Wenn der Polizeichef zum Gespräch bittet

von Danny Fröse am 11. April 2015

Gestern nach dem Teamtreffen stand der oberste Chef der Polizei in unserem Garten. Er wollte mit dem Leiter unserer Fondation reden. Sie suchten also nach mir. An diese neue Rolle als Leiter der Fondation muss ich mich erst noch gewöhnen.

Jetzt war ich also gefragt. Wir machten aus, dass wir uns in 15 Minuten für ein Gespräch treffen. Noli, unsere albanische Mitarbeiterin, erklärte sich bereit, bei dem Gespräch dabei zu sein. Zum abgemachten Termin kam der Polizeichef mit einem weiteren Mann in unser Fondations Haus. Der wir zur Zeit kein Büro haben, führten wir die Männer in unseren Physioraum.

Wir fragten uns, was wohl das Anliegen dieses Mannes sei? Über Ecken hatten wir schon etwas gehört. Klar war, wenn der Chef der Polizei um ein Gespräch bittet…

1. ... dann gibt es einen Grund.

Der gute Mann beschwichtigte gleich von Anfang an und machte uns klar, dass es ihm nur um eine kleine Sache ginge. Aber er wollte mit uns über folgendes reden.

Seit einigen Monaten veranstalten wir an drei Tagen in der Woche Kindertreffen. Bis zu 50 verschiedene Kinder nehmen an diesen Treffen teil und es werden immer mehr.

Um genau diese Kindertreffen ging es dem Mann. Er meinte, er habe gehört, dass an diesen Treffen Kinder teilnehmen ohne dass die Eltern das wollten. Er wolle einfach nur mal nachfragen, was hinter diesen Treffen stecke.

Es wurde deutlich, dass sich Leute aus der Stadt bei ihm gemeldet und Druck auf ihn ausgeübt. Nun tat er seine Pflicht und führte dieses Gespräch mit uns.

Noli präsentierte dem Mann unsere staatliche Genehmigung, durch die wir offiziell berechtigt sind, solche Art von Arbeit zu tun. Ganz sicher ist, dass es gewissen Menschen in unserer Stadt nicht gefällt, dass wir diese Kindertreffen anbieten, bei denen uns die Kinder die Türen einrennen.

Der Polizeichef aber war uns sehr wohlgesonnen. Er drohte uns nicht und übte auch keinerlei Druck auf uns aus.

Doch egal, wie schlecht das Gespräch verlaufen wäre, egal, wieviel Angst uns der Mann gemacht hätte.

2. ... dann gibt es nichts zu fürchten.

Natürlich waren wir zuerst erschrocken und dachten: Oh Nein, was passiert uns jetzt? Als ich die Sache jedoch nüchtern betrachtete, wurde mir klar: Ich brauche nichts zu fürchten.

Vertrauensvoll wendete ich mich vor dem Gespräch an Gott und bat ihn um seine Hilfe. Als Jesus seine Jünger aussandte, das Evangelium allen Menschen zu bringen, machte er ihnen eines klar:

Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. Mt 28,16

Das bedeutet: Jesus ist der souveräne Herr und er steht auf meiner Seite.

Darüber hinaus finden wir in der Bibel immer wieder den Aufruf:

Fürchtet euch nicht.

Jesus selbst ging sogar soweit zu sagen:

Habt keine Angst vor Menschen. Das einzige was sie euch tun können ist, euch umbringen. Mt 10,28

Und Paulus sagte:

Wenn Gott für uns ist, wer kann dann gegen uns sein?

Gemessen an all den Worten der Bibel habe ich keinerlei Anlass Angst zu haben, wie groß der Widerstand auch noch werden mag.

Niemals darf ich Ängsten den Raum geben, wie: Was denken die Leute über uns? Werden sie schlecht über uns reden? Wie steht es um unser Ansehen? Was müssen wir nun befürchten?

All diese Fragen zeugen von Menschenfurcht. Wir dagegen müssen glauben, dass Gott der Herr ist auch in unserer Stadt, in der es eine Opposition gibt, gegen die geistliche Arbeit, die wir hier tun.

3. ... dann gibt es eine Gelegenheit.

Wir haben nicht alle Tage solch ein Gespräch mit dem Polizeichef und so nutzte Noli die Gelegenheit, um ganz klar und deutlich über das Evangelium von Jesus zu reden.

Zweimal erwähnte sie den wahren Gott, an den wir glauben, der in Jesus Mensch wurde, an einem Kreuz für uns starb und auferstand.

Sie erzählte von der Motivation, mit der wir unsere Arbeit tun. Wir sind hier, weil Gott uns hierher gesandt hat. Wir tun die Arbeit nicht, weil wir irgendeinen finanzielle Gewinn davon tragen.

Sie erzählte auch von ihrem Weg zu Gott, und wie sie vom muslimischen Glauben zum Glauben an Jesus Christus gekommen ist.

Welchen Eindruck die Männer nach diesem Gespräch mitnahmen, weiß ich nicht. Noli machte ganz klar, was unsere Hoffnung ist. Wir hoffen, dass es in nicht all zu langer Zeit eine Gemeinde in dieser Stadt gibt.

Der Polizist meinte nur: Das werden wir sehen.

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