nicht liebenswürdig verhalten.

Bis Weihnachten wird Rahel diese Treffen noch anbieten. Danach bricht die Babypause an. Wir beten so darum, dass die Kinder noch viel mitnehmen und dass ihre Herzen verändert werden, weil sie Jesus kennenlernen.

zu dem Foto oben: Gideon ist auch oft mit dabei. Es freut uns, dass er in diesen Treffen aufgeht. Oben im Bild sieht man ihn ganz in der Mitte mit einem breiten Grinsen. Es ist so schön, dass wir wirklich sagen können: Gideon ist angekommen. Dieses Bild zeugt davon.

Mein Start ins Bibellesen mit Ismael

Eines unserer Jahresziele als Team war es, dass jeder von uns mit einem Menschen aus Krume anfängt in der Bibel zu lesen. Die Umsetzung des Ziels sollte bis August geschehen.

Leider haben wir dieses Ziel knapp verpasst. Bis zum Mittwoch letzte Woche hatte ich noch gar keinen Mann, der interessiert ist. Doch dann hatte ich ein gutes Gespräch mit einem 57-jährigen Mann. Sein Name ist Ismael.

Er ist ein stadtbekannter Mann. Seine Familie ist die ärmste Familie der Stadt. Ismael hat insgesamt 10 Kinder. Seine erste Frau starb bei der Geburt des fünften Kindes. Dann nahm er sich eine neue Frau. Diese wurde jedoch von den Kindern nicht akzeptiert. Als der älteste Sohn alt genug war, zog er aus und nahm alle seine Geschwister zu sich.

Nun lebt Ismael mit fünf Kindern und seiner neuen Frau in einer Zwei-Zimmer Wohnung. IMGP9777Rahel war schon öfter bei der Familie um ihnen zu helfen und Hilfsgüter vorbei zu bringen. Ich hatte erst am Mittwoch die Möglichkeit diesen ehemals ehrenvollen Mann kennenzulernen.

Wir kamen in unserem ersten Gespräch auch auf den Glauben zu sprechen und ich konnte ihm das Evangelium weitergegeben.

Ismael meinte nur, dass er einfach zu ungebildet sei und zu wenig weiß. Dies war für mich natürlich eine Steilvorlage. Ich fragte, ob er mehr lernen wolle und bereit ist mit mir die Bibel zu lesen. Seine Antwort war ein deutliches: Ja, auf jeden Fall.

Heute war ich zum ersten Mal bei dieser armen Familie. Ismael wartete schon auf mich. Den Termin hatte er nicht vergessen. Vielmehr hatte er schon nach mir gesucht, weil er sich unbedingt mit mir treffen wollte.

Irgendwann fingen wir dann auch an in der Bibel zu lesen. Dies gestaltete sich jedoch ein wenig schwierig. Das Lesen war für Ismael sehr mühsam. Die Buchstaben war zu klein und seine Augen zu schwach. Ich habe den albanischen Bibeltext dann laut und deutlich vorgelesen. Auch Rrushe, seine Frau hat sehr aufmerksam zugehört.

Sich mit einem geschriebenen Text auseinanderzusetzen, war für die beiden recht schwierig und intellektuell eine Herausforderung. Das habe ich schnell gemerkt. So habe ich noch einmal die Chance genutzt, um den Fokus auf das Evangelium zu legen.

Dies war ein bescheidener kleiner Anfang.

Ich bete nun, dass Gott meine schwachen Versuche gebraucht um diese Menschen zu berühren und ihnen zu zeigen, dass sie Jesus brauchen.

Nächste Woche werde ich wieder hingehen.

Was ich auf meiner ersten albanischen Hochzeit erlebte

Vor einigen Wochen hat meine liebe Freundin geheiratet. Ich war die einzige, die außerhalb ihrer Familie eingeladen war. Nun wartete die erste richtige albanische Hochzeit auf mich, an der ich komplett teilnehmen würde.

Die Idee

An dem Tag als es am Abend starten sollte, bestellte mich meine Nachbarin und gute Freundin zu sich und fragte mich, ob ich nicht die traditionelle Tracht am Abend tragen wollte. Erst zögerte ich etwas, doch als ich hörte, dass ich nicht den ganzen Abend damit rumlaufen musste, sondern erst zu einem bestimmten Zeitpunkt ich mich umziehen müsste, war ich bereit, die doch sehr schwere und sehr aufwendig gemachte Tracht zu tragen. Davor probierte ich sie an. Hier könnt ihr sehen, wie ich aussah.

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Gar nicht so schlecht, oder?

Die Hochzeit beginnt

Dann ging es am Abend los. Üblicherweise wird auf albanischen Hochzeiten zu ohrenbetäubender Musik im Kreis getanzt. Ich wusste schon, dass ich diesmal nicht drum herum kommen würde zu tanzen. Doch da ich mich ja unter “Freunden” befand, fiel es mir doch leichter, mich einzureihen. Als ich dann den ein und anderen Tanz konnte, da merkte ich, welches Gemeinschaftsgefühl einem diese Art des Tanzens gibt. Ich fühlte mich wie eine von ihnen.

Ich tanzte viel, richtig viel. Und das schöne war, ich konnte mich ganz darauf einlassen. Egal, was andere denken. Egal, was ich selbst denke.

Gegen halb zehn wurde gegessen. Ich saß zwischen all den zahnlosen alten Tanten und Omas. So besorgt schoben sie mir immer mehr Essen zu und immer wieder begegneten meine Augen in der Dämmerung den von Falten klein gewordenen Augen dieser besonderen Menschen.

Jetzt wird es ernst

Nach und nach kamen alle Frauen, alt und jung, aus dem ganzen Viertel. Irgendwann saßen dann sicher über 100 Frauen und vereinzelt auch Männer im Kreis um die Tanzwiese.
Dann bekam ich mit, wie um ca. 23 Uhr einige Frauen ins Haus gingen, um sich umzuziehen.
Jetzt oder nie, dachte ich. Und obwohl ich sehr müde war und mein Bauch von all dem Essen auch etwas gebläht war, zog ich schnell mit meiner Nachbarin los, um mich umzukleiden. Ihre kleinen Kinder auf dem Bett im Schlafzimmer schlafend und ich am Tracht anziehen. Schon komisch.

Etwas zögerlich ging ich dann wieder zur Hochzeitsgesellschaft zurück. Sicher hatten sie noch nie einen Ausländer in ihrer Tracht, die doch sehr besonders ist, gesehen. So jedenfalls deutete ich ihre Blicke. Die ein oder andere ältere Frau zupfte noch an mir rum, den Rock tiefer, den Gürtel schräger… Ich ließ es gerne und lächelnd über mich ergehen.

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Der kurze Schock

Insgesamt waren wir dann mit der Braut ungefähr fünf Frauen in Tracht. Dann hieß es plötzlich, dass wir nun vortanzen. Ich dachte, ich höre nicht recht. Die Tänze konnte ich noch nicht ganz exakt. Doch Gott sei dank, es kam genau der, den ich schon ziemlich sicher beherrschte.
So tänzelte ich in der schweren, albanischen, typisch hasianischen Tracht an all den Frauen meines Viertels vorbei. Und es ging mir sehr gut dabei, wer hätte das gedacht.

Ups…

Der peinlichste Moment kam dann aber doch noch: es war “Freestyle” Tanz angesagt. Ich hatte eigentlich zuvor schon mitbekommen, dass man diesen doch zu zweit tanzt. Man hält sich nicht fest, dennoch tänzelt man immer umeinander herum. Mir wurde dann die Braut zugeteilt. Irgendwie war mir das nicht bewusst. So tanzte ich über die Fläche, schäkerte noch mit kleinen Mädels in Tracht, bis dann die Braut angetanzt kam (da sie eine Hüftdysplasie hat, war sie auch etwas langsamer unterwegs). Sie flüsterte mir nur zu: du musst mit mir tanzen. Oh, das tat mir leid und ich konnte nur verlegen zu den grinsenden Mädels am Rand lächeln.

Aber genau das bedeutet es, in einer anderen Kultur zu leben: Fehler machen. Doch wir müssen bereit sein, immer wieder einzutauchen und es in Kauf zu nehmen. Und vor allem braucht man die Gabe, über sich selbst zu lachen. Das tat ich…

Insgesamt war dieser Abend eine sehr gute Erfahrung für mich und ein tiefes Eintauchen in die albanische Kultur und in das Leben der Menschen hier.

Der vernachlässigte positive Aspekt der Flüchtlingskrise

Manchmal kann ich mich nur noch aufregen darüber, dass die Albaner in Scharen nach Deutschland gehen. Wenn ich an die schwierige Lage in den Kommunen denke, dann frage ich mich, wohin das alles noch führen soll.

Wenn ich an die Lüge denke, die hier unter den Albanern verbreitet ist: “Ihr Deutschen habt doch gesagt, wir sollen alle kommen”, dann frage ich mich, wie sich solch ein Gerücht verbreiten konnte.

Leider vergesse ich Gott in dem Ganzen. Ich beachte nicht, dass er trotz allem immer noch alles unter Kontrolle hat. Ich bin beunruhigt, ärgerlich und machtlos.

Doch mein Gott ist nicht machtlos. Er regiert und er weiß schon längst, wie viele Flüchtlinge noch kommen werden. Kann es vielleicht sogar sein, dass hinter dem irdischen Verlangen der Menschen, Gott steht, der die Herzen der Menschen lenkt?

Er lenkt Ihnen allen das Herz und gibt acht auf alle ihre Werke. Psalm 33

Weil Gott Gott ist und weil sein Plan vollendet werden wird, will ich ruhig werden und mich auf das konzentrieren, was Gott wirken will.

Eines steht fest: Gott hat sein Ziel mit den 650.000 Menschen, die dieses Jahr nach Deutschland kommen, um dort Asyl zu suchen.

Nur der allergeringste Teil dieser Menschen kennt Gott. Die meisten Flüchtlinge kommen aus Ländern, die islamisch geprägt sind. In ihren Ländern hatten diese Menschen bislang nie die Chance, von Gott, dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus zu hören. Nie stellte sich ihnen die Frage, ob ihre Glaube der Weg zu Gott ist, oder ob es vielleicht einen anderen Weg zu Gott gibt.

Doch jetzt sendet Gott die Menschen nach Deutschland. Die einen kommen aus einem Land voller Krieg und Terror, wie Syrien, Irak oder Afghanistan. Die anderen kommen aus Ländern wie Albanien und Kosovo, in denen Korruption und Armut die Menschen mürbe gemacht hat.

Was auch immer die Menschen zuvor erlebt haben: Es sind zerbrochene Menschen auf der Suche nach Hoffnung.

Hoffnung auf ein sicheres Leben. Hoffnung auf ein besseres Leben.

Herausgerissen aus dem Elend ihres Herkunftslandes kommen die Menschen nach Deutschland. Sie sind hilflos, bedürftig und abhängig von der Freundlichkeit und Güte der Menschen in Deutschland.

Und genau in dieser notvollen Situation möchte Gott den Menschen begegnen. Er möchte ihnen seine Liebe zeigen. Er möchte ihnen dienen und ihnen Hoffnung geben. Er möchte ihnen zeigen, dass er sich um sie kümmert.

Doch wie will Gott das tun?

Er will es durch seine Kinder tun. Wir sind berufen hin zu gehen und den Menschen die Liebe Gottes zu bringen in Wort und Tat. Zerbrochene Menschen auf der Suche nach Hoffnung sind viel offener für das Reden und Wirken Gottes.

Die Zeit ist jetzt da, dass Kinder Gottes sich auf den Weg machen. Ungeachtet der Barrieren von Sprache und Kultur. Es ist Zeit, dass wir die Menschen in ihren Flüchtlingsheime besuchen und den ihnen zeigen, dass wir für sie da sind und dass wir eine Hoffnung anzubieten haben, die über die Hoffnung auf ein besseres Leben hinaus geht.

Wir haben eine Hoffnung, die unabhängig ist von der Staatsangehörigkeit.
Wir haben eine Hoffnung, die sich nicht richtet nach dem, was man materiell besitzt.
Wir haben eine Hoffnung, die selbst in der hoffnungslosesten Situation trägt und besteht.

Wir haben eine Hoffnung, die einen Namen hat: JESUS.

Auf Ihn warten all die Flüchtlinge, ohne es zu wissen. Nur müssen wir hingehen, um Ihn unter ihnen bekannt zu machen. Gehst du mit?

10 nachvollziehbare Gründe für Albaner in Deutschland Asyl zu beantragen

Jeder spricht darüber. Ob hier in unserer Stadt oder in den deutschen Medien. Es gibt nur ein Thema: Die Flüchtlingskrise.

Deutschland hat die meisten Asylbewerber seit 1992 zu verzeichnen. Jeden Tag kommen Tausende von Menschen nach Deutschland, um dort Zuflucht zu suchen. Ein Großteil dieser Flüchtlinge stammt aus den Balkanländern, vor allem aus dem Kosovo und Albanien.

Die Menschen aus Albanien strömen nur so nach Deutschland. Natürlich gehören dazu auch viele aus Has, der ärmsten Region, in der wir leben. Erst am Freitag teilte Ahmet mir mit, dass in den letzten zwei Tagen 200 Menschen aus Has nach Deutschland gegangen seien.

Doch was treibt diese Leute an? Wie kommen sie dazu ihr Leben hier aufzugeben um in Deutschland Asyl zu beantragen?

Gründe dafür gibt es natürlich reichlich. Damit du ein wenig besser verstehen kannst, was die Leute bewegt, habe ich mal ein paar Punkte zusammengefasst.

Die ersten drei Erklärungen haben mit der Situation in Deutschland zu tun. Um den Flüchtlingsstrom in den Griff zu bekommen, müssen diese Punkte schnellstens geändert werden.

1. Die lange Bearbeitungszeit der Anträge.

Hierin liegt wahrscheinlich die Haupterklärung, wie es möglich ist, dass Menschen aus Albanien monate- bis jahrelang in Deutschland leben können, obwohl ihnen die Hilfsleistungen gar nicht zustehen. Die sehr lange Bearbeitungsdauer der Anträge, mit anschließender Verzögerung der Abschiebung ermuntert immer mehr Leute, sich auf den Weg zu machen. Schließlich ist noch keiner von den Menschen zurückgekehrt, die sich bis jetzt auf den Weg gemacht haben, sagen die Leute mir immer. Würden die Menschen nach Prüfung ihrer Herkunft umgehend zurückgeschickt, wäre der Strom längst abgeebbt.

2. Die großzügige Versorgung der Flüchtlinge.

Die Sozialleistungen für die Flüchtlinge, denen die Leistungen zustehen, sind in meinen Augen angemessen. Nun ist es aber so, dass auch Menschen, die hier in Albanien Arbeit hatten und eine schöne Wohnung zurückgelassen haben, in Deutschland eine Wohnung, Essen und sogar ein Taschengeld bekommen. Diejenigen mit denen ich hier rede, machen mir immer wieder deutlich, wie schön solch ein Leben ist, bei dem man all diese Dinge bekommt, ohne zu arbeiten. Von manchen habe ich sogar gehört, dass sie das Geld, dass sie in Deutschland bekommen nach Albanien schicken, um es hier auf dem Konto zu parken.

3. Die positiven Meldungen derer, die schon in Deutschland sind.

Scheinbar geht es den albanischen Flüchtlingen ganz gut in Deutschland. Obwohl ich erst heute in den Nachrichten gehört habe, dass in Dresden eine Zeltstadt für Flüchtlinge aus Syrien errichtet wurde. Wenn Albaner in Zelten leben müssten, würden sie wahrscheinlich niemandem erzählen, wie schön das Leben in Deutschland ist. Die Nachrichten die aus Deutschland kommen haben immer den gleichen Inhalt. Man bekommt ein Haus, zu Essen, 300 Euro und die Kinder gehen sogar in die Schule.

4. Die Hoffnung auf ein besseres Leben.

Flüchtlinge aus Albanien sind nicht verfolgt und müssen sich vor nichts fürchten. Es ist die wirtschaftliche Not, vor der sie fliehen. Diese ist zwar kein Grund um in Deutschland Asyl gewährt zu bekommen, aber davon wissen die wenigsten. Die Menschen sind einfach gefrustet über die Lebensbedingungen. Der Existenzkampf, den die Menschen hier kämpfen müssen, hat viele einfach müde gemacht. Die allermeisten Menschen hoffen auf ein besseres Leben in Deutschland.

5. Die hohe Arbeitslosigkeit.

Darunter leiden besonders in unserer Region ganz viele Familien. Die Hilfsleistungen vom Staat sind so gering, dass man davon noch nicht einmal die Stromrechnung bezahlen kann. Es gibt einfach viel zu wenig Arbeit, für all die arbeitsfähigen Männer. Daran wird sich auch in naher Zukunft nichts ändern. Das schlimmste ist, dass selbst die jungen Menschen mit viel Potenzial keine Chance auf Arbeit haben.

6. Die hohen Lebenshaltungskosten.

Hierunter leiden selbst die, die Arbeit haben. Denn der durchschnittliche Monatslohn beträgt 200–250 Euro. Dies klingt zuerst mal nicht wenig, wenn man jedoch bedenkt, dass die Steuer für ein älteres Auto allein 250 Euro kostet, oder der Liter Benzin nicht viel weniger als in Deutschland, dann merkt man, dass die Leute einfach viel weniger Geld zu Leben haben. Das zerrt natürlich an den Nerven.

7. Das korrupte Staatswesen.

Auch wenn ich nicht weiß, wie korrupt es zugeht in der Verwaltung, so habe ich erst letzte Woche von zwei Fällen erfahren, in denen Bekannte unter Korruption gelitten haben. Jeder in Albanien schmiert die TÜV-Beamten, um durch den TÜV zu kommen. Shaban unserer Vermieter zahlte ganze 35 Euro, und doch ließ man ihn durchfallen. Eine andere Freundin legte letzte Woche zum wiederholten Male eine Mathe-Prüfung ab. Sie fiel mal wieder durch, weil sie dem Professor kein Geld zugesteckt hatte. Diese Ungerechtigkeit, an der sich die aller meisten Albaner beteiligen, macht die meisten aber ebenso müde.

8. Die schlechten Perspektiven für Kinder.

Leider ist die Schulbildung hier ganz schlecht. Die allermeisten Schüler können selbst nach dem Abitur kein vernünftiges Englisch. Auch wenn ein Kind begabt ist und gute Noten nach Hause bringt, heißt das noch nichts. Selbst ein guter Abschluss an der Universität heißt nicht, dass man danach eine gute Jobchance hat. Ob man eine Arbeit bekommt, hängt hier in Albanien, nur ganz gering von dem Abschluss ab. Viel wichtiger sind Beziehungen und Parteizugehörigkeit um eine Arbeit zu bekommen.

9. Die schlechte Gesundheitsversorgung.

Du kannst dir nicht vorstellen, was es bedeutet in Albanien auf die Hilfe von Ärzten und Pflegepersonal angewiesen zu sein. Auch die Menschen in Albanien sind sich bewusst, wie schlecht das Gesundheitswesen ist. Die Zustände in den Krankenhäusern sind teilweise unbeschreiblich. Wenn die Menschen eine Operation brauchen, müssen sie erstmal richtig Geld auf den Tisch legen, bevor man Ihnen hilft. Wer will es den Menschen verdenken, wenn sie genug haben von dieser Situation und nach Deutschland fliehen.

10. Die Situation, die sich nicht ändert.

Leider gibt es für die Menschen keinen Grund zu hoffen, dass sich ihre Situation ändert. Besonders unsere strukturschwache Has-Region ist hoffnungslos. Wirtschaftlich, wie politisch ändert sich kaum etwas. Zwar wechseln die Regierungsparteien alle paar Jahre, aber sonst ändert sich nichts. Zwar werden hier und da Straßen gebaut und Schulen renoviert, aber die Perspektiven der Menschen ändern sich nicht.

Abschließend halten wir fest, dass keiner dieser 10 Punkte Grund genug ist, um einen Asylantrag in Deutschland gestattet zu bekommen. Jedoch kann ich jeden einzelnen dieser Punkte nachvollziehen.

Ich habe vollstes Verständnis für diejenigen, die in meinem Heimatland Zuflucht suchen. Und ich trauere jetzt schon mit all denen, die bald zurückkommen werden, weil Deutschland sie wieder zurückschickt.

Möge Jesus uns dann gebrauchen um diese Menschen aufzufangen.

 

Vom Schmerz der Zurückgebliebenen

Seit letzte Woche die gesamte Familie von Rrushes Bruder ziemlich plötzlich nach Deutschland "ausgewandert" ist, begreife ich, was es für viele Menschen hier bedeutet, wenn Angehörige oder Freunde von heute auf morgen weg sind.

Ich wollte eigentlich nur kurz zu Rrushe und sie etwas fragen, doch ich kam in eine Szene, die mich zwang, trotz Termindruck zu bleiben. Da sitzt sie wie ein Häufchen Elend und weint. Neben ihr ein kleiner Junge, der ebenso herzzerreißend weint, weil Rrushe weint.

Langsam erfahre ich, dass die Frau ihres Bruders mit ihren drei Kindern nach Deutschland gegangen sind. Anscheinend war es sehr plötzlich und Rrushe konnte sich kaum richtig verabschieden. Ich weiß, dass sie sehr mit ihrer Familie verbunden ist und es scheint ihr wirklich das Herz zu brechen.

Noch mehrere Tage ist sie traurig und hat fast immer Tränen in den Augen.  Es tut mir weh sie so zu sehen. Ich weine mit ihr.

Diese armen alten Leute, die schon so viel mitgemacht haben in ihrem Leben und die nun durch diese neue Welle der Auswanderung von geliebten Familienangehörigen ins Ungewisse echt leiden. Ich kann vielleicht nur ein wenig nachempfinden, was in ihnen vorgeht. Haben sie Angst, oder einfach Trauer über den Verlust. Vielleicht auch beides und noch vieles mehr.

Aber denkt dran: hinter jedem jungen Albaner, den ihr in Deutschland trefft oder seht, steht eine Familie hier in Albanien, die trauert, die weint, die entbehrt und die liebt.

Begegnet diesen Menschen mit Achtung und Liebe. Sie verlassen viel, sie erhoffen sich viel und wissen oft gar nicht, was sie gegen das, was sie hier hatten eintauschen: eine Familie, die sie liebt!

Wenn dein Haus ein Tierpark ist ...

Leben in der Mission bedeutet auch leben mit allem möglichen Getier, das man in Deutschland nicht kennt. Hier in Albanien haben wir schon so manches Mal Bekanntschaft mit irgendwelchen sonderbaren Geschöpfen gemacht.

Aber im Großen und Ganzen kommen wir gut zurecht mit den Zuständen in Albanien. Als wir zum Beispiel unsere Wohnung bezogen, mussten wir nicht erst Bekanntschaft machen, mit ekelhaften und kriechenden Vormietern. Ganz anders erging es Freunden von uns, die in Südostasien ihr neues Haus bezogen. In ihrer letzten Rundmail schilderten sie ihren Lesern auf kreative und erschreckende Weise mit welchen Tieren sie alles zusammen leben.

Wir fanden diesen Beitrag so gut, dass wir die Erlaubnis erbaten diesen Text auf unserer Webseite zu veröffentlichen. Hier folgt nun der Bericht.

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Begrüßt wurden wir in unserem neu angemieteten Tierpark am ersten Abend nämlich, von einer kleinen, grünen Schlange, die gerade damit beschäftigt war ihre Giftzähne in eine fette Kröte zu rammen. Wir waren so fasziniert, wie diese kleine Schlange nach kurzem Todeskampf zu einem mehrminütigen Herunterwürgen der ungücklichen und vom Durchmesser her mindestens vier mal so dicken Kröte ansetze, dass wir keine Fotos gemacht haben.

Für unsere Hausratte ist der letzte Ausflug sprichwörtlich dumm gelaufen. Sie ist in unsere Waschschüssel gefallen und kam nicht mehr raus. Dieses Problem haben die Kröten in unserer Küche nicht, die können Wasser wunderbar ab und geben bei jedem Regen ein zufriedenes Quakkonzert von sich. Sie müssen sich aber immer etwas von den Echsen hüten, die hinter unserem Haus herum schleichen.

Die Riesenfledermaus in der Küche ist ein Gerücht, dass meine Frau in Umlauf gebracht hat. Ich habe sie nicht gesehen! Aber auf kräftiges Bitten meiner Frau habe ich mich notgedrungen dazu durch gerungen, die schwangere Vogelspinne aus unserer Dusche und die Skorpionmama mit ihren 14 Zöglingen aus unserem Klo vor die Tür zu setzen.

Als der Skorpionpapa seine Süße dann eine Stunde später nicht mehr gefunden hat, war er stinksauer, ist mit hochaufgestelltem Giftstachel rum gezogen, hat die friedlichen Kakerlaken aufgescheucht - und wurde dann ebenfalls nach draußen befördert.

Warum ich das tun sollte, verstehe ich immer noch nicht ganz, so unaufdringliche, faszinierende Tiere, die dann auch noch unerwünschtes Kriechgetier plattmachen sind doch echt praktisch und man spart sich das Terrarium.

Naja, nach einem Monat ist aus dem graziösen, leicht angeekelten Um-die-Kakerlaken-herum-tanzen beim nächtlichen Toilettengang mit Taschenlampe ein ambitioniertes, sportliches Erwisch-ich-die-Nächste-auch-noch-Hüpfen geworden. Und die Killersprühdose hat dann den Rest erledigt... zumindest für zwei Wochen.

Und wie am Ende jeder Dokusoap gibt es auch hier gute Nachrichten: Die Kröten, die in unserer Küche wohnten, ließen sich durch das Streichen (und Anstreichen - eine läuft jetzt mit einem feschen, gelben Zierstreifen auf dem Rücken herum - he he) nicht abschrecken und sind wieder eingezogen.

Die ausgewiesene Spinnenmama hat ihren Nachwuchs mittlerweile bekommen. Und obwohl wir nichts mehr von der Mama gesehen haben, fühlt sich der Nachwuchs in unserer Dusche wieder ganz wohl. Und natürlich darf ein dramatisches, offenes Ende nicht fehlen:  Die Skorpionmama haben wir nicht mehr gesehen. Noch nicht...

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Eine Frage an dich: Wieviel wärest du bereit zu ertragen, wenn Jesus dich ruft? Glaubst du an die Macht Jesu, die dich befähigen könnte so etwas zu ertragen?

Von asylsuchenden Albanern und meinen Gedanken dazu

“Ich packe meine Sachen und gehe mit meiner Familie so schnell wie möglich nach Deutschland, um dort Asyl zu beantragen,” sagte mein Friseur mir heute morgen, während er mir die Haare schnitt.

Ich sagte nur: “Bloß nicht. Das bringt nichts.”

Dieses Gespräch war nur die Spitze von verschiedenen Gesprächen und Infos die mich in den letzten Tagen erreicht haben. Die letzte Nacht konnte ich kaum schlafen, weil mir diese Thematik so nahe geht.

Albaner gehen in Scharen nach Deutschland um dort Asyl zu beantragen. 

Sie wollen damit der wirtschaftlichen Hoffnungslosigkeit entfliehen, unter der hier die allermeisten Menschen leiden.

Das weit verbreitete Gerücht

Die Statistik des Bundesamt für Migration und Flüchtlinge führt deutliche Zahlen auf, die genau dem entsprechen, was wir immer wieder gehört haben. Mit einer wehenden Hand haben mir Gesprächspartner immer wieder verdeutlicht, wie viele Menschen schon nach Deutschland gegangen sind.
Bildschirmfoto von ScreenFloat (03.07.15 15:04:13)

Aus unserer Nachbarstadt Kukes, sind in den letzten Monaten an die 100 Familien nach Deutschland gereist. Auch ein christliches Ehepaar aus der Gemeinde dort, hat sich auf den Weg gemacht, nachdem sie ihre Arbeitsstelle gekündigt hatten.

Aus unserer Stadt Krume gehen wohl auch immer mehr Menschen. Mein Friseur sagte mir, dass in der letzten Nacht 4 Familien losgezogen seien, um Asyl in Deutschland zu suchen.

Motiviert werden die Menschen durch das Gerücht, dass man in Deutschland Asyl bekommen kann. Man bekommt sogar ein “Haus”, etwas zu Essen und ein Taschengeld. Das zumindest sind die Infos, die die Menschen aus Deutschland erreichen.

Das falsch verstandene Asylrecht

Asyl bekommen alle Menschen, die politisch verfolgt werden. Hierzu zählen natürlich vor allem Menschen aus Kriegsgebieten, wie Syrien und dem Irak. Es ist demnach gar nicht möglich, dass Menschen aus Albanien einen Asylantrag gestattet bekommen. Den Albanien gehört nach allen Kriterien zu einem sicheren Herkunftsland, auch wenn es so noch nicht deklariert ist.

Da der deutsche Staat aber jeden anhört, der einen Asylantrag stellt, werden auch die Menschen aus Albanien erstmal versorgt mit allem, was sie brauchen. Sie bekommen eine Unterkunft, Verpflegung und auch ein Taschengeld. (Hierzu las ich gestern einen interessanten Artikel.)

Möglicherweise befinden sich die meisten Albaner gerade in dieser Warteschleife, die sich im Durchschnitt 7 Monate lang hinzieht. So lange dauert die Bearbeitung eines Asylantrages. Danach bleibt abgelehnten Bewerbern nichts anderes als die Abschiebung in ihr Heimatland.

Ich sagte deswegen meinem Friseur: “Die kommen alle wieder zurück” (die 100 Familien aus der Nachbarstadt). Er sagte daraufhin: “Bis jetzt ist keiner wieder gekommen”.

Die anderen, die wirklich Hilfe nötig haben

Wenn ich mir die Statistik aus dem Monat Mai anschaue, dann ist mir ganz unwohl. Im Monat Mai haben mehr Menschen aus Albanien Asylanträge gestellt, wie aus Syrien. Wenn man sich die politischen Verhältnisse(Demokratie vs Krieg) anschaut und die Zahl der Einwohner (Albanien =2,8 Million < Syrien = 22 Millionen) dann bemerkt man, dass dies in keinem Verhältnis steht.

Ich glaube die Not von Menschen aus Kriegsgebieten wie Syrien und Irak ist so viel größer, wie die in Albanien. Durch diesen Flüchtlingsstrom aus Albanien wird es noch schwieriger Menschen zu helfen, die die Hilfe viel nötiger hätten.

Vielleicht sinkt auch die Akzeptanz für Flüchtlingshilfe in der Gesellschaft, wenn immer mehr Menschen Asylanträge in Deutschland stellen, Hilfsgelder und Mittel in Anspruch nehmen, denen diese Hilfe eigentlich gar nicht zusteht.

Mein persönliches Dilemma

Ich möchte die Situation in dem Land, in das Gott uns gerufen hat, nicht schön reden. Die Menschen in Albanien haben es nicht leicht. Vor allem hier in unserer strukturschwachen Has-Region. Viele leben buchstäblich nach dem Prinzip: “Von der Hand in den Mund”.

So sehr ich mich auch bemühe, ist es mir nicht möglich, mitzufühlen mit einem Familienvater, der ohne Arbeit seine ganze 6-köpfige Familie durchbringen muss.

Manchmal denke ich mir: “Ach Danny, du hast gut Reden. Du willst die Leute davon abhalten in ihrer Verzweiflung nach Deutschland zu gehen. Aber du wirst eines Tages einfach wieder zurück gehen.”

Ich denke mir: Was kann ich dafür, dass ich aus Deutschland komme? Was können die Menschen in Krume dafür, dass sie hier geboren wurden?

Eine befriedigende Antwort, die Gott aussen vor lässt, kann ich nicht finden. Es ist Gnade von Gott, dass ich aus einem Land komme, in dem es den Menschen so gut geht. Und es war ebenso Gottes Entscheidung über den Menschen in Krume, dass sie hier geboren wurden.

Was ich bieten kann

Als letztens Ali, ein junger Mann aus dem Fitness im Witz meinte, wir könnten doch unserer Staatsangehörigkeiten tauschen, da teilte ich ihm mit: Ich kann dir meinen Pass nicht geben, aber ich kann dir eine anderes Bürgerrecht empfehlen. Du kannst das Bürgerrecht des Himmels bekommen. Das ist viel besser.

Diese Antwort erstaunte alle Jungs, die zuhörten.

Am Ende bleibt mir nichts anderes übrig, als dafür zu arbeiten, den Menschen eine Hoffnung zu bringen, die über dieses irdische Leben hinaus geht. Eine Hoffnung, die sich nicht nach 7 Monaten Wartezeit in Deutschland in Luft auflöst. Diese Hoffnung liegt in Jesus.

Er hat ein Herz für die armen Menschen in Albanien. An der rhetorischen Frage von Jakobus wollen wir festhalten:

Hat Gott nicht gerade die, die in den Augen dieser Welt arm sind, dazu erwählt, durch den Glauben reich zu werden?

7 Wege um deine muslimischen Freunde für Jesus zu gewinnen

Vor einigen Tagen habe ich einen sehr interessanten Podcast entdeckt. Es ist der Podcast Truth About Muslims. Besonders die Folge 12 hat mir gefallen, denn dort fand ich wertvolle Tipps für den Umgang mit meinen muslimischen Freunden. Die Macher des Podcasts haben diese Tipps von Henry Martyn, der im 18.Jhdt als Missionar in Indien und Persien arbeitete.

Hier sind die Tipps, die dir helfen eine Brücke zu den Herzen deiner muslimischen Freunde zu schlagen.

  1. Erzähl dein Zeugnis. - Das was wir mit Gott erlebt haben, übertrumpft alle apologetischen Argumente. Vor allem müssen wir unsere Freunde wissen lassen, dass wir zu 100% Vergebung unserer Sünde und Frieden mit Gott haben.
    Genau das ist es was den Muslimen fehlt. Vielleicht fragst du dich manchmal, wie du ankommen sollst, gegen die scheinbar unüberwindbaren Gedankenmauern deiner Freunde. Dein Zeugnis hat Kraft diese Mauern zu überwinden.
  2. Hebe das Gute im Leben deiner Freunde hervor. - Lass deine Freunde wissen, dass du Gott am Werk siehst, wenn du positive Charaktereigenschaften in deinen Freunden bemerkst. Mach Gott ebenso verantwortlich für die positiven Aspekte der muslimischen Kultur. Wenn du zum Beispiel Gastfreundschaft erlebst, dann erkläre deinem Freund, wie sehr Gastfreundschaft dem Herzen Gottes entspringt und wie dankbar du dafür bist.
  3. Mache Jesus zum Zentrum deiner Botschaft. - Wir können viel über Gott reden, aber entscheidend ist am Ende, dass wir Jesus, als die herausragende Person hervorheben. Wie oft habe ich es schon erlebt, dass Muslime sagen, dass Christentum und Islam doch gleich seien. Diesem Irrglauben müssen wir entschieden entgegentreten, indem wir Jesus zum Zentrum unserer Botschaft machen. Er ist der entscheidende Unterschied.
  4. Lade deine Freunde ein mit dir die Bibel zu lesen. - Am Ende müssen sich Muslime selbst mit der Bibel befassen, um sich ein Urteil zu bilden. Vielleicht kannst du anfangen mit auswendig gelernten Geschichten von Jesus, die du deinen Freunden zu passenden Gelegenheiten erzählst. Am besten ist aber, wenn du deinen Freund dahin bringen kannst gemeinsam mit dir in der Bibel zu lesen.
  5. Bete für deine muslimischen Freunde. - Neben all dem oben gesagten, darf das Gebet natürlich nicht fehlen. Da ist zum einen das Gebet für dich allein zu Hause. Aber unterschätze auch nicht den Wert des Gebetes, direkt vor deinen Freunden. Wenn deine Freunde Probleme haben, dann frage sie, ob du in ihrer Gegenwart für sie beten darfst. Erst letzte Woche bezeugte eine Freundin von Rahel, wie das Gebet von Rahel das Leben der Freundin positiv beeinflusst hat.
  6. Verschaffe dir Anerkennung durch gute Werke. - Muslime müssen sehen, dass du ein Herz der Barmherzigkeit hast. Natürlich tust du diese Werke nicht, um vor Gott gerecht zu stehen, sondern bei dir sind sie Ausdruck der Dankbarkeit. Muslime merken auf, wenn sie sehen, was für ein Herz der Liebe du für die Menschen hast. Deine ausgelebte Liebe zu den Menschen in deinem Umfeld macht deine Botschaft von Jesus erst so richtig glaubhaft.
  7. Vertraue dem Heiligen Geist. - Wir können viel tun, aber ohne das Wirken des Heiligen Geistes sind wir verloren. Die allerwichtigste Aufgabe hat der Heilige Geist. Er muss die Herzen unserer muslimischen Freunde auftun. Er muss ihr Interesse wecken und sie am Ende zur Erkenntnis führen. Diese Tatsache sollte uns ganz viel Mut machen und uns ruhig schlafen lassen in unserem Bemühen um die Seelen unserer Freunde.

In diesem Sinne wünsche ich dir Gottes Segen beim Umsetzen dieser Tipps.

Eine Oase für Rahel

In einer Stadt, in der es keinen Park, keinen Spielplatz und keine Sitzbänke unter schattigen Bäumen an friedlichen Flüssen gibt, an solch einem Ort ist es umso wichtiger, einen Platz innerhalb der eigenen Mauern zu haben, der einem diese Entspannung gibt.

Wir sind von Herzen dankbar, dass Gott uns einen Garten geschenkt hat. Wir dürfen ihn mit benutzen, als wäre es unserer. Wir genießen die ersten "Früchte" der Saat: Salat, Spinat, Rucula, Lauchzwiebeln und Maulbeeren.

Mein lange gehegter Wunsch

Doch einen großen Wunsch hatte ich schon sehr lange: einen kleinen Ort, an dem ich geschützt vor Blicken aus Nachbargärten auf einem Stuhl an einem Tisch sitzen kann, um zu lesen und zu schreiben (zwei meiner Leidenschaften). Bisher suchte ich mir immer einen Stein, der zum sitzen geeignet war, oder legte jetzt, wo der Boden trocken ist eine Decke auf den Boden. Das war und ist auch kein Problem. Aber tief in mir bin ich anscheinend doch sehr deutsch und es geht nichts über einen Stuhl zum sitzen. 🙂

Die Umsetzung

In dem Garten unseres Missionshauses lagen, schon seit wir hier sind, ein ganzer Haufen schöner Natursteinplatten. Völlig ungenutzt und unansehnlich. So träumte ich schon länger von einer kleinen Terrasse aus diesen Steinen. Ich hatte mir auch einen Ort ausersehen, den Danny aber nicht für geeignet hielt.

eine oase für rahel-6Aber da er seine Frau so liebt, machte er sich letzte Woche daran, mir meinen kleinen Traum zu realisieren.Ich fand dann noch einen schönen Tisch mit zwei Stühlen, ein paar Blumen und Lampinions. Innerhalb von recht kurzer Zeit (v.a. auch dank der tollen Unterstützung von Daniela und Tobija) entstand dann meine kleine Oase.

Umgeben von Weinranken und Kürbispflanzen, zwischen Maishaus und Holzunterstand steht jetzt der kleine Runde Tisch und die zwei Stühle in frischem mindgrün. Ich freue mich sehr darüber!

Noch mehr freue ich mich auf die schönen Stunden oder manchmal nur Minuten, die ich dort verbringen werde.

Ich hoffe, jeder von euch hat auch eine kleine Oase, zu der er sich flüchten kann und bei der er auftanken kann. Das brauchen wir Menschen nämlich alle!

Unten findest du noch ein paar Bilder dieser schönen Ecke.

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Was du über die anstehenden Kommunalwahlen wissen solltest

Am 21.Juni finden in ganz Albanien Kommunalwahlen statt. Was es dazu zu sagen gibt, schreibe ich in diesem Artikel.

Die Wahl des Bürgermeisters

Bei den Wahlen in Krume geht es auch um die Frage: Wer wird der neue Bürgermeister?

Bildschirmfoto von Google Chrome (13.06.15 17:27:56)Wie jeder weiß, ist der Bürgermeister die wichtigste und einflussreichste Person in einer Stadt. Leider konnte ich zu unserem amtierenden Bürgermeister Liman Morina keine Beziehung aufbauen. Bei den wenigen Begegnungen die wir hatten, war er mir gegenüber reserviert und machte keinen offenen Eindruck.

Aber vielleicht war es nur ein Eindruck. Ehrlich gesagt, habe ich mich auch nicht richtig bemüht, eine gute Beziehung aufzubauen.

Das soll auf jeden Fall beim neuen Bürgermeister anders werden

Der Wahlkampf

In Albanien gibt es zwei große Parteien, die um die Stimmen der Wähler werden. Derzeit regiert die "Sozialistische Partei" mit dem Ministerpräsidenten Edi Rama. Auch in unserer Stadt stellt diese Partei den Bürgermeister.

Die andere große Partei ist die "Demokratische Partei", die gerne wieder die Macht übernehmen würde.

politik-6Letzten Mittwoch fand bei uns in Krume eine Wahlkampfveranstaltung der Sozialistischen Partei statt. Auch der Ministerpräsident war da. Natürlich wandte er sich mit großen Versprechungen an die Bürger von Krume, wie auch der Bürgermeisterkandidat Adam Lala.

Wir, Tobija und ich waren auch dort und schauten uns die Sache an. Während Tobija ein Foto machte, wurde er fotografiert und schaffte es damit in ein Fotoalbum von Edi Ramas Facebook-Account.

Der Kandidat der Demokraten

Als ich zuletzt mit einem Freund über die Bürgermeister-Kandidaten sprach, nannte er mir die zwei Namen der Kandidaten. Ich konnte erstmal nichts mit den Namen anfangen. Es war auf jeden Fall klar, dass mein Freund den Kandidaten der Demokratischen Partei wählen wird. Später fand ich jedoch heraus, dass dieser Mann ein mir bekannter Mann ist, den ich schon oft getroffen habe.

elez maciSein Name ist Elez Maci. Als Organisation haben wir schon öfter seine Dienste als Notar in Anspruch genommen. Ich hätte niemals gedacht, dass dieser zurückhaltendende, stille Notar der neue Bürgermeister von Krume werden könnte. Aber jetzt ist er Kandidat und steht zur Wahl.

Natürlich würde es mir nicht schwer fallen mit diesen Mann eine Beziehung aufzubauen, da ich mit ihm schon persönlich bekannt bin. Wir als Organisation würden uns natürlich freuen, wenn er gewählt wird, da zu ihm schon ein guter vertrauensvoller Kontakt besteht.

Wer wird gewinnen

Als wir zuletzt mit zwei Freunden über den Ausgang der Wahl sprachen, brachten sie ihre Resignation zum Ausdruck. Sie sagten: Am Ende wird die  Partei gewinnen, die am meisten Geld investiert um Stimmen zu kaufen.

Der Punkt ist: Vielen Menschen in Krume sind arm. Sie sind nicht wirklich an Politik interessiert. Wenn man ihnen Geld gibt, wählen sie den Kandidaten, für den man sie bezahlt.

Ich konnte es nicht glauben, aber musste dann doch einsehen, dass die Wahlen in Albanien wohl so funktionieren. Zumindest bei uns in Krume.

Das hält uns trotzdem nicht ab für eine gerechte Wahl zu beten. Betest du mit. 

Wir sind gespannt, was Gott tun wird.

Unten habe ich noch ein paar Bilder von der Wahlkampfveranstaltung der Sozialisten angehängt.

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Von der Begegnung mit einem ganz besonderen Tier

Im Sommer begegnen uns hier alle Arten von Tieren, die in Deutschland nicht vorkommen.
Letzte Woche zum Beispiel kämpfte eine Katze in unserem Garten mit einer Schlange. Die Schlange war über einen Meter lang. Aggresiv wehrte sie die Angriffe der Katze ab.

Ich hatte mich schon gefreut, mehr von diesem Kampf zu sehen, aber die Schlange verzog sich dann doch lieber hinter eine schützende Wand.

Als ich später den Frauen erzählte, was ich gesehen hatte, war der Aufschrei natürlich groß. “Hilfe eine Schlange.”

Ganz anders verhielt es sich letzten Samstag, als wir am Ende unseres Ausfluges einer Schildkröte begegneten. Wir hatten Schildkröten schon immer wieder mal am Straßenrand gesehen, aber noch nie hatten wir die Gelegenheit, solch ein einzigartiges Geschöpf aus nächster Nähe zu betrachten.

Schildkröten sind bekanntlich langsam und machen es einem leicht, sie zu fangen. Das haben wir natürlich auch ohne zu zögern getan. Der feste stabile Panzer liegt gut in der Hand. Die Schildkröte war nicht sehr begeistert darüber, aber das störte nicht weiter.

Die Kinder waren auch fasziniert. Nachdem wir das Tier einige Minuten bestaunt hatten, ließen wir es ziehen. Im Schildkrötentempo zog sie von dannen. Livia nahm natürlich die Verfolgung auf und holte die lahme Schildkröte wieder ein.

Nach einer weiteren Minute bestaunen ließen wir die Schildkröte in Frieden.

Zurück bleiben ein paar Bilder, die uns an dieses besondere Tier erinnern.

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