Ein Gedicht: Der Webstuhl

von Danny Fröse am 29. Juli 2014

[Eine Leserin hat uns folgendes Gedicht zu geschickt. Wir möchten es gerne mit dir teilen. Leider wissen wir nichts über den Verfasser.]

Der Webstuhl

Gott sitzt am Webstuhl meines Lebens,
und seine Hand die Fäden hält,
er schafft und wirket nicht vergebens,
wenn ihm ein Muster wohlgefällt.

Mir will es manchmal seltsam dünken,
wenn er die Fäden so verwirrt,
doch niemals seine Arme sinken,
wenn er das Weberschifflein führt.

Manch raue Fäden lässt er gleiten,
durch seine liebe Vaterhand,
er weiß aus allem zu bereiten,
für mich des Himmels Lichtgewand.

Auch dunkle Fäden eingebunden,
flicht er in das Gewebe ein,
das sind die Lebens trübe Stunden,
dann schweige ich und harre sein.

Und stille ich am Webstuhl stehe,
wenn er die dunklen Fäden spinnt,
den gold´nen Faden ich nur sehe,
und freu mich dessen wie ein Kind.

Denn ob es helle oder trübe,
aus allem glänzet doch hervor,
der gold´ne Faden seiner Liebe,
der mich zu seinem Kind erkor.

Und ist der letzte Tag zerronnen,
mein Sterbenstag von Gott gewollt,
dann ist der Webstuhl abgesponnen,
und alles glänzt wie lauter Gold.

Dann sing ich mit den Engelschören,
nach letzter durchgekämpfter Nacht,
dem großen Meister dann zu Ehren,
„Ja, du hast alles wohl gemacht!“

Photo by Chris Chow on Unsplash

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