Mein Traum von einem Leben für Gott in Haiti und was draus geworden ist

von Rahel Fröse am 17. Oktober 2017

Im Moment lese ich ein Buch (Kisses From Katie) über eine junge Frau, Katie, die nach ihrer Schule nach Uganda ging. Ihre Liebe zu dem Land und den Leuten war so groß, dass sie blieb und mittlerweile Mutter von 14 Kindern ist. (Davon ein leibliches).
Wenn ich diese Worte lese, dann sehe ich mich zurückversetzt in meine Zeit in Haiti. Es kommt mir vor wie ein Spiegel meiner Zeit dort. So gut kann ich all ihre Gefühle nachvollziehen, die Liebe und Freude, die das Herz zum übersprudeln bringen, trotz großer Armut und Not.

Ich sehe die 19 jährige Soeur Rachelle (so würde ich in Haiti genannt) inmitten der vielen kleinen, schmutzigen, strahlenden Kindern. Immer sofort umringt, angefasst, geküsst, geliebt.
Ein unbeschreiblich schönes Gefühl. Ich kenne es nur zu gut. Ich habe noch den Geruch in der Nase, höre die Geräusche aus dem Dorf, wenn sich früh am Morgen das Leben regte. Ich spüre meine tiefe Zufriedenheit und Freude, die ich in diesem Land empfand.

Ich sehe die 19 jährige junge Frau. Eine Frau, ebenso wie Katie, mit großen Träumen. Sogar ein Gelände hatte ich schon im Blick für das Kinderdorf. Eine altes, stillgelegtes Fabrikgelände der ehemaligen Diktatur. Ich sehe mich noch mit einem Freund über den Zaun klettern und ich höre uns träumen über das, was wir für Haitis arme, elternlose Kinder machen wollen. Im Traum sind die alten Gebäude fröhlich bunte Häuser aus denen Kinderlachen dringt. Ich, Mutter von Hunderten Kindern.

Ich weiß, dass ich mich damals auch hätte anders entscheiden können. Ich könnte jetzt in Haiti leben. Und ich bin sicher, Gott hätte es gesegnet.
Doch ich habe mich anders entschieden. Und es war gut so. Es war richtig. Ich bin sehr glücklich mit einem tollen Mann verheiratet, habe drei super süße Kinder und darf in einem erfüllenden Dienst für Jesus in Albanien stehen. Ich bin sehr dankbar.

Dennoch ruft Katie und ihre Geschichte etwas in mir wach, was einst sehr lebendig und mein Traum in mir war. Katie verkörpert und lebt das, was ich ebenso empfinde und spüre und wovon ich zutiefst überzeugt bin: Ich kann nicht die ganze Welt verändern, aber ich kann die Welt einzelner Menschen verändern. Wir haben nur den Auftrag zu lieben. Gottes Liebe zu empfangen und verschwenderisch weiterzugeben.

Ich habe in den letzten Jahren gelernt, dass Gott mir diese Liebe für alle Menschen geben kann. Ich dachte, die Haitianer seien die Menschen, die Gott für mich ausgesucht hat, sie zu lieben. Meine Liebe zu ihnen war aus vollem Herzen, voller Leidenschaft, ohne Unterschiede.
Doch so eine Liebe hat er mir auch für unsere Menschen in Albanien gegeben.

Liebe die Menschen, die Gott um dich stellt, leidenschaftlich und verschwenderisch. Sie sind dir anvertraut. Bete um Liebe und ich verspreche dir: Gott gibt kein Geschenk lieber als dieses. Liebe, Liebe, Liebe! Nichts verändert mehr wie das. Und vor allem verändert es dich selbst.

Haiti, meine Kinder dort, mein Traum, die 19-jährige Rachelle. Es ist Vergangenheit, 13 Jahre her. Damals kamen die Blauhelme in ein von Diktatur gebeuteltes Land. 2004. Entführungen, Morde, Überfälle waren an der Tagesordnung. Heute lese ich in der Zeitung, dass die Blauhelme abziehen. Es hat sich viel verändert seit damals. In Haiti und in mir. Gott segne dieses Land. Gott segne Menschen wie Katie. Und Gott berufe mehr junge Menschen, die sich voll und ganz hingeben für den Gott, der die Welt so liebte, dass er seinen einzigen Sohn gab. Aus Liebe!

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