So kümmert sich Gott um die kleinen Dinge...

Vor ein paar Tagen ist mir bewusst geworden, dass ich dieses Jahr eigentlich gar keine Schokoladen-Eier oder ähnliches zu Ostern für die Kinder habe. Nun, das ist ja auch kein Problem und ich sage auch überhaupt nicht, dass man das bräuchte. Doch mal bissle was im Garten verstecken ist halt schon was nettes.

Heute dann kam ein Päckchen von einer Frau, die wir gar nicht kennen. Und stellt euch vor, was darin war: seht selbst auf dem Foto!

Ich bin so begeistert, wie sich Gott um uns kümmert und eine Frau, die wir gar nicht kennen, beauftragt, uns eine Freude zu machen und das noch genau vor Ostern.
Nicht, dass Ostern durch die Sachen schöner wird. Ganz und gar nicht. Viel mehr freue ich mich über diese Frau und ihr Herz für uns, obwohl sie uns nicht kennt und noch mehr freue ich mich über meinen Gott und sein Herz für uns!

Liebe Ariane, wenn du das liest: Ein großes Danke an dich! Du warst ein Bote für Gottes Liebe und Fürsorge in diesen kleinen Dingen für uns!

"Hoffentlich wird es ein Junge."

Ich bin nun in der 24. Schwangerschaftswoche und natürlich ist mein Bäuchlein nun nicht mehr zu verstecken. Menschen hier freuen und wundern sich zugleich, dass wir noch ein viertes Kind bekommen. „Du bist ja wie wir Albaner“, heißt es dann so manchmal. Ich sage dann, dass wir uns bewusst dafür entschieden haben und Kinder ein Segen Gottes sind und wir uns sehr darauf freuen. Der nächste Kommentar dann ist meistens: „Hoffentlich wird es ein Junge.“ - das sagen sie auch ohne zu wissen, dass wir schon einen Jungen und zwei Mädchen haben. (Die „perfekte“ Familie wäre doch zwei mit zwei...)

Nun, was soll ich dazu sagen? Ich sage, dass das nicht wir, sondern Gott entscheidet. Und dass das auch gut so ist, sonst gäbe es in Albanien ja kaum noch Mädchen.
„Ja, ja, natürlich, Hauptsache gesund.“ kommt dann die schnelle und etwas verlegene Antwort. Manchmal möchte ich sagen: „Ja, und auch wenn es nicht gesund ist, ist es ein Geschenk Gottes!“

Als wir zuletzt einen Ultraschall machten, sah es nun mehr nach einem Mädchen aus. Wir freuen uns auch von ganzem Herzen darüber. Natürlich! Aber ehrlich gesagt fürchtete ich etwas die Kommentare der Albaner. Und mehr noch, hatte ich einfach keine Lust über blöde Bemerkungen oder Blicke, die das Leben von Mädchen herabsetzen. Irgendwann reicht einem das.

Im Moment fühle ich mich dabei wie eine Botschafterin für das Leben von Mädchen. Wenn nun Leute fragen, ob wir schon wissen, was es ist, dann sage ich frei heraus, dass es mehr nach Mädchen aussieht und wir uns freuen. Besonders laut sage ich es, wenn Mädchen im Raum sind. Wie müssen die sich nur fühlen, wenn immer nur ein Junge gewünscht wird und die Nachricht, dass es ein Mädchen ist, eine Schlechte ist.

Unsere Nachbarin von unten versuchte mir einmal zu erklären, warum man sich mehr einen Jungen wünscht. Das Leben eines Mädchens und später einer Frau ist so viel mehr von Leiden geprägt, wie das eines Jungen oder Mannes. Das wünscht sich doch keiner für sein Kind. Ich versuchte, mich in diesen Gedanken hineinzuversetzen. Wir können das ja so gar nicht verstehen. Bei uns haben alle die gleichen Chancen, ob Mädchen oder Junge. Aus Angst vor einem leidvollen Leben kein Mädchen zu wollen?

In gewisser Weise kann ich es nachvollziehen. Ja, ich denke auch, dass das Leben der Frauen auf jeden Fall mehr von Arbeit und oft auch Verantwortung tragen etc. geprägt ist. Wenn sie mit einem „schlechten“ Mann verheiratet wird, evtl. noch mit einer schwierigen Schwiegermutter zusammenlebt, dann kann das Leben echt sehr hart werden. Kindererziehung, Hausarbeit, Arbeit im Garten oder auf dem Feld, auch oft sehr schwere Arbeit, ist Aufgabe der Frau. Der Mann sitzt oft genug den ganzen Tag nur irgendwo im Café... Ich empfinde es oft als eine sehr ungerechte Welt...

Ich weiß auch, dass es noch so einige andere Gründe gibt, warum man einen Jungen braucht. Er wird z.B. die Eltern später aufnehmen und für sie sorgen. Töchter werden in andere Familien verheiratet.

Ich denke, Gott hat seinen Plan, wenn wir in Albanien unser drittes Mädchen bekommen (wenn es ein Mädchen ist :). Und ich will voller Stolz dazu stehen und „aller Welt“ bezeugen, dass das Leben von Mädchen genauso wertvoll ist, wie von Jungen.

[Anmerkung: Was ich hier schreibe, trifft für unsere Gegend zu. Nicht in ganz Albanien herrscht mehr dieses ausgeprägte Denken, dass Jungen mehr Wert sind wie Mädchen, oder das jedenfalls so vermittelt wird. Und auch nicht jeder in unserer Gegend denkt so. Aber doch der größte Teil und so begegnet es mir hier immer und immer wieder...]

5 Gründe warum wir uns für ein weiteres Kind entschieden haben

Ich weiß nicht, ob du es schon mitbekommen hast, aber wir erwarten im Juli unser viertes Kind. Es war eine bewusste Entscheidung dafür. Wir wollten schon immer vier Kinder haben. Doch nachdem ich die Diagnose MS erhielt und das Leben in der Mission nicht einfach ist, hatten wir uns schon mit dem Gedanken angefreundet, dass es bei drei Kindern bleiben wird.

Doch letztes Jahr im Herbst tat Gott etwas in uns, vor allem in Rahel. Irgendwie fühlte sie, dass unsere Familie noch nicht vollständig ist. Einen tiefen Frieden erlangte sie dann dadurch, dass Gott ihr zwei Bibelstellen gab, direkt nachdem sie um Bestätigung gebeten hatte. (Rahel schreibt selbst hier darüber)

Nachdem Rahel ein Ja zu einem vierten Kind hatte, wollte ich mich diesem Wunsch natürlich nicht verschließen.

Wobei es menschlich gesehen einige Gründe gäbe, diesen Schritt nicht zu gehen. Und vielleicht hat sich auch schon der eine oder andere unserer Freunde die positive Frage gestellt: “Wie können die nur so mutig sein?” oder eher im negativen Sinne: “Wie können die sich sowas nur zumuten?”

Wie auch immer. In den folgenden 5 Punkten will ich kurz auflisten, warum wir uns für ein 4. Kind entschieden haben. Dadurch will ich auf keinen Fall den Eindruck erwecken, jeder sollte es so machen und erst recht nicht will ich mich erheben über andere, die für sich eine andere Entscheidung getroffen haben. Es waren einfach Punkte, die uns zu unserer Entscheidung bewegt haben.

1. Gott ist treu.

Gott, der Vater und Jesus Christus, der Sohn Gottes, und der Heilige Geist sind der lebendige Gott, dem wir unser Leben anvertraut haben, auch unsere Familie. Vor 10 Jahren hat Gott uns zusammengeführt. Er hat uns begleitet auf allen unseren Wegen. Vor allem im Umgang mit der Diagnose MS fanden wir Halt in unserem Glauben an Gott. Auch in unseren 5 Jahren Leben in der Mission haben wir die Treue unseres Gottes immer wieder erlebt.

Es gibt für uns also keinen Grund, daran zu zweifeln, dass dieser Gott auch mit uns geht in ein Familienleben mit vier Kindern und sehr vielen Ungewissheiten. Doch mal ehrlich: das Leben eines jeden von uns ist von "Unsicherheiten" geprägt. Wer weiß schon, was morgen ist? Eines ist gewiss: Gott ist treu und er geht mit.

2. Wir gehen diesen Glaubensschritt.

Trotz des eben gesagten, ist es dennoch ein nicht zu kleiner Glaubensschritt, den wir mit diesem 4. Kind gehen. Vor allem in Anbetracht meiner Erkrankung, mit der man nicht weiß, wie sie sich entwickeln wird. Eine relevante Frage ist zum Beispiel: Wie lange kann ich noch arbeiten und für meine Familie sorgen?

Doch alle Fragen und Sorgen muss ich im Glauben an meinem Herrn abgeben.
Am Ende geht es mir wie allen Familienvätern. Sie leben im Glauben und wissen nicht was kommt. Der eine Vater bleibt gesund und stark sein Leben lang, der andere Vater stirbt schon früh und lässt seine Frau allein mit den Kindern. Wir wissen alle nicht, was kommen wird. Wir leben im Glauben.

3. Wir wollen gehorsam sein.

Gott gab dem ersten Ehepaar auf Erden den Auftrag: “Seid fruchtbar und mehret euch.” Wir glauben, dass dieser Auftrag auch uns gilt und dass wir darauf reagieren müssen. Natürlich sieht das sicher für jede Familie anders aus. Für uns war es eines der Puzzlesteine, das zu dieser Entscheidung führte. Gott als Schöpfer hat ein großes Ja zu Kindern.

Diesem großem Gehorsamsschritt müssen dann natürlich viele weitere kleine Schritte folgen, die von uns als Eltern die täglich neue Selbstverleugnung und den ständigen Dienst an unseren Kindern fordern.

4. Kinder sind ein Segen.

Daran wollen wir festhalten, auch wenn es Tage gibt, an denen man einfach nur verzweifeln kann. Vor allem dann, wenn die Kinder mal wieder sehr herausfordernd sind und einem alles über den Kopf wächst. Doch ungeachtet von all dem Stress, den das Familienleben so mitbringt, sind Kinder ein Segen. Sie erfreuen das Elternherz und es gibt nichts Schöneres als zu sehen, wie aus kleinen hilflosen Babys Kinder heranwachsen. Kinder, die einzigartig sind in ihren Charaktereigenschaften. Kinder, die man prägen kann und die dann hoffentlich eines Tages selbst Segensbringer sein werden, in einer Welt, die sich abgewandt hat von Gott. 

5. Eine größere Familie ist schöner.

Vielleicht ist diese Wahrnehmung darin begründet, weil Rahel und ich jeweils mit 4 Geschwistern aufgewachsen sind. Aber es gibt für uns nichts schöneres als viele Geschwister zu haben, mit denen man Freud und Leid teilen kann. Viele Kinder zu haben bedeutet dann nämlich normalerweise auch, viele Enkel zu haben. Wenn ich meine kleinen Kinder anschaue, denke ich gerne an den Tag, an dem sie erwachsen sind und einen Partner haben, mit dem sie wiederum Kinder haben. Und ich denke dann daran, wie wir alle zusammen sind, und wir als Eltern uns einfach freuen über den Reichtum, den eine große Familie für uns bedeutet.

Wir sind gespannt, was für eine Geschichte Gott mit uns und den Kindern schreiben wird. Mit aller Zuversicht gehen wir in dieses Abenteuer und wir sind uns ganz sicher, dass es gut werden wird. 

Wie Gott mich zum vierten Kind ermutigt hat

Wir saßen gemeinsam am Strand. Danny und ich hatten zwei Tage zu zweit ohne Kinder. Ein besonderes Geschenk unserer Teamfrauen an uns. Wir genossen die Ruhe, die Zeit zum ungestörten reden, viel lesen und einfach zu tun, was man möchte.

Auf dem Heimweg machten wir noch einen kleinen Abstecher zum Meer. Albanien hat ja eine lange Küste, auch wenn wir von der leider nicht so viel mitbekommen, wie ich gerne würde. Ich liebe das Meer.

Ich lag so in der Spätsommer Sonne und blickte in den strahlend blauen Himmel und hörte Lobpreismusik.

Dann sah ich zu den sich brechenden Wellen und da lief ein Mann mit einem kleinen Baby auf dem Arm am Strand entlang. Es war ein wunderschönes Bild. Zumal hier in Albanien.

Dann sprach ich aus, was schon länger in mir rumorte: "Vielleicht sollen wir auch noch ein Kind bekommen?"

Ich erschrak fast selber über meine mutigen Worte. Danny reagierte gelassen. Aber in keiner Weise abweisend oder: "Nein, das kann ich mir ganz und gar nicht vorstellen." Gleich kamen mir manchen Dinge in den Sinn, die sich mit einem vierten Kind ändern, z.B. braucht man ein größeres Auto. Menschliche Gedanken.

Wir waren uns schnell einig, dass wir uns eine klare Antwort von Gott erwünschten. Vor allem ich wollte Gott ganz bewusst fragen, ob es sein Wille für uns ist. Dass er mir in meinem Herzen die Antwort so schnell geben würde, hätte ich nicht gedacht.

Noch an diesem Strand las ich "zufällig" zwei Stellen, die ich noch nie so gelesen hatte in meiner kleinen NGÜ. Einmal war es aus Psalm 116 der Vers 16:

"O Herr, ich bin doch dein Diener! Ja, dein Diener bin ich, und bereits meine Mutter hat dir treu gedient."

Und dann direkt darauf noch in Sprüche 31 Vers 1:

"Worte des Königs Lemuel von Massa, die seine Mutter ihn gelehrt hat."

An beiden Stellen ist so explizit von der Mutter und ihrem positiven Einfluss auf ihren Sohn die Rede. Ich möchte auch so eine Mutter sein, die ihren Kindern gutes lehrt und die sie zu Jüngern Jesu macht. Dabei kenne ich nur zu gut auch meine Fehler und Beschränkungen. Aber dennoch steht Gottes Gnade in besonderer Weise über dem Leben der Kinder von gläubigen Eltern.

Für mich sprachen diese Worte eine klare Sprache. Als ich dann auch sehr schnell schwanger wurde, war es für mich klar, dass dieses Kind noch zu uns gehört. Und dass es ein besonderes sein wird. Wie jedes andere ja auch...

Für mich ist es ein Wunder, das Gott in mir getan hat. Noch Monate zuvor hätte ich nie gedacht, noch ein Kind zu bekommen. Jetzt ist mein Herz die allermeiste Zeit voller Freude über dieses vierte Geschenk Gottes in unsere Familie.

Durch meine Risse scheint dein Licht

Als ich auf der Seite von Gerth Medien stöberte, stieß ich zufällig auf dieses Buch, von dem ich mir schon dachte, dass es bald übersetzt werden würde. Ich hatte hier und hier von diesem Buch von Ann Voskamp geschrieben und gehofft, dass es bald in deutsch erhältlich sein wird. 

Und tatsächlich: Nur ein Jahr nach Erscheinung in Amerika kam „The Broken Way“ nun auch im Februar auf deutsch heraus. Es trägt den Titel: "Durch meine Risse scheint dein Licht."*

Ich habe es mir bestellt und werde es in den nächsten Tagen bekommen. Ich freue mich darauf und bin gespannt, wie die Übersetzung der poetischen Sprache der Ann Voskamp gelungen sein wird. Auch finde ich schön, dass ich das Buch auch endlich denen ans Herz legen kann, die nicht so gut Englisch können.

Folgendes steht auf der Seite von Gerth Medien zu diesem Buch:

„Dieses Buch der New York Times-Bestsellerautorin Ann Voskamp ist für alle, die erleben mussten, wie ihre Träume und Hoffnungen enttäuscht wurden. Deren Herz gebrochen wurde. Für alle, die sich eingeengt fühlen und glauben, "nicht gut genug" zu sein. Ann Voskamp zeigt, dass Zerbrochenheit der Weg zu einem Leben in seiner ganzen Fülle und zu echter Gemeinschaft mit anderen ist. Es braucht Mut, diesen Weg zu betreten, doch es lohnt sich, ihn zu gehen.“

Leider hat das Buch auch einen stolzen Preis. 17 € für ein Buch ist in meinen Augen schon nicht wenig. Aber es lohnt sich. Und es lohnt sich, dieses Buch möglichst vielen in deinem Freundes-und Familienkreis weiter zu verleihen.

*Der Link ist ein Affiliate Link. Wenn du das Buch über den Link kaufst, bekommen wir einen Betrag gutgeschrieben, aber dich kostet es nicht mehr. 

Empfehlung: Die beste deutsche Kinderbibel

Hier möchte ich dir ein Meisterwerk und einfach ein geniales Buch vorstellen und warm aus Herz legen, ob du Kinder hast oder auch nicht:

Es ist eine Kinderbibel, genauer gesagt "Die Gott hat dich lieb Bibel"* (auf englisch "The Jesus Storybook Bible" von Sally Lloyd-Jones und Illustrationen von Jago). [Der Link ist ein Affiliate Link. Wenn du über diesen Link bestellst, bekommen wir einen kleinen Betrag gutgeschrieben, aber dich kostet es nicht mehr dadurch.]

Wir hatten sie zuerst in der Originalversion in unserem Schrank und freuten uns, dass sie dann ins deutsche übersetzt wurde. Noch mehr freuten wir uns, dass wir sie ganz am Anfang unserer Zeit in Albanien auch auf albanisch fanden und sie war das erste albanische Buch, das wir hier kauften. Seither haben wir sie immer wieder in größeren Mengen gekauft und sie schon an viele Kinder hier weitergegeben.

Warum sind wir gerade von dieser Bibel so angetan? Das hat einen einfachen Grund.

Die Bibel erzählt eine große Geschichte

Wohl keine andere Kinderbibel schafft es, das Heilshandeln Gottes durch jede Geschichte so gut hervorzuheben, wie diese. "Jede Geschichte flüstert den Namen Jesus" so lautet der Untertitel der englischen Version und das ist Programm. Jede der 22 Geschichten aus dem alten Testament bleibt nicht einfach so für sich allein stehen, sonderbar am Ende werden sie auf natürliche und augenöffnende Weise in Bezug zu Jesus und Gottes Plan mit der Welt und seiner Rettungsaktion gebracht.

"...eigentlich erzählen sie alle zusammen eine ganz große Geschichte. Sie handelt von Gottes wunderbarem Rettungsplan für seine Kinder. Und dieser Plan dreht sich von vorne bis hinten um Jesus. Jede Geschichte flüstert seinen Namen. ..."

So steht es im Klappentext der deutschen Ausgabe.

Wir haben diese Bibel schon mehrmals mit unseren Kindern im Rahmen unserer Familienandacht gemeinsam durchgelesen und immer wieder bin ich gerührt und manchmal sogar zu Tränen, wenn auch ich mehr und mehr begreifen darf, wie Gott seine Geschichte geschrieben hat und ich Teil davon sein darf. Daher empfehle ich diese Bibel auch absolut jedem Erwachsenen.

Die Aufmachung

Neben den herausragend einfach und doch so tief gehenden Texten ist die Illustration ein Meisterwerk. Sicher, wie bei jeder Art von Kunst, auch Geschmacksache, aber die klaren ausdrucksstarken Bilder sind eine Wohltat für meine Augen. Beim Umblättern jeder Seite erwartet mich ein anderes "Erlebnis", eine neue Art der Interpretation von so bekannten Geschichten. Ich liebe diese Aufmachung einfach!

Ein Lehrstück

Für mich ist sie darüber hinaus ein Lehrstück. Sie lehrt mich, wie ich Geschichten aus dem alten Testament in Verbindung bringe mit dem großen Heilshandeln Gottes und gibt mir einen neuen Blick auf deren Interpretation. Jesus selbst sagte, dass es die ganze Schrift ist, die von ihm zeugt. (Johannes 5,39) So ist es völlig angebracht, das, was in der Vergangenheit passiert ist, immer wieder auf Jesus und sein Kommen und die Erfüllung, die er in so vielem gebracht hat, zu deuten. Ich habe so gelernt, auch das alte Testament christuszentriert zu lesen. Ich denke, dass sie für viele wirklich einen ganz neuen Blick auf so bekannte Geschichten bringt.

Ein kurzes Beispiel

Am Ende der Geschichte vom Turmbau zu Babel steht Folgendes:

"Gott hatte natürlich gewusst, dass die Menschen nicht von sich aus in den Himmel kommen könnten, und wenn sie sich noch so sehr bemühten. Sie brauchten keine Himmelsleiter, sondern einen Retter! Der Weg in den Himmel bestand nicht aus Treppenstufen, sondern aus einer Person!
Die Menschen konnten sich nicht bis zum Himmel strecken. Also würde der Himmel zu den Menschen kommen müssen. Und eines Tages würde genau das passieren."

Diese Hinweise auf diesen besonderen Moment, wenn das ganz besondere passieren würde, kommen immer wieder. Und in zurückhaltender und doch so schöner Art weisen sie immer wieder von unterschiedlichen Seiten auf das Evangelium hin. Das Sehnen der ganzen Schöpfung und das Schreien nach Erlösung - erfüllt im Kommen Jesu.

"Doch die Erde hielt die Luft an. So leise wie Schneefall kam er zur Welt. Gerade als niemand hinsah, in der Dunkelheit der Nacht."

Wie ich sie persönlich nutze

Ich nutze die Bibel auch in der Jüngerschaft zweier einfacher Hausfrauen hier in unserer Stadt. Es waren so schöne und kostbare Momente, ihr Strahlen auf den Gesichtern zu sehen, wenn diese Hinweise auf den Tag, den Mann, den Moment  kamen und sie verstanden: Jesus!  Jesus ist die Antwort!

Er wird die Schlange besiegen und auf ihren Kopf treten.
Er ist die Himmelsleiter,
er ist das verheißene Baby, das der ganzen Welt das Lachen zurückgeben wird,
er ist das bessere Lamm, das an unserer Stelle geschlachtet wird,
er ist der, der sein Volk für immer in die Freiheit führen wird,
der wahre und ewige König der in Bethlehem geboren wird lange nach David.
Er ist der größere Held, der den schwersten Kampf kämpfen wird,
er ist der beste Hirte, der bessere David, der bessere Daniel, der bessere Jona.

Falls du nun dieses Buch noch nicht hast, zögere nicht! Deine Kinder werden es lieben und du ebenso. Und wenn du keine Kinder hast: Hol es dir trotzdem!

Und Gott wird es gebrauchen, um zu deinem Herzen zu sprechen und dir ganz neue Sichtweisen aufzutun. Es wird dich in Staunen versetzen, zu Tränen rühren und dein Herz in die Anbetung führen. Sein ganzer Plan, so unglaublich und so wundervoll...

Warum es sich lohnt hier zu sein

Es sind diese besonderen, unerwarteten Momente. Momente, die Gott schenkt wie aus dem nichts. Ungeplant. Und doch so erbeten.
Es sind diese Momente, die mir zeigen, warum ich eigentlich hier bin und dieses verrückte Leben lebe, das ich lebe.

Einer dieser Momente war gestern.

Wir waren gerade dabei, die Nachmittagsbesuche zu planen. Es sind die Tage nach Neujahr, an denen man hier gewöhnlich viele Besuche macht. Wir nutzen diese Zeit auch und ziehen uns einem regelrechten Besuchsmarathon unter. Jemand zu besuchen ist für diese Person ein Zeichen für Respekt. Für uns willkommene Gelegenheiten, viele Menschen in ihren Häusern anzutreffen und auch mal als ganze Familie loszuziehen.
Nun, unser geplanter Besuch war noch nicht zu Hause. So wollte ich noch schnell bei den Nachbarn vorbei schauen. Die Frau lädt mich oft ein und zeigt auch eine Offenheit für das Evangelium.

Als ich das Tor aufmachte, wusste ich nicht, ob ich kehrtmachen soll. Vor der Tür standen sehr viele Paar Schuhe, was auf sehr viele Besucher schließen lässt.
Doch dann kam mich die Nachbarin auch schon begrüßen. Ein zurück gab es nicht mehr. Nun, ich hatte gedacht, mit ihr in Ruhe reden zu können. Doch nicht jetzt.

Ich trat in den kleinen, dunkeln, wohlbeheizten Raum. Hier saßen 12 Leute auf Sofa und Stühlen. Alle standen auf und jedem gab ich die Hand und wünschte ein frohes neues Jahr. "Das ist die Deutsche." Hörte ich in einer Ecke tuscheln. Ich kannte kaum einen in dem Raum. Nach der Reihe wurde ich von jedem nach meinem Wohlbefinden, dem meiner Familie und meiner Familie in Deutschland gefragt. Ich stellte alle Fragen natürlich höflich zurück. (An dieses Prozedere muss man sich am Anfang hier sehr wohl gewöhnen.)

Nach einigem hin und her, was wir hier machen etc. kam dann auch die Sprache auf Gott. Wie so oft hörte ich auch hier den Satz: "Es gibt nur einen Gott. Es ist doch alles das gleiche. Wir in Albanien kommen mit den anderen Religionen sehr gut zurecht." Einer der Männer ergriff das Wort. Es war ihm nicht peinlich, mit mir zu reden. In der Öffentlichkeit wäre es undenkbar. Doch in dem geschützten Haus konnte er und ich ganz offen und frei reden.

Ich sagte: "Es stimmt wohl, dass es nur einen Gott gibt. Aber die wichtigste Frage ist wohl, wie wir zu diesem heiligen Gott gelangen können." Zustimmung bei den Zuhörern.
Ich ging erst auf ihren Glauben ein. Der Weg der Muslime, gefallen vor Gott zu finden. Auch sie glauben daran, dass Blut fließen muss zur Vergebung der Sünden.

Nach einer Weile erzählte ich von dem Gott, der selbst auf diese Erde kam, was wir auch an Weihnachten gefeiert haben. Ein Gott, der weiß, dass wir von uns aus nicht in seine Nähe kommen können, kommt zu uns. In Jesus!

Er hat ein für alle mal mit seinem Blut die Sühnung geschaffen für unsere Sünden. Daher müssen wir nicht immer wieder opfern. Jesus hat dieses Opfer gebracht. Sein Blut wurde vergossen, um mich rein zu waschen und Gott wohlgefällig zu machen.

Es ist Stille im Raum. Alle Augen schauen mich an. Einer der Männer schaut ungläubig aber doch aufmerksam und fragt den anderen, der engagiert im Gespräch ist. Dieser erklärt in seinen eigenen Worten nochmal das, was ich gerade gesagt hatte und meinte, ich habe es doch sehr gut erklärt. Es kann nichts besseres passieren, als dass Hörer in eigenen Worten das Evangelium erklären und es direkt anderen weitergeben, obwohl sie es selber ja noch gar nicht glauben.

Es ist eine kleine Goldstunde. Eine besondere. Eine Gelegenheit, Menschen, die es noch nie gehört haben zu erzählen.  Ihnen von dem vollkommenen Werk Jesu zu erzählen. Viele große Augen, Stille und Interesse - das kommt nicht so oft alles auf einmal vor.

Je mehr ich über diesen kurzen "Zwischenbesuch" nachdenke, desto mehr staune ich über Gottes Wirken. Er wollte, dass ich genau zu diesem Zeitpunkt in dieses Haus gehe. Mir war seine Führung am Anfang nicht bewusst. Ich dachte eher, es ist unangebracht. Aber er hat daraus eine Lichtstunde gemacht. Das Evangelium kam in diesen Minuten in diesen dunklen Raum und sprach zu all diesen Menschen, jung und alt. Mein Gebet ist, dass es auch in den Herzen dieser Menschen hell wird.

Solche Momente meine ich. Solche Momente, die mir zeigen, dass es sich lohnt, hier zu sein. Sie sagen mir: Rahel, es ist gut, dass du hier bist. Wer sonst bringt diesen Menschen die beste Botschaft der Welt?

20 Zitate aus dem Buch "The Broken Way"

Als ich heute in Rückschau auf das Jahr 2017 mein Tagebuch durchgeblättert habe, da habe ich wieder viele Sätze aus dem Buch "The Broken Way" von Ann Voskamp gelesen, welches ich zu Anfang des Jahres gelesen habe. Wieder wurde ich davon gesegnet und berührt. Es war das beste Buch, das ich in diesem Jahr gelesen habe. Und so will ich in unserer kleinen Reihe der Zitate aus Büchern, die uns bewegt und geprägt haben fortfahren und hoffe, du wirst dadurch ermutigt für das neue Jahr 2018. Da es das Buch bisher nur in englisch gibt, (leider) auch die Zitate in englisch.

This is how you live with your one broken heart: you give it away.  (41)

You have only one decision every day: how will you use your time? (59)

No one can measure the length of your life, but you can always determine that your life has meaning. (61)

Time isn't something you seize, it's something you sacrifice. It's not something to grab, it's something to give. (62)

Live every day like you're terminal. Because you are. Live every day like your soul's eternal. Because it is. (70)

What if instead of waiting for good enough things to happen to us, we could be the good thing to happen to someone else who's waiting. (87)

You are where you are for such a time as this - not to make an impression but to make a difference. ... No change of circumstances can change your life like meaning and purpose can. No certain place can give you abundant life like a certain purpose can. Like purpose and meaning and connection can.  (91)

You do something great with your life when you do all the small things with His great love.

The only way to live a truly remarkable life is not to get everyone to notice you, but to leave noticeable marks of His love everywhere you go. (109)

I am what I love and I will love you like Jesus, because of Jesus, through the strength of Jesus. I will love when I'm not loved back. I will love when I'm hurt and disappointed and betrayed and inconvenienced and rejected. I simply will love, no expectations, no conditions, no demands. Love is not always agreement with someone, but it is always sacrifice for someone. ... For what is faith, what is love, if it is not practiced? (120)

There are very few men who realize what God would make of them if they abandoned themselves into His hands and let themselves be formed by His Grace. - Ignatius (126)

Maybe it is better to give than to receive because it's only when we give that we receive what we truly need. (129)

Your heart is beautiful - especially the broken edges where you let the love get in. (153)

Accept the tension of feeling yourself led to the edge of yourself.

In the raw experience of 'I cannot do this', you experience how He remakes you into someone who can. And our broken hearts are called to that impossible, because that is who He, He who is in us, makes us: the impossables. (160)

It definitely gets harder before it gets easier. But it will definitely get better- if you don't give up when it's hardest. So let's not allow ourselves to get fatigued doing good. At the right time we will harvest a crop if we don't give up, or quit. (162)

You don't jugde your feelings, you feel feelings - and then give them to God. (170)

Do the next thing. When nothing feels simple, simply do the next thing.

Never be afraid of broken things - because Christ is redeeming everything. 

A passionate life is a sacrificial life. A life that wants to embrace Christ is a life that must embrace suffering. A life of giving is ultimately the most live-giving. (242)

Faith is confidence in the kindness of God, no matter the confusion of circumstances. (247)

It`s always the broken heart that breaks broken hearts free. (257)

Welche Bücher ich in 2017 gelesen habe

Ich habe im letzten Jahr nicht viele Bücher gelesen. Aber doch bin ich froh darüber, dass ich das eine oder andere Buch gelesen habe. Darunter war keins, von dem ich sagen würde, dass es nicht lesenswert wäre.

Ich dachte, es wäre für dich vielleicht interessant zu sehen, was ich so gelesen habe. Ich profitiere sehr von den Buchlisten anderer Blogautoren und freue mich schon immer darauf zu lesen, welche Bücher Tony Reinke, Trevin Wax, Jared Wilson und andere in ihre Top-Auswahl holen.

Hier ist meine Buchliste. Es tut mir leid, dass darunter nur englisch-sprachige Werke sind. Ich lese meistens englischsprachige Autoren.

[Die Links zu den Büchern sind Affiliate Links. Kaufst du die Bücher direkt über diesen Link, dann bekommen wir einen kleinen Betrag gutgeschrieben, aber für dich wird es nicht teurer.]

1. God Is: A Devotional Guide to the Attributes of God - Mark Jones

Nachdem ich letztes Jahr "Knowing Christ" von Mark Jones gelesen habe, war klar, dass ich alles von diesem Mann lesen will. Mark Jones schreibt sehr tiefgehend, indem er in seinen Ausführungen immer wieder die Puritaner zitiert. In diesem Buch erklärt Jones die Eigenschaften Gottes, setzt sie in Beziehung zum Werk Jesu und wendet all das dann auf den Leser an. Ich meine, jeder Prediger sollte dieses Buch lesen und es bei Bedarf in der Predigtvorbereitung gebrauchen, um die Eigenschaften Gottes zu erklären.

2.Devoted to God: Blueprints for Sanctification - Sinclair B. Ferguson

Dieses Buch ist in meinen Augen ein modernes Standardwerk zum Thema Heiligung. Ferguson geht in diesem Buch auf 10 zentrale Bibeltexte zum Thema Heiligung ein. Die meisten Texte entstammen den Briefen von Paulus. In einfachen Worten erklärt Ferguson teils schwierige theologische Konzepte. Jeder Bibelausleger wird sehr von den Ausführungen in diesem Buch profitieren, vor allem bei der Vorbereitung einer Predigt oder Bibelarbeit zu diesen besagten Texten.

3. Imperfect Disciple: Grace For People Who Can´t Get Their Act Together - Jared C. Wilson

Wilson schreibt Bücher wie am Fließband. Und das ist gut so, denn er ist ein ausgesprochen begabter Autor. In seiner unnachahmlich lockeren Art schafft er es, seinen Leser die Inhalte unseres Glaubens auf ansprechende Weise näher zu bringen. Man sagt, dass alles, was Wilson schreibt, lesenswert ist. Ich habe noch nicht so viel von ihm gelesen. Aber dieses Buch über Jüngerschaft ist auf jeden Fall sehr, sehr lesenswert. Während die meisten Bücher über Jüngerschaft einen hohen Anspruch beschreiben, dem es nachzueifern gilt, richtet Wilson seinen Blick auf die Gnade in Jesus. Das ist sehr befreiend.

4. You Are What You Love: The Spiritual Power of Habit - James K.A. Smith

Eigentlich hatte ich mir unter diesem Buch etwas ganz anderes vorgestellt. Doch was ich dann las, waren völlig neue Ansätze und Gedanken, die ich so noch nie gelesen hatte. In dem Buch plädiert Smith dafür, dass unsere Liebe zu Gott geprägt wird von Gewohnheiten. Dabei geht es ihm vor allem um die Formierung unserer Gefühle durch den Sonntaggottesdienst. Dieses Buch ist vor allem für alle Pastoren und Gottesdienstleiter sehr empfehlenswert. Diese sollten sich der großen Aufgabe bewusst sein, dass sie durch die Art der Gottesdienstgestaltung entscheidenden Einfluss auf die geistlichen Prägung der Gemeindeglieder haben.

5. 12 Ways Your Phone Is Changing You - Tony Reinke

Man merkt, dass der Autor Tony Reinke die Thematik "Umgang mit Sozialen Medien und Smartphones" umfassend recherchiert hat. Die Prägung, die wir durch den Gebrauch unseres Smartphones und unseren Umgang mit Social Media erhalten, beschreibt Reinke auf unterschiedliche aber sehr treffende Weise. Jeder, der ein Smartphone besitzt und in der Gefahr steht, dieses zu oft in der Hand zu haben, wird von der Lektüre dieses Buches sehr profitieren.

6. Gospel Fluency: Speaking the Truths of Jesus Into the Everyday Stuff of Life - Jeff Vanderstelt

Der Dienst von Jeff Vanderstelt beeindruckt mich schon seit vielen Jahren. Ich bin froh, dass er sein Wissen nun auch in Buchform an Leute weitergibt. Dieses Buch beschreibt, wie wichtig es ist, dass wir die Wahrheit von Jesus und seinem Werk in das Leben anderer Menschen hineinsprechen. Die Wahrheiten von Jesus und das Evangelium sind relevant für Gläubige und Ungläubige. Ich sehe bei mir hier noch einen Wachstumsbereich und bin froh, dass dieses Buch mir wertvolle Hilfestellungen gegeben hat.

7. Recapturing the Wonder: Transcendent Faith in a Disenchanted World - Mike Cosper

Dieses Buch ist interessant geschrieben. Cosper deckt die Nöte unserer Zeit auf, indem er die Kultur und die dahinterliegende Philosophie beleuchtet. Jedem seiner Kapitel fügt er gewisse praktische Umsetzungstips an, die ich sehr hilfreich fand. Wie soll man beten? Wie soll man die Bibel lesen? Wie kann man die Gewohnheit des Fastens einüben? Wie kann man großzügig leben? usw. Diese Gedanken muss ich mir auf jeden Fall nochmal vertieft zum Beginn des Jahres vornehmen.

8. Keine Kompromisse: Jesus nachfolgen um jeden Preis - David Platt 

Von diesem Buch habe ich schon mehrfach geschrieben auf diesem Blog. Es war vor einigen Jahre ein NYT-Beststeller. Ich finde, jeder Nachfolger Jesu sollte dieses Buch gelesen haben. Obwohl ich es schon vor fünf Jahren gelesen hatte, habe ich es jetzt nochmal auf deutsch gelesen. Es lohnt sich wirklich.

9. What Is Biblical Theology?: A Guide to the Bible's Story, Symbolism, and Patterns - James M. Hamilton Jr.

Dieses Buch ist kurz, aber sehr aufschlussreich. Jeder Prediger und Bibelausleger sollte ein Verständnis von Biblischer Theologie haben. Das bedeutet, er sollte die große Geschichte der Bibel verstehen und erkennen, wie die Autoren der Bibel immer wieder durch Symbolik und Erzählmuster auf diese große Geschichte verweisen. Deswegen ist dieses Buch eine Pflichtlektüre für jeden, der mehr über die Zusammenhänge der Bibel erfahren will.

Andere Bücher, die ich gelesen habe, sind:

10. Singing the Songs of Jesus: Revisiting the Psalms - Michael Lefebvre

11. A Heavenly Conference - Richard Sibbes

12. A Habitual Sight of Him - The Christ-centred Piety of Thomas Goodwin - Joel Beeke & Mark Jones

Neben diesen 12 Büchern habe ich in viele Bücher reingelesen oder bin noch dabei diese fertig zu lesen.

Der Sinn hinter unserem Heimweh

Vor einigen Tagen schrieb Rahel einen für mich bewegenden Text, der beschreibt, wie es ihr gerade innerlich geht. Der Artikel war überschrieben mit dem einfachen Wort "Heimweh". In diesem Begriff ist der ganze Schmerz zusammengefasst, den wir empfinden, wenn wir nun das fünfte Jahr zur Advents- und Weihnachtszeit nicht in Deutschland sein können.

Wie dieser Schmerz im Einzelnen zu erklären ist, hat Rahel gut beschrieben. Und ich stimme dem voll zu, auch wenn ich wahrscheinlich nicht den gleichen tiefen Schmerz empfinde. Wobei ich natürlich auch sehr gerne dabei gewesen wäre, wenn meine Mutter, wie am letzten Wochenende, groß ihren 60.Geburtstag feiert.

Aber trotz dieses großen Schmerzes, fern von der eigenen Familie und Gemeinde zu leben, macht es Sinn, diesen Schmerz des Heimwehs auszuhalten und in Kauf zu nehmen.

Worin der Sinn liegt, will ich kurz beschreiben.

1. Wir empfinden Heimweh, damit Menschen in Jesus ein neues zu Hause finden.

Dieser zeitliche, kurze Schmerz des Heimwehs ist nicht zu vergleichen mit dem Schmerz, den Menschen empfinden, die für immer getrennt sind von Gott. Wir sind hier und wir bleiben gerade an Weihnachten hier, um Menschen zu zeigen, dass sie uns wichtig sind. Wir lieben sie und verkündigen ihnen das Evangelium von Jesus dem Retter, der gekommen ist, um Menschen in Gottes Familie zu holen.

2. Wir empfinden Heimweh, weil wir uns eins machen mit dem Leiden Jesu.

Mit jedem Schmerz, jeder Entbehrung und jedem Opfer im Dienst für Jesus, veranschaulichen wir das Leiden Jesu. So hat Paulus zumindest sein eigenes Leiden erklärt als er sagte: Jetzt freue ich mich in den Leiden für euch und ergänze in meinem Fleisch, was noch aussteht von den Bedrängnissen des Christus für seinen Leib, das ist die Gemeinde. (Kol 1,24) Wir hoffen, dass Menschen irgendwann begreifen, dass unser Dienst mit allem was dazugehört ein Hinweis ist auf Jesus und sein Leiden.

3. Wir empfinden Heimweh, weil wir noch nicht zu Hause sind.

Wir freuen uns sehr, eine irdische Familie zu haben, die wir lieben und vermissen. Und von ihnen getrennt zu sein bedeutet, Heimweh zu haben. Aber unsere christliche Hoffnung geht über diesen Trennungsschmerz hinaus. Eines Tages werden wir endgültig zu Hause sein, bei Gott unserem Vater. So lesen wir auch in Hebräer 13,14:

"Denn hier auf der Erde gibt es keinen Ort, der wirklich unsere Heimat wäre und wo wir für immer bleiben könnten. Unsere ganze Sehnsucht gilt jener zukünftigen Stadt, ´zu der wir unterwegs sind`."

Weil wir unterwegs sind zu unserem ewigen zu Hause, empfinden wir Heimweh. Hör dir hier die Predigt zur entsprechenden Jahreslosung 2013 an.

4. Wir empfinden Heimweh, weil wir wissen, dass es sich lohnt.

Petrus fragte Jesus einmal, was er davon hat, Opfer zu bringen und alles zu verlassen, um Jesus nachzufolgen. Wahrscheinlich gehörte auch das Heimweh zu dem Opfer, dass er zur Sprache brachte, den Jesus bezieht sich in seiner Antwort auf die Trennung von der Familie, indem er sagt:

Jeder, der um meinetwillen und um des Evangeliums willen Haus, Brüder, Schwestern, Mutter, Vater, Kinder oder Äcker zurücklässt, bekommt alles hundertfach wieder: jetzt, in dieser Zeit, Häuser, Brüder, Schwestern, Mütter, Kinder und Äcker – wenn auch unter Verfolgungen – und in der kommenden Welt das ewige Leben.

So wollen wir trauern in diesem Schmerz des Heimwehs, wissend, dass es einen größeren Sinn hat. Diesen Sinn habe ich in vierfacher Weise erklärt. Und wir hoffen so sehr, dass andere unter unseren Lesern bereit sind, diesen Schmerz des Heimwehs in Kauf zu nehmen, in dem sie alles verlassen, um Jesus nachzufolgen und zu Menschen zu gehen, die getrennt sind von Gott.

Wir leiden Heimweh damit,
  1. Menschen ein neues zu Hause in Jesus finden.
  2. Menschen das Leiden Jesu veranschaulicht sehen.
  3. Menschen verstehen, wir sind noch nicht zu Hause.
  4. wir am Ende belohnt werden.

Heimweh

Nun ist nicht mal mehr eine Woche bis Weihnachten. Wie die Zeit nur so schnell vergeht. Heute schneit es. Kleine weiße Flocken tanzen zu Boden.
Ich sitze wie jeden Montag morgen nach getaner Hausarbeit am Tisch und nehme mir besonders viel Zeit für Gott. So jedenfalls ist der Plan. Ich will in der Bibel lesen, auf ihn hören, die kommende Woche planen, hören, was er will...

Doch das ist gar nicht so einfach. So viele Gedanken gehen mir durch den Kopf. Was muss ich noch alles tun in dieser Woche? Wie wird die Weihnachtsfeier mit diesen vielen lauten Kindern und ihren Eltern? Wird es gut oder eine Blamage?
Und wie feiern wir Weihnachten? Was kochen wir? Was könnte ich den Kindern noch kleines schenken?

Und dann ist da noch dieses Heimweh. Ich blicke aus dem Fenster, sehe den großen Berg direkt neben unserem Haus, sehe den großen Baum mit den Vögeln darin und ich wünschte mir, zuhause zu sein. Also da zu sein, wo unsere Familien sind. Auch hier ist unser Zuhause, sicher, aber gerade bei diesem Fest, da zieht es mich dieses Jahr mehr denn je innerlich zurück.

Ich möchte mitfeiern. Ich möchte in die Gemeinde gehen. Ich möchte alle meine lieben Freunde treffen, sie umarmen, ihnen frohe Weihnachten wünschen. Ich möchte die schönen Lieder in feierlicher Stimmung singen, die Kerzen und Lichter sehen, die Freude und Vorfreude der Kinder spüren, und mich an meine eigene Kindheit zurückerinnern. Ich möchte etwas besonderes essen, möchte mich hübsch machen, möchte lachen und mich freuen, möchte bei meiner Familie sein.

Wir haben hier unseren wichtigen Auftrag, ich weiß. Dennoch scheint es mir manchmal auch wie eine Last, dass wir die einzigen sind, die Weihnachten feiern. Wenn wir es nicht tun, dann tut es keiner. Und dennoch ist da dieser menschliche Wunsch dort zu sein, wo man so viel Jahre seines Lebens verbracht hat und wo einen die Erinnerungen immer wieder hintragen.

Ich lese in dem Andachtsbuch von Joni Eareckson Tada. Ihre Worte und ihr Gebet berühren mich. Der Vers aus Römer 8,32 spricht laut zu mir und ich will es fest glauben, was da steht:

Er, der doch seinen eigenen Sohn nicht verschont,
sondern ihn für uns alle hingegeben hat-
Wie wird es uns mit ihm nicht auch alles schenken?

In Jesus ist mir alles geschenkt. Alles was ich brauche, habe ich in ihm! Das ist ein Geheimnis, das ist ein Versprechen, das ist eine Zusage. Das will in mein Herz sprechen und es ruhig machen. Will es trösten und neu ausrichten.

Das Gebet am Ende möchte ich heute zu dem meinen machen:

Lieber Gott, du bist der Vater des Lichts. Alle gute Gabe kommt von dir.
Danke für deine Güte und Großzügigkeit mir gegenüber,
Die du mir auf 10 000 verschiedenen Wegen heute zeigst.
Heute will ich meine Segnungen zählen und
Oft an dich denken und dir Danke sagen.

Unsere Weihnachtspost ist raus

Weil wir unseren Unterstützern wenigstens einmal im Jahr Danke sagen wollen, für ihren treuen Dienst an uns, schicken wir Ihnen zu Weihnachten eine kleine Aufmerksamkeit. In der Vergangenheit haben wir uns dazu schon verschiedene Dinge überlegt.

Dieses Jahr war mal wieder eine Bastelaktion dran, weil Rahel eine leidenschaftliche "Stemplerin" ist. So heißen Frauen, die mit den Bastelsachen von StampinUp Karten oder Bücher basteln. Das Stanzen und das Stempeln sind neben dem Schneiden die wesentlichsten Arten Karten zu erstellen.  Leider hat Rahel durch unsere drei Kinder und die engen Wohnverhältnisse nicht all zuviel Zeit und Möglichkeiten um ihrem Hobby nachzugehen.

Aber um unseren Unterstützern eine kleine Aufmerksamkeit zu schenken, hat Rahel sich hingesetzt und ihrer Kreativität freien Lauf gelassen. Dabei sind 80-90 Lesezeichen entstanden, die fast alle irgendwie anders aussehen. Auf der Rückseite des Lesezeichens haben wir einen Liedtext abgedruckt.

Zudem hat Rahel noch einige Karten gebastelt, die wir hier und da auch noch verschicken.

Alles in allem kann ich sagen, wie stolz ich bin auf meine Frau. Sie hat so viel Arbeit reingesteckt und gestern konnte ich das Paket mit den 100 Briefen dann zur Post bringen. Meine Eltern werden den Versand innerhalb Deutschlands vornehmen.

Hier ist nochmal eine kleine Auswahl der Arbeit.